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[Werewolf / GeneSys]: Schatten über Albion
Bitpicker:
Wir spielen immer Dienstags Abends, wenn keiner absagt; also vermutlich heute Abend wieder. Weil wir alle schon sooo alt und berufstätig sind, spielen wir selten mehr als zwei, drei Stunden, weil wir zeitig ins Bett müssen. :korvin:
Mit 'cheesy' meine ich, dass es vielleicht kitschig rüberkommt oder überladen wirkt, zusammenhanglos oder kopflos... Im Moment besonders auch deshalb, weil ich weitgehend improvisiere, was eher nicht meine Stärke ist.
Robin
Bitpicker:
Die vier SC in dem Umbrareich erwarten die Nacht: tatsächlich gehen alle Menschen sehr zeitig ins Bett, so dass ab dem Moment, wo die Sonne hinter dem Horizont versinkt, niemand mehr sich regt. Es fällt den SC aber nicht schwer, sich wach zu halten.
Der Himmel ist stockfinster, und da auch die Bewohner der Stadt scheinbar des Nachts weder Licht noch Feuer brauchen, kann man die Hand vor Augen nicht sehen. Aber Heilgard bemerkt als Erste, dass vereinzelte Lichtpunkte wie Sterne am Himmel auftauchen; und bald schon sind es so viele, dass sie auch erkennt, dass diese Sterne keine Konstellationen bilden, wie man sie von zu Hause kennt. Stattdessen zeichnet sich ab, dass sie wie an Schnüren aufgereiht da hängen, etwa wie die Speichen eines Rades, mit Schnüren, die diese Speichen im rechten Winkel kreuzen, und der Mittelpunkt dieses Systems liegt über dem Nabel der Stadt - also praktisch um die Ecke.
Deshalb beginnen die SC damit, die Treppen hinaufzusteigen. Noch bevor sie oben angekommen sind, bemerken sie, dass ihre Schatten manchmal leicht flackern oder zittern; und Bergelmir erkennt, dass das daran liegt, dass die Sterne selbst erzittern, was sich auf das spärliche Licht auswirkt. Als die SC endlich oben ankommen, ist das so weit gediehen, dass die Sterne an manchen Stellen des Netzes in Sternschnuppen wie sprühende Funken nach allen Seiten davonstieben. Diese Zentren der Sternschnuppen-Aktivität bewegen sich fort, und bald schon kommt eines davon direkt auf die SC zu...
Es kommt über dem Tempel an, wo alle Sterne sofort zu allen Seiten davonspritzen, und eine riesige Spinne drückt sich von oberhalb der Sterne herum auf die Unterseite; von dort tastet sie sich auf den Tempel herab. Es zeigt sich, dass diese Spinne in Größe, Form und womöglich Farbgebung (nachts sind alle Spinnen grau) etwa der entspricht, die Bergelmir getötet hat, und damit sind die 'Sterne' wohl nicht mehr als ein paar Meter über den Köpfen der SC angebracht und nicht mehr als Tautropfen oder so etwas.
Wenig später, als die SC sich beraten und ziemlich sicher sind, dass die Spinnen sie nicht beachten, eilt eine weitere Spinne vom Tempel aus nicht weit in die Stadt hinein und lässt sich an Gewebe auf ein niedriges Viertel in dem Bereich herab, in dem die SC den Tag verbracht haben. In sehr kurzer Zeit wachsen dort die Gebäude des Viertels auf mehrere Stockwerke an und passen sich so den umgebenden Häusern an.
Die SC kommen auf die Idee, dass vielleicht irgendwo hier auch Cataractonium zu finden sei; vielleicht gibt es dort eine Antwort auf alle Fragen. Aber erst mal ist es Zeit für eine Mütze Schlaf.
Währenddessen klettert Alienor bei Sonnenaufgang nach einer unterhaltsamen Nacht aus Thorgas' Bett und flattert davon; man trifft sich draußen. Kurze Zeit später tritt der alte Diener ein, der Thorgas am Tag zuvor betreut hatte, und überbringt ihmdie Botschaft, dass Vortigern es sehr bedauere, kein Heer gen Norden schicken zu können, aber die Scoten (die Urahnen der Schotten, die zu der Zeit aber noch in Irland wohnen) würden verstärkt über die Küstensiedlungen Cymrus (Wales) herfallen; Vortigern könne bestenfalls einige Kampfverbände gen Norden schicken.
Thorgas wird mit einem alten Klepper und etwas Proviant ausgestattet und zum Stadttor gebracht. Um die Ecke im Wald gesellt sich Alienor in Rabengestalt zu ihm, und als sie sich verwandelt, damit sie das weitere Vorgehen besprechen, hat sie ein Gewand an; Thorgas ist ganz überrascht (und vermutlich enttäuscht), und sie erklärt ihm, dass die Raben nicht ohne Grund den Werwölfen das Ritual der Talisman-Bindung abgeschaut hätten, mit dem man Gegenstände zu 'Körperteilen' machen könne, die alle Verwandlungen und die Reise in die Umbra auch mitmachen.
Der Klepper wird kurzerhand auf einem Hof abgegeben und die beiden Raben fliegen dorthin, wo Alienor Thorgas hinbringen will, nämlich zu Gwynnaig, mit der sich Alienor in der Zwischenzeit unterhalten hat. Gwynnaig hat den SC eine Nachricht zukommen lassen (der Besoffene damals bei Eboracum), ist sich aber nicht sicher, ob die Nachricht auch verstanden wurde.
Als die beiden bei Gwynnaig ankommen, verehrt diese Thorgas zunächst einmal ein Gewand wie das von Alienor, so dass sich ein Ritus erst mal erübrigt. Dann zeigt sie Thorgas die Quelle ihrer mystischen Einsichten: ein technisch weit seiner Zeit vorauseilender Webstuhl, auf dem sie bunte Wolle verwebt. Diese Wolle formt Bilder (allerdings eher wie Rorschach-Tests als wie HDTV-Ansichten), und diese Bilder liest Gwynnaig normalerweise. Aber es gibt jetzt einige Unklarheiten, und sie erhofft sich von Thorgas Informationen darüber. Vor allem sieht sie Wege, die nicht mit den Straßen der Römer übereinstimmen und kürzere Verbindungen zwischen Orten erlauben als der gerade Vogelflug. Außerdem ist eine Spinne in die Ereignisse involviert, und sie ist krank. Thorgas spricht von Mondpfaden, mit denen er diese Wege vergleicht, und bezüglich der Spinne sind sich die beiden ziemlich einig, dass die Weberin selbst von irgend etwas befallen sein muss.
Die Nacht bricht herein (und Gwynnaig geht taktvoll ein paar Kräuter pflücken, damit Thorgas und Alienor etwas Zeit füreinander haben), und am nächsten Morgen brechen die beiden Raben gen Norden auf.
Die anderen SC währenddessen begeben sich an ihrem nächsten Morgen in die Stadt hinab und fragen sich nach Cataractonium durch. Es hat zwar niemand von so einem Ort gehört, aber die Händler sind sich ziemlich einig, dass es nach einer römischen Siedlung klingt; und da die Römer große Buchführer sind, sollten die SC einfach nach Rom gehen (die Straße da hinunter, dann nach ein paar Blocks nach rechts...) und dort nachfragen.
Die SC begeben sich also nach Rom, an Athen und einigen anderen Orten vorbei. In Rom gibt es eine Zentralregistratur, in der ihnen ein hilfsbereiter Diener den Weg weist. Die Registratur ist ein viereckiges Gebäude mit einem freien Innenhof, in dessen Mitte ein unwirkliches Gebilde aus vielfarbigen, mannshohen Edelsteinen steht (Informationsgeomiden, die aber leider ignoriert bleiben). Der Diener führt die SC in einen Raum, in dem die Schriftstücke über die Provinz Britannia aufbewahrt werden. Der Registrar ist froh, etwas zu tun zu haben, und sucht den SC die Schriftrolle über Cataractonium heraus; darin steht unter anderem, dass die Stadt im April 438 AD vernichtet wird. Die SC fragen nach dem aktuellen Datum, aber leider gibt es hier keine Zeitrechnung im eigentlichen Sinne; dieses Datum ist nur vor Ort von Belang. Die SC fragen auch nach weiteren Städten, z.B. Londinium, Eboracum usw.; und sie erfahren Zerstörungsdaten in den nächsten Monaten, aber hier gibt es noch Vermerke, dass es sich dabei um Planungen handele. Noch mehr fällt auf: die Zerstörungen folgen keinem geographischen Muster, sondern scheinen zufällig verteilt; und keltische Städte scheinen nicht betroffen zu sein.
Der Weg nach Cataractonium ist nicht weit; Britannia ist ein Wohnblock mit Häusern mit bis zu acht Stockwerken, in dem die Häuser über dem Eingang Namen tragen. Londinium und Eboracum sind die ursprünglich prächtigsten Bauten, aber wie auch die anderen haben sie schon bessere Zeiten gesehen; viele Wohnungen sind leer und die verbliebenen Bewohner machen einen niedergeschlagenen Eindruck. Das Haus namens Cataractonium (die Stadtbewohner lesen den SC die Namen vor) ist zerstört, hat gebrannt, ist eine Ruine. Keiner weiß, ob es dort Überlebende gab, aber alle rechnen damit, dass ähnliche Katastrophen sich häufen werden. Die nächtliche Rekonstruktion blieb bisher aus.
Da hören die SC von nicht weit her einen Aufruhr, und finden schließlich das Wohnhaus namens Ratae (Leicester) ebenfalls in Auflösung begriffen. Es brennt gerade hier und dort, faustgroße Stücke brechen aus der Fassade, ein großes Getöse erfüllt die Luft, aber man sieht keine Ursache.
Die SC überlegen kurz, in der Nähe zu bleiben, haben aber wenig Hoffnung, hier einen Weg zurück zu finden, und zurück müssen sie. Also begeben sie sich zurück zum Nabel, um dort mit einer Spinne Kontakt aufzunehmen.
Thorgas und Alienor kreuzen den Weg einiger Rabenschwärme, die in östlicher Richtung fliegen, und sie folgen diesen. Die Schwärme sammeln sich in einer Römerstadt, in der in der Nacht zuvor eine Katastrophe geschehen sein muss; die Gebäude im Zentrum liegen in Trümmern, Plünderer ziehen durch die Straßen, eine hastig formierte und uneffektive Miliz sucht Überlebende und sammelt Tote auf dem Forum... Die Vorstädte scheinen von all dem nichts mitgekriegt zu haben.
Es ist Zeit für Augenschmaus. Thorgas pfeift sich das gallige Innere des knackigen linken Auges eines besonders entstellten Leichnams rein, um zu sehen, was er als Letztes erblickte: es waren die geifernden Gebisszangen einer riesigen Spinne...
Alienor findet Hinweise auf Werwölfe; das ist genug, um sich so schnell wie möglich auf zu Hengist und Horsa zu machen. Die beiden werden bald lokalisiert und sind über die Nachrichten alles andere als erfreut; sie neigen beide dazu, aufbrausend zu sein, und es gehört schon viel Selbstkontrolle dazu, dass Hengist seinen Bruder schließlich davon abhalten kann, allein auf die Jagd nach den Tätern zu gehen.
Da der Feind scheinbar durch die Umbra reist, ist das Heer als Ganzes ziemlich nutzlos; das mildert die Enttäuschung über das Ausbleiben von Vortigerns Heerteil. Und Thorgas verkündet schließlich, dass er auch noch eine gute Nachricht habe: er hatte Sex... ;)
Horand, hat diesen Bericht und die Ereignisse in der Stadt ja eigentlich nicht mitbekommen, aber als Cliffhanger fürs nächste Mal hat er durchaus eine Beobachtung fallen lassen: wieso hat ein normaler Mann als letztes Bild seines Lebens eine Umbra-Kreatur sehen können?
Bitpicker:
Die Werwolf-SCs begeben sich zurück zum Nabel der Stadt, um dort eine Spinne zu kontaktieren; Horand möchte ihr erklären, dass die Gruppe zurück nach Cataractonium will und dort helfen will. Die Spinne, der er das mitteilt, antwortet ihm zwar nicht (Weberspinnen sind nicht für Kommunikation gebaut), holt aber ein anderes Dienerwesen der Weberin herbei, einen Informations-Geomiden (ich habe ihn beschrieben als in der Luft flirrende Erscheinung, etwa so wie ein Strudel, dem man das Wasser wegnimmt). Dieser Geomid klärt Horand über einige Dinge auf: in Cataractonium steht ein Altar, dem in der Umbra der Quader entspricht, dessen Schemrzen Horand gespürt hat. Dieser Altar wurde seinerzeit der (namenlosen) Gottheit gewidmet, die Straßen und Wege erfunden hat (ein solcher Altar mit Widmung wurde übrigens tatsächlich in den Ruinen Cataractoniums gefunden), und damit der Weberin. Er dient als eine Art Knotenpunkt für Wege zum Nabel der Stadt und damit auch zwischen den Städten. Die wyrm-korrumpierten Werwölfe haben Cataractonium aus der Umbra heraus angegriffen und den Altarstein befleckt; dadurch wurde er mit allem, was in Kontakt mit ihm steht (also auch den Weberspinnen usw.) wyrmverseucht. Die Werwölfe verwenden verseuchte Weberspinnen, um durch die Umbra in andere Städte zu reisen und diese von innen anzugreifen; dabei können die Spinnen auch manifestieren, also die Realität außerhalb der Umbra betreten. Um den Wyrm-Werwölfen diesen Weg zu versperren, muss der Altarstein gereinigt werden (Ritual der Reinigung, das Horand beherrscht).
Die SC begeben sich also durch einen ihnen zugewiesenen Gewebeschlauch zurück nach Cataractonium, wo sie sofort von den gerade dort anwesenden Wyrm-Werwölfen angegriffen werden. Es entspinnt sich ein blutiger Kampf Crinos gegen Crinos; zuerst kommt Bergelmir durch, der seinen Gegner recht schnell im Griff hat, aber Horand bekommt es mit einem gewaltigen Ahroun zu tun, gegen den er kaum eine Chance hat. Heilgard wird von einem weiteren Crinos attackiert und schwer bedrängt, während ein Lupus, der sich Frithiof zuwendet, mit einem unmenschlichen (und unwölfischen) Geheul weitere Kräfte des Wyrms zu mobilisieren versucht...
Sekunden später liegt Horand mit herausgerissenen Gedärmen sterbend am Boden, während Bergelmir rasend vor Zorn seinen Mörder zerfetzt. Heilgard hat einen schweren Stand gegen ihren Gegner, obsiegt aber knapp, während der Lupus vor Frithiof flüchtet, als sich eine gewaltige, verseuchte Spinne durch die Türöffnung drückt...
Wiederum Sekunden später stürzen sich die drei verblieben SC auf diese Spinne, der es nicht gelingt, sich kämpfend durch die Öffnung zu quetschen, und es gelingt Bergelmir an vorderster Front wieder und wieder, ihren giftspritzenden Fängen auszuweichen.
Kaum ist die Spinne tot und versperrt glücklicherweise den Eingang, hören die SC das Trappeln von mindestens zwei weiteren Spinnen auf dem Dach, die beginnen, sich durch das Gewebe des Daches zu arbeiten...
Da strömen kleine und auch große Weberspinnen aus dem Gewebeschlauch, durch den die SC gekommen sind, und stürzen sich auf ihre verseuchten Artgenossen. Dennoch gelingt es einigen kleinen, wyrmverseuchten Spinnen, die Körper der gefallenen feindlichen Werwölfe zu flicken und sie zu zombiehaftem Leben zu erwecken... Aber Bergelmir macht ihre Arbeit genau so schnell zunichte, wie sie sie fortsetzen, bis sie ihrerseits von Weberspinnen vernichtet werden.
Während der Kampf draußen in Cataractonium sich zugunsten der Weberin wendet, machen sich kleine Weberspinnen daran, Horand wieder zusammenzuflicken. Der Geomid erscheint ebenfalls und reicht mit einer Art fraktalem Tentakel in Horand hinein und kickstartet ihn (sozusagen). Spinnen hustend kommt dieser wieder zu sich und ist vollkommen fit. Wenig später beginnt er sein Ritual, während er den Stein auch physisch von dem befallenen Gewebe reinigt, und schließlich bricht er durch und spürt, wie der Schmerz aus dem Stein weicht und sich Reinheit einstellt.
Weberspinnen nehmen den gereinigten Geist aus dem Stein heraus, und der Geomid teilt Horand mit, dass die SC den Stein in der Realwelt vernichten müssen, wenn sie verhindern wollen, dass er noch einmal von den Wyrm-Werwölfen zweckentfremdet wird.
Ziemlich am Ende (außer Horand) wechseln die SC zurück und kümmern sich darum, dass der Altar zerstört wird. Es beginnt ein neuer Tag in den Ruinen des römischen Zentrums von Cataractonium, und der Weg ist frei für Rückkehrer.
Bitpicker:
Da war ich bei der letzten Zusammenfassung am Ende etwas voreilig: die Spieler waren der Meinung, dass sie noch erst zurückwechseln und den Stein zerstören mussten, was sie (nachdem die beiden Corax zu ihnen stießen) auch getan haben. Wir machen jetzt einen Zeitsprung und haben die Charaktere ein bisschen weiterentwickelt, Fertigkeiten erhöht, ein paar Gaben anlässlich des Beltaine-Festes verteilt, Wunden heilen lassen usw., also nicht viel berichtenswertes.
Robin
Bitpicker:
Wochen und Monate sind ins Land gezogen; Frithiof hat beim Beltane-Fest endlich seine Jungfräulichkeit verloren, das Frühjahr und der beginnende Sommer standen im Zeichen kleinerer Scharmützel mit piktischen Kampfverbänden, die die Seite der SC für sich entscheiden konnte; aber es war nichts, wo sich ein Fenrir mit Ruhm bekleckern konnte, daher nur eine kurze Zusammenfassung. Alienor hat sich mittlerweile auch wieder verabschiedet.
Nach römischem Kalender haben wir nun August; wir nähern uns dem Neumond. Pascent, der von Boten aus der Heimat ständig davon unterrichtet wurde, dass die Scoten unablässig an der Küste von Wales Piraterie betreiben, während Vortigern versucht, so etwas wie eine Flotte aufzubauen, um den Scoten auf See zu begegnen, entscheidet, dass er zu seinem Vater stoßen möchte, und sammelt daraufhin einige getreue Freunde und auch die SC um sich. Auch der inzwischen genesene Ambrosius ist dabei. Die Gruppe zieht gen Wales, während Hengest und Horsa den weiteren Widerstand gegen die Pikten leiten.
Kurz vor Caer Vortigern (der Stadt, die Thorgas ja bereits besucht hat) bemerken die SC eine Person, die von der Straße in den Wald flüchtet, als sie sich ihr nähern. Horand eilt hinterher und findet auf einer Lichtung schließlich eine Gruppe verhärmter und dreckiger Kinder, keins älter als 12, die sich aneinander drängen und zu heulen beginnen, als der bewaffnete Fremde die Lichtung betritt. Horad spricht die Kinder an, auch in gebrochenem Keltisch, aber das reicht nicht aus, um Vertrauen zu säen; immerhin entlockt er dem ältesten Mädchen der Gruppe, dass die Kinder seit einigen Tagen durch den Wald irren, da ihr Dorf von haarigen Monstern vernichtet worden sei und ihre Eltern alle von denselben ermordet wurden. Für die Kinder haben sich die Monster allerdings überhaupt nicht interessiert.
Auch die anderen SC sowie der Rest der Gruppe schließen auf und Pascent und Ambrosius können die Kinder besser beruhigen, da sie wie Leute aus der Gegend klingen; die SC versuchen mitzuhören und bekommen u.a. mit, dass die Kinder neben dem Tod ihrer Eltern auch die Vernichtung der Mam erwähnen - Mam heißt 'Mutter', aber dieses Wort reizt Ambrosius zu einem seiner cholerischen Anfälle, er beginnt auf die Kinder einzuschimpfen und über heidnische Praktiken zu fluchen, als seien sie selbst Häretiker. Pascent beruhigt ihn mit einigen harschen Worten, während die Kinder wieder zu weinen beginnen.
Die ganze Gruppe kehrt ein Stück weit zurück und biegt dann zu dem Dorf ab, welches fast vollkommen zerstört ist. Horand nutzt die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Pascent und fragt diesen nach der Bedeutung von 'Mam'. Pascent berichtet, dass zu Zeiten, bevor die Römer ins Land kamen, die Bevölkerung heilige Bäume verehrte, vor allem Eichen. Im Volksglauben lebten in oder in der Nähe dieser Bäume mütterliche Schutzgeister, die man Mam nannte. Seit die Römer fort seien, sei dieser Volksglaube hier und da wieder offen zutage getreten. Ambrosius reagierte darauf besonders auch deshalb gereizt, weil das vernichtete Dorf sein Heimatdorf war, auch wenn er schon seit zwei Generationen nicht mehr dort gewesen ist.
Das Dorf ist praktisch zerstört, überall liegen Leichen und manche Spuren lassen darauf schließen, dass Werwölfe die Täter waren; vor allem auch die Entstellung der heiligen Eiche am Rand des Dorfes, die von Klauen-Rissen nur so übersät ist. Bei der Durchsuchung des Dorfes schleicht sich Thorgas fort und wird zum Raben; er schnappt sich das linke Auge einer Leiche, die einer der keltischen Begleiter der Gruppe gerade zum eilig ausgehobenen Massengrab schleppen will, und verzieht sich damit auf einen Ast, würgt es herunter und sieht Werwölfe, die das Dorf vernichten und den vormaligen Besitzer des Auges töten - aber es sind nicht die weißfelligen Werwölfe, denen die SC in Cataractonium gegenüber standen, sondern welche, die sich optisch kaum von den SC unterscheiden; vielleicht ist ihr Fell länger, ihre Ohren etwas größer, ihre Gestalt insgesamt schlanker...
Bergelmir und Frithiof suchen in Wolfsgestalt in der Umgebung nach Spuren und finden einen Ort, an dem sich die anderen Werwölfe vermutlich vor dem Angriff auf das Dorf versammelt haben, sowie eine Spur gen Norden, die ihren Abzug markiert; sie finden auch die Stelle, an der die Werwölfe die Gestalt gewechselt haben, weil sich die Form der physischen Spuren und auch die Duftmarken hier entsprechend ändern. Eine Verfolgung ist trotzdem schwierig, da die SC einen Auftrag haben und überdies vier oder fünf Tage seit dem Überfall vergangen sind.
Nachts wechseln die SC in die Umbra; allerdings sind die Würfel gegen sie, so dass es den Werwölfen nicht gelingt zu wechseln, erst Thorgas kann den Wechsel einleiten; irgendwas scheint mit der Schwelle nicht zu stimmen, und nur ein Querdenker wie ein Corax kann sie überwinden.
Das Dorf ist in der Umbra nur ein leerer Platz, aber die Eiche ist deutlich vorhanden; sie war bestimmt einmal strahlender als ihr weltliches Gegenstück, sieht jetzt aber noch trauriger als dieses aus. Horand nimmt aber an, dass diesem Baum ein Geist innewohnt, und vielleicht ist er doch nicht vollständig vernichtet; also beginnt er das Ritual der Geister-Erweckung. Dieses Ritual ist erfolgreich, obwohl Horand schnell merkt, dass er es nun mit einem sehr zornigen Geist zu tun hat; jetzt, da er erwacht ist, verspürt dieser Geist Schmerzen. Aber Horand gelingt es, ihm zu vermitteln, dass er nicht der Grund dieser Schmerzen ist, und überdies setzt er die Gabe der mütterlichen Berührung ein und kann die Schmerzen des Geistes so lindern.
Es entwickelt sich eine geistige Kommunikation zwischen Horand und dem Geist der Eiche, der Horand entnimmt, dass dieser Geist bereits seit Generationen schläft. Er hat den Angriff als solchen überhaupt nicht mitbekommen. Als Horand nach der Mam fragt, versucht der Geist, seine Wahrnehmung auf etwas in der realen Welt auszudehnen, denn nur dort kann sich die Mam befinden, sie ist kein umbrisches Wesen. Aber sie ist fort.
Der Geist kommuniziert weiterhin, dass die Mam vor langer Zeit mit menschlichen Siedlern in das Land kamen. Diese Menschen verehrten heilige Bäume, und die Mam nahmen solche Bäume oder deren Umgebung zur Wohnstatt. Erst durch die Verehrung der Menschen erwachten Geister in diesen Bäumen, so auch dieser. Die Mam war also zuerst da. Sie blieb mit dem Baum verbunden, aber dann kamen andere Menschen und brachten die ursprünglichen Bewohner dazu, die Bäume und die Mam nicht mehr so zu verehren. Dies zwang den Geist der Eiche in den Schlaf, aus dem er jetzt erwacht ist.
Die SC wechseln zurück in die reale Welt, um dort am folgenden Tag nach einer Spur der Mam zu suchen.
Durch den Urlaub eines Spielers werden die nächsten zwei, drei Wochen keine Sitzungen stattfinden.
Robin
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