Vielleicht ist das trivial, aber ich mache manchmal Sachen als SL, von denen ich ziemlich sicher bin, dass sie meine Spieler nerven oder frustrieren. Das klingt jetzt vielleicht härter als es ist, also vielleicht ein Beispiel.
Neue Kampagne, Postapokypse als Thema, die Charaktere haben sich bei Kriegsbeginn einfrieren lassen und kriechen jetzt nach ca. 100 Jahren aus den Cryokapseln Im Bunker funktioniert nichtmehr alles so toll, auch die eingelagerte Ausrüstung ist reduziert. Sie fangen an sich da ihr Zeug zusammenzusuchen und pointiert frage ich dann den Spieler unseres Arztes und Wissenschaftlers, wieviel er denn so an Stärke hat und was er schon so alles eingesteckt hat. Gerade als er quasi ein mobiles Labor einpacken wollte (das ist schon ein umfangreiches Set gewesen). Genaues Inventar nach Pfund usw. wollte ich garnicht. Aber ich glaube schon, dass viele Spieler etwas genervt sind, wenn sie sich Gedanken machen müssen, was sie alles mitschleppen lassen und wieviel ihr Charakter bei gegebener Stärke und Ausdauer wohlt packt. Er hat dann das Labor wieder hingelegt.
Später gehen sie aus dem Bunker, wegen Strahlengefahr in ABC-Schutzanzügen, aber es ist nebenbei auch mittlerweile ne Wüste draussen, also lasse ich wegen der Hitzebelastung würfeln, und es entstehen teils empfindliche Debuffs. Sowas kenne ich auch als etwas, was Spieler nicht so gern sehen. (3 bis 4 Wochen bis zu ner tödlichen Dosis allerdings, sprich sie hätten auch mal nen Tag ohne Anzug durch die Hot Zone können, nur dann wäre halt ne akkumulierende Strahlendosis nen Problem)
Ich denke sowas kann man - in einem gewissen Rahmen - schon machen, zumal das ja auch Rollenspielinhalte bieten kann und es dann umso süßer ist, wenn sie irgendwie doch zurecht kommen. Mal als Beispiel haben sie dann ne Sitzung später aus Autoschrott eine Art Karren gebaut und einer der Charaktere (so ne Art T1000) hat sich in ein Lasttier verwandelt um ihn zu ziehen. So können sie mehrere hundert kg bewegen und Inventarsorgen sind gleich viel geringer.
Und man stelle sich mal vor, was das später mal toll sein mag, wenn sie nen eigenen fahrbaren Untersatz haben und dann mit nem Affenzahn nebst Gepäck durchs Ödland brausen.
Ist ja etwa bei nem Soulslike ähnlich - wenn man 20mal an nem Boss stirbt, und beim 21sten Mal siegt man, dann ist der Sieg umso bedeutsamer, da er hart erkämpft wurde.
Wie seht ihr das? Sollte man frustige oder nervige Sachen komplett meiden als SL (so gut man halt kann) oder ist das im begrenzten Rahmen tolerabel oder denkt ihr sogar, wenn man für etwas "arbeiten" muss ist es gleich viel toller als "instant gratification"? Oder ganz anders? Lasst es mich wissen!