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Regeln sind Einladungen: Ein Beispiel
nobody@home:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 14.11.2025 | 18:30 ---Die Einladung ist, mit dieser Einschränkung konstruktiv umzugehen, also einen Weg zu finden, dass man für den Erfolg des Spiels nicht auf eine Rüstung angewiesen ist. Z.B. indem man einen alternativen Schutz findet oder ihn nicht braucht.
Die Frage dabei ist ja auch, warum jemand findet, dass ein Rüstungsverbot für Magier zum Gelingen des Spiels beiträgt. Das könnte Balancing sein oder im Konzept begründet sein (Magie wird durch XY behindert, weil es so schön ist).
--- Ende Zitat ---
Mm. Ich erinnere mich da an ein bestimmtes Magiesystem, das vom Zauberer ein ziemlich hohes Risiko verlangt, nur, um am anderen Ende Ergebnisse von bestenfalls zweifelhaftem Nutzen herauszubekommen -- und da werden sich unter verschiedenen Spielerpersönlichkeiten wohl die Geister scheiden: die einen werden sich denken, "Was soll der Blödsinn, warum verschwenden die auf so was überhaupt Platz im Buch?", während die anderen darin die Einladung/Herausforderung sehen dürften, da trotz aller Beschränkungen doch noch irgendetwas herauszuholen, was die erste Gruppe einfach nicht sieht.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Das System ist das von "Morts" für Fate. Man spielt ca. fünfzig Jahre nach einer ausdrücklich übernatürlichen Untotenapokalypse, und die Magie besteht praktisch einzig und allein darin, aus geeigneten Leichen und/oder Körperteilen zusätzliche untote Konstrukte zu erschaffen, die standardmäßig ca. vierundzwanzig Stunden lang aktiv bleiben und in der Zeit schlicht fröhlich ihrer Natur folgen -- wenn man einen hinreichenden Erfolg hinlegt, darf man sie sogar für eine ganze Stunde nach ihrer Erschaffung tatsächlich kontrollieren. Und das angesprochene Risiko, abgesehen vielleicht davon, daß die neue Ausgeburt der Nekromantie ja auch auf ihren Schöpfer und dessen Kumpel losgehen könnte? Salopp gesagt: wer bei seinem Zauber- bzw. hier Willenswurf gegen einen generell einigermaßen hoch angesetzten Widerstand nicht mindestens einen Gleichstand schafft, stirbt kurzerhand selbst. (In der Praxis gibt's dann natürlich Fate-typisch doch ein paar Möglichkeiten, ein zu schlechtes reines Würfelergebnis nachzubessern, aber auch die sind nicht einfach umsonst.)
Ich denke, daran sieht man ganz gut, was ich meine. >;D
Tudor the Traveller:
Einladungen, die mich nicht ansprechen, muss ich ja nicht annehmen ;)
ArneBab:
--- Zitat von: Feuersänger am 14.11.2025 | 15:58 ---Wie gesagt: wenn ein Regelelement besagt "Mit diesem Talent kannst du X tun", dies als Einladung zu verstehen dieses X dann auch anzuwenden, das ist jetzt für mein Verständnis nicht so die bahnbrechende Erleuchtung. Um nicht zu sagen: ein Nothing-Burger.
--- Ende Zitat ---
Ich finde das schon recht wichtig, weil das ja auch für Klassen gilt. Die mag ich eigentlich nicht (ich will Regeln, die alles mit gleicher Komplexität ermöglichen und dadurch Freiraum geben, beliebiges darauf aufzubauen), aber sie funktionieren sehr gut dafür, Leuten zu zeigen, was im Spiel gut funktioniert, und ihnen eine Handreichung zu geben, was sie in bestimmten Situationen machen können. Also Einladungen, das zu spielen.
Das ist meinem Verständnis nach ein Grund, warum manche Leute den Kampf als einfacher sehen als andere Teile: im Kampf ist meistens klar, was du tun kannst.
Und ich versuche deswegen, Wege zu finden, solche Einladungen hinzuzufügen, ohne durch die Regeln Grenzen zu ziehen.
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: ArneBab am 21.11.2025 | 07:28 ---Und ich versuche deswegen, Wege zu finden, solche Einladungen hinzuzufügen, ohne durch die Regeln Grenzen zu ziehen.
--- Ende Zitat ---
Das verstehe ich nicht. Es ist ja der intrinsische Zweck von Regeln, Grenzen zu ziehen. Ich vermute, du meinst sehr bestimmte Grenzen, da du ja vorher auch auf Klassen abhebst. Eine Einladung zieht ja auch automatisch Grenzen für Dinge, die die Einladung beinhaltet oder nicht beinhaltet.
Was meinst du hier mit Grenzen genau?
ArneBab:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 21.11.2025 | 13:22 ---Was meinst du hier mit Grenzen genau?
--- Ende Zitat ---
Ich meine Grenzen, was ich damit spielen kann. Also z.B. welche Settings ich damit darstellen kann.
Dadurch kann ich natürlich nicht alle Grenzen vermeiden. Es gibt Steigerung von Werten und definierte Interaktionen, und die begrenzen auch. Aber es gibt z.B. keine Klassen mit definiertem Steigerungspfad (Krieger erhalten bei Stufenaufstieg X HP und können zwischen Fertigkeit A, Fertigkeit B und Sonderfähigkeit Y wählen), die viel stärker begrenzen, was Leute sich mit vertretbarem Aufwand bauen können.
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