Das Tanelorn spielt > [FS] Sinful Stars Archiv
Bazaar
Managarmr:
Bruder Erlands Zuege verklaerten sich, waehrend er leise im Gebet ueber Baron Enkidi kniete und er laechelte leicht. Ploetzlich jedoch runzelte er die Stirn und zuckte fast unmerklich zusammen.
Das unerwartete Handeln des Hauptmanns riss ihn dann vollkommen aus der Meditation. Er schaute sich verwirrt um, sprang dann jedoch auf, riss sein Koefferchen an sich und bemuehte sich, mit dem Stechschritt des Kossacken mitzuhalten.
Die Praesenz von noch mehr Kossacken schien ihn aber seltsamerweise nicht so zu beeindrucken.
Als sie sich dem "Fluegel" des hochrangigen Decados naeherten, schaute sich Bruder Erland verstohlen unauffaellig nach hinten um, und als er keine Spur der engelsgleichen Praesenz dieser Dame sah, liess er sich hinter eine der maechtigen Plaasteel-Streben fallen.
Er atmete auf, als ihn das Halbdunkel und der charakteristische Geruch gammeliger Dichtmasse und alten Sanders Korrosionsschutzoels umfingen und verbargen. Durch eine der Spanten, die zur Gewichtsersparnis dienten, konnte er den Beginn des Decados"fluegels" sehen.
The_Kossack:
Das engelsgleiche, aber sehr schwierige Wesen wurde ignoriert. Zwar eine Adlige, offenbar, aber Ras Chandra fühlte sich im Dschungel der Etikette unwohler als in einem mit Askorbiten verseuchten Stück Severisches Hochland. Nein. Und das letzte, was er jetzt auch noch brauchte, war eine Frau, die von ihm den ganzen charmanten Tanz erwartete. Und dessen war er schon müde gewesen, bevor er sich der "Kossackenbehandlung" unterzog.
Auf dem Weg in die Kabine wurde der Priester keines gesichtlosen Blickes gewürdigt - es könnte sich um ein Mitglied des Gefolges handeln, immerhin. Einen wirklichen Überblick hatte Hauptmann Chandra nicht. Aber den brauchte er nicht, um Kontrolle auszuüben.
Er beobachtete Jubakins Handlungen von der Tür her, dann wanderten seine Blicke hinüber zu einem Heiltank, der binnen Minuten mit Flüssigkeit gefüllt werden konnte. Um zu heilen - oder für das berühmte chemische Bad, um das es so viele Mythen gibt. Einige davon von den Kossacken selbst, solange sie zu Mythen noch imstande waren. Sein Blick wurde dunkel und tief. Ärzte. Ärzte machten ihn nachdenklich. Man hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken in diesen Tanks. Und noch mehr, wenn man wieder und wieder überprüft wurde wie ein Stück Technologie. Fast unmerklich spannten sich seine Hände, Unterarme, Oberarme, Schultern. Ein Teil von ihm - all das überzüchtete und mit Chemikalien getränkte Fleisch - haßte Jubakin.
Vielleicht lag es daran, daß er den Arzt nicht warnte. Eine Möglichkeit erschien am Rande seines Bewußtseins - man entwaffnete Kriegsgefangene. Jubakin hätte das wissen müssen. Und als der Li Halan erwachte und ganz und gar nicht mehr er selbst war ... erinnerte sich Ras Chandra an einen Van Gelder, der in den Diensten seines Herrn stand, und der absolut alles verkörpern konnte, was er nur wollte. Aber wenn der Li Halan ein Attentäter wäre, dann schien er kaum recht zu wissen, was er tat. Schlechte Ausbildung? Oder ein anderer Grund.
Er blickte auf den blitzenden Stahl. Hüfte, Leiste. Jubakin könnte einfach verbluten. Der Li Halan verstand zumindest diesen Teil seines Handwerks. Schien, als müßte er verhandeln. Sehr gut dafür geeignet war er nicht. "Ihr steht unter meinem Schutz. Ich habe Euch hierher gebracht, um zu erforschen, warum Ihr zusammengebrochen seid", erklärte er monoton. "Es besteht kein Grund, das Blut des Doktors im Raum zu verteilen."
Elantil Enbaran:
Sie wurde ignoriert! Empörend! Das war sie nicht gewohnt. Das Gaffen des Pöbels konnte sie übersehen. Aber diese Ignoranz! Die Wutfältchen kehrten schlagartig zurück. Ein Beben ging durch den ganzen Körper. Doch sie behielt die Kontrolle. Das würden sie noch alle bereuen. Dieser Priester, irgendetwas war da. Doch sie konnte sich einfach nicht erinnern.
Dann setzte sich der Tross in Bewegung. Ihren ersten Impuls unterdrückte sie. Nein, die Zeit für eine Szene war unpassend. Sie würde ihren Auftritt schon noch bekommen. Ihre Hand liebkoste bei diesen Gedanken den reich verzierten Griff ihres Schwertes. Eine unmerkliche Handbewegung und ein Schatten löste sich aus der Menge und folgte unauffällig dem Priester. Der würde ihr nicht entkommen. Noch hatte sie alles bekommen, was sie wollte. Wieder einmal übte sie sich in Geduld.
Dann wirbelte sie plötzlich herum und stolzierte auf den Stand eines Apothecarius zu. Dessen Augen weiteten sich, als sie gezielt nach bestimmten Ingredienzien fragte. Ihr scharmantes Lächeln jedoch, ließen ihn schnell seine Fragen nach dem wozu vergessen.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Enkidi hatte gehandelt, ohne nachzudenken. Reiner, instinktgetriebener Reflex. Erst als sein Bewußtsein wieder Herr über die Situation wurde, hielt die Klinge in seiner linken Hand inne. Gerade noch rechtzeitig, um nicht in warmes, schutzloses Fleisch zu gleiten. Dennoch ließ er den Mann nicht los, der sich wie ein verängstigtes Tier in seinem Grif wand und dann erstarrte, als ihn der Blick des Decados traf. Der Decados? Hatte er ihn aus dem Alptraum mitgebracht?
Nein. Der Schmerz war zu präsent, um unwirklich zu sein... wo war er? Grünes Neonlicht, Geräte, kaltes Metall... ein Heiltank. Etwas war an seinem Unterarm befestigt, drückte sich stumpf in sein Fleisch und die Kehle des Weißkittels. Und der Geruch... er weckte Erinnerungen in ihm, die er lange Jahre sorgfältig verdrängt hatte. Hatten sie ihn erwischt? Unwahrscheinlich... keine Fesseln an der Pritsche.
"Unter eurem Schutz, Decados?" Er spie die Worte aus, zwang sich aber im gleichen Moment zur Beherrschung.
"Hauptmann..." fügte er gepresst hinzu, während gleichzeitig sein Blick auf das schmale, blasse Gesicht der Frau fiel, die hinter dem Koloss stand. Megan. Sie schien nicht in Gefahr zu sein – für den Augenblick.
Er lockerte den Griff um den Hals des Weißkittels, senkte aber die Klinge um keinen Millimeter.
"Was ist geschehen? Und wo..." – Schöpfer, lass es nicht sein Schiff sein – "..bin ich?"
Managarmr:
Waehrend er aufmerksam aus dem Halbdunkel heraus die Umgebung beobachtete, und seine Ohren spitzte (dabei das Schmatzen der Rumpfratten irgendwo tiefer im Luftschacht hinter ihm ignorierend), fragte er sich, was, bei den Tagebuechern des St. Fridjolf, der Schoepfer ihm da gerade offenbart hatte...
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln