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[Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
Bitpicker:
Bei ihrer Weiterreise begegnen die SC immer öfter Germanen, die entweder von früheren germanischen Legionären abstammen oder selbst als Söldner hergekommen ist. Dieses Gebiet, Flavia Caesariensis, steht unter der Kontrolle von zumeist germanischen Baronen, die die Sachsenküste (also die von Sachsen angegriffene Küste) verteidigen sollten.
Nach drei Tagen der Reise, Verhandlungen mit Anführern, Dorfältesten usw. sehen die SC schließlich eine Rauchsäule in einiger Entfernung aufsteigen, die von einem großen Feuer stammen dürfte; Frithiof bleibt bei Pascent und Ambrosius, die anderen drei eilen dorthin und kommen gerade rechtzeitig: ein Haufen Pikten überfällt ein Dorf, das aber anscheinend besser verteidigt wird als das zerstörte Dorf, das Thorgas entdeckt hatte. Die SC stürzen sich in das Kampfgetümmel und helfen mit, das Schlachtenglück gegen die Pikten zu wenden. Heilgard wird verletzt, aber nicht so schlimm (sie kann sich später in den Wald zurückziehen, die Gestalt wechseln und die Wunde vollständig heilen).
Die SC sind aber nicht die einzigen Helfer: ein blonder Hüne von einem Mann, schon betagt aber sehr fit, der über einem keltischen Gewand mit Hosen römische Rüstungsteile trägt, sehr gut mit einem Bogen umgehen kann und ein römisches Pilum und ein Kurzschwert führt, ist ebenfalls beteiligt. Er stellt sich später vor - er heißt Byrnwold, ist ein germanischer Ex-Legionär und hat an der Befestigung des Dorfes und der Waffenausbildung der Bewohner maßgeblichen Anteil gehabt. Er selbst wohnt in einer römischen Villa, die er mit Palisade und Fallgruben schützt. Er kommt mit den SC ins Gespräch und lädt sie schließlich zu sich ein; Heilgard holt die anderen (und heilt sich währenddessen), und den Abend verbringen die SC in der Villa.
Thorgas erscheint in Rabengestalt und folgt den Spuren der SC zur Villa. Er spricht dort mit ihnen und vereinbart, den Heerzug, der mittlerweile von allen Seiten Zuwachs erfährt, in diese Gegend zu führen.
Die SC erfahren von Byrnwold, dass die Pikten in kleinen Kampfverbänden ins Land eindringen, dabei die Städte meiden und kleinere Ansiedlungen überfallen, wo sie leichtes Spiel zu haben glauben. Sie plündern, was sie tragen können, und ziehen sich dann wieder auf ihr Territorium zurück. Einen echten Heeresverband haben sie nicht; dadurch sind sie aber auch schwieriger aufzuspüren.
Bergelmir, Frithiof und Horand folgen noch in der Nacht in Wolfsgestalt den Spuren der geflohenen Pikten bis zu ihrem Lager in einem Wäldchen. Die Pikten haben viele Männer verloren und kümmern sich nun um die Verletzten (und den früher erbeuteten Wein, den sie nun nicht mehr transportieren können), um am nächsten Tag mit den wichtigsten Beutestücken in den Norden aufzubrechen.
Pascent legt am nächsten Morgen fest, dass er weiter nach Eboracum reisen will, um dort mit Ceneu ap Coel zu verhandeln, und Byrnwold willigt ein, auf das Heer zu warten und ihm bei der Suche nach einem geeigneten Lagerplatz zu helfen.
Bitpicker:
Am folgenden Morgen reist die Gruppe nach Lindum (Lincoln) weiter, nachdem Ambrosius im Dorf die Bestattung der Gefallenen durchgeführt hat. Lindum ist etwa eine Tagesreise entfernt, Pascent organisiert eine Übernachtung in einem Gasthaus bei Lindum. Jeweils zwei SC halten des Nachts Wache vor dem Gebäude, das Pascent und Ambrosius bezogen haben, während die anderen beiden im Stall bei den Pferden schlafen. Thorgas trifft in Rabengestalt ebenfalls ein, Hengist hat ihn vorausgeschickt, nachdem der Corax Bericht von Byrnwold erstattet hat, damit er bei den SC bleibt und im Notfall als Bote eingesetzt werden kann.
Kurz vor dem Wachwechsel torkelt ein Betrunkener auf Heilgard und Frithiof zu und lallt sie auf Keltisch an; dann jedoch äußert er ein paar Sätze in einem germanischen Dialekt; irgendwas von Hunden, die an Fäden entlang in die Städte reisen und vor denen man sich in Acht nehmen soll. Dann torkelt der Betrunkene mit Freunden davon.
Die SC nehmen das als eine Warnung vor etwaigen Feinden in der Umbra, aber es gelingt ihnen nicht, hier in die Umbra zu wechseln (das war eigentlich nur Würfelpech, aber für die SC stellt es sich so dar, dass die Schwelle wohl zu hoch war). Allerdings passiert nichts Ungewöhnliches in dieser Nacht.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)In Wirklichkeit war das eine magisch transportierte Botschaft von Gwynnaig, die ihre Webkunst für Blicke in die Zukunft nutzt. Sie sieht, dass die feindlichen Wölfe über 'Fäden' in der Umbra tatsächlich von Römerstadt zu Römerstadt gelangen können. Sie selbst kann das Gesehene nicht richtig deuten, da ihr Umbra-Wissen relativ beschränkt ist (und erst recht, was die Umbra der Werwölfe anbelangt), hofft aber, dass es den SC helfen wird.
Am nächsten Tag reist die Gruppe in aufziehendem Nebel weiter nach Norden; als die Sicht nur noch wenige Meter beträgt, erreichen sie eine kleine Ansiedlung entlang der Straße, allerdings zeigt sich keine Menschenseele - obwohl der Ort selbst keinen lange verlassenen Eindruck macht. In der Luft liegt der Duft von Strand und Meer; und tatsächlich endet die Straße wenige Schritte weiter am Ufer eines Flusses (Humber), wo sich ein Pier befindet, an dem bei besserem Wetter Fährdienst über den Fluss stattfindet; jetzt liegen dort jedoch nur zwei kleine Boote aus Weidengeflecht und Tierhäuten vertäut.
Die SC bemerken Geräusche aus dem Nebel hinter ihnen und fächern aus, während Pascent und Ambrosius am Pier bleiben; bald stellen die SC fest, dass sie in einen piktischen Hinterhalt geraten sind. Da der Nebel ihnen aber Deckung bietet, verwandeln sich Bergelmir, Heilgard, und Frithiof einfach in die Crinos-Form und machen kurzen Prozess mit den Pikten (auswürfeln unterbleibt, da zwecklos). Natürlich kriegen Pascent und Ambrosius, zu denen sich Horand als Schutz zurückgesellt hat, Schreie und andere Geräusche mit; und beim späteren Aufräumen bleibt auch das eine oder andere unbeachtet. Auch haben die SC in der Eile nicht an ihre Kleidung gedacht, die den Gestaltwandel nicht mitmacht; zwar gibt es in den Hütten Ersatz, aber trotzdem fällt es den beiden seltsam auf. Sie sehen die SC von nun an mit argwöhnischeren Augen...
Noch etwas anderes haben die SC bemerkt (außer Bergelmir, der bei dem Gemetzel zu sehr in seinem Element war...): die Pikten haben ungewöhnlich reagiert, als sie den Crinos gegenüberstanden, denn sie zeigten keine Angst, eher sogar Freude, einer senkte sogar die Waffen, bevor er starb...
Thorgas hält reiches Augen-Festmahl und erhält zweimal ähnliche Eindrücke: das Wiedersehen von Brüdern, und im Fall des 'bösen' linken Auges eines Pikten den Beigeschmack von Verrat.
Während die SC die Gegend sichern und säubern, fliegt Thorgas auf die andere Seite. Dort liegt die Fähre vertäut, daneben noch mehr von den kleinen Booten. Es liegt auch eine befestigte keltische Ansiedlung dort, und Thorgas sieht, dass sie voller Pikten ist, dazwischen aber auch Menschen, die wohl zur ursprünglichen Bevölkerung gehören und zur Belustigung und Bedienung der Eindringlinge am Leben gelassen wurden; und einmal hat Thorgas auch den Eindruck, im Nebel einen Wolf gesehen zu haben...
Bitpicker:
Noch in der Nacht, die die Gruppe in einem der Häuser verbringt, beraten die SC über das weitere Vorgehen. Mittlerweile haben einige von ihnen genug Keltisch aufgeschnappt, um mit Pascent halbwegs sprechen zu können, daher beziehen sie ihn auch ein wenig in ihre Planungen ein.
Pascent und Ambrosius glauben zunächst nicht, dass die Stadt auf der anderen Seite von den Pikten eingenommen worden sein könnte; sie gehen davon aus, dass die Pikten auf diesem Ufer nur einen Überfall durchgezogen hatten und sich bei Auflösung des Nebels wieder verdrückt hätten. Die SC wissen es natürlich bereits besser, aber das können sie ja nicht verwenden, ohne die beiden anderen extrem zu verwirren...
Pascent findet daher, dass man am nächsten Tag auf die Fähre warten sollte, die sicher kommen wird. Deshalb lässt sich Horand etwas einfallen: er 'befragt die Knochen', zieht also ein Humbug-Ritual durch, das Ambrosius ziemlich verärgert und ihn zu lateinischen Schimpftiraden hinreißt. Als Ergebnis dieses 'Rituals' (das Ambrosius mit seinem Wahren Glauben durchaus hätte stören können, wenn es nicht bloß Humbug gewesen wäre) verkündet Horand, dass Hugin und Munin (Odins Raben) ihnen ein Zeichen geben würden, wenn Pikten die Stadt am anderen Ufer erobert hätten. Natürlich hat er sich vorher mit Thorgas abgesprochen, und dieser taucht dann auch in Rabengestalt auf, verhält sich auffällig und krächzt dreimal ominös - genug, um Pascent einen Schauder über den Rücken zu jagen, wenn Ambrosius auch in das Böse abwehrende Gebete verfällt usw.
Pascent hätte es immer noch gerne, wenn wenigstens zwei SC die Straße auf der anderen Seite benutzen würden, um nach Eboracum zu gelangen und die Lage dort auszukundschaften (die die SC ja auch schon kennen). Er selbst würde mit den anderen zurück nach Lindum reiten und auf einer anderen Straße nach Eboracum ziehen, was einen Umweg von ca. zwei Tagen bedeutet. Die Kundschafter könnten ihnen entgegen kommen. Bergelmir spricht sich jedoch dagegen aus, und Pascent, der von den SC immer mehr beeindruckt ist, beugt sich seinem Urteil.
Auf dem Rückweg nach Lindum fordert das fiese Wetter seinen Tribut von dem alten Ambrosius, der erkrankt und deshalb in Lindum bleiben muss. Die SC nächtigen mit Pascent wieder in der Herberge an der Straße, und Frithiof gleitet diesmal ohne Probleme in die Umbra, findet aber nichts Ungewöhnliches.
Die Gruppe reist anschließend weiter nach Eboracum. Die SC bleiben in der Stadt sich selbst überlassen, während Pascent um eine Audienz bei Ceneu ap Coel ersucht und diese auch erhält. Noch während Pascent beim König des Nordens ist, macht eine neue Nachricht die Runde, die die SC schließlich auch aufschnappen: Boten sind aus einer nördlich gelegenen keltischen Stadt eingetroffen und haben berichtet, dass dort Flüchtlinge aus der wiederum noch weiter nördlich gelegenen römischen Stadt Cataractonium eingetroffen sein sollen; diese Stadt, Hauptstadt eines Königreiches, das der Bruder von Ceneu regiert, soll von Pikten erobert worden sei. Man munkelt auch von Monstern, die den Pikten dabei geholfen hätten.
Das erfährt natürlich auch Pascent, der schließlich wieder zu den SC stößt und ihnen mitteilt, dass er Ceneu angeboten habe, mit den SC Cataractonium auszukundschaften. Davon sind diese gar nicht begeistert, aber er hat sein Wort gegeben. Gemeinsam mit Pascent reisen die SC also weiter bis zu der keltischen Stadt, die bereits immens weiter befestigt wird. Als sie dort nächtigen, begeben sich die SC in die Umbra: Horand hat die Theorie, dass die Werwölfe, die auf der Seite der Pikten stehen, durch die Umbra in die Städte eindringen und den Pikten die Tore öffnen. Gemeinsam suchen die SC nach einem Mondpfad, der sie nach Cataractonium führen kann; es ist Halbmond, dadurch sind die Pfade zwar nicht sehr zuverlässig, aber mit etwas Geduld und Opferbereitschaft (Gnosis) und einem entsprechenden Auftreten gegenüber den Lunes, die die Mondpfade bewachen, finden die SC einen Pfad, der sie in die Nähe der Stadt bringt.
Über dieser dräuen dunkle Wolken aus schwarzen Rauchsäulen im glutroten Himmel, während das Gewebe der Stadt schwarz verfärbt und zerrissen ist; Weberspinnen wimmeln durch das Gewebe, aber sie reparieren es nicht, sondern stürzen sich aufeinander und zerfleischen sich gegenseitig...
Bitpicker:
Nach Wochen der Urlaube, Geburtstage und anderer Hindernisse geht es nun endlich weiter.
Da ich diesmal keine schriftliche Vorbereitung hatte, musste ich ein wenig improvisieren, allerdings auf der Basis von Vorüberlegungen, die ich schon angestellt hatte. Leider setzte sich Thorgas ab (die Spieler waren einhellig der Meinung, er wäre schon in der letzten Sitzung losgeflogen), so dass diese Sitzung ganz ohne Thorgas stattfand. Sein Spieler machte aber eifrig Notizen für die Gruppe.
Thorgas macht sich also auf den Weg, die Heere von Hengest und Horsa sowie von Vortigern zu benachrichtigen, damit diese der aktuellen Situation gegenüber gewappnet sind. Die übrigen SC schleichen ein wenig um die Stadt und dringen schließlich in diese ein, indem sie das dünne Gewebe der Stadtmauer kurzerhand zerfetzen. Drinnen herrscht Chaos: die Weberspinnen fallen übereinander her, sind offensichtlich von winzigen Parasiten und von grünem Schleimsekret befallen. Im Stadtzentrum liegt eine gewaltige, zerfetzte Weberspinne, groß genug, dass alle vier SC auf ihrem Rücken Platz finden könnten, und aus ihrem Kadaver ergießt sich ein Strom kleinerer Spinnen. Hier am Forum liegt aber auch ein Gebäude, dessen Gewebe zwar schwarz verfärbt ist, wo aber die Spinnen weiterhin (oder wieder) rekonstruierend arbeiten, sie schützen und verstärken das schwarze Gewebe. Diese Spinnen sind rot-schwarz, während die meisten Spinnen draußen grünlich, gelb oder grau gefärbt sind.
Das Innere des Gebäudes ist von Gewebe verhangen wie ein Labyrinth aus Spinnennetzen. Einige Netze ähneln Trichtern; deren sich verjüngende Enden konvergieren auf einen Quader aus absolut glattem Stein, der mitten im Raum steht. Bei näherer Betrachtung sieht man, dass die Trichter sich so stark verjüngen, dass man sie nicht mehr erkennen kann, bevor sie den Quader eigentlich berühren.
Noch während die SC darüber sinnieren, schlängelt sich eine immense Spinne aus einem der eigentlich viel zu engen Trichter. Sie ist mindestens so riesig wie der Kadaver draußen. Während sich die anderen SC - äh, strategisch zurückziehen, stürzt sich Bergelmir direekt drauf und ergreift die Beißwerkzeuge der Spinne, noch bevor sich ihr Körper aus dem Trichter winden kann. Die Spinne stößt die scharfen Krallen an den Enden ihrer Beine in Bergelmirs Fleisch, aber es gelingt ihm, mit einiger Anstrengung den Kopf der Spinne zu zerreißen, die daraufhin aus dem Trichter fällt und binnen weniger Minuten von kleinen schwarz-roten Spinnen vollständig und spurlos zerlegt wird, wodurch diese Spinnen auf die Größe von Hunden anwachsen, aber die SC nicht angreifen, sondern hinaus in die Stadt strömen.
Horand vermutet, dass der Stein möglicherweise einen Geist beherbergt, womit er Recht hat: allerdings ist es eine Form von Geist, die er noch nie getroffen hat. Per Geistersprache versucht er, eine Art Kommunikation herzustellen, aber er erfährt nur Eindrücke immenser Schmerzen, unter denen der Geist leidet. Die SC vermuten zunächst, dass das Gewebe damit zusammenhängt, und vernichten alle Gewebeteile, die mit dem Quader zusammenhängen, aber das wirkt sich auf den Schmerz nicht aus und fügt nur Verwirrung und Orientierungslosigkeit hinzu. Binnen kurzem,nachdem die SC mit der Säuberungsaktion aufhören, haben Spinnen die Trichter und andere Gewebeteile wieder hergestellt, und es bleibt nur der Schmerz.
Bergelmir beschließt dann, selbst einmal in einen solchen Trichter zu klettern. Er verschwindet darin und sein Körper macht kaum einen Eindruck auf die Form des Trichters - es ist, als ob er schrumpfe. Die übrigen SC folgen ihm zögerlich und Horand, der als letzter geht, versucht, sich umzudrehen, wobei er Kraft aufwenden muss - schließlich zerreißt das Gewebe und er stürzt zurück in den Raum.
Die anderen drei SC werden immer enger vom Gewebe umschlossen, das sie sanft vorwärts zu drücken beginnt, als sie sich nicht mehr bewegen können. Sie sind wie in wohliger Trance, als sie schließlich aus dem Trichter hinausgedrückt werden und ein paar Meter in die Tiefe stürzen. Sie befinden sich in einer gewaltigen Halle, in der Gewebetrichter zuhauf von der Decke hängen. Wenige Momente später fällt in einiger Entfernung auch Horand aus einem der Trichter, nachdem er in dem Raum mit dem Quader einfach einen anderen Trichter benutzt hat.
Die SC durchwandern die Halle und finden schließlich ein Portal hinaus - sie befinden sich auf einer Art Terasse, diese wiederum liegt oben auf einem Hügel, und von hier aus können sie eine gewaltige Stadt überblicken, die bis über den Horizont reicht und die Architektur aller Zeiten und Kulturen umfasst. Eine recht steile Treppe führt hinab in die Tiefe, und die SC können dort unten Menschen erkennen, die geschäftig durch die Straßen eilen.
Robin
Bitpicker:
Da Thorgas in der letzten Sitzung gar nichts zu tun hatte, habe ich in dieser mit ihm begonnen. Zunächst hat er Hengist und Horsa unterrichtet, die bereits damit begonnen haben, eine Kette von kleinen Einsatztrupps quer durchs Land zu spannen, weil die Pikten ja anscheinend ebenfalls nur in kleinen Verbänden unterwegs sind, aber noch keiner weiß, wo sie sich derzeit verbergen. H&H brauchen aber noch dringend weitere Kämpfer, um die Kräfte nicht zu weit auszudünnen, weshalb sie Thorgas weiter zu Vortigern schicken.
Thorgas macht sich auf die Suche nach dem Heer von Vortigern, das von Wales aus auf dem Marsch sein sollte, kann aber zunächst nur kleine, sich sammelnde Verbände ausmachen, bis er schließlich eine erst vor kurzem aus dem Boden gestampfte Stadt findet, die aus keltischen Gebäuden besteht, aber einem typisch römischen Flurplan folgt. Dementsprechend befinden sich eine Basilika und ein Palast am Forum im Zentrum; in Rabengestalt ist es ein Leichtes, sich in den Palast einzuschleichen, und in einer Wäschekammer findet Thorgas auch ein Dienergewand nach römischem Vorbild, das er anziehen kann.
Weil in der Stadt nächtliche Ruhe herrscht, begibt er sich zum Stadttor und spricht die dortigen Wachhabenden an, um zu erfahren, wo er ist, und ob Vortigern hier ist. Zunächst halten sie ihn für einen Diener aus wohlhabendem Hause, aber seine Sprachprobleme outen ihn bald als jemand anderen - aber immerhin kommt er von innen, also wissen die Wachen nicht so recht, was sie mit ihm anstellen sollen. Immerhin bringt ihn jemand zum Forum zurück, und bedeutet ihm, er solle dort bis Sonnenaufgang warten; der Name der Stadt ist übrigens Caer Vortigern, was Grund zur Hoffnung ist.
Thorgas schleicht sich erst mal zurück in den Palast und versucht am Morgen, zu Vortigern zu kommen; aber Wachen sperren den fremden Diener, den keiner kennt und keiner versteht, erst mal in eine Arrestzelle. Erst nach einiger Zeit wird ein greiser Diener, der früher einmal ein paar Brocken eines germanischen Dialektes aufgeschnappt hat, zu ihm geschickt, und mit diesem gelingt es Thorgas schließlich, seine Mission zu erläutern; Wachen bringen ihn und den Greis als Dolmetscher zu Vortigern, der Thorgas' Nachricht entgegennimmt und ihn anweist, auf Antwort zu warten.
Thorgas wird in eine Kammer gebracht, in der es sich gemütlicher warten lässt (auch wenn die Tür abgeschlossen wird), und die Kammer hat sogar ein Fenster. Die Sonne geht bereits wieder unter, solange hat Thorgas in der Arrestzelle gehockt. Gerade lässt Thorgas sein Gewand fallen, um sich einen Rundflug zu genehmigen, da hört er hinter sich ein Flattern - Sekunden später sitzt da auf dem Fenstersims Alienor, die Corax, die er schon früher getroffen hat, und begrüßt ihn mit 'Du bist ja schwer zu finden!'. Alienor kommt lächelnd auf ihn zu und beantwortet seine Frage, warum sie ihn suche und in wessen Auftrag, mit 'Lass uns das am Morgen klären' und einem Kuss...
Währenddessen begeben sich die übrigen SC die Treppe hinunter und auf einen Platz, von dem aus Straßen in alle Richtungen ausstrahlen. Es gibt Menschen dort, die eine Meute Wölfe für einen guten Grund halten, schreiend eben diese Straßen hinunter zu flüchten.
Die Gebäude hier sind seltsam: selten höher als ein Stockwerk, direkt aneinander gebaut, Leitern führen hinauf auf die Dächer, die anscheinend mindestens genau so wie die Straßen als Verkehrswege dienen. Die Menschen (soweit die SC sie sehen, bevor sie weglaufen) sind relativ klein, recht sonnengebräunt und dunkel und tragen einfache, lose fallende Gewänder.
Die SC besorgen sich ebensolche Gewänder aus den verlassen daliegenden Häusern, allerdings reichen sie ihnen nur bis knapp unter die Knie; als große, exotische (aber menschliche) Fremdlinge werden sie aber eher interessant als furchteinflößend, so dass die Menschen langsam zurückkommen (und fragen, ob die SC Wölfe gesehen hätten...)
Die SC sind zunächst einmal überrascht, dass sie mit den Leuten sprechen können. Sie fragen nach dem Namen der Stadt: die Stadt hat viele Namen, aber hier heißt sie Babylon. Ziemlich schnell stoßen die SC auf verwirrende Kommunikationsprobleme; Konzepte wie 'andere Städte' oder 'außerhalb der Stadt' scheinen die Leute nicht zu verstehen. Bezüglich des Gebäudes auf dem Hügel teilen die Menschen den SC mit, es handele sich um den Nabel der Stadt, der den Göttern vorbehalten sei.
Schließlich landen die SC auf einem Bazar zu Füßen der Ziggurat des Gottes Marduk. Auf diesem Bazar werden auch sehr exotische Dinge gehandelt, und die Händler und Käufer sehen oft nicht minder exotisch aus; eine reiche Frau aus Khem mit ihrem Gefolge interessiert sich für die Waren eines Indianers aus Teotihuacan, ein Mann aus Neu Amsterdam preist eine Wundersalbe für alle Gelegenheiten an, aber die Kunden sind mehr an den metallenen Tiegeln interessiert als an deren Inhalt...
Egal, wie exotisch die Händler sind, sie alle verstehen die SC und kommen aus mehr oder weniger weit entfernten Stadtvierteln.
Horand befragt schließlich die Priester des Marduk; sie teilen ihm mit, dass die Götter des Nachts vom Nabel der Stadt herabsteigen und die Stadt dort umgestalten, wo es notwendig ist. Für die Menschen ist es tabu, sich die Treppen hinauf zu begeben oder nach Einbruch der Dunkelheit außerhalb ihrer Gebäude zu sein.
Horand vermutet (ganz richtig), dass sie sich in einem Umbra-Reich befinden. (Genauer gesagt befinden sie sich in dem Reich, aus dem einmal das Cyber-Realm entstehen wird.) Die SC beschließen, auf die Nacht zu warten...
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