Völliger Rotz sind die Filme von Nolan sicher nicht. Nur eben nicht immer wirklich gelungen. Ich sehe da seine Filme eher in der Tradition eines Ridley Scotts. Wie Scott ist die visuelle Inszenierung seiner Filme in der Regel überragend. Und wie Scott scheitert Nolan dann aber auch immer wieder an dem gewollt philosophischen Überbau. Nolan presst häufig seine Lieblingsthemen wie Zeit, Wahrnehmung und Gedächtnis mal strukturell, mal inhaltlich und mal beides in seine Verfilmungen. Mal passt es, siehe "Inception", und mal geht es völlig daneben wie in "Tenet". Man muss Nolan Inszenierungsstil nicht mögen, aber nichtsdestotrotz gehört er neben Villeneuve, Fincher, Wes Anderson oder auch den Coen Brüdern und Tarantino zu den visionären Regisseuren unserer Zeit. Einen Michael Bay oder auch Zack Snyder zähle ich da übrigens nicht dazu...