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Kapitel 5 1/2 alte Rechnungen
Sir Mythos:
"Hmm... das scheint eine längere Reise zu werden. Erst nach Tyconnel, dann eure Freunde befreien und dann noch für Anselm die Sache erledigen... Ich denke, ich werde euch begleiten. Und die anderen sicher auch. Mein Wort darauf."
Malik hält Diego die Hand hin damit dieser Einschlägt.
Doc Letterwood:
Diego fährt zu Malik herum. Seine Überraschung weicht einem Lächeln. Er nickt ihm zu, im Moment unfähig etwas zu sagen. Seine Hand ergreift die Maliks.
"Ich...äh, ich danke euch beiden...Danke."
Das entwickelt sich anders, als Diego erwartet hatte. Eigentlich war die Aufgabe, Ironfists Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen. Danach erkannte er Jasons Verwicklungen, seinen Schmerz, und er folgte ihm bis hierher auf dem Weg nach Tyrconnell - aus Gefälligkeit und weil ihn Jasons Schicksal anrührte. Anselm war eine rüde Krämerseele, doch erstaunlicherweise blitzte aus ihm manchmal auch ein Herz. Noch konnte Diego sich nicht vollends vorstellen, etwas für ihn zu tun, doch auch er hatte ihnen beigestanden mit all seiner Macht. Und all seinem Wissen.
Wie als ob sie ihn daran erinnern wollte, begann seine Wunde in der Seite wieder zu jucken.
Malik war ein furchtloser Abenteurer, so wie er selbst, und schon alleine deshalb war es für Diego eine Freude, mit ihm gemeinsam zu kämpfen.
Und Juan? Vielleicht hatte er auch das Herz am rechten Fleck, verborgen von Parfümwolken und weibischem Gehabe. Doch auch er bewies gerade wieder, wie sehr sich Diego täuschen konnte...
Preacher:
Juan nickt wieder, als wäre ihm die Reaktion Diegos nur allzu bekannt.
"Nein, natürlich habt Ihr das nicht erwartet" sagt er, während er seinen Blick wieder über die Weite des Meeres schweifen lässt.
"Das ist das Problem, wisst Ihr? Niemand erwartet etwas von mir, hat es auch nie getan. Und wenn ich dann auch keine Erwartungen erfülle, dann scheinen alle genau das erwartet zu haben. Ich frage Euch, wie soll ein Mann sich selbst finden, sich selbst kennenlernen, wenn niemand etwas von ihm erwartet? Wenn ihm keine Ziele gesteckt werden, wenn niemand etwas von ihm verlangt? Wie soll man dann Entscheidungen treffen, an denen man wächst?"
Juan seufzt und trinkt einen weiteren Schluck Wein.
"Und wenn man dann Entscheidungen trifft, ist es auch nicht recht. Ich habe Esmeralda zurückgelassen, weil ich mich entschieden habe, für meine Gefährten da zu sein. Weil ich mich entschieden habe, etwas zu tun, von dem ich glaube, daß es richtig ist. Aber glaubt Ihr, sie hat das verstanden? Nein. Einen Feigling hat sie mich geschimpft. Ich würde vor Ihr fliehen, mich in ein Abenteuer stürzen um mich nicht binden zu müssen. Ist es feige, das aufzugeben, was man sich am meisten wünscht, um etwas zu tun, von dem man glaubt, daß es richtig ist?"
Juan schaut plötzlich angewidert auf das Weinglas hinab und schleudert es dann in hohem Bogen über die Reling. Dann wendet er sich Diego, Malik und Jason zu und sieht sie fest an.
"Ich habe meine Entscheidung getroffen, Caballeros. Ich kann es selbst noch kaum glauben, aber ich betrachte Euch als Feunde - und ich habe mich entschieden, meinen Freunden beizustehen. Und bei Theus, ich werde bei dieser Entscheidung bleiben und sie nicht halbherzig erfüllen. Nein, Caballeros. Juan Alejandro di Montoya y Alvarèz ist, was immer er sonst sein mag, ein Mann, der zu seinem Wort steht. Und Ihr habt mein Wort, jeder von Euch, daß ich Euch bei Euren Angelegenheiten zur Seite stehen werde, Euch helfen werde, sie zum Abschluss zu bringen. Sei es zum Guten oder zum Schlechten - auf jeden Fall werdet Ihr nicht alleine dastehen."
Ein Lächeln schleicht sich auf das Gesicht des Castilianers.
"Ob Ihr wollt oder nicht: Jetzt habt Ihr mich am Hals - bis zum bitteren Ende. Und wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet - Ich habe mit der Kapitänin zu reden. Sie sollte wissen, wohin die Besatzung der Fürchtenichts gebracht wird."
Doc Letterwood:
Sinnend starrt Diego dem Adligen hinterher. "Da brat mir doch einer eine Seemöwe...", brummt er. "Und das Schlimmste ist: Ich glaube ihm, was er gesagt hat!"
Müde lächelnd schüttelt er den Kopf. "Wir sind schon eine seltsame Truppe..."
Mit diesen Worten klopft er Jason auf die Schulter und zwinkert Anselm zu. Dann wendet er sich ab und geht mit langsamen Schritten nach vorn zum Bugspriet, während die Francesca mit den Baumwollsegeln wieder Fahrt aufnimmt. Aus den Augenwinkeln verfolgt er, wie Juan auf Kapitänin Feja zugeht. Und sein offenes, herzliches Gesicht aufsetzt.
Diego grinst. Möglicherweise hat er Juan unterschätzt.
Andreas:
Jason betrachtet interessiert das Verhalten seiner Freunde.
Ja, mit diesen Männern kann man eine Menge Pferde stehlen. Dann wendet er sich ab, lehnt sich auf die reling und betrachtet das Meer, die brennenden Schiffe, sieht die Piraten in die Gefangenschaft gehen.
Ein Schicksal, das ihm erspart blieb. Er hatte Glück.
Tyrconnel ist wieder ein Stück näher gerückt.
Doch was kommt dann?
Die Menschen auf Tyrconnel erwarten eigentlich, das er bleibt.
Aber er wird eine Lösung finden.
Irgendeine.
schon, weil er noch eine Weile mit diesen Männern zu tun hat.
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