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Bazaar

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Elisabeth Hawkwood:
"Das ist sehr freundlich von Euch, Mylord. Es mag Euch vielleicht etwas merkwuerdig vorkommen, aber Raumschiffe bedeuten mir sehr viel. Die letzten siebzehn Jahre habe ich die Felizitas kaum verlassen, so dass sie mein Zuhause geworden ist. Dadurch erscheinen natuerlich auch andere Raumschiffe plötzlich in einem anderen Licht als frueher. Man könnte sagen, ich habe sie schätzen gelernt." Nachdenklich legt sie den Kopf schief und verzieht ein wenig das Gesicht, als sie an sich selbst vor siebzehn Jahren denkt. Jung, dumm und unerfahren, wenn sie damals schon mehr gewusst hätte, dann wäre sie vielleicht nie solange an Bord der Felizitas geblieben. Und das ist sowohl positiv, als auch negativ, die Jahre ihm Raum haben mich geformt. Innerlich bin ich Deiner Commanderin ähnlicher als Dir, Baron, aber das hast Du ja wohl eben deutlich genug gehört. Und ich hoffe, Commanderin, Ihr habt heraus gehört, dass ich an Deinem Baron in der Hinsicht nicht interessiert bin. Wichtiger ist die Frage, ob er etwas weiss und wo er zuletzt war, aber das wird er mir wohl kaum im ersten Gespräch auf die Nase binden. dummes hin- und hergefloskel! Ich sehne mich nach dem Tag, an dem man direkt und offen sagen kann, was man wissen will.
"Doch jetzt sitze ich erst einmal länger hier fest, denke ich, bis die Felizitas wieder einsatzfähig ist, wird es eine Weile dauern. Und dann muss ich mir immer noch ueberlegen, was ich mit der nächsten Barbarenuebermacht anfange. Aber verzeiht, das ist kein Thema fuer den Bereich der Kirche." Es wuerde mich ja interessieren, ob er beim Glauben genauso uebertreibt, wie viele andere Li Halan...

The_Kossack:
Von der Pflicht entbunden, und im selben Atemzug fortgeschickt, um den Attentäter zu suchen.

Also gut.

Ras stand auf, entdeckte die Uniform, die am Boden lag. In Fetzen. Dem Grafen hatte es beliebt, zu spielen. Dann also nicht diese Uniform. Er fand das Komm und befahl einen Adjutanten zu sich, mit einer neuen Uniform. Andreis Gesicht im Spiegel zuckte leise bei diesen Worten.

Bist du mutig genug, ihn jetzt zu berühren, dachte Ras bei sich. Er wußte, was das Geschenk war, das Andrei ihm gemacht hatte - da lag noch immer die leere Spritze, und er konnte es in seinem Körper ächzen hören, als die Chemikalien, die seinen Körper verändert hatten, mit einer weiteren rangen. Sie war nicht willkommen. Ein weiterer Grund, weshalb seine Seele verloren war, aber das kümmerte ihn nicht. Es war Andreis Wille. Wenn er dafür den Rest der Ewigkeit im Dunkeln zwischen den Sternen existieren mußte - in verstandloser Kälte und unrettbar weit vom verglimmenden Licht entfernt, dann war das ein geringer Preis dafür, Andreis Willen getan zu haben.

Seine Hände strichen über Andreis Haut - ohne ihn zu berühren. Er näherte sich nur so weit, daß seine Hände die Wärme der Haut spüren konnten, und er fuhr die Linien der Schultern, des Rückens nach, seiner Arme.

Andreis Blick traf im Spiegel auf seinen. "Du weißt, was du zu tun hast."

"Ja, Meister."

Andrei lächelte leicht. "Bring mir den Attentäter, und ich mache dich heute Nacht unsterblich. Hundert weitere Jahre sollten für einen Kossacken doch der Unsterblichkeit gleichkommen." Er legte den Kopf schräg, jetzt zur anderen Seite. "Die Dosis gerade - sie genügt nicht. Sie bereitet vor. Die Nebenwirkungen, wenn die andere ausbleibt, kenne ich nicht. Und deren Einfluß auf deine veränderte Körperchemie ... ist mir nicht bekannt. Ich weiß gar nicht, ob es Kossacken gibt, die das Mittel erhalten. Vielleicht einige von Hyrams Garde."

Ras neigte den Kopf. "Macht das einen Unterschied?"

"Vielleicht nicht." Andrei blickte in den Spiegel - sein Gesicht verschloß sich. Er dachte nach, konnte stundenlang so sitzen, wie ein Askorbit, was auch immer die fremdartigen Monstren innerlich umtrieb.

Der Adjutant brachte die Uniform und berichtete, ein gewisser Li Halan wolle mit dem Hauptmann sprechen. Ras nickte. "Sag ihm, er kann mich in den Trainingsräumen finden."

Schließlich galt es, die Trägheit der Nacht aus dem Körper zu arbeiten, die Erinnerung an Andreis Hände und Lippen, sich daran zu erinnern, daß er eine Waffe war, nicht das Spielzeug eines Grafen, der es liebte, sich die Stärksten seiner Untertanen ins Bett zu holen, weil er sie dort am besten beherrschen konnte. Als gäbe es auch nur den Funken Rebellion in Ras. Oder vielleicht reizte gerade das Andrei - daß Ras ihm so sehr gehorchte wie sein eigener Körper.

Spiegellungen.

Der Adjutant salutierte.

Einen Attentäter soll ich dir fangen, Andrei. Also gut. Dann laß das Spiel beginnen.

Enkidi Li Halan (N.A.):
"Barbaren?" Er lächelte verschmitzt, als er an ihre letzte Begegnung mit den Vuldrok zurückdachte. Das war ein Kampf nach seinem Geschmack gewesen. Die Barbaren hatten geglaubt, leichtes Spiel mit dem viel kleineren Schiff zu haben, aber am Ende hatten sie das Weite gesucht. Ihr Anführer war ein zäher Brocken gewesen, aber alles in allem keine Herausforderung. Barbaren. Grobschlächtiges Pack ohne Stil, Eleganz und Taktik. Muskeln ohne Verstand. Es war eine Freude gewesen, sie zu belehren.
"Hier? Das ist ungewöhnlich... was mag die Vuldrok so tief in feindliches Gebiet gelockt haben?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Sie werden immer dreister. Es wird Zeit, dass der Imperator endlich etwas gegen sie unternimmt. Aber verzeiht, mylady, das ist vielleicht kein Thema für den Kirchenbezirk." Wieder ein Lächeln und ein amüsiertes Blitzen in den dunklen Augen.
Er deutete mit einer vagen Handbewegung in Richtung der Lesestube. "Wir sind hier, um mit Bruder Erland vom Eskatonischen Orden zu sprechen, aber man sagte uns, dass er noch nicht hier weilt..."

Managarmr:
Ob Ihre innere Flamme wirklich so hell leuchtet? Innerlich begann er, sich zu konzentrieren.
"Nun, Mylady Josephine, diesen Eindruck hinterlasst Ihr ganz gewiss. Cciardi war der Hauptreformer des Templum Avesti, nicht sehr extrem, aber natuerlich dennoch sehr weit von der allgemeinen Interpretation Zebulons entfernt.
Gewiss ist es so, dass reine Freude der inneren Flamme hilfreich ist, und sogar die Fervituden der Avesti sagen ja immerhin in III, 23, die Flamme breitet sich aus von Herzen zu Herzen, von Seele zu Seele, vereinigt alle Kreaturen in der Passion des Glaubens. Also ist gegen Freude und Vergnuegungen im allgemeinen nichts einzuwenden. Solange man es nicht uebertreibt, aber das wiederum ist natuerlich eine Frage der Interpretation und des eigenen Standpunktes.
Aber, sagt mir, womit könnte ich Euch eventuell helfen?"

Elisabeth Hawkwood:
"Das ist bedauerlich, denn auch ich bin hier, um mit Bruder Erland von den Eskatonikern zu sprechen. Es wuerde mich ja sehr interessieren, weshalb ein Li Halan zu den Eskatonikern geht..., aber vielleicht liegt es auch an Bruder Erland? Er war so nett, sich bereit zu erklären die Todesfeier fuer zwei meiner Mannschaft zu halten, und gab mir fuer neun Uhr einen Termin, um die Einzelheiten abzusprechen. Allein wegen der Mannschaft hätte ich das gerne so bald wie möglich hinter mir." Ein Schatten der Trauer flog ueber ihr schönes Gesicht und einen Moment lang senkten sich die langen Wimpern ueber ihre eisblauen Augen, um die Trauer nicht zu sehr zu zeigen, als sie an den Sinn ihres Besuches dachte. Rahmhorst..., ob ich mir das werde verzeihen können? Aber dass ich auch beichten will, interessiert Dich vielleicht nicht so, Baron. "Hattet Ihr bereits die Möglichkeit Bruder Erland kennen zu lernen?" Mit der ihr eigenen eisernen Willenskraft und Disziplin verdrängte sie den toten Rahmhorst wieder aus ihren Gedanken und konzentrierte sich auf den Baron und die Sternenfahrerin vor sich. Beinahe unmerklich strafft sich ihr ohnehin gerader Ruecken noch eine Spur mehr.

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