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Bazaar
Enkidi Li Halan (N.A.):
Enkidi blieb am Rand des Raumes stehen und betrachtete das Schauspiel mit einer Mischung aus Schaudern und Faszination.
Kossacken. Der Stolz des Hauses. Zentnerschwere Muskeln, von tödlichem Drill in gewissenlose Werkzeuge verwandelt. Tötungsmaschinen.
Ein Teil von ihm erschauderte bei der Vorstellung, ihnen entgegentreten zu müssen. Ein anderer frohlockte über die Möglichkeit, eine solche Beute zu erlegen.
Er studierte aufmerksam ihre Bewegungen und Manöver. Es war fast unmöglich, sie auseinanderzuhalten. Gleichförmige, bizarre Schatten des Krieges. Nur einer viel aus dem Raster. Seine Bewegungen waren weit vorsichtiger und geplanter, als die der anderen, die schlicht und einfach die brachiale Wucht ihrer Körper nutzten.
Der Hauptmann. Ohne Zweifel.
Enkidis Blick heftete sich auf ihn und folgte jedem seiner Manöver. Es wurde schnell klar, dass er die beiden anderen im Griff hatte. Er kombinierte die einfache, zielgerichtete Kampfweise eines Soldaten mit der verfeinerten Technik eines geschulten Fechters. Hervorragend.
Enkidis Puls schlug schneller und trieb ein Leuchten in seine Augen. Hier war, weswegen er gekommen war.
The_Kossack:
Ob der Hauptmann den Gast bemerkt und deshalb den Kampf rasch zuende bringt, ist fraglich. Vielleicht kann man dieses Ringen gegen gleichstarke Gegner nur für einige Minuten aufrecht erhalten. Es ist Training, nicht das Schlachtfeld.
Plötzlich zuckt der Säbel hoch - wieder eine Drehung des massigen Körpers, ein Knallen gegen die Schulterplatte des ersten Kossacken, der Hieb so hart, um diesen vom Kurs abzubringen und gegen den anderen prallen zu lassen, dann ein kaum weniger starker Hieb gegen das Bein des zweiten Kossacken, der durch die unerwartete Bewegung des ersten Kossacken aus dem Gleichgewicht gerät. Der Beintreffer beendet den Kampf.
Der Hauptmann tritt zurück, den Säbel noch immer erhoben, die eine Hand löst den Helm mit einem Druck auf einen verborgenen Knopf unter dem Visier. Mit einem Fauchen löst sich der Helm, der einem bereitstehenden Sklaven zugeworfen wird, welcher ihn fängt.
Das Gesicht darunter ist gerötet, glänzt von Schweiß, die grünen Augen glühen vor Kampfeslust. "Ausgezeichnet, Jev. Der erste Hieb war gut - das ist ein neues Manöver, trainiere das. Boris. Achte auf Jev. Der versucht, dir Arbeit abzunehmen." Er hebt die Hand, ist noch dabei, den Kampf zu analysieren, dann fällt sein Blick auf Enkidi. Seine Gedanken schnappen zurück, zurück zu dem, was Andrei sagte, über Nacheiko, über Enkidi. Wieviele Stunden lang hat er seinen Sohn mit den immer gleichen Abläufen beim Fechten gequält? Wie oft das verschwitzte Gesicht vor sich gesehen, den verbissenen Wunsch, dem Vater ebenbürtig zu werden, ihn stolz zu machen. Oder vielleicht dachte Nacheiko daran, gut genug zu werden, um ihn zu töten.
Er weiß nicht, was sein Sohn für ihn empfunden hat. Das Wissen trifft ihn wie ein Pfeil. Aber die Kossackenrüstung schützt ihn gut in diesen Tagen.
"Baron." Er neigt leicht den Kopf. Dann wieder zu den beiden Sergeants. "Trainiert das. Ich habe einen Gast."
Die beiden Kossacken salutieren und ziehen sich in den rückwärtigen Teil der Halle zurück.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Aus dem Spiegel wird ein Gesicht, aus der Monster ein Mensch. Oder etwas in der Art. Wie kurz dieser Moment des Übergangs doch ist. Ein Wimpernschlag.
Die Gestalt des Barons straffte sich, und er kam auf den Hauptmann zu. "Hauptmann." Er erwiderte das Nicken. "Sehr eindrucksvoll. Ihr könnt stolz sein auf Eure Männer."
Er bemerkte die verletzte Lippe und seine rechte Augenbraue hob sich ein Stück. Vermutlich hatte der Hauptmann bereits eine Trainingseinheit hinter sich.
"Ihr habt einen interessanten Stil...", sagte er mit einem herausfordernden Ton, mühsam seine wachsende Ungeduld zähmend.
The_Kossack:
"Ich habe sie nicht geschliffen, aber ich halte sie scharf. Boris und Jevgenii. Meiner Sergeants, die linke und rechte Hand." Er wirft einen Blick über die Schulter zurück, denkt nicht an die zerbissene Lippe, in diesem Moment, zu viel geht in ihm vor.
Ras klemmt den Säbel fast achtlos unter die Achsel und wischt sich mit dem behandschuhten Handrücken über die Stirn. "Es ist kein rechter Stil. Ein Bastard, entsprungen meiner Unfähigkeit, den Hausstil zu verlernen und meiner Unfähigkeit, den geradlinigen Stil, der aus Edenya so hochim Kurs steht, in mein Fleisch und Blut aufzunehmen."
Aus zwei Schwächen mache ich eine Stärke. Stärker als ein Adliger, eleganter als ein Kossacke. Ich setze meine eigenen Regeln. Ich war einmal ein Duellant, weil ich Adlige lieber tötete und verletzte, als ihrer Klinge meinen Rücken zu bieten, durchzuckt es Ras. Mein Sohn wäre ein Duellant geworden, denke ich. Er hatte den Geist dafür, und vor allem die Reflexe.
Der Klang in der Stimme läßt seine Lippen kurz zucken. Kein Lächeln, mehr ein plötzlicher Gedanke. "Ihr seid gewiß ein eleganterer Fechter."
Elisabeth Hawkwood:
"Ja, etwas Tee wäre sehr freundlich, vielen Dank Bruder Erland!
Komfort ist nicht unbedingt nötig, den gibt es an Bord der Felizitas auch nur in beschränktem Masse. Ausserdem, wenn ich ehrlich bin, so widerstrebt es mir, wenn es um den Tod von Männern geht, die mir viele Jahre lang treu und ergeben gedient haben, Komfort zu geniessen, nennt es von mir aus eine Busse, ich wuerde es allerdings mehr als ein inneres Beduerfnis definieren.
Zunächst bin ich Euch vielleicht eine Erklärung schuldig, normalerweise liegt das Halten einer Totenfeier sicherlich nicht in Eurem Aufgabenbereich, ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr Eure Zeit dafuer opfern wollt. Ein orthodoxer Priester passt, verzeiht mir die ketzerische Bemerkung, weder zu den beiden Männer, Lieutenant Rahmhorst und Schuetze Walters, die gestorben sind, noch zu dem was dem Rest der Mannschaft wichtig ist, meine eigenen Glaubensvorstellungen will ich einmal ganz hintenan stellen.
Alle an Bord fuehlen sich den Eskatonikern näher, als den anderen Richtungen unserer Kirche, wir haben die meiste Zeit im Raum verbracht, das verändert den Glauben, vieles wird schwierigeer und man beginnt andere Prioritäten zu setzen, die Dinge mit anderen Augen zu betrachten, man fuehlt sich da draussen dem Schöpfer näher als sonstwo, doch zugleich ist man auch allem Bösem näher, als auf einem Planeten. Das zumindest wäre grob zusammengefasst, was wir an Bord denken und fuehlen. Lieutenant Rahmhorst war der Leiter der Kampftruppe, ein sehr wichtiges Mannschaftsmitglied, zu dem alle anderen aufgeblickt haben, deshalb wäre es mir wichtig, dass die Totenfeier fuer ihn und den Schuetzen Walters so nahe wie möglich an dem ist, was das tägliche Leben meiner Leute ausmacht. Eine Totenfeier ist immer mehr etwas fuer die, die zurueckbleiben, denke ich.... Davon abgesehen wuerde ich gerne meine Beichte ablegen, aber das hat auch Zeit bis zu einem anderen Termin, wie ich bereits gesehen habe, seid Ihr ein vielbeschäftigter Mann."
Nach ihrer langen Ausfuehrung blickt Elisabeth erwartungsvoll auf den Eskatoniker vor sich. wie wird er das aufnehmen, was sie gesagt hat wird er nun gleich die Inquisition rufen, und mich als Ketzerin brandmarken lassen? aber warum sollte ich ihn in diesem Punkt beluegen, wenn er auch nur den Funken einer geistigen Begabung hat, so wird er den Geist, der in der Mannschaft herrscht bemerken. Da kann ich auch gleich die Verantwortung fuer alle uebernehmen, besser ich, als die anderen, schliesslich habe ich diesen Geist zugelassen. Und was hbe ich noch zu verlieren?
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