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[Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion

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Bitpicker:
Hoffentlich morgen - ein Umzug, Krankheit und die Osterferien haben uns die letzten paar Male einen Streich gespielt.

Robin

Bitpicker:
So, wir haben tatsächlich endlich mal wieder gespielt.

Die SC, immer noch in dem Steinkreis, wo sich das Baby befindet, überlegen weiter, womit sie es zu tun haben. Dabei kommt Horand, der Godi / Schamane, auf die Idee, er könne vielleicht mittels des Rite of the Opened Caern etwas ermitteln.

Zu dem Ritus: laut W:tA 1st Edition handelt es sich hier um ein Ritual, das benutzt wird, um einen Caern als Kraftquelle 'anzuzapfen'. Caerns befinden sich in der World of Darkness an besonderen Orten, an denen eine Art übernatürlicher Energie 'generiert' wird, was ebenso in Mage (Nodes) und Changeling (Trods) vorkommt. So entsteht eine gewisse Konkurrenz über die 'Rassen'-Grenzen hinaus um mehr oder weniger dieselben Orte. Das Ritual soll nun eigentlich dazu dienen, die spezielle Kraft eines Caerns (der z.B. einem Thema wie 'Heilung' gewidmet ist) anzuzapfen, also im Falle eines Caerns der Heilung 'Energie' für magische Heilung von Verletzungen usw. bereitzustellen. Die Schilderung des Rituals ist allerdings eine Art spritueller Kampf zwischen dem Öffner und dem Geist des Caerns, und das halte ich für relativ widersinnig; schließlich ist nicht wirklich einzusehen, warum der Geist des Caerns auf der Energie rumglucken sollte. Ist ein bisschen so, als müsste man sein Haus um Strom und fließendes Wasser bitten. Deshalb habe ich den Vorschlag des Spielers aufgegriffen und ihn das Ritual mit den anderen SC durchführen lassen, um zu sehen, ob er etwas herausfindet, auch wenn es sich bei diesem Ort strenggenommen nicht um einen Caern handelt. Dazu haben alle SC ihre Fertigkeit 'Rituale' erprobt und ihre Qualitäten addiert (Qualität = Differenz von Fertigkeitswert und Wurf, negative Zahlen werden abgezogen). Das Ritual hat knapp geklappt, nicht zuletzt dank eines Vollen Erfolgs unseres Werraben, auch wenn Heilgard, Frithiof und Bergelmir irgendwie nicht ins Ritual fanden.

Zunächst kann Horand keinen Geist des Caerns ausmachen (weil ja keiner da ist), aber wohl die besondere Art des Caerns erspüren; Thorgas wiederum erkennt, dass dieser Ort besonders eng mit dem grünen Baby verbunden ist, dass also sowohl das Baby als auch die magische Natur des Ortes eine Trennung nicht schadlos überstehen würden. Er erkennt auch, dass der Ort eine mystische Verbindung zum Traum besitzt, was für Werwolf-Caerns eher unüblich ist; aber es wäre nicht der erste unübliche Caern.

Dennoch entscheidet die Gruppe, erstmal einer anderen Leylinie von hier fort zu folgen; die meisten Kreuzungen, die sie finden, sind zu schwach für echten Nutzwert, bis sie einen weißen Kalksteinhügel finden, an (oder unter) dem sich fünf Linien treffen. Aber an einer Seite des Hügels befindet sich eine Hütte, also ist auch diese Stelle nicht unbewohnt. Da die Nacht und damit die umbrische Helligkeit schwindet, wechseln die Charaktere zurück und Thorgas nimmt die Hütte zunächst einmal als Rabe in Augenschein. Er hört drinnen ein klackendes Geräusch und eine weibliche Stimme, die ein Liedchen summt.

Heilgard wird in Wolfsgestalt zur Hütte geschickt und sieht sich dort Aug in Aug mit einer alten Frau, die in der Tür steht und sie in einem gebrochenen germanischen Dialekt zum Eintreten auffordert. Drinnen befinden sich Webutensilien und körbeweise Wolle, Stoffbahnen, Gewänder usw. Die Frau trägt selbst eine Spindel in der Hand. Sie erlaubt Heilgard, ihre Gestalt zu wechseln und sich ein Gewand zu nehmen; zunächst steuert Heilgard auf ein sehr buntes Gewand zu, das an der Wand hängt, aber dieses ist in der Erlaubnis nicht enthalten - zu diesem gebe es eine Geschichte, so die Frau, die sie vielleicht einmal erzählen wird.

Die Frau lädt auch die anderen SC in ihre Hütte ein und gibt ihnen Gewänder. Sie stellt sich vor als Gwynnaig vom Weißen Berg, eine einfache Weberin, auch wenn in den umliegenden Dörfern und Gehöften von ihr als einer weisen Frau gesprochen wird. Sie ist offensichtlich wenig beeindruckt von Gestaltwandlern, auch wenn sie angibt, zuvor noch nie welche getroffen zu haben. Sie ist freundlich und hilfsbereit und erklärt den SC, dass ihrer Suche nach einem eigenen Caern an einer unbewohnten Stelle hier kein Glück beschieden sein dürfte. Entsprechende Stellen sind selten, im näheren Umkreis haben nur dieser Hügel und der Ort, von dem die SC kommen, eine brauchbare Stärke. Dieser Hügel steht nicht zur Disposition... Und sie scheint sich sehr sicher zu sein, den Hügel halten zu können. Über das grüne Baby weiß sie (oder vermutet sie), dass es sich um einen Angehörigen des Traumvolkes handelt, das vor langer Zeit einen Pakt mit den Gestaltwandlern geschlossen hat, um Caerns und Trods untereinander aufzuteilen. Diese Art (= Kith) ist in ihrem Lebenszyklus eng mit den Orten verbunden, an denen sie leben - das heißt, in wenigen Wochen, wenn sich der Sommer nähert, dürfte das Baby soweit herangereift sein, dass die SC mit ihm über die Nutzung des Ortes verhandeln könnten.

Zur Info: bei dem Baby handelt es sich um ein Ghille Dhu, beschrieben in Isle of the Mighty für Changeling. Diese Fae-Art lebt in jahreszeitlicher Harmonie mit den Trods, die sie bewachen, das heißt, als Baby gehen sie im Frühjahr aus dem Grab hrer letztjährigen Inkarnation hervor, wachsen zu wunderschönen und starken Erwachsenen im Sommer heran, im Herbst werden sie zu weisen, ehrwürdigen Alten, im Winter legen sie sich in ihr Grab und sterben...

Gwynnaig selbst ist natürlich eine Magierin, basierend auf Konzepten der Spakona aus Dead Magic II für Mage. Es wäre für sie z.B. ein Leichtes, einen Gestaltwandler fest in eine bestimmte Form zu binden... Wollen wir hoffen, dass die SC es nicht dazu kommen lassen.

Robin

Bitpicker:
Hab noch was vergessen: Gwynnaig hat den SC außerdem mitgeteilt, dass es noch eine dritte Macht gibt, die sich für die heiligen Orte interessiert, nämlich die Lhiannan; Gwynnaig weiß wenig über diese, es sind Nachtwesen, die von den Druiden verehrt wurden und sehr stark unter der Verfolgung durch die Römer gelitten haben, die sich aber jetzt wieder hier und da von Westen her etablieren und die alten, heidnischen Traditionen wieder aufleben lassen.

Robin

Bitpicker:
Nach dem Gespräch mit Gwynnaig begeben sich die SC in Wolfsgestalt zurück nach Durovernum, auf dem Weg nehmen sie sich etwas Zeit für Sightseeing (verlassene römische Villen). Sie bemerken außerdem, dass an Gehöften, auf Dorfplätzen und an einigen anderen die Leute damit begonnen haben, so etwas wie Scheiterhaufen zu errichten; immer zwei, mit etwa einer Mannslänge oder etwas mehr Platz dazwischen.
Mitten in der Nacht erreichen die SC Durovernum und kehren in ihre Quartiere zurück. Am nächsten Tag nehmen sie noch etwas mehr von der Stadt in Augenschein, besuchen die Basilika, bemerken den in einem Keller befindlichen Mithras-Tempel usw. Alwin gibt den SC noch einige weitere Infos über die Gegend und auch über die Scheiterhaufen: es handelt sich um die beginnenden Vorbereitungen für ein Fest (Beltane), mit dem das bäuerliche Jahr eröffnet wird; die Scheiterhaufen dienen der rituellen Reinigung der Tierherden, die zwischen den brennenden Haufen durchgetrieben werden.

Hengest und Horsa bereiten alles für den Aufbruch vor und senden Thorgas gen Norden, damit er dort auskundschaftet, ob es bereits irgendwo piktische Übergriffe gibt. Thorgas folgt in Rabengestalt der römischen Straße, die ihn zunächst nach Londinium führt, das größtenteils verlassen daliegt - mit der Abreise der Römer ist die Logistik zusammengebrochen, die benötigt wird, um Städte zu ernähren, und in Londinium waren die Auswirkungen härter als in Durovernum. Aber Londinium ist immerhin voller wohlgenährter Raben; und unter ihnen trifft Thorgas eine Corax namens Alienor, die auch seine Mentorin kennt (und viel von deren Mut hält, da sie sich tatsächlich über den Hadrianswall hinaus traut).

Alienor weiß, dass die Pikten Blutsverwandte eines Werwolfstammes namens 'Weiße Heuler' sind, die sich voll und ganz dem Wyrm ergeben haben. Die Pikten wohnen jenseits der beiden Wälle (Hadrianswall und Antoninuswall, wobei der letztere, weiter im Norden, nur für relativ kurze Zeit gehalten werden konnte), dringen aber verstärkt auch über den nur noch schlecht bewachten Hadrianswall nach Süden vor.

Sie willigt ein, Thorgas nach Norden zu begleiten. Sie folgen einer Straße, die nach Eboracum (heute York) führt; schließlich erreichen sie ein Dorf, das vor kurzem noch gebrannt hat und in dem viele Leichen verstreut liegen. Thorgas trinkt vom rechten Auge eines alten Mannes und sieht dessen glücklichere Jugend vor sich, als die Römer das Land noch sicherten; dann vom linken Auge eines der beiden im Dorf zurückgebliebenen, gefallenen Pikten, und er sieht neben dem Gemetzel auch eine Feier mit einem Scheiterhaufen, in dem menschliche Überreste brennen, und ein hellhaariger Werwolf springt durch die Flammen direkt auf ihn zu und reißt sein Maul auf, als wolle er ihn angreifen... Thorgas erschrickt und flattert davon, Alienor folgt ihm und sie kehren zurück nach Londinium.

Robin

Bitpicker:
Thorgas berichtet von seiner Entdeckung und die Planungen für den Feldzug beginnen; ein Bote wird gen Norden gesandt, um den Heerzug anzukündigen und Ceneu ap Coel, den König des nördlichen Britannien um Eboracum, um Unterstützung zu bitten. Pascent, Alwin und Ambrosius werden sich dem Heerzug anschließen.

Nach einigen Tagen ist alles zur Abreise bereit; Ambrosius spricht einen Segen über den Heerzug der SC und den Zug des Vortigern, der gleichzeitig in den Westen aufbrechen will, um später mit Verstärkung dazuzustoßen. Horand spürt, dass der Segen seine Verbindung zu den Geistern beeinträchtigt; für einen kurzen Moment verscheucht er die Geister, deren Präsenz Horand am Rande seiner Wahrnehmung immer spürt. Alle SC verlieren einen Punkt Gnosis.

Der Heerzug braucht rund vier Tage entlang der Römerstraße bis Londinium, oder Caer Lundein, wie die Stadt auf Keltisch genannt wird. Dort erwartet sie ein Problem: die alte hölzerne Brücke, die über die Themse nach Londinium führt, ist schleunigst befestigt worden und unpassierbar. An einem Baum etwas abseits der Straße baumelt eine Leiche: es ist der Bote. Pascent und Hengest wollen verhandeln und erfahren die Bedingungen der Stadt: sie sollen ein Drittel ihrer Vorräte abliefern.

Eine der Aufgaben des Boten war, für spätere Versorgung des Heerzugs zu sorgen; da dies entfällt, kann der Heerzug nicht wirklich auf ein Drittel der Vorräte verzichten. Hengest beruft die SC zu einer inoffiziellen Beratung ein (von der Pascent und die anderen nichts erfahren). Es folgt eine lange Besprechung und schließlich eine Sondierung der Lage in der Umbra: die Werwölfe können natürlich durch die Umbra in die Stadt gelangen, aber sie können den Rest des Heerzuges so nicht mitnehmen. Sie überlegen, vielleicht das Oberhaupt der Stadt zu entführen, eine Furt zu suchen (was wegen der Wagen, die den Zug begleiten, mangels Straßen in dem sumpfigen Gebiet nicht möglich ist; außerdem ist die Themse zu jener Zeit ca. dreimal so breit wie heute) oder die Stadt bzw. die Brücke anzugreifen; aber Hengest und einige SC scheuen Verluste zu diesem frühen Zeitpunkt. Horand hat noch die Idee, vielleicht den Geist der Themse selbst um HIlfe zu bitten, aber (leider) lässt er sie wieder fallen. Schließlich entscheiden Hengest und Pascent, dass das Drittel der Vorräte eben abgegeben werden muss, und ein Tag vergeht, während die Wagen des Zuges einzeln mit einem Anteil des Zuges in die Stadt gelassen werden; auf dem Forum im Zentrum wird jeder Wagen um ein Drittel seiner Ladung erleichtert und verlässt durch das Nordtor die Stadt, dann folgt der nächste.

Bis zu der zerstörten Ortschaft, die Thorgas gefunden hatte, liegt noch etwa eine Woche Wegstrecke vor dem Heerzug. Pascent beschließt, mit Ambrosius vorzueilen, um die Aufgaben des Boten zu übernehmen; Hengest gibt ihnen die SC (außer Thorgas) als Leibwache mit.

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