Ich habe eher das gegenseitige Problem. Mir als SL geben One-Shots nicht viel. Schon nur beim darüber Nachdenken, fallen mir Sachen ein, die ich da einbringen könnte und wie man es verkomplizieren kann. Ich fühle mich bei langen Kampagnen wohler.
Bei Shadowrun haben wir quasi mit den gleichen Charakteren von SR2D über SR3.01D bis zu SR4 gespielt, irgendwo über 500 Karma, der mit meisten Karma war kurz unter 800 Karma. Aber das waren dann Geschichten mit Harlekin, es ging gegen einen (Earthdawn)-Dämon und ähnliche Späße. Bei Numenera haben wir alle Stufen durchgespielt, aus einem kleinen Dorf über Zeitmanipulationen und Ausflüge ins Weltall, um dann zurück ins Dorf, den Diktator verjagen und das Dorf aufbauen. In D&D3 ging es von Stufe 1 bis Stufe 20, einen Drachen aus dem Ei schlüpfen lassen, der durch Zeitmagie gealtert war, das heißt als "Jungdrache" machte er Begleitung, in Stufe 20 gab es eine Göttin-Werdung, damit die Magie stabilisiert wurde, die aus den Fugen geraten drohte. In D&D5 von Stufe 1 bis weit über Stufe 20 mit mehreren Epischen Gaben, am Ende gegen einen Erzdämon die Weltrettung herbeiführen.
Jetzt spielen wir PF2 den Pfad Kingmaker, das geht auch von Stufe 1 bis Stufe 20. Aber wie schon ElfenLied geschrieben hat, es sind keine Probleme wegen des guten Balancing zu erwarten.
Im Grunde genommen hatte ich nie nennenswerte Probleme mit Balancing. In Shadowrun gab es Runner mit Unterschieden in Karmawerten in dreistelligen Bereich - die Nischenbildung half total dagegen. In D&D5 war es sogar provoziert, die Helden wurden mit magischen Gegenständen fast überschüttet - da war das Balancing ständig in unterschiedliche Richtungen am Kippen, dh. keiner fühlte sich deshalb benachteiligt, denn jeder kriegte seine "Machtfantasien" fast befriedigt - wären die Gegner nicht dagegen.
Ab und zu liest man hier, dass die höherstufigen Kämpfe oder das Spiel in hohen Stufen schwierig oder fast unmöglich ist. Das ist halt nicht meine Erfahrung. Es ist nur anders als auf niedrigen Stufen - aber Spaß macht auf jeden Fall beides. Und gerade die Entwicklung von fast niemand (was eigentlich nicht stimmt, den viele Normalbürger sind Stufe -1 oder Stufe 0, einige Stufe 1 und weniger höhere Stufen - wenn man bei PF2 bleibt, erst die Abenteuerrelevanten NPC haben höhere Stufen) zu der maximalen Stufe ist das, was mir total gefällt. Wenn ich als Spieler in einer Kampagne anfange, wo die Startstufe 3 oder 4 ist, fühle ich mich fast um die ersten Stufen betrogen. Aber darüber komme ich immer locker weg...