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Bazaar

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Jack Hawkins:
"War wahrscheinlich nen Scraver, die klauen hier alles, was nicht an die Station geschweißt ist. Obwohl's mich wundert. Dieses baby hier" – Er klopfte lächelnd an den Stahl des Schotts, an dem er lehnte – "hat ja eigentlich ne gute Sicherung. Muss man schon verdammt clever sein, um das Pad unten am Hauptschott zu knacken." Jacks Hände steckten mittlerweile wieder tief in den Taschen seiner ausgebeulten Weste. Er beobachtete Commander Lindsey, auf deren Stirn eine kleine Zornesfalte erschienen war.

"Die Stationswache? Hmmm.... kein Problem." Er zuckte lässig mit den Schultern, fragte sich aber, ob das viel bringen würde. Etliche der Sicherheitssysteme an Bord waren in einem erschreckend maroden Zustand. Es war nicht ungewöhnlich, dass sich manchmal ganze Sektoren für einige Stunden aus der Überwachung verabschiedeten, ehe ein Technikerteam ihre Ärsche in die Wartungsschächte bewegte, um nach dem Kurzschluß zu suchen. Gut, das hier war ein A-Priorität-Hangar. Von den Schiffen der Reichen und Schönen frequentiert. "Ja, vielleicht lässt sich was rausfinden."

Ihr Lächeln ließ sein Herz einen Schlag vergessen und dann gleich doppelt so schnell arbeiten. Er errötete und grinste verlegen. Verdammt, er hatte schon lang keine Frau mehr um sich gehabt... und dann gleich so eine. Von dieser Baronin mal ganz abgesehen, aber das war eine Liga, in der nicht spielte.
In dieser hingegen....  er fing das Päckchen, registrierte den Inhalt und nickte dem Commander zu.
"Aye, Ma'am", sagte er mit einem spitzbübischen Funkeln in den Augen.
"Der Drink. Ich hör mich mal eben um und dann... wie wär's wenn wir uns in ner Stunde auf den Arkaden treffen?"

Er wartete auf ihr Nicken und verließ die Azara, den Seesack immer noch über der Schulter. Er sollte das Ding endlich mal irgendwo loswerden.


Elisabeth Hawkwood:
"Verdienstreich...", sie lässt das Wort nachdenklich zwischen ihnen ausklingen, "ich denke das kommt darauf an welchen Massstab man anlegt, an wem man das messen will." Zählt man Barabarenleichen, bin ich vielleicht schon jetzt sehr verdienstreich, wenn auch nicht in den Augen der Barabaren - und in meinen auch nicht länger. Aber der gute Hauptmann scheint mir bitter? Oder bilde ich mir das ein? Das wuerde ja bedeuten, dass ... .  "Baronin Elisabeth Aleide Johanna Mountbatten Hawkwood."  Ein förmliches Nicken begleitet ihre knappe Vorstellung. "Man teilte mir bereits mit, dass sich Euer Herr hier aufhält, auch wenn ich bisher noch nicht das Vergnuegen hatte ihn persönlich kennenzulernen." Erzähle ich dir warum ich hier bin, oder heben wir uns das Thema der armen gestrandeten Baronin fuer später auf? Später, er könnte misstrauisch werden, wenn ich ihm das so ungefragt auf die Nase binde. "Es ist nicht so häufig, direkt als Mountbatten erkannt zu werden." Gekonnt lässt sie den Satz halb wie eine Frage, halb wie eine Feststellung klingen, ueberlässt ihm dadurch die Weiterfuehrung des Gespräches, ohne allzuviel zu sagen, nicht mehr als die ueblichen nichtssagenden Höflichkeiten. Das Spielchen konnte ich schon immer... . Ich wuesste ja zu gerne, was Euer Geheimdienst ueber mich weiss.

Megan:
Die Schleuse hatte sich kaum geschlossen, als die Sternfahrerin auch schon in der Ecke kniete und den Teppichboden zurückklappte. Der Anblick darunter ließ ihr Herz noch einen Tick schneller schlagen. Der Eindringling hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Platte wieder anzuschrauben. Locker lag sie oben auf und ein paar Kabel hatten sich ihren Weg nach außen gebahnt. Ungeduldig zerrte Megan an dem Bündel Kabel. Das Dämmstoffkissen landete in einer anderen Ecke des Raums.

Der Kristall war fort. Beinahe verzweifelt tastete Megan im leeren Fach herum. Nichts. Alles war fort. Sie schlug die Hände vors Gesicht und ließ sich zurückfallen. Bei allen Heiligen das war eine Katastrophe - wenn auch eine, die sie nicht verstand. Gut, die Bücher waren verboten, aber konnte jemand gezielt danach gesucht haben? Oder war es tatsächlich ein Scraver gewesen, wie Hawkins meinte.

Einige Minuten blieb sie reglos liegen und versuchte sich einzureden, dass es nicht so schlimm war, dann fiel ihr siedendheiß Enkidis Kabine ein. Mit einem Satz war sie wieder auf den Beinen und spurtete nach unten, wobei sie sich mit einem lauten Scheppern die Stirn an der zu tief hängenden Querstrebe über der Treppe anschlug. Einen Augenblick taumelte sie und stieß einige Flüche aus, die ihren verbotenen Büchern an Sündhaftigkeit in nichts nachstanden.

Enkidis Quartier wirkte seltsam aufgeräumt, was wohl an dem leeren Schreibtisch lag. Für gewöhnlich häuften sich hier Pergamentrollen und Bücher. Doch er hatte alles verschwinden lassen, bevor sie von Bord gegangen waren.

Megan zog den Stuhl in die Mitte des Raumes, stieg darauf und zog ein Messer aus der Tasche. Mit der Klinge demontierte sie unter einigen Anstrengungen den Deckenstrahler. Darunter wurde ein Loch sichtbar von etwa 30 cm Durchmesser. Sie steckte den Arm durch die Öffnung und betastete den dahinter liegenden Hohlraum. Ihre Finger streiften ein dickes, in Leder gebundenes Buch - die Omegabibel -, den glatten Knauf eines Schwertes, einen weiteren Stapel Bücher, sowie einige Kleinteile.

Dieses Versteck schien ihm entgegangen zu sein. Megan vermutete nicht, dass der Dieb es gefunden und seinen Inhalt dennoch zurückgelassen hatte, denn thematisch glichen die meisten Bücher hier jenen, die ihr gestohlen worden waren. Gerade wollte sie ihren Arm wieder zurückziehen, als ihre Hand über einen kleinen glatten Gegenstand strich. Mit einem unguten Gefühl holte sie ihn hervor.

Es war ein kleiner gläserner Flacon. Leer, doch unten, in einer Ecke floss ein winziger Tropfen grünlicher Flüssigkeit zusammen.

"Verdammter Bastard!" entfuhr es ihr, und für einen Augenblick schwankte sie gefährlich auf ihrem Stuhl.

The_Kossack:
"Der einzige Maßstab, der dieser Tage zählt, ist der unseres Imperators, Alexius I., M'Lady", sagte Ras mit monotoner Stimme. Dieser Satz stammte von Andrei, und er wußte es, es hatte ihn beeindruckt, wie Andrei sich aus einer Fangfrage, Loyalitäten gegenüber Haus und Hyram betreffend, befreit hatte. Man berufe sich einfach auf etwas, das niemand in Frage stellte, *vor allem* nicht die Hawkwood.

"Baronin Mountbatten. Eine Ehre." Er deutete einen Salut an, ein Straffen der Rüstung, eine starre Haltung, nicht viel mehr, mehr als das wäre unpassend. Er war Kossacke, nicht ihr dressiertes Schoßhündchen. "Graf Mandin Decados ist als Diplomat ein beschäftigter Mann, aber es gibt eine Gelegenheit, ihn zu treffen. Er wird als Zeuge an einem Duell teilnehmen." Nicht gerade ein ungezwungenes Treffen, dachte Ras, aber sie wäre die erste Adlige, der ein Duell unter Adligen kein Vergnügen bereitete. Es gehörte dazu, adlig zu sein, wie die Luft zum Atmen, der Treueeid und die politische Ehe.

Mountbatten. Sie mußte über beträchtliche Mittel verfügen, und er meinte, ihren Namen bereits gehört zu haben. Barbarenjägerin, stieg es aus seiner Erinnerung auf, langsam, er konnte den Begriff zuerst nicht zuordnen, dann aber - er gehörte zu ihr. "Ein unbedeutender Seitenzweig der Mountbattens, die Isington-Linie, Ritter und verarmte Barone, ist mir näher bekannt. Ich bin einigen Vertretern Eurer Familie bei Feierlichkeiten begegnet."

Dame Patrizia Isington Hawkwood, verwandt mit den Mountbattens, doch im absteigenden agnatischen Glied, verwandt mit den Rufus Hawkwood und den Beauclerc Hawkwood.

Nacheiko Isington Chandra Decados. Am Ende hatte es ihn getötet, daß man zwei Arten Gift gemischt hatte.

Elisabeth Hawkwood:
Amuesiert nimmt sie seine geschickte Ausflucht zur Kenntnis. Ich dachte mir ja schon, dass er nicht dumm ist. Der Graf ist auf alle Fälle ein sehr geschickter Diplomat, der sich sein Haustierchen gut erzogen hat. Ob ihm denn ueberhaupt bekannt ist welche Masstäbe der Imperator so ansetzt? Nein lassen wir das, ich will ihn nicht provozieren, nicht hier und nicht jetzt. Als offenen Feind kann ich seinen Grafen nicht brauchen.
"Ein Duell", sie zieht eine erstaunte Augenbraue nach oben, "das ist allerdings interessant. Findet es denn so öffentlich statt, dass meine Anwesenheit dort," sie zögert eine Sekunde, um ihre Betonung geschickt zu setzen, "sagen wir: nicht merkwuerdig erscheint? In dem Falle ist es erstaunlich, dass ich bisher noch nichts von diesem Duell gehört habe." Meine Leute haben wohl zuviel auf einmal zu tun, ansonsten wuesste ich das tatsächlich bereits, ein Duell in das die Decados verwickelt sind hat höchste Priorität, das sollten sie wissen!
Doch von dem inenrlichen Ärger lässt sie nicht einen Funken nach aussen dringen. Eine eiskalte Baronin, der die Aussicht auf ein Duell ein wenig Interesse entlockt, aber doch nicht mehr, als einer kleinen Unterbrechung ihres Alltages zukommt, das ist alles was sie diesen Hauptmann sehen lässt. Fragend mustert sie sein starres Visier, doch sie verzichtet auf die unschuldig aufgerissenen Augen, die frueher einmal ihre Spezialität gewesen waren, das wuerde der Hauptmann als zu gespielt erkennen und misstrauisch werden. Das riskieren wir nicht, ausserdem bin ich zu alt fuer diesen Blick, der passt zu der Justinian. Ob die von dem Duell weiss? sicherlich, die scheint mir gut informiert unter ihrer Schale von zur Schau gestellter Eitelkeit. Aber jetzt muss ich erstmal diesen Hauptmann hier loswerden. am besten mit mehr Infos, um seinen Herrn komme ich hier sowieso nicht herum.

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