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Bazaar

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Elisabeth Hawkwood:
Elisabeth verbeugte sich ebenfalls zum Abschied: "Vielen Dank fuer die Einladung, ich wuerde mich sehr freuen, wenn wir uns noch mal ein wenig ausfuehrlicher unterhalten könnten. und das bild muss ja auch noch gemalt werden." Sie grinste die Baronesse spitzbuebisch an. "Leider warten nun erst einmal weniger angenehme Dinge auf mich. Wenn Ihr mich entschuldigt?!" Sie verbeugte sich abschliessend und schickte sich dann an die Studierstube des Eskatonikers zu betreten, nachdem sie Commanderin Lindsay vorbei glassen hatte. Die sieht aber auch nicht gerade begeistert aus... . Ein stummer diener, das ist eigentlich eine ganz gute Idee. Aber ich glaube, ich bleibe lieber bei Sophia. Nun, dann werden wir uns jetzt mal um die totenfeier kuemmern. Schlagartig wechselte ihre Stimmung, doch sie liess sich nichts anmerken, auch wenn vor ihrem inneren Auge das Gesicht Rahmhorsts auftauchte.

Megan:
"Der Herr ist zu den Decados gegegangen. Zu diesem Hauptmann..." seine Miene spiegelte eine Mischung
aus Besorgnis, Trotz und Stolz wider, die Megan nicht ganz zu deuten wusste.
"Tjaja, Itaru, die Wege des Herrn sind unergründlich, nicht wahr?" Beinahe boshaft blitzte die Sternfahrerin
den jungen Li Halan an. Irritiert nickte dieser, nicht genau wissend, wie man mit einer solchen, geradezu
blasphemischen Äußerung umgehen sollte. Bruder Angus hätte die passenden Worte gehabt. Er hätte sie
in ihre Schranken verwiesen, mit den schlichten Waffen des Wortes.

Aber das Verhältnis zwischen der Geliebten des Barons und seines Knappen war zwiespältig, bedingt durch
vordefinierte gesellschaftliche Konventionen gepaart mit den Alltagserfahrungen zweier Menschen, die lange
miteinander gereist waren. Das Salz steuerte natürlich der Baron bei, welcher die beiden auf solch
ungewöhnliche Art miteinander verband.
Einerseits hatte Megan dem jungen Adeligen Respekt zu zollen, andererseits war sie die - wenn auch heim-
liche - Gefährtin seines Herrn. Anfangs hatte er die Beziehung - obwohl er nie offiziell davon erfuhr - in
keinster Weise toleriert. Für ihn war eine derartige, nicht standesgemäße Verbindung bis dato untragbar
gewesen, doch im Laufe der Monate änderte sich seine Einstellung, wie viele andere Aspekte, von welchen
sein Vater besser nicht erfuhr.
Grund dafür waren wohl vor allem die langen Nächte auf der Brücke, in welchen er Commander Lindsey
Gesellschaft geleistet hatte. Anfangs war es eher distanzierte Konversation gewesen, später entwickelten
sich interssante, um nicht zu sagen tiefsinnige Gespräche daraus. Ihm gefiel die unkonventionelle Art der
Sternfahrerin und sie schien den Li Halan gerade wegen seines zurückhaltend höflichen Wesens und seinem
unbändigen Lerneifer zu schätzen.

Megan nahm die Nachricht mit aufwallendem Zorn entgegen. Enkidi ließ sie mit allem sitzen für eines seiner
beliebten Kräftemessen. Manchmal war er ja so primitiv!
"Nun, mein junger Li Halan, scheint als müssten der Knappe und die Pilotin die Angelegenheiten des werten
Barons erledigen," eröffnete sie in fast feierlichem Tonfall während sie sich mit verschwörerischer Miene zu
ihm beugte. "Ich schlage vor, wir beginnen in Sektor B. Dort trifft man Leute, die gut informiert sind über
Dinge, die vor sich gehen..."

Irgendetwas war im Blick der Sternfahrerin, das Itaru störte. Noch während er darüber nachgrübelte folgte er
ihr nach draußen.

Enkidi Li Halan (N.A.):
Er handelte widersprüchlich. Es gab keine rationale Erklärung dafür, warum ihn seine Schritte erneut so zeilstrebig in Richtung der Decados-Quartiere führten. Enkidi hätte es besser wissen müssen, aber er schob jede Vernunft und Vorsicht von sich und konzentrierte sich auf das, was gerade als süßes Versprechen in seinem Kopf Gestalt annahm. Er hatte keine Lust, nach einem Priester zu suchen, und er hatte keine Lust auf höflichen Smalltalk mit Adligen. dazu war es entschieden zu früh am Tag.
Mit Megan die Station zu erkunden wäre eine Option gewesen, aber Itaru hatte ihm eine andere offenbahrt, die sofort alles weitere verdrängte. 'Trainingsraum' war das Zauberwort gewesen das ihn jetzt, weit vor der geplanten Zeit, in Richtung der westlich gelegenen Wohnquartiere zog.

Enkidi war außer Training. Die letzten drei Wochen waren sie an Bord der Azara durchs All gereist, und es war noch weniger angenehm als sonst gewesen. Sicher, es hatte seine Vorteile, praktisch allein mit Megan unterwegs zu sein. Doch es gab Dinge, die sie ihm nicht geben konnte, Dinge nach denen es ihn ebenso verlangte, wie nach ihrer Berührung.
Er liebte den Kampf, das Adrenalin. Das Blut, das in seinen Adern floß, schrie danach. Nichts ließ ihn sich so lebendig fühlen, wie bis an die Grenzen des eigenen Körpers zu gehen– und der Kampf war ein hervorragendes Mittel, diese Grenzen zu erforschen.
Die letzten Wochen an Bord hatten ihn zermürbt. Er vermisste das tägliche Training mit Avalan, auch wenn selbst er keine wirkliche Herausforderung mehr war. Sicher, er unterrichtete Itaru, aber ein Kampf mit ihm war kein Kampf, sondern eine Aufwärmübung. Er war unausgeglichen, und jeder in seiner Umgebung hatte darunter zu leiden.

Er bog in einen Hauptverbindungsgang ein. Es war nicht mehr weit und er fühlte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. Eine Herausforderung... er fragte sich, wie gut Graf Mandins Hauptmann wohl war. Und, ob er ihn bezwingen könnte. Ich kenne die Antwort.
Enkidi blieb stehen. Er fröstelte und sah sich um. Für einen Moment hatte er sich beobachtet gefühlt, aber da war niemand.

Er bog in den Seitengang ab und sah schon von weitem das grün schimmernde Banner der Mantis über dem Hauptschott hängen. Es war merklich wärmer hier, angenehm.
Als er unter das Banner trat, stellte sich ihm eine grobschlächtige Wache in schwarz entgegen.
"Baron Enkidi Li Halan. Bringt mich zu Hauptmann Chandra."

Managarmr:
Der Eskatoniker stand versunken in der Mitte des Raumes mit gesenkten Kopf und vollfuehrte mit einer eher komplizierten Geste das Zeichen des Sprungtores, während sich leise das Schott hinter der Baronin schloss. Als das letzte Zischen verklungen war, schaute Bruder Erland auf. "Den Allschöpfer zum Gurss, Baronin Elisabeth Aleide Johanna Mountbatten Hawkwood. Vielleicht sollten wir uns an einen ruhigen Ort zurueckziehen, um die Einzelheiten zu besprechen?"
Sie betraten einen der mittleren Gänge und gelangten in eine Art kleinen Speiseraum, der von verschiedenen Dueften von Kräutern und Ingredienzen nur so ueberquoll. In der Ecke standen ein robust aussehender Tisch und einfache Stuehle. Wenn Ihr vielleicht Platz nehmen wollt, Baronin, Komfort ist allerdings etwas, das hier absichtlich nicht im Uebermass vertreten ist, tut mir leid. - Möchtet Ihr vielleicht ein wenig Tee?"

The_Kossack:
Die grobschlächtige Wache scheint ihre Anweisungen zu haben. Er dreht sich wortlos um und führt den Baron direkt in den Trainingsraum.

Dieser ist zwar beengt, aber für die Verhältnisse auf Stationen und Raumschiffen sehr großzügig angelegt und ausgestattet. In der Mitte:

Drei schwarze Gestalten mit Trainingswaffen, die auf den ersten Moment echt aussehen. Nur die Tatsache, daß sie nicht dieses infernalische Heulen ausstoßen, enttarnt sie als weniger gefährlich als sie sein sollten. Die Kossacken tragen keine Mäntel - die Luft ist gut temperiert, kein Grund, Fell oder Wolle zu tragen. Dafür sehen sie alle gleich aus, schwarze Drillinge, Dämonen, denen man die Haut abgezogen zu haben scheint. Die Struktur der Rüstung formt menschliche (wirklich?) Muskulatur nach.

Kein Unterschied an den Rüstungen, aber die Wache nickt in deren Richtung, wendet sich dann wortlos um.

Die drei Kossacken erwachen aus starrer Haltung (vielleicht der berühmte Fechtergruß?), und ohne weitere Vorrede oder Regung, gehen sie aufeinander los - Kraft und Beschleunigung und pure Gewalt, als Trainingswaffe ungebremst und ohne Zurückhaltung auf Panzerung knallt, für einen Moment ist nicht zu sehen, wer wen getroffen hat.

Zeitlupe: Zwei der Kossacken bewegen sich auf ein ungehörtes Kommando hin - versuchen den dritten in die Zange zu nehmen, die Art Zangenmanöver, bei der man im Vorbeigehen dem Feind den Säbel durch die Niere zieht, um ihn einem Tod durch Verbluten zu überlassen - en passant, den Gesetzen des Schlachtfeldes folgen - vorbei, weiter, geradeaus.

Der eine Angriff wird mit dem Säbel geblockt, die Gewalt des Angriffes treibt den dritten Kossacken zwei Schritte zurück, der dritte Angriff verliert an Kraft durch eine rasche Drehung, aus dem tödlichen Angriff wird so nur ein Treffer, der sich überleben läßt.

Der blockende - und verkantete Säbel des dritten wird mit einer fast eleganten Bewegung befreit, das ist ganz klar ein Fechtermanöver, Beinarbeit, Drehung des Körpers vorbei an der Gewalt des noch immer vorgetragenen Angriffs, bis der Säbel den ersten Kossacken zwischen den Schulterblättern trifft - hart genug, um ihn straucheln zu lassen. Ein normaler Mensch hätte nicht die Kraft dazu, aber der dritte Kossacke kombiniert die Möglichkeiten seines chemisch veränderten Körpers mit adliger Fechttechnik.

Zeitlupe aus.

Die Kossacken lösen sich nicht, sondern dringen weiter vor, während der Dritte Hiebe austeilt, mechanisch wie ein Golem, kein Schrei, nichts dringt durch die Visiere, keine Schreie von Überraschung oder Schmerz oder Erschöpfung, die drei verbeißen und verkanten sich wie kannibalische Raubtiere ineinander, drei Dritte den anderen beiden an Technik weit überlegen.

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