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[Brainstorming]Ein Krimi-(DA-)RPG

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Bitpicker:
Für mich wäre es ein viel zu großer Hirnspagat, einerseits so viel Suspension of Disbelief aufzubringen, dass ich das Gefühl hätte, an einer Ermittlung von Tatsachen teilzuhaben, wenn ich andererseits genau weiß, dass diese Tatsachen erst nach und nach dazu erfunden werden. Das ist etwa so, als würde ich nicht einen Film gucken, sondern das Making of, und würde trotzdem versuchen, das gleiche dabei zu empfinden. Natürlich kann auch das Making of überraschend und spannend sein, aber nicht exakt so wie der Film.

Ich würde also sagen, dass das Problem eher ist, wie man einen wenigstens halbwegs präexistenten Fall hinbekommt, ohne dass jemand (ein SL) die Vorarbeit leistet. Einfach mal so dahin gebrainstormt:

Als Basis für das Spiel könnte man ein Kartenspiel verwenden (herkömmlich oder Tarot), und die Bildkarten könnten z.B. für einen Personenkreis stehen, der vorher von allen gemeinsam entworfen und charakterisiert wird (z.B. 'der Herz-König ist ein schweinereicher Großindustrieller, Pik-Dame ist seine Sekretärin, die ein Verhältnis mit seinem Konkurrenten Kreuz-König hat usw.). Diese Karten werden nun, nachdem ein loses Beziehungsgeflecht bekannt ist, gemischt und dann verdeckt auf Positionen verteilt, z.B. Opfer, Verdächtige, Zeugen. Sagen wir mal der Einfachheit halber, dass es immer vier Verdächtige gibt, einen von jeder Farbe, und dass die vier Asse ebenfalls verdeckt gemischt werden. Eines davon, nämlich das unterste, gibt uns unseren Täter. Die übrigen Karten werden gemischt und zum Teil verteilt; für sie gibt es ebenfalls spezifische Interpretationen, die man vielleicht einem Wahrsage-Buch entnehmen könnte oder vorab festlegen könnte. Vielleicht dienen sie auch nur dazu, Erzählrechte zu erpokern.

Das Opfer wird aufgedeckt, und los geht's. Ein Spieler erhält die Möglichkeit, zu erzählen, wie das Opfer zu Tode kam; er erfindet den Tatort, den Modus Operandi usw. Reihum erzählen die Spieler neue Elemente hinzu, zwischendurch kann einer Zeugen oder Verdächtige ziehen, einführen und befragen usw. Irgendwann darf ein Spieler dann eines der Asse ziehen und so einen der Verdächtigen entlasten, bis nur noch das letzte As auf dem Tisch liegt und damit der Täter bekannt ist - woraufhin ein Spieler dann den Fall entsprechend auflösen muss.

Kommt sowas als Grobentwurf vielleicht hin?

Robin

8t88:
Es gibt eine Poolvariante, wo man bei der letzten Szene anfängt und dann immer wieder mehr von der Story sieht, je näher man dem Anfang kommt.
(Stichwort sei der Film Memento)

Vielleicht kann man daraus was machen :)

critikus:
@ Robin

So eine Idee wollte ich auch gerade posten. Ich würde aber extra Karten herstellen, um mit vielen Möglichkeiten genug Krimi-Varianten abzudecken.

Es wäre so auch möglich, durch Packages unterschiedliche Szenarien abzudecken (Erpressung, Mord, Geiselnahme, Entführung, Diebstahl, Einbruch...). Gesteuert wird der Fall dann durch die Karten. Ist aber auch eine Form von Präexistenz.

Iceman:
Hmmm...

Je mehr ich über die Sache nachdenke, desto weniger bin ich von meiner ursprünglichen Idee überzeugt!  :-\

Ich fürchte mittlerweile, so wie es hier auch schon angesprochen wurde, dass den Spielern zu viel zugemutet wird. Eine schlüssige Beweiskette zu improvisieren, indem man nach und nach Elemente hinzufügt. Das dürfte in den seltensten Fällen wirklich gut gehen.

Die Idee, vor dem Spiel gemeinsam schon mal ein Beziehungsgeflecht zu entwickeln, gefällt mir allerdings recht gut. Wenn man hier schon eine Menge Konfliktpotential einbaut (Affären, Intrigen, Schulden, ... Muss ja nur kurz angerissen werden.), hat man eine gute Grundlage, die man dann weiter improvisieren kann.

Robins Kartenvariante finde ich gut. Wenn man dazu noch gute Regeln hat, die festlegen, wann welche Art von Karten gezogen wird, wäre das vielleicht schon spielbar. Ich werde mir Gedanken dazu machen.


@Critikus: Könntest Du ein bischen ausführen, was für Karten dir so vorschweben?

BTW: Ich habe noch einen alten Thread gefunden, der einigermaßen zum Thema passt: >Soko 5113 (RPG für "Nichtrollenspieler")<

Gruß, :)
Iceman

critikus:
HI Iceman,

da hast Du mich aber erwischt. Die Idee mit den Karten lehnt sich an die Ereigniskarten von Brettspielen an. Ich stelle mir das in der Art vor, dass es für unterschiedliche Fälle bestimmte Ereignisse (Spuren, Personen, Vorkomnisse usw....) gibt, die den Fall dann Konstruieren.

Mehr fällt mir auch nicht ein. Und ob es wirklich funzt, ist mir auch nicht klar. Sorry!

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