Thema: Antenne für Netzwerkkarte

[Azaghal]

Hallo Tanelornis,

vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Im Netz finde ich zu dem Thema kaum etwas. In meinem PC ist eine Netzwerkkarte Intel AX201 verbaut. Die kann Wifi6. Da mein PC im 2. OG in meiner Man-Cave unterm Dach, der DSL-Router jedoch im EG im Wohnzimmer steht, hatte ich bislang nicht das kleinste Fitzelchen Empfang und die Netzwerkkarte ist deaktiviert. Beholfen habe ich mir mit einem USB-WLAN-Stick Fritz 430 AC MU-MIMO. Der kann (glaube ich) nur bis Wifi5. Damit hatte ich immerhin ein einigermaßen brauchbares Netz, auch wenn es immer wieder Treiberprobleme unter Win11 gab.
Jetzt habe ich seit kurzem Glasfaser und mir das Fritzbox-Flaggschiff 5690pro gegönnt. Damit ist sogar Wifi7 möglich. Bevor ich mir jetzt aber eine neue Netzwerkkarte (Intel BE200) dafür zulege und wieder keinen Empfang kriege, überlege ich, ob ich nicht erstmal mit der vorhandenen Netzkarte versuche, deren Empfangsleistung durch eine (mehrere?) Antennen zu verbessern. Auf der Rückseite des PC sind dafür zwei N-Stecker vorhanden. Nun meine Fragen:
1) Hat das überhaupt Aussicht auf Erfolg? Mir ist klar, dass das alles von vielen örtlichen Fakoren abhängt, will aber nicht mit meinem Viertelwissen etwas völlig Sinnloses tun.
2) Macht eine Antenne Sinn oder wären zwei noch besser?
3) Habt Ihr eine Empfehlung für solch(e) Antenne(n), die möglichst dann auch für WiFi7 und Triband einsetzbar wäre(n), denn das ist ja letztlich das Ziel. Wenn sie nicht Hunderte im Dustern kosten, wäre es auch fein.

Ich freue mich auf Eure Tipps.

Gruß

Azaghal

[Quaint]

Also bei meinem PC waren direkt die Wifi Antenen dabei, ich hab das aber auch auf dem Motherboard. Und ja, Antennen können den Empfang entscheidend verbessern. Aber viel mehr gibt mein Wissen auch nicht her. Ich befürchte irgendwie, dass es auch verschiedene Antennenanschlüsse geben könnte und mag daher nix empfehlen was nachher nicht passt.

[JS]

Hast du keine Möglichkeit, unauffällig Netzwerkkabel durch das Haus zu ziehen? Alter Schornstein, Außenwand oder so? Gerade mit Glasfaser-Hausanschluß lohnt es sich, das Haus netzwerkfähig zu machen.
Sonst aber: Hast du dein Haus nicht mit einem Mesh komplett abgedeckt?
https://fritz.com/pages/mesh
Du kannst dann auch vom Mesh-Router mit Kabel in deinen Rechner und brauchst keine gesonderten Antennen mit Extratreibern.
 

[Edgar Allan Poe]

Ich würd einfach easy peasy einen WLAN-Verstärker zwischenschalten. Die funktionieren inzwischen fast Plug & Play. Problem gelöst.

[JS]

Ist billiger, aber weniger gut als ein Mesh-System.

https://www.netgear.com/de/hub/technology/wifi-extender-vs-mesh-wifi/
"Wie Sie sehen können, besteht der Unterschied darin, dass WiFi-Repeater das WiFi-Signal Ihres Heimrouters erneut übertragen. Der Hauptnachteil ist, dass Ihre Geräte nicht automatisch zwischen WiFi-Übertragungen wechseln und Sie beim manuellen Wechseln eine Unterbrechung erleben.
Mesh-WiFi verwendet mehrere Knoten, um ein einziges, großes und nahtloses WiFi-Netzwerk zu erstellen, das Ihr ganzes Zuhause abdeckt. Ihre Geräte verbinden sich automatisch mit dem nächstgelegenen Knoten, ohne Unterbrechungen, während Sie sich in Ihrem Haus bewegen."

Bei einem Haus mit drei Ebenen über zwei Stockwerke würde ich nicht auf den Euro gucken, sondern gleich auf Verkabelung oder Mesh setzen. Immerhin ist Glasfaser direkt am Haus ein guter Grund dafür. Ich versorge eine Ebene mit 150 qm mit einem Mesh und habe deutlich bessere Werte mit meinen Mobilgeräten als vorher mit Repeater. Meine IT-Kumpels sind inzwischen alle auf Mesh umgestiegen und würden auch nicht mehr zu Repeatern greifen.

[Azaghal]

Danke für die Ideen.
Verkabelung ist leider nicht ohne weiteres möglich, da Altbau mit Holzböden und zweischaligem Außenmauerwerk mit Einblasdämmung. Schon die Verlegung des Inhousekabels vom Glasfaserübergabepunkt zum Routerstandort im EG war ätzend. Selbst ein professioneller Elektriker hat das nur so einigermaßen hingekriegt. Ich musste mit meinen begrenzten handwerklichen Fähigkeiten dann alles nacharbeiten, als Glasfaser freigeschaltet wurde.
Mesh habe ich, allerdings mit einem alten Fritzbox-Router als Meshpunkt. Und der kann m.E. nur Dualband mit Wifi5. Bringt also nicht die ganze Leistung bis nach oben. Ein aktueller Repeater von Fritzbox für Wifi7 (Fritz!repeater 1700) kostet fast hundert Euro und käme daher zwar in Betracht, aber erst am Ende der Hitliste.

Aber immer her mit den Ideen!

Gruß
Azaghal

[Darius der Duellant]

Wenn du bisher keine Antennen in den N-Steckern hattest, ist es auch kein Wunder dass du keinen Empfang hast. Die gehören da rein, Ende.
Nimm welche mit Kabel so dass sie nicht hinterm Gehäuse stehen dass dann als zusätzliche Dämpfung agiert.

Wenn du nicht gerade Stahlbetondecken hast, solltest du eigentlich problemlos eine solche Entfernung überbrücken können.
Ansonsten hilft Powerlan.
Nicht geil. Aber besser als nix.

[Azaghal]

So, ich will jetzt nochmal rückmelden, was ich unternommen habe (und mit welchem Erfolg), weil sonst solche Threads immer in der Luft hängen bleiben:
Ich habe mir die Vorschläge von JS angeschaut. Haus verkabeln wäre sicherlich nützlich, aber zu aufwendig. Die MESH-Variante kam da eher in Betracht. Allerdings will Fritzbox für einen Wifi7-tauglichen MESH-Repeater rd. 100 € haben (die Systeme fürs ganze Haus kosten sogar 300 € und außerdem hätte mein Frau rebelliert, wenn ich überall die Stationen hingestellt hätte), dazu wären noch die neue Netzwerkkarte mit rd. 30 € und für Wifi7 geeignete Antennen nochmals 30 € gekommen. Das war mir für ungewissen Erfolg etwas zuviel Investment (da der Router ja schon über 300 € gekostet hatte).
Frei nach dem Motto, dass man ja nicht jeden Dreck, der aus dem Westen kommt, kopieren muss, habe ich also beschlossen, es erst einmal bei WiFi6 zu belassen. Netzwerkkarte ist vorhanden, Fritzbox MESH-Repeater gab es für 60 € und Antennen für 18 €.
Jetzt zum Ergebnis:
Bereits der MESH-Repeater (FritzRepeater 1200ax) hat zu einem deutlich verbesserten Signal für WiFi 6 geführt, sodass ich überhaupt erstmals die verbaute Netzwertkkarte nutzen konnte und mir nicht mehr mit dem USB-Wlan-Stecker behelfen musste, der aus unerfindlichen Gründen alle Nase lang Treiberproblem hatte. Als ich mit WirelessNetView (Gratis-Tool) ein bisschen hinter die Kulissen schaute, fand ich heraus, dass die zweitschnellste Verbindung ein wesentlich besseres Signal und eine akzeptabel niedrigen RSSI-Wert liefert. Damit verbunden habe ich nun eine stabile und fixe 5GhZ Übertragung. Irgendwie finde ich auch noch heraus, wie die Netzwerkkarte sich direkt damit verbindet, da sie immer die schlechtere Verbindung herstellt und ich manuell korrigieren muss.

Die Antenne hat dagegen nicht die geringste Auswirkung. Weder ohne Repeater noch mit verstärkt sie in irgendeiner Weise den Empfang. Die hätte ich mir also sparen können, Aber die 18 € kann ich verschmerzen.

Vielleicht gehe ich in der Zukunft noch auf Wifi7 und Triband, um die Fähigkeiten des Routers voll auszunutzen. Aber vorerst reicht mir die geschaffte Verbesserung absolut aus.

Danke für Eure Vorschläge und vielleicht hilft mein Bericht mal jemandem weiter.

Gruß

Azaghal

[Taktikus]

Und was ist mit Netzwerk übers Stromkabel? Meines Wissens ist das mittlerweile einfach und sicher realisierbar, auch mit Fritz.

[Azaghal]

Das habe ich vor einige Jahren in einem anderen Setting mal probiert mit Devolo Powerline Adaptern. Ging ganz gut, bis wir uns ein Smart-TV Gerät zugelegt haben, das aus Platzgründen nur rd. 30 cm neben der einzigen Steckdose, die ich für das Devolo sinnvoll nutzen konnte, aufgestellt und an Strom und Internet angeschlossen werden musste (und da immer noch steht). Danach ging mit dem Devolo nix mehr. Offenbar Interferenzen.
Außerdem kostet ein aktuelles Paar Powerline Adapter auch mindestens 125 €, für Wifi 7 gibt es sie mE ohnehin erst demnächst.

Gruß

Azaghal

[JS]

Irgendwie finde ich auch noch heraus, wie die Netzwerkkarte sich direkt damit verbindet, da sie immer die schlechtere Verbindung herstellt und ich manuell korrigieren muss.

Im Band 2,4 stellst du in der FB als fixen Kanal 1, 6 oder 11 ein, je nachdem, welcher am wenigstens frequentiert wird und am stärksten ist. 802g+n, alles andere wirst du nicht mehr brauchen.
Im 5er Band irgendeinen 40er, aber das 5er Band ist flexibler als das 2,4er.
In den Netzwerkadaptereinstellungen von Windows kannst du dem Adapter fest zuweisen, ob er über 2,4 oder 5 empfangen soll. Das solltest du dann auch machen.
2,4 ist weiträumiger, gängiger, weniger empfindlich gegenüber Störeinflüssen (Wänden z.B.), aber massiv überfrequentiert. 5 ist recht ruhig, aber mEn empfindlicher und ein wenig "zickiger". Du fährst ja ohnehin Dual oder Tripple, somit kannst du experimentieren.

Das Ändern der WLAN-Einstellungen im Router ist auch rein lokal und löst somit nicht die üblen Überwachungsalgorithmen beim Provider aus, die deine Netzleistung bei vielen Neustarts erst mal herunterregeln.

Priorisier dann auch deinen Computer bei der Netzlastzuweisung in der Fritzbox, so steht er immer an erster Stelle vor den anderen Haushaltsgeräten.

Powerline ist mEn anfällig gegenüber einigen Faktoren (z.B. Störsignale anderer Geräte), die man dann umständlich suchen muß und evtl. gar nicht vermeiden kann. Powerline wäre meine letzte Lösung.