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[generelle überlegung] Physiker gegen Mathematiker im Rollenspielbau
ragnar:
--- Zitat von: Ein am 19.01.2005 | 00:01 ---Was sind die schon gegen Pools? Pools hab etwas göttliches, denn sie sind simpel, machtvoll und zugleich herrlich unberechenbar - fast wie das richtige Leben. ;)
--- Ende Zitat ---
Ein Pool ist seeeeeehr berechenbar (wenn auch nicht ganz einfach zu durchschauen, in beiden Fällen Stichwort:Normalverteilung), über "simpel" kann man streiten(nWOD: OK, Simpel. Shadowrun: eher nicht) und was du mit machtvoll meinst ist mir ein Rätsel(oder gibt dir ein pool irgendetwas das du mit normalen würfelmechanismen nicht erreichen kannst?).
Ingo:
--- Zitat von: Keppla am 18.01.2005 | 23:53 ---
--- Zitat ---Und wir selbst verwenden einen offenen Wertebereich von 1 bis 20+ und würfeln mit einem w20. Ich denke aber damit kann man nicht ausmachen wie gut, leicht oder eingängig ein System ist.
--- Ende Zitat ---
nicht direkt. aber: eine komplizierte formel macht ein system nicht besser, eine einfache aber leichter.
--- Ende Zitat ---
Geschenkt. Aber die hat wiederum nichts mit dem Wertebereich zu tun. Du kannst auch eine stetige Funktion auf dem Interval von 1 bis 10 nehmen, das dritte Integral bilden und dazu die Wurzel der zweiten Ableitung addieren. Gut kann man im Kopf ausrechnen, dauert halt nur ein bißchen :-)
Also es hat nicht mit dem Wertebereich zu tun sondern mit der Funktionalität des Systems.
Viele Grüße,
Ingo
Keppla:
--- Zitat ---Was sind die schon gegen Pools? Pools hab etwas göttliches, denn sie sind simpel, machtvoll und zugleich herrlich unberechenbar - fast wie das richtige Leben
--- Ende Zitat ---
gutes beispiel: pools reduzieren einen exponentialen aufstieg auf ein einfach verständliches lineares prinzip (bei mindestwurf 4 mit einem würfel 1/2, mit zweien 1/4, mit dreien 1/8). sehr viel besser als eine komplizierte formel: würfele mit einem w100 über 100/2^n.
--- Zitat ---Und was machst du dann mit angewandten Mathematikern und theoretischen Physikern
--- Ende Zitat ---
der versuch, der zwei disziplinen, sich in der mitte zu treffen :)
der angewandte mathematiker bemerkt statistische abweichungen von der perfektion und besiegt sie mit der theoretisch perfekten glockenkurve,
der theoretische physiker macht seine praktischen versuche nun in angenehmer gedanklicher umgebung... kein so grosser unterschied zu vorher :)
--- Zitat ---Geschenkt. Aber die hat wiederum nichts mit dem Wertebereich zu tun.
--- Ende Zitat ---
sorry, falsch zitiert, den greife ich weiter oben ja auf.
--- Zitat ---Du kannst auch eine stetige Funktion auf dem Interval von 1 bis 10 nehmen, das dritte Integral bilden und dazu die Wurzel der zweiten Ableitung addieren. Gut kann man im Kopf ausrechnen, dauert halt nur ein bißchen :-)
--- Ende Zitat ---
aber im kopf geht es mit der spanne 1-10 sicher einfacher, auch wenn eine eifache formel noch besser wäre.
Le Rat:
Ich würde eher Typ Naturwissenschaftler und Nicht-Naturwissenschaftler unterscheiden, (Nur so grobe Namenseinteilungen. Es gibt solche und solche) und wie sie zum Realismus stehen. Und das folgende bezieht sich eher auf Regelwerkpräferenzen.
Nichtnaturwissenschaftler sind gelegentlich der Meinung, dass ein realistisches Rollenspielregelwerk möglichst kompliziert sein muss, weil die Abläufe in der Natur ja auch so schwer zu verstehen sind. Rolemaster und unsere beiden alten heimischen RPGs sind imho typische Regelwerke.
Naturwissenschaftler sehen Rollenspielregelwerke als eine Art Modell mit dem man bestimmte Ergebnisse erhalten kann und dass man auch abstrahieren muss.
Kleiner Seitenhieb: Naturwissenschaftler wissen auch, dass ein W100 nicht realistischer,als 3W6 sind.
Warum wer ein Regelsystem präferiert:
Mathematiker sind von der Schönheit eines Regelmechanismusses zu begeistern.
Theoretische Informatiker packen das komplette Regelwerk in zwei Zeilen und beweisen dann seine cinematische Eigenschaft. Um seine Unspielbarkeit zu zeigen, führen sie es auf ein bekannterweise unspielbares Rollenspiel zurück.
Ingo:
--- Zitat von: Le Rat am 19.01.2005 | 00:46 ---Kleiner Seitenhieb: Naturwissenschaftler wissen auch, dass ein W100 nicht realistischer,als 3W6 sind.
--- Ende Zitat ---
3w6 oder w100 ist ein gewaltiger Unterschied.
3w6 sind normalverteilt, während es sich bei der Verteilungsfunktion für den w100 um eine Gleichverteilung handelt. Wenn man unterschiedliche Verteilungen benutzt, dann vermutlich deshalb weil man andere WSKen erreichen will.
Es hat bei WSK-Verteilungen auch nichts mit Realismus zu tun. Die Frage ist zum Beispiel, wie genau man eine Abstufung haben will. Beim w100 kann man im Wertebereich gut zwei Werte addieren, wenn man z.B. Grenzen von 50 festlegt, das hieße beim w6 daß man nur Werte von 1-3 haben könnte. Das ist nicht gerade differenziert.
Damit will ich nicht den w100 bevorzugen, aber je nachdem welche Art von Würfelsystem man benutzt bekommt man mehr oder weniger sinnvolle Verteilungen und Wertebereiche.
Shadowrun ist z.B. ein Negativbeispiel eine 6 oder eine 7 zu würfeln ist mit einem Würfel gleich schwer. Dadurch entstehen große Sprünge, wenn man nicht gerade sehr viele Würfel zur Verfügung hat.
Viele Grüße,
Ingo
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