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Bazaar

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Managarmr:
Waehrend er den Schlagabtausch zwischen Baron Enkidi Li Halan und dem Hauptmann beobachtete, und sich innerlich fragte, wie das Kreuzen wohl gemeint sein koennte, begann eine viel interessante Abwaegung als Seelenprozente in seinem Kopf: Sollte wohl das merkwuerdige Benehmen von Commander Megan etwa bedeuten, dass... 

The_Kossack:
"Aber Baron." Die Stimme könnte tadelnd sein, wenn das nicht so ein bízarrer Gedanke wäre. Ein leises Kopfschütteln, den Hauch einer Geste, mehr nicht. "Ich erinnere mich nicht, das Wort <<Freude>> verwendet zu haben. Ich denke nicht, daß selbst ich wüßte, woran der Graf Freude hat, außer natürlich im Dienst für die Mantis. Ich meine, den Begriff <Souvenir> verwendet zu haben, es sei denn, ich irre mich, was möglich ist. Selten und möglicherweise beunruhigend", ein Unterton, der darauf hinwies, das "Beunruhigung" ein Euphemismus für etwas anderes war, "aber durchaus möglich. Es gibt sehr viele Dinge unter den sterbenden Sonnen, die ..." Der Kossacke lächelte jetzt beinahe. "Aber das wißt Ihr sicherlich besser als ich."

Wie um Enkidi zu verspotten, blieb der Spiegel dunkel und fast leer, aber der Kossacke schien sich unter dem forschenden Blick zu straffen. Vielleicht Eitelkeit, vielleicht der Offizier, der sich bei der Parade dem Adligen präsentierte. Und er schien etwas näher zu kommen, fast schon eine vertrauliche Geste, während die grünen Augen weiterhin den Blick des jungen Li Halan zu halten trachteten. Der Kossacke wirkte wach, seltsamerweise hochkonzentriert, zugleich entspannt, fast vertraut, als genösse er Enkidis Gegenwart.

Enkidi Li Halan (N.A.):
"Sagt, Hauptmann, was führt Euren Herrn nach Bazaar? Die Station liegt fern der Heimat... Severus, nehme ich an?" Seine Stimme hatte einen belanglosen Plauderton angenommen, doch in seinem Blick blizte eine fordernde Aufmerksamkeit, als würde er der Antwort auf die Frage mehr Bedeutung zumessen als man annehmen könnte. Enkidi beugte sich leicht über die Brüstung und ließ seinen Blick über die Ebenen des Sektors wandern. Instinktiv enthüllten sich ihm die Orte, an denen sich ein ferner, ungewollter Beobachter oder Schütze hätte aufhalten können, doch diese Plätze waren leer. Eine Sorge weniger, dachte er, und strich sich eine Strähne langen schwarzen Haares aus dem Gesicht.

Megan:
Du kannst nur verlieren! Kapiers endlich, Megan! Wütend schimpft die Sternfahrerin in innerem Konflikt mit sich selbst. Eine leichte Zornesröte überzieht ihr Gesicht und ein Hauch von Übelkeit macht sich von der Magengegend aus auf Wanderschaft. Ihr Mund öffnet sich, als wolle sie etwas auf die Beleidigungen erwidern, klappt dann jedoch ohne Worte wieder zu.
Was soll man da denn noch sagen? Er ist es nicht wert. Er ist ein verdammter Decados. Du darfst die Dinge nicht immer so an Dich rankommen lassen! Wann lernst Du endlich Dich zu beherrschen? Wann? Wann? fordert die innere Stimme quälend Antworten. Am liebsten würde sie sich verkriechen. Lange schon hat sie nicht mehr so drängend den Wunsch verspürt. Nicht der dunkelste Ort des Universums ist vergleichbar mit den Monstrositäten, welche die Menschheit hervorbringt - und sie hat Vergleichsmöglichkeiten!
Beklommen sieht sich Megan um, die Arme fast schützend vor der Brust verschränkt, während das verbale, taxierende Umkreisen der beiden Krieger neben ihr fortschreitet. Enkidi macht ihr Angst, beinahe soviel wie diese Maschine mit humanoiden Zügen. Wie kann man sich zu einem Menschen so hingezogen fühlen während man eine beständige unterschwellige Panik bezwingt? Sie wird es nie verstehen. Er weiß, wie er mit diesem Decados umgehen muss, umgehen kann. Er kennt die Grenzen, die Regeln. Sie sieht es in seiner Haltung. Dies ist beinahe Gewohnheit. Es ist, als würde man schwimmen, obwohl man seit Jahrzehnten kein Gewässer mehr gesehen hat. Es sind automatisierte Bewegungsabläufe, möglicherweise nicht so geschmeidig, wie sie sein könnten, aber sie verhindern das Sinken. Sie hingegen zappelt wieder einmal  - wie so oft schon in ihrem Leben, und es ist kein Wasser sondern stinkender Morast.
Enkidi will, dass sie geht, was wahrscheinlich das Beste wäre. Andererseits dürfen sie sich hier keine Experimente leisten. Zu riskant. Dieser "Smalltalk" ist zu aggressiv. Bei ihrer letzten Begegnung mit einer Decados gab es eine Tote - da ist es wieder. Kennt er wirklich ihre Regeln? Haben sie überhaupt Regeln?

Unschlüssig wendet sie sich um. Sie wird sich Bruder Erlands gewahr, in dessen Blick etwas mitschwingt, das sie nicht zu deuten vermag. Ist er es? Wie soll man es herausfinden?

"Wisst Ihr, Bruder Erland, ein Mitglied Eures Ordens begleitet uns seit geraumer Zeit. Bedauerlicherweise konnte sie uns aufgrund dringender Verpflichtungen nicht nach Bazaar folgen. Ich schätze sie sehr und ihr Rat ist mehr sehr teuer."

"Baron Enkidi, wenn ich darauf hinweisen darf, die Zeit drängt,...". Ihr Stimme klingt pflichtbewusst - und dennoch hat sich eine fest flehende Nuance eingeschlichen. Ihr Blick ist unsicher. Sollte sie sich einmischen? Vielleicht wird er ärgerlich? Verdammt, soll er doch! Und die Zeit drängt wirklich. Dieses blöde Gespräch führt ja doch zu nichts.

The_Kossack:
"Graf Mandin? Nein, Cadavus." Er schüttelte tadelnd den Kopf, als hätte Enkidi sich nicht einmal die Mühe gemacht, wirklich gut zu raten. Aber seine Augen sind etwas schmaler geworden, als fragte er sich, ob Enkidi die Ignoranz nicht vielleicht dick auftrug, um von etwas anderem abzulenken. Möglich wäre es. "Ich selbst... Severus. Jedenfalls..." Fast ein Lächeln. "Im weiteren Sinne." Edenya gehörte schließlich im weiteren Sinne zu Severus. "Und wenn ich einen Scharfschützen postiert hätte, dann dort, wo Ihr ihn nicht vermutet, Baron. Wenn Ihr mit mir sprecht, könnt Ihr davon ausgehen, daß ich das Gefährlichste in Eurer Umgebung bin." Die Augen waren noch immer schmal, als wäre er ärgerlich darüber, daß er Enkidis Aufmerksamkeit offenbar nicht so festhielt wie dieser seine. "Als Ehrengarde ist es nicht mein Privileg, über die Pläne meines Herrn im Bilde zu sein. Möglicherweise ist Graf Mandin auf dem Weg zurück zum Sol Prime System, um den Imperator zu treffen. Vielleicht Terra Sancta, um einer Pilgerfahrt willen. Und was führt Euch in diese Gefilde?"

Das Flehen des Weibchens war registriert, doch der Kossacke hatte seine Aufmerksamkeit auf Enkidi gebündelt.

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