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[Tag 2] Raumstation Bazaar

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Managarmr:
"Ja, das Studium diverser Schirften könnte man als eine Leidenschaft meinerseits....bezeichnen...." entgegnete der dicke Mönch mit zunehmend langsamer und ganz und gar nicht mehr leidenschaftlich wirkender Stimme.
Tatsächlich stuermte der dicke Eigentuemer von des Spezereienstandes gerade mit kalkweissen Angesicht hinter seinen mit Seidentuch ausgelegten Kisten hervor und  gestikulierte wild. Mehrere Dienerinnen auf Einkaufstour begannen wild kreischend davonzulaufen, und auch ein wohl um seine feinen Aylonstoffe fuerchtender al-Malik Geck tänzelte von dannen. Ein Reissen und Knacken war trotz der Luftlinie von mehr als zehn Metern sogar leise bis auf die Galerie zu hören, als rasiermesserscharfe Meisselzähne durch die Kisten fetzten, um an die kalorienreichen und appetitlich ausgelegten Schätze zu gelangen. Ein Gesicht mit dunkelschwarzen Knopfaugen unter dicken Schuppen tauchte kurz auf und versenkte seine lange Schnauze in ein windbeutelartiges aufgeblähtes Naschwerk im Gegenwert mehrerer Bauernjahreslöhne.
Bei Paulus, aus sicherer Entfernung war dieses Rudelverhalten wirklich faszinierend. Welch elegante Koordination ! 
Versonnen betrachtete Bruder Erland, wie die Amen´ta in Präzision und Schnelligkeit sich Sahne und Zucker einverleibten, während der Eigentuemer furcht-, aber ziemlich fruchtlos mit einem Schild, das eigentlich farbenfroh auf die Tagesangebote hinwies, verzweifelt auf die Kisten schlug, und dabei mehr Suessigkeitebn vernichtete, als er Ratten traf. Nicht, dass es wohl etwas nuetzen könnte dachte Erland gerade, als das Schild, das endlich mal eine dieser monströsen "Ratten" traf, glatt in zwei Teile brach. Der Händler heulte vor Wut auf, und wollte gerade mit blossen Händen auf die Ratten losgehen.
"Beim Allschöpfer, tu das nicht!" brach es aus Erland hervor, während er das Geländer umklammerte.
Aus dem hektischen Gewuehl tauchte plötzlich eine schlanke Gestalt in elegantem Damassé-Mantel auf, warf diesen jedoch mit einer unbedeutenden Handbewegung lässiger Eleganz zu Boden, und zog eine gewiss den Stationsstatuten widersprechende, dicke, reich mit Platin verzierte doppelläufige Duellpsitole aus einem funktionellen Schulterhalfter, legte an, und beförderte die erste Ratte mit einem gezielten Schuss zwei Stände weiter, wo sie ihren Odem in roten Spritzern auf mehreren Plisseefächern aushauchte.
Irgendwo weiter hinten im Tumult war das Dröhnen von Stationsstiefel auf Plasteel zu vernehmen.

Elantil Enbaran:
Den letzten Worten des Priesters noch lauschend, nahm sie die Szenerie um sich herum war. Widerliche Kreaturen ergossen sich über die Stände, um sich an den erlesenen Köstlichkeiten zu vergreifen. Sie erschauderte bei dem Anblick. Gleichzeitig bemächtigte sich ihrer eine innere Ruhe. Ohne darüber nachzudenken hatte sie das Schwert bereits gezogen. In ihrer anderen Hand erschien eine Phiole mit Safran farbender Flüssigkeit.

Der Priester rief gerade: "Beim Allschöpfer, tu das nicht!", als sie auch schon an ihm vorbei stürmte. Ihr Kleid mit der langen Schleppe schien sie nicht im mindesten zu behindern. In einer einzigen fließenden Bewegung ereichte sie eine diesen Rumpfratten und durchbohrte trotz der harten Panzerung der Kreatur selbige. Eine weitere schwungvolle Drehung, das Schwert war wieder heraus und die Flüssigkeit der Phiole ergoss sich in die Wunde. Die Ratte wand sich unter Schmerzen und verschied. Das Schwert schwingend, war sie bereit für den nächsten Gegner, als ein Schwall Ekel erregender Flüssigkeit sich von einer anderen Kreatur über sie ergoss. Jemand anderes hatte ebenfalls eingegriffen, doch dabei ihr wunderschönes Kleid ruiniert.

Ihr wütender Blick fokussierte den Mann direkt vor Ihr.

Alejandro Dulcinea:
Während er auf die nächste Amen'ta anlegte, bemerkte er das finstere Stirnrunzeln der eleganten Schönheit neben sich.
"Verzeiht, Mylady!" Die Duellpistole beförderte lautstark die nächste Amen´ta zunächst in die Luft, und als sie taumelnd und sich überschlagend einige Meter weiter auf den Boden schlug, in die ewigen Jadgründe.
"Es tut mir wirklich aufrichtig leid um Euer atemberaubendes Kleid",  seine langen schwarzen Locken fielen nach vorne, als er sich verbeugte, und ein Lächeln umspielte seine feingemeisselten Züge über einem energischen Kinn.
"Caballero Alejandro Eustaquio Ysidro Asuncíon de la Huerta y Solidad Dulcinea", noch während dieser Vorstellung zog er in einer einzigen fliessenden Bewegung seinen schweren Fechtsäbel aus der eleganten schwarzen Scheide und spaltete sauber eine Rumpfratte in zwei Teile, ohne jedoch die Torte, an der sie sich gerade vergehen wollte, anzuschneiden.
Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr und drehte sich mit einer lässig-fliessenden Gewichtsverlagerung aus der Bahn.

Sir Lars Trusnikon:
Einem silbernen Blitz gleich sprang plötzlich ein riesiges Raubtier lautlos in die Horde der Amen`ta, die sofort begannen hektisch und ueberstuerzt in alle Richtungen zu fliehen, während der silberne Blitz sich hierhin und dorthin wandte, um mit jedem wohl gezielten Hieb einer Pranke das Genick einer Ratte zu brechen.  Ehe es den fliehenden Amen`ta elegant hinterher sprang, hielt es einen Moment inne, lange genug, um alle Umstehenden erkennen zu lassen, dass es sich um ein Guernicabiest mit tadellosem silbernem Pelz handelte. Der silberne Blitz verschwand hinter den fliehenden Ratten.

Gleichzeitig, wenn auch durch die Imposanz seines Tieres etwas in den Hintergrund gedrängt, hatte sich ein eleganter, junger Adliger genähert, der mit lässigen Degenstreichen die Ratten zu seiner Rechten und Linken erledigte. Nachdem er durch die Flucht der letzten Amen`ta gegnerlos wurde, blickte er einen Moment seinem Guernicabiest hinterher, ehe er einen pruefenden Blick ueber die Umgebung streifen liess. Es handelte sich um einen hochgewachsenen Juengling, lange hellbraune Locken fielen auf den Ruecken herunter, sein Gesicht mit den gruenen, neugierigen Augen hätte fast weiblich sein können, wäre da nicht der elegante Schnurrbart gewesen. Er trug einen dunkelgruenen, mit Goldfäden durchwirkten Seidenumhang, hohe Schaftsteifel aus weichem Leder, passende dunkle Hosen und ein nebelweisses Hemd mit Rueschen, das am Halsausschnitt durch eine Goldbrosche mit Trusnikronsymbol geschmueckt war.

Als er Baroness Justinian erblickte, weiteten sich seine gruenen Augen bewundernd, mit wenigen schwungvollen Schritten näherte er sich, um in einer fast uebertrieben eleganten Verbeugung auf die Knie zu sinken. Seine Stimme klang weich und melodisch und wesentlich tiefer, als man seinem jugendlichen Aussehen nach hätte denken können: "Mylady, der strahlende Schein Eurer Schönheit vergoldet diese duester-blutigen Minuten. Ihr erhellt meine Ankunft hier zwischen dem Dunkel der Sterne. Wenn Ihr gestattet: Sir Lars Trusnikron stets zu Euren Diensten." Elegant erhob er sich wieder und strahlte sie bezwingend an. Dann wandte er sich um, pfiff kurz und rief dann: "Freya!" Wie ein silbernen Pfeil  schoss Sekunden später das Guernicabiest herbei und legte sich zu den Fuessen seines Herrn. Dieser tätschelte dessen Kopf, richtete sich dann erklärend an die Baroness: "Freya, meine treue Begleiterin."
Erst jetzt schien er den Baronet zu bemerken, er verbeugte sich elegant, diesmal allerdings ohne Kniefall: "Baronet, es ist mir eine Ehre. Sir Lars Trusnikon."

Elantil Enbaran:
Ihr wütender Blick streifte den Mann vor ihr. Doch so schnell die Wut auch aufgezogen war, genauso schnell verrauchte sie auch wieder. Seine galante Verbeugung, seine offensichtliche gute Erziehung, sein doch sehr interessantes Aussehen und nicht zuletzt seine recht gekonnte Schmeichelei, ließ sie ihr Kleid vergessen. Sie ertappte sich sogar bei dem Gedanken, seine Locken, welche ihm ins Gesicht fielen, als süß zu empfinden. Alles in allem, ein gut aussehender Mann. „Caballero Alejandro“ hauchte sie seinen Namen.

Sich ihrer Unhöflichkeit bewusst werdend, verbeugt sie sich ebenfalls grazil: „Baronesse Josephine Lucretia Justinian.“ Sie richtete sich gerade wieder auf um ihre gut einstudierte Rolle gegenüber diesem armen Opfer abzuspulen, als ein wildes und entsetzliches Fiepen unter den Ratten begann. Eine Bestie, die sie nie zuvor gesehen hatte vollendete gerade das Werk, welches sie und der Caballero begonnen hatten. Eine vornehme Blässe überzog das Gesicht der schönen Adligen.

Wieder wechselte sich die Situation schlagartig. Ein gaffender Jüngling, noch nicht ganz trocken hinter den Ohren war, bekam seinen Mund nicht zu bei ihrem Anblick. Er fiel auf die Knie und brachte seine huldvolle Anbetung zum Ausdruck. Das übliche. Vielleicht ein kurzer Zeitvertreib. „Sir Lars“ War ihre einzige Reaktion, während sie sich wieder Caballero Alejandro zuwandte. „Ihr seid sehr geschickt im Umgang mit Waffen.“

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