Autor Thema: Einfluss auf den Startcharakter-Bau  (Gelesen 7251 mal)

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Offline USUL

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Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« am: 2.11.2004 | 16:44 »
Wie schaft ihr es eine ausgeglichene SC-Gruppe zu bekommen und die Spieler zu animieren nicht nur Fertigkeiten für das "Schlachtfeld" und das "Verscharren der Beute" zu nehmen. Vielleicht sogar fertigkeiten, von denen die Spieler rein Spieltechnisch nicht viel haben, sondern die nur den Charakter abrunden?!
Was macht ihr, wenn alle einen typischen Thorwaller spielen wollen oder es nur mächtige Magier in der Gruppe gibt?! Habt ihr eine Methode um den einen oder anderen Spieler dazu zu bringen, einen anderen Charakter (der die Gruppe abrunden würde) zu basteln und den bereits bestehenden erstmal beiseite zu legen?

Ich werde demnächst wohl eine Runde mit Leuten machen, von denen ich nicht einen kenne und weiß einfach nicht, ob dass nicht zu Problemen führen wird. Schließlich kann ich schlecht jemandem sagen, den ich nicht kenne: "Pass auf, dieser Charakter passt nicht in die Gruppe - mach dir gefälligst einen XY und keinen XX, OK!"

Vielen Dank schonmal für alle Tipps und Tricks.

PS: Ich werde eine Gruppe in Arcane-Codex (Vanarheim) leiten.

Nick-Nack

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #1 am: 2.11.2004 | 17:00 »
Zitat
Wie schaft ihr es eine ausgeglichene SC-Gruppe zu bekommen und die Spieler zu animieren nicht nur Fertigkeiten für das "Schlachtfeld" und das "Verscharren der Beute" zu nehmen
Immer alle Helden absprechen, sich gut in der Hintergrundwelt auskennen und Alternativen anbieten können.

Zitat
Vielleicht sogar fertigkeiten, von denen die Spieler rein Spieltechnisch nicht viel haben, sondern die nur den Charakter abrunden?!
Solche gibt's bei uns nicht. Das liegt nicht daran, weil alle isch nur aufs Kämpfen reduzieren würden, sondern weil der Spielleiter Szenen einbaut, in denen dann beispielsweise das Lieblingstalent unseres Zwergen, Bergbau eine große Rolle spielt.

Zitat
Was macht ihr, wenn alle einen typischen Thorwaller spielen wollen oder es nur mächtige Magier in der Gruppe gibt?
Eine Thorwaler- oder Magierkampagne spielen. Aber leider hatte ich das Glück noch nicht, dass alle etwas ähnliches wollten.

Zitat
Schließlich kann ich schlecht jemandem sagen, den ich nicht kenne: "Pass auf, dieser Charakter passt nicht in die Gruppe - mach dir gefälligst einen XY und keinen XX, OK!"
Wenn du freundlich ausdrückst, dass es dir lieber wäre, wenn er seinen Helden rechtzeitig mit dir abspricht - und du das nicht erst am Anfang des Spielabends machst - sehe ich da kein Problem drin.

Offline Azzu

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #2 am: 2.11.2004 | 17:02 »
Chronische Minmaxer vom Minmaxen abzuhalten, ist schwierig. Beißender Spott bezüglich eines überoptimierten, unglaubwürdigen Charakters in Verbindung mit dem Hinweis, was man selber von geminmaxten Charakteren hält, soll gelegentlich helfen  ;). Zu seinem Glück zwingen kannst du aber niemanden.

Wegen der Charaktertypen: Meistens kann man mit subtilen Hinweisen, welches Fähigkeitsprofil der Gruppe noch fehlt, die Entscheidung der Spieler durchaus beeinflussen - viele Spieler fragen sogar von sich aus, was der Gruppe noch fehle.

Du solltest dich auch selbst fragen, ob deine Kampagne klare Vorgaben benötigt - muss ein Charakter von hohem Stand, ein Angehöriger des Klerus oder einer bestimmten Kultur dabei sein, damit deine Geschichte funktionieren kann? Benötigt die Gruppe Magie, Wildnis- oder Diebesfertigkeiten, um die vorgegebenen Aufgaben zu lösen? Wenn du solche Vorgaben für nötig hältst, solltest du alle Spieler davon in Kenntnis setzen, damit sie sich untereinander absprechen können, und niemandem ein ungewolltes Konzept aufgezwungen wird.

Ansonsten bin ich als SL eigentlich ganz dankbar, wenn sich in der Gruppe nicht mehrere Konstellationen von Erbfeinden gegenüberstehen, die sich erst dutzendfach gegenseitig das Leben retten müssen, bevor auch nur an Kooperation gedacht werden kann - wenn alle aus demselben Landstrich kommen wollen, warum nicht?

Offline Selganor [n/a]

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #3 am: 2.11.2004 | 17:15 »
Es sollte kein Problem sein wenn man die Gruppe vor Beginn der Runde schon mal zusammenruft und jeder sich Gedanken macht was man spielen will.

Sollte die ganze Gruppe tumbe Schlagetots spielen wollen weiss der SL schon vor der ersten Sitzung dass er dieser Gruppe mit diplomatischem Intrigenspiel gar nicht kommen muss...

BTW: Wenn du jetzt schon weisst dass du bestimmte Konzepte gar nicht haben willst oder dass sie extreme Probleme machen ist es nicht verkehrt das den Spieler schon VOR der Charaktererschaffung zu sagen... Nix ist frustrierender als bei der ersten Sitzung festzustellen dass man seinen Charakter in der Kampagne vergessen kann.
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Gast

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #4 am: 2.11.2004 | 17:31 »
Das gibt es eine ganz einfach Abhilfe - lass die Spieler nicht im stillen Kämmerchen ihre Helden entwerfen, sondern sitzt alle zu einer Gruppenerschaffung zusammen wo du die Spieler eine Gruppenkonzept entwerfen lässt. So kannst du dann das Gruppenkonzept als Ganzes annehmen oder ablehnen ohne dabei einzelne Spieler zu verägern.

Bei uns dauert eine solche Gruppenerschaffung üblicherweise einen Spielabend. Wir hatten das eben letzte Woche und das Ergebnis ist eine Heldengruppe mit vier Magiern welche alle Geschwister sind.

Miriamele

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #5 am: 2.11.2004 | 17:39 »
Wir machen es genauso wie Gelasma beschrieben hat. Die Charakterkonzepte werden miteinander abgestimmt. Kleine Geheimnisse kann jeder für sich behalten bzw. nur mit dem SL abklären, aber im Großen und Ganzen wird das Gruppenkonzept gemeinsam entwickelt. Wenn ich leite, mache ich meistens als Einstieg ein paar Vorgaben, in welche Richtung ich die Kampagne ungefähr haben möchte.

Was die "ineffektiven" Fertigkeiten angeht: Bei WoD-Charakteren fallen meistens aufgrund der Regeln sowieso ein paar Punkte ab, die "übrig" sind, nachdem man die "Essentials" auf 3 gebracht hat (für den Rest braucht man ja eh Freebies). Ansonsten verteile ich gerne noch ein paar Bonuspunkte zur Abrundung des Charakters auf solche Fähigkeiten.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #6 am: 2.11.2004 | 17:52 »
Was die "ineffektiven" Fertigkeiten angeht: Bei WoD-Charakteren fallen meistens aufgrund der Regeln sowieso ein paar Punkte ab, die "übrig" sind, nachdem man die "Essentials" auf 3 gebracht hat (für den Rest braucht man ja eh Freebies). Ansonsten verteile ich gerne noch ein paar Bonuspunkte zur Abrundung des Charakters auf solche Fähigkeiten.
Hilft ihm fuer die Arcane Codex-Runde nicht wirklich ;)
BTW: Das "Problem" hatte ich bei WoD nie, da hatte ich IMMER zu wenig Punkte, und nWoD setzt Charaktere (ohne XP) noch tiefer an als frueher.
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Offline USUL

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #7 am: 2.11.2004 | 18:01 »
Bei uns dauert eine solche Gruppenerschaffung üblicherweise einen Spielabend.
Das ist eines meiner Probleme, denn ich fürchte wir werden uns nicht so oft treffen, so dass es mir am liebsten wäre, wenn sie schon 90% fertig haben. Außerdem soll es eine Gruppe aus 50 Punkte-Charakteren werden (Ein Abenteuer gibt ca. 2-5 Punkte), damit ich mit ihnen "direkt" an härtere Abenteuer ran gehen kann.
Hmmm, aber es sieht bisher ganz danach aus, als müßte man wirklich einen Abend aufs basteln "verschwenden" ...
Noch irgendwelche Ideen? Die bisherigen haben mir schon mal ein bissel helfen können aber so wirklich viel weitergebracht haben sie mich nicht - außer dass ich langsam einsehe dass man einen Abend auf die Charaktergenerierung verwenden sollte, da ich ansonsten die meisten Tipps nicht anwenden kann  :-\ hatte eigentlich gehoft man könnte direkt einsteigen, aber naja beim Charakterbasteln lernt man sich vielleicht erstmal unverfänglich kennen  :D

Schon mal vielen Dank und ich würde mich freuen wenn es noch mehr Tipps und Tricks regnen würde.

mfg

USUL

Offline Haukrinn

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #8 am: 2.11.2004 | 18:17 »
Lass Dir zuerst nur die Charakterkonzepte mitteilen.
Dann die Spielwerte.
Und dann kannst Du anfangen, gemeine Fragen zu stellen wie "Warum kann Dein Jäger keine Tiere ausnehmen?", "Meinst Du nicht, daß Du als Mann von Stande ein wenig Etikette beherrschen solltest?", "Ja, aber ein Alchmistin ohne Pflanzenkunde...", "Aber als Steppenbarbarin solltest Du schon einen gewissen Orientierungssinn benutzen".
Sprich, lass den Spielern ruhig freien Lauf, aber sorge dafür, daß sie sich bei den Spielwerten an ihre eigenen Konzepte halten.

Ebenfalls wichtig: Sobald Du die Konzepte hast, überlege Dir, ob die Gruppe überhaupt zusammen passt. Wenn nicht, solltest Du so schnell wie möglich meckern und nachbessern lassen. Das mag einigen Spielern gemein erscheinen, ist aber einen enttäuschenden Spiel selbst eindeutig vorzuziehen.
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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #9 am: 2.11.2004 | 18:23 »
Lass auf jeden Fall im Vorfeld ein wenig durchsickern, was für das Abenteuer charakterkonzeptmäßig angenehm zu haben wär, und was lieber außen vor bleiben sollte. Damit ersparst du dir hoffentlich die übelsten Ausreißer. Gerade auch was die Zusammenarbeit in der Gruppe angeht solltest du Vorgaben machen, falls es dir z.B. wichtig ist, dass sie als Team an einem Strang ziehen.

Das mal so als spontane Gedanken.

Offline Roland

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #10 am: 2.11.2004 | 19:33 »
Nur auf die Spielwerte bezogen: falls Du Charaktere mit 50 Erfahrungpunkten bauen lassen wolltest, lass die Spieler zunächst nur 40 Punkte - Charaktere entwerfen. Dann gibst Du ihnen vor dem ersten Spiel (Du wirst Dir die Charaktere ja ohnehin genauer ansehen) ein paar spezifische Bonusfertigkeiten für ca. 10 Punkte. Dann freuen sich die Spieler und Du hast ein bisschen mehr Einfluß.
Zur Abstimmung der Konzepte hilft in der Tat nur ein Gespräch im Vorfeld.
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Offline USUL

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #11 am: 3.11.2004 | 12:16 »
Nur auf die Spielwerte bezogen: falls Du Charaktere mit 50 Erfahrungpunkten bauen lassen wolltest, lass die Spieler zunächst nur 40 Punkte - Charaktere entwerfen. Dann gibst Du ihnen vor dem ersten Spiel (Du wirst Dir die Charaktere ja ohnehin genauer ansehen) ein paar spezifische Bonusfertigkeiten für ca. 10 Punkte. Dann freuen sich die Spieler und Du hast ein bisschen mehr Einfluß. 
Die Idee ist sehr gut, mal sehen was sich da machen läßt  :D ... Danke, ich denke dass dies eine sehr gute Möglichkeit darstellen könnte die vorgefertigten Charaktere "Abzurunden" und trotzdem läßt sich durch diese Idee einiges An Vorarbeit-Zeit sparen.
Lass auf jeden Fall im Vorfeld ein wenig durchsickern, was für das Abenteuer charakterkonzeptmäßig angenehm zu haben wär, und was lieber außen vor bleiben sollte. Damit ersparst du dir hoffentlich die übelsten Ausreißer. Gerade auch was die Zusammenarbeit in der Gruppe angeht solltest du Vorgaben machen, falls es dir z.B. wichtig ist, dass sie als Team an einem Strang ziehen.
Auch dass ist eine recht gute Idee, da ich so schonmal die Spieler auf ihre Aufgaben vorbereiten kann...

mfg

USUL

Ludovico

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #12 am: 3.11.2004 | 13:45 »
Ich bevorzuge es, mich mit jedem Spieler einzeln auseinanderzusetzen.
Gruppentreffen, in denen die Charaktere alle abgesprochen und erschaffen werden, arten für mich immer in Streß aus, da dann plötzlich alle ein bestimmtes Buch benötigen wegen eines Vorteils, zwei oder drei Leute nach Hilfe wegen der Erschaffung schreien, etc.

Wenn ich mit dem Spieler alleine zusammenhocke, kann er mir sagen, was er spielen will und ich ihm, was ich gerne noch in der Runde hätte und was wir in der Runde schon haben. Wenn jemand einen Charakter mit einer verdeckten Identität spielen will, so kann er mir das dann sagen, ohne daß gleich die gesamte Runde davon Wind bekommt.

Offline Bad Horse

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #13 am: 3.11.2004 | 13:47 »
Grade wenn du deine Spieler noch nicht kennt, würde ich Charakter- und Gruppenbau nicht als verschwendete Zeit ansehen. Dabei lernt man sich ein bißchen kennen, kriegt die Vorlieben der Spieler mit und kann auch noch die vorhandenen Chars ein bißchen steuern.
Was machst du, wenn alle irgendwelche Wildnis-Chars spielen wollen, und du hast dir ein Intrigen-Abenteuer überlegt? Oder wenn sie beschließen, eine Gauklertruppe zu sein, und du wolltest eigentlich eine typische Dungeon-Mission machen?  :)

Ich bespreche mich lieber mit der gesamten Gruppe, weil sich da alle miteinander absprechen können und die Konzepte sich nicht querlegen. Und es fehlt einfach häufig an der Zeit, um mit jedem einzeln einen Char zu bauen...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Ludovico

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #14 am: 3.11.2004 | 13:54 »
Grade wenn du deine Spieler noch nicht kennt, würde ich Charakter- und Gruppenbau nicht als verschwendete Zeit ansehen. Dabei lernt man sich ein bißchen kennen, kriegt die Vorlieben der Spieler mit und kann auch noch die vorhandenen Chars ein bißchen steuern.

Ich sag ja nicht, daß es verschwendete Zeit ist, sondern einfach, daß es immer tierisch stressig ist und mir macht das einfach keinen Spaß, wenn zwei bis drei Leute sich in meiner Bude darum zoffen, wem ich denn nun helfen soll.

Zitat
Was machst du, wenn alle irgendwelche Wildnis-Chars spielen wollen, und du hast dir ein Intrigen-Abenteuer überlegt? Oder wenn sie beschließen, eine Gauklertruppe zu sein, und du wolltest eigentlich eine typische Dungeon-Mission machen?  :)

Ich schrieb bereits, daß ich einem Spieler im Gespräch unter 4 Augen mitteile, was in der Gruppe bereits ist und auch sage, was ich gerne noch in der Gruppe hätte.
So passiert es auch nicht, daß ich plötzlich eine komplette Gruppe von gleichen Charakteren habe. Zudem nehm ich auch während des Akts der Erschaffung selber durch Beratung Einfluß.
 
Und zudem bin ich einer von diesen SLs, die unabhängig von der Gruppe einen sehr groben Plot entwickeln (sozusagen einen Rahmen) und diesen Rahmen dann mit Ideen aus den Hintergründen der Charaktere fülle.
« Letzte Änderung: 4.11.2004 | 12:49 von Ludovico »

Gast

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #15 am: 4.11.2004 | 01:46 »
Ebenfalls wichtig: Sobald Du die Konzepte hast, überlege Dir, ob die Gruppe überhaupt zusammen passt. Wenn nicht, solltest Du so schnell wie möglich meckern und nachbessern lassen.

Eben, das würde ich genau umgelehrt machen - zuerst eine passende Gruppe, dann die einzelnen Heldenkonzepte.

Nur auf die Spielwerte bezogen: falls Du Charaktere mit 50 Erfahrungpunkten bauen lassen wolltest, lass die Spieler zunächst nur 40 Punkte - Charaktere entwerfen. Dann gibst Du ihnen vor dem ersten Spiel (Du wirst Dir die Charaktere ja ohnehin genauer ansehen) ein paar spezifische Bonusfertigkeiten für ca. 10 Punkte. Dann freuen sich die Spieler und Du hast ein bisschen mehr Einfluß.

*wow* Geniale Vorschlag, Danke!

Offline USUL

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #16 am: 4.11.2004 | 12:44 »
Grade wenn du deine Spieler noch nicht kennt, würde ich Charakter- und Gruppenbau nicht als verschwendete Zeit ansehen. Dabei lernt man sich ein bißchen kennen, kriegt die Vorlieben der Spieler mit und kann auch noch die vorhandenen Chars ein bißchen steuern.
Ich sag ja nicht, daß es verschwendete Zeit ist, sondern einfach, daß es immer tierisch stressig ist und mir macht das einfach keinen Spaß, wenn zwei bis drei Leute sich in meiner Bude darum zoffen, wem ich denn nun helfen soll.
Genau dass ist auch meine Erfahrung  :-\ ... ich werde mir wohl mal die Charakterkonzepte vorabschicken lassen und dazu Stellung nehmen. Anschließend müssen dann hoffentlich nur noch ein paar Ecken abgerundet werden  :D

Ludovico

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #17 am: 4.11.2004 | 12:51 »
@Usul
So mach ich es auch.
Erstmal wird in Gesprächen nebenbei lange vor der Charaktererschaffung abgeklärt, was wer in welcher Richtung haben will. Bei der Charaktererschaffung selber muß ich nur die passenden Bücher rauskramen und zudem kann ich meinen Plot dann besser abstimmen.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #18 am: 4.11.2004 | 13:09 »
Wenn bestimmte Konzepte einfach mit dem Rest der Gruppe nicht "passen" (z.B. Paladine in einer moralisch/rechtlich "zweifelhaften" Gruppe oder Meuchelmoerder in einer Gruppe aus Paladinen und Lebenspriestern/-anhaengern) dann sollte man dem Spieler evtl. nochmal gut zureden und klarmachen dass nicht nur er mit seinem Charakter in der Gruppe nicht viel Spass haben wird sondern auch dem Rest der Gruppe wohl eher den Spass verdirbt.
Wenn der Spieler sich dann (bei der Ansage) schon auf stur stellt und sein Konzept trotzdem durchziehen will (egal wie sehr es zur Kampagne oder dem Rest der Gruppe passt) sollte man ueberlegen ob man nicht auf den Spieler verzichten kann.
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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #19 am: 4.11.2004 | 14:45 »
Wenn der Spieler sich dann (bei der Ansage) schon auf stur stellt und sein Konzept trotzdem durchziehen will (egal wie sehr es zur Kampagne oder dem Rest der Gruppe passt) sollte man ueberlegen ob man nicht auf den Spieler verzichten kann.
harte, aber wahre Worte  :-\ ... hoffe mal dass es nicht dazu kommen wird.

Offline Azzu

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #20 am: 4.11.2004 | 14:52 »
Wenn der Spieler sich dann (bei der Ansage) schon auf stur stellt und sein Konzept trotzdem durchziehen will (egal wie sehr es zur Kampagne oder dem Rest der Gruppe passt) sollte man ueberlegen ob man nicht auf den Spieler verzichten kann.

Je nachdem, ob der Spieler nur eine neue Herausforderung sucht, oder ob er einfach unbedingt den Schwarzen Halbdrachen-Halbdämon spielen muss, da supercool. Ersteres kann durchaus zu einer interessanten Runde führen, man sollte aber dem Spieler vorher klar machen, dass man nicht einschreiten würde, wenn der Rest der Gruppe den unpassenden Charakter nicht aufnehmen, töten, ... will (und evtl. auch einen gruppentauglichen Ersatzcharakter zur Bedingung machen)!

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #21 am: 4.11.2004 | 14:54 »
man sollte aber dem Spieler vorher klar machen, dass man nicht einschreiten würde, wenn der Rest der Gruppe den unpassenden Charakter nicht aufnehmen, töten, ... will (und evtl. auch einen gruppentauglichen Ersatzcharakter zur Bedingung machen)!
  >:D Auch ne Möglichkeit, diese Sache zu handhaben ... was für Erfahrungen haste denn damit gemacht?!

Offline Azzu

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #22 am: 4.11.2004 | 15:12 »
@USUL:

Zunächst mal brauchst du Spieler, die erwachsen genug sind, um Konflikte unter den Charakteren, auch wenn sie eskalieren, nicht persönlich nehmen - und das auch voneinander wissen! Außerdem muss die Handlung eine sehr starke gemeinsame Motivation hergeben, warum sich Charaktere, die normalerweise nur mittels gegenseitiger Beleidigungen im Kampf kommunizieren würden, zusammenschließen sollten. Abenteurermissionen gegen Bezahlung, die man in der stereotypen Taverne zum Glücklichen Auftraggeber annimmt, reichen da definitiv nicht aus!

Ein Beispiel, das bei uns ganz gut geklappt hat, war eine Fantasy-Runde, in der einem Paladin samt Gefährten, seit Monaten im Gefecht mit einem überlegenen Nekromantenkult, von magisch begabten Assassinen der Gegenseite derart zugesetzt wurde, dass schließlich zähneknirschend ein Tiefling und ein Drow-Kleriker in der Gruppe akzeptiert wurden, um auf diesem Gebeit gewappnet zu sein. So gutes Rollenspiel wie an dem Abend, an dem der Drow in die Gruppe kam, hatten wir selten! Dem Drow-Spieler war klar, dass sein Gastspiel mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen ganzen Spielabend dauern würde, aber es hat trotzdem am Ende geklappt.

Offline 1of3

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #23 am: 5.11.2004 | 09:56 »
Gut. Viele kam ja schon. Ich fasse das mal zusammen.

Relevante Einflüsse:
1.) Kennen die Teilnehmer einander?
2.) Kennen die Teilnehmer Hintergrund und System?
3.) Wie oft soll das ganze steigen?

Ein paar sinnvolle Varianten:

Grundsätzliches vorgehen:

- Fertige Chars mitbringen. Grade, wenn das ganze sowieso nur ein 1-Shot (oder 2-Shot) werden soll, ist das sinnvoll.

- Thema der Kampagne vorgeben und danach Chars erschaffen lassen. Dabei feste vorgaben machen: "Ich möchte eine Stadt-Kampagne spielen. Waldläufer-Typen könnt ihr knicken."

- Die Gruppe beraten lassen, was sie spielen möchte und danach Charaktere erschaffen. Das braucht mit Sicherheit am meisten Zeit. Gibt den Spielern aber mehr Einfluss.


Einzel- vs. Gruppenerschaffung:

- Einzelerschaffungen gehen schneller. Bei Spielen, die ständig zur Char-Erschaffung ein Buch brauchen, sogar bedeutend schneller.

- Gruppenerschaffungen bringen bessere Gruppen zustande. Die Spieler können sich auf ein gemeinsames Konzept einigen.


Thema MinMaxing:
Einfachste Möglichkeit: Spiele spielen, wo das nichts bringt. (Sowohl in der Vorauswahl als auch in der eigentlichen Umsetzung.)

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Einfluss auf den Startcharakter-Bau
« Antwort #24 am: 5.11.2004 | 17:27 »
1Vorraussetzungen für die Kampagne bekanntgeben.
Dazu gehört auch ggf entsprechende Fertigkeitsgrade

2 Festlegen ob die  Chars sich kennen dürfen/Müssen oder nicht

btw Das ist Arcane Codex, nicht DSA.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”