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Systeme mit Learning By Doing?

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Maarzan:
Das das reine orientieren an den Würfen Macken hat, hatte ich vorher schon erwähnt.
Genauso wie meine Vorstellungen einer Art Log- oderTagebuchlernen.
Dabei kommen dann auch Leute mit weichen Skills nicht zu kurz.

Als Erweiterung würde ich sogar überlegen die diversen sozialen Beziehungen zu kodieren und so die höhere soziale Interaktivität greifbarer zu machen. Natürlich lernt der Stubenhocker ggf. mehr als das Partykind. Das wird in der Zeit aber auch was Lernen und vor allem Kontakte knüpfen.

Und das Verteilen von Steigerungen nach dem, was die Leute im Spiel gemacht haben halte ich im Vergleich zu den von dir beschriebenen Verfahren für objektiv genug, dass da Restunstimmigkeiten glatt als Messungenauigkeit durchgehen.

Chiungalla:

--- Zitat ---Und das Verteilen von Steigerungen nach dem, was die Leute im Spiel gemacht haben halte ich im Vergleich zu den von dir beschriebenen Verfahren für objektiv genug, dass da Restunstimmigkeiten glatt als Messungenauigkeit durchgehen.
--- Ende Zitat ---

Natürlich sind Systeme, welche sich ausschließlich auf Regelmechanismen berufen, objektiver.

Regelmechanismen sind häufig objektiv.
Wenn Du erst über 20 würfelst, und danach unter 20 würfelst, steigt Deine Fertigkeit. Das ist sehr objektiv.
Solche Regelungen behandeln aber auch ausschließlich objektive Anteile des Rollenspiels, und sind auf diese beschränkt.

Und ich finde es nun einmal subjektiv schlecht, und damit bin ich wohl nicht alleine, wenn die 10% objektiven Anteile im Rollenspiel (die Regeln und Würfelmechaniken) über 100% der Charakterentwicklung bestimmen, während 90% subjektiver Anteil im Rollenspiel (Abenteuerbewältigung und Rollenspiel) dabei außen vor gelassen werden.

Das was am objektivsten ist, muss nicht immer gleich das beste sein.
Vor allem wenn man dann 90% des Spiels garnicht betrachtet, weil sie sind objektiv sind.
Wobei man das Problem der Belohnung für bestimmte Verhaltensmuster immer haben wird, und damit auch immer Erziehungs EP.

Maarzan:

--- Zitat von: Chiungalla am 26.11.2005 | 11:01 ---Und ich finde es nun einmal subjektiv schlecht, und damit bin ich wohl nicht alleine, wenn die 10% objektiven Anteile im Rollenspiel (die Regeln und Würfelmechaniken) über 100% der Charakterentwicklung bestimmen, während 90% subjektiver Anteil im Rollenspiel (Abenteuerbewältigung und Rollenspiel) dabei außen vor gelassen werden.


--- Ende Zitat ---

Die Charakterentwicklung wird dann davon bestimmt, was der Charakter in der Spielwelt tut - und das ist so -meiner Meinung nach, auch richtig. Das Bewältigen der Abenteuer hat seine Belohnung ebenfalls in der Spielwelt selbst, Beute, Ruhm, Beziehungen ... .
Und gutes Rollenspiel ist eben häufig Ansichtsache - und da sollte die richtige Ansicht nicht ausschließlich von einer Person vertreten sein. Wenn gutes Rollenspiel belohnt werden soll, dann könnte ich mir so etwas wie von allen Beteiligten vergebene Gummipunkte vorstellen, welche dann - so es denn so etwas gibt - gegen andere Metagamingelemente eingetauscht werden können - z.B. Fatepunkte. Aber bei der Erfahrung hat es nach meiner Ansicht nicht zu suchen.

Chiungalla:
Naja, die meisten Pool-EP werden ja üblicherweise nicht fürs "gute Rollenspiel" vergeben.
Das ist zugegebenermaßen sehr subjektiv.
Sondern zu größten Teilen für überwundene Gegner und erledigte Quests.
Und das ist ja wieder sehr objektiv.

Monster erschlagen => EP
Abenteuerteilziel erreicht => EP
Abenteuerendziel erreicht => viele EP

Für "gutes Rollenspiel" vergeben die meisten Systeme gerade einmal ~20% der EP.

Und ich glaube darüber, dass beim Rollenspiel der realistischste Weg nicht immer der beste ist, müssen wir wohl nicht mehr reden, oder?
Sicher ist learning by doing realistischer als jedes Poolsystem. Aber ist es deshalb auch besser?
Würde ich zumindestens bezweifeln.

Es ist keine Realitätssimulation, und Poolsysteme haben bei einem guten Spielleiter deutlich weniger Kinken als "learning by doing"-Systeme.

ting-bu-dong:

--- Zitat von: Chiungalla am 26.11.2005 | 09:15 ---Wenn Du eine Motivation zu mehr Würfeln erreichen möchtest, dann ist "learning by doing" Gold richtig.
--- Ende Zitat ---

Du hast falsch gelesen. Ich will nicht mehr wuerfeln, ich will mehr Spieleraktivitaet. Diese soll dadurch erreicht werden, dass der Charakter sich als Konsequenz auf die Handlungen der Spieler entwickelt und nicht durch einen "EP-Regen" wie er bei Poolsystemen vorkommt.


--- Zitat ---Allerdings ausschließlich bei Spielertypen denen ihre Werte am Herzen liegen.
--- Ende Zitat ---

Ich hatte bereits in einem frueheren Post geschrieben, dass ich Fan von sozialen Fertigkeiten bin. Wenn du einen sozial kompetenten Charakter spielst, dann wird dein Charakter hohe Werte in sozialen Fertigkeiten haben, alles andere ist Rollenspiel zweifelhafter Qualitaet. Schliesslich dienen Werte als Ausdruck des Konzeptes und wenn diese nicht uebereinstimmen sind Werte sinnlos geworden.


--- Zitat ---Bei "learning by doing" belohnt man auch einen Mehreinsatz von Würfelwürfen z.B.
Und sobald eine Belohnung vorkommt, hat es auch immer einen erzieherischen Charakter.
--- Ende Zitat ---

Ich bin noch skeptisch ob das wirklich zutrifft. Jedes System mit LBD muesste Richtlinien enthalten, wann diese EP zu vergeben sind. Aus dem Stand wuerde ich als Kriterien vor allem ansetzen, dass EP pro Problemloesung  vergeben werden. Ein Charakter der stundenlang auf Baeume eindrischt um seine Waffenfertigkeit zu steigern, erhaelt einmal einen EP und danach keinen mehr, weil er das Spiel aufhaelt und schlimmer noch die anderen Spieler langweilt wenn er es ad nauseum wiederholt. Solches Verhalten kann durch die richtigen Regeln unterbunden werden.


--- Zitat ---Die klassischen Spielertypen Tactician, Powergamer und Buttkicker freuen sich, und werden belohnt.
Während Method Actor und Storyteller eher in die Röhre gucken.
--- Ende Zitat ---

Das beisst sich mit meiner Auffassung von Werten. Storytelling ist was feines, aber ein Storyteller dessen Werte nicht zu seinen Aussagen passen (z.B. Charakter ist der staerkste weit und breit, aber sein Staerkewert ist mittelmaessig) macht meiner Auffassung was falsch.

tbd

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