Autor Thema: Die 10 größten SL Fehler  (Gelesen 24728 mal)

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Offline Settembrini

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #100 am: 21.02.2006 | 17:05 »
Ich muß sagen mir gefällt der Schreibstil nicht.
Klingt alles etwas (wohlmeinend) Gönnerhaft/Herablassend. So erreicht man die "Sorgenkinder des Leitens" mEn nicht.
Aber mein Stilempfinden ist nachweislich nicht mehrheitsfähig.
Einwand bitte ins Logbuch eintragen.
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Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #101 am: 21.02.2006 | 17:12 »
Ist wohl leider mein Stil, wenn ich mich an imaginäre SLs wende. Hättest du vielleicht Lust das in einer weniger netten Form zu formulieren, wenn es fertig ist?

Offline Smendrik

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #102 am: 21.02.2006 | 17:26 »
Wenn ich jemandem der noch nie geleitet hat erklären will worauf man achten sollte würde ich genau den Ton anschlagen. Ich finde das passt total!  :d
Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

Sleep is like the unicorn - it is rumored to exist, but I doubt I will see any

Offline Settembrini

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #103 am: 21.02.2006 | 17:36 »
Zitat
Ist wohl leider mein Stil, wenn ich mich an imaginäre SLs wende. Hättest du vielleicht Lust das in einer weniger netten Form zu formulieren, wenn es fertig ist?

Au gerne!
Man klann ja dann beide Versionen nebeneinanderstellen. Freie Wahl sozusagen.
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Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #104 am: 21.02.2006 | 20:08 »
Danke!
Es wurde wieder "weitergefeilt", auch etwas erweitert, anders zusammengefasst, etc. ...
Grundsätzliches

  • Hab' Spaß am leiten!
    Ganz abgesehen davon, das "Spaß am Leiten" der beste Grund sein sollte, die Aufgabe des SL zu übernehmen, ist es so: Wenn du keinen Spaß am leiten hast, wird diese Stimmung auch schnell auf deine Mitspieler überspringen. Ist einfach so. Spiele so das es dir Spaß macht! Lass die unspaßigen Teile weg (oder versuche es so hinzubekommen, das diese Teile so klein wie nur irgendwie möglich bleiben), dann solltest du auf bestem Wege sein, ein guter SL zu werden/bleiben.
  • Kenne deine Stärken und nutze sie, aber kenne auch deine Schwächen und stehe dazu!
    Jeder hat mal eine kreatives Tief, nicht jeder ist ein Meister der Improvisation, nicht jeder versteht es einen Dungecrawl spannend zu machen oder ein Intrigenspiel aufzuziehen. Deine Abenteuer sind umso besser wenn darin deine Stärken zum Vorschein kommen und du deine Schwächen bestmöglich unter den Tisch fallen lässt. Und wenn du mal in einem Kreativen Tief bist, nimm dir 'ne Auszeit, und lass jemand anderen leten!
    Wenn deine Spieler trotzdem wollen das du etwas tust von dem du meinst, das es wirklich zu deinen Schächen gehört, sag ihnen das du dir das nicht so richtig zutraust. Wennn du nicht völlig Hoffnungslos bist was das Thema angeht, biete an es mal zu Versuchen. Wenn es dir besser gelingt als du dachtest, wird dir das sicherlich ein Erfolgserlebniss bescheren und dir Spaß machen, dann kannst du ähnliches auch mal häufiger versuchen(hey, du wirst sicher noch besser!), aber wenn du selbst merkst das daraus nichts wird, wird es dir auch keinen Spaß machen, dann bring es auf eine angemessene Art zu Ende und quäl dich nicht damit.
    Die Spieler wissen worauf sie sich eingelassen haben und sollten Verständniss zeigen, wenn du an einer solche Stelle "abkürzt" bis es wieder normal weitergeht. Bitte im Zweifelsfall einen anderen Spieler der sich vielleicht besser darauf versteht, den Wunsch zu erfüllen, sich drum zu kümmern wenn er mal wieder leitet.
  • Versuche Probleme, wie z.B. Streitigkeiten, die du mit Mitspielern hast anzusprechen und sie zu lösen. Versuche Probleme unter deinen Mitspielern zu erkennen und, falls vorhanden, sie anzusprechen. Hilf mit sie zu lösen. Quält euch nicht den ganzen Spielabend lang rum, nur weil irgendwas im Raum steht und ihr glaubt das das hinter dem Spiel zurückstehen muß. Das klappt sowieso nicht und endet nicht selten im Streit(dann ist der Spielabend übrigens auch gelaufen), also klärt das ganze vorher. Das gilt nicht nur für SLs, sondern für alle Spieler. Man kann es nur einfach nicht häufig genug erwähnen :).

Sei Aufmerksam!
  • Spiele nicht wenn du müde bist.
    Müdigkeit ist eine Schwäche. Also steh dazu, und lass jemand anderen leiten. Mit etwas Glück wirst du noch wach genug sein, um deine Aufmerksamkeit auf diesen SL zu richten, aber wahrscheinlich nicht auf die ganze Gruppe. Im Zweifelsfall: Geh nach Haus' und Schlaf dich aus!
  • Höre deinen Spielern zu, auch wenn sie nicht zu Dir reden.
    Oftmals machen sie auf diese Art Andeutungen wie es weitergehen könnte, wenn es nach ihnen ginge und manches mal auch, was der Charakter als nächstes tun will. In diesem Fall ist jeder Moment den man von den Plänen weiß, ein Moment in dem man sich im Kopf darauf vorbereiten kann.
  • Erfrage die Interessen, der Spieler um sie richtig einzuschätzen.
    Vom Anblick des Charakterblatts erfährt man vielleicht was der Charakter kann, aber nicht unbedingt wie der Spieler ihn spielen will (So entpuppt sich ein vermeintlich kämpfersicher Charakter z.B. als desillusionierter Söldner der zum Pazifisten wurde). Allein vom Zuhören erfährt man vielleicht was der Charakter versuchen wird, aber nicht was der Spieler damit bezwecken will(Wenn der Charakter einen NSC einschüchtern soll und der SL beschreibt, das der NSC die Flucht ergreift wird der Spieler nicht allzu erfeut sein, wenn dieser ihm damit eigentlich Informationen entlocken wollte).
    Zuhören und Beobachten ist ja nicht schlecht, aber man kann einem Menschen ja auch nicht in den Kopf schauen. Deshalb im Zweifelsfall einfach mal nachfragen.
  • Berücksichtige Ideen und Wünsche der Spieler..
    ... aber weise sie auch darauf hin wenn sie sich etwas wünschen dessen Durchführung dir nicht möglich ist. Erkläre Ihnen auch wieso. Vielleicht gibt es ja einen gangbaren Kompromiss. Wenn nicht, dann nicht.
    Eins noch: Es ist kein schlechter Grund, wenn du ehrlich behaupten kannst, das dir das Spiel keinen Spaß mehr machen würde, wenn ein Wunsch auf bestimmte Art und Weise umgesetzt wird. Dieser Grund ist besser als alle anderen.
  • Verliere nicht den Überblick und falls doch, tu was dagegen!
    Wenn du den Überblick verlierst: Sammle dich! Nimm dir 'ne Auszeit! Such deine Notizen zusammen, frage die Spieler über die Situation aus und wenn du wieder einen Überblick hast, mache weiter! Vorher nicht.
    Falls die Gruppe droht, für deine Aufmerksamkeit, zu groß geworden ist: Steh dazu! Einstellungsstop, auch wenn ein Mitspieler meint, noch interessante SpielerInnen auftreiben zu können. Biete höchstens an, es mal zu versuchen und wie bei allen Versuchen, die Entgegen einer zugegebenen Schwäche unternommen wurden... werden die Mitspieler Verständniss zeigen müssen, wenn es nicht klappt.

Dein Erzählstil
  • Halte deine Beschreibungen allgemein und verständlich, denn wenn deine Spieler über die Bedeutung der Worte rätseln werden sie wichtige Sachverhalte einfach übersehen.
  • Hebe wichtige Dinge deutlich hervor, denn wenn z.B. wichtige Informationen nebenbei in langen Landschaftsbeschreibungs-Texten untergebracht werden, steht die Chance nicht schlecht, das deine Spieler diese Texte einfach "genießen" und die wichtigen Dinge darin einfach übersehen.
  • Sei kein Alleinunterhalter! Gib den Spielern Gelegenheit zu agieren
    Das schöne am Rollenspiel ist, das die Spieler die Handlung mitgestalten können und sich nicht nur eine Geschichte anhören dürfen. Wenn du ihnen keine Gelegenheit zum Mitgestalten gibst, nimmst du vielen Spielern den Spaß an der Sache. Sei also bereit deine Erzählungen zu unterbrechen, wenn du den Eindruck hast das ein Spieler etwas einwerfen möchte.
    Wenn die Spieler das Vertrauen haben das du darauf achtest und ihnen die Gelegenheit zum agieren gibst, werden sie dir auch weniger ins Wort fallen, wenn du z.B. den Satz noch beenden musst um eine Situation richtig zu beschreiben.
  • Lese keine vorgeschriebenen Texte ab sondern versuche sie mit deinen Worten wiederzugeben. Das klingt nicht nur weniger erzwungen, so schenkst du deinen Spielern mehr Aufmerksamkeit(deine Augen sind ja nicht auf's Papier gerichtet) und so stellst du auch sicher das die Beschreibungen so verständlich sind, wie alles andere, was du sonst deinen Spielern vorsetzt. Außerdem kannst du die wichtigen Informationen besser hervorheben, weil du dir schon vorher Gedanken machen mußt, was am Text wichtig ist und was nicht. Sei auch hier bereit deine Texte zu unterbrechen, wenn du kein Alleinunterhalter sein willst.
  • Vermeide "Deus ex Machina"
    Der Begriff "Deus ex Machina" bezieht sich auf eine unerwartetes, künstlich & unwahrscheinlich wirkendes Ereigniss das dazu beiträgt eine Situation zu entschärfen oder einen Plot aufzulösen. Beispiele dazu sind "die Kavalarie" die in Western auftaucht obwohl sie niemand gerufen hat, oder im Rollenspiel einfach nur ein NSC der aus unerfindlichen Gründen auf einmal die Probleme der Charaktere im Alleingang löst. Auf jeden Fall wird soetwas den Eindruck erwecken das sich die Spieler die Auflösung der Situation nicht verdient haben.
    Dazu kommt: Die Freiheit, zu entscheiden was ihre Charaktere versuchen, ist in vielen Rollenspielen alles was die Spieler haben, um aktiv in die Welt einzugreifen. Alles andere wird durch Würfel, Regeln und den SL bestimmt. Wenn du DXMs einsetzt, so nimmst du ihnen diese Freiheit zwar nicht unbedingt, aber du entwertest sie ganz gewaltig.
    Im besten Fall wird es nämlich so Ausssehen das alles was sie bis zu diesem Punkt unternommen haben um das Problem zu lösen, außer den SL dermaßen zu nerven das er zum DxM greift, nichts zur Lösung beigetragen hat(und das hätte man wohl auch anders erreichen können). Im schlimmsten Fall wird es so Ausssehen das alles was sie bis zu diesem Punkt unternommen haben um das Problem zu lösen, von vorneherein zum scheitern verurteilt war.
  • Lass die SC deine Hauptdarsteller sein
  • Lass NSC Statisten sein, gib ihnen nicht mehr Rampenlicht als unbedingt nötig.
  • Achte auf Nachvollziehbarkeit! Viele Fantasywelten sind unmöglich "realistisch" zu erklären, das heißt aber nicht das dir deine Spieler jede Wendung der Geschichte glauben. ...

Vorbereitung & Improvisation:
  • Sei bereit zu improvisieren! Zu wenig Improvisation kann nur schief gehen und wird darin Enden das die Spieler sich fühlen, als wären sie in ihrer Entscheidungsfreiheit bechnitten. Es kann ihnen so vorkommen als hätten sie sich in eine Achterbahn gesetzt, in der sie nun, nachdem sie einmal in Fahrt gekommen ist, bis zum Ende mitfahren müssen ohne Einfluss auf die Fahrt zu nehmen.
    Im Gegensatz zu einer Achterbahn kann ein Spieler aber vom Tisch aufstehen und gehen, also gib ihnen das Gefühl erst gar nicht.
  • Sich nur auf Improvisation zu verlassen kann auch schiefgehen. Wenn die Spieler keine grobe Idee liefern wohin sich das ganze weiterentwickelt und der SL auch keine Idee hat wohin es geht, tritt man nur auf der Stelle und der ganze Abend wird schnell langweilig. Wenn du nicht so gut im Improvisieren bist, wie du es gerne hättest, halte alle Ideen die du hast auf Papier fest, um nicht der Einfallslosigkeit zu erliegen und entwickle vor dem Spiel zumindest eine grobe Idee wie's weitergeht. Sei auch bereit sie fallen zu lassen, wenn den Spielern eine coolere Idee haben (deine Idee steht im zweifelsfall ja immer noch, völlig unverbraucht, in deiner Ideenmappe und du kannst sie später immer noch (leicht abgewandelt) eingesetzen).
  • Bereite dich an den richtigen Stellen vor. Man kann sich zwar nicht "zu genau vorbereiten", aber man kann sich an den falschen Stellen "zu genau" vorarbeiten. Gute Vorbereitung liegt darin die Elemente, denen die SC wahrscheinlich begnen werden, zu kennen. Das könnte etwa darin liegen, NSC und deren Motivation zu kennen, zu Wissen wie die Handlungsorte aussehen könnten, usw. etc. Setzte die Handlung selbst jedoch nicht vorraus!
    Eine zu genaue Vorbereitung der Handlung, behindert die Entscheidungsfreiheit der Spieler, denn wenn der SL sich zu sehr auf einen bestimmten Ablauf der Dinge einstellt, wird er kaum improviesieren können(die Spieler machen schließlich seine ganze Vorbereitung zunichte). Wenn die Spieler dann merken das der SL nicht auf ihre Entscheidungen eingeht, ... wie schon gesagt: Nicht jeder fährt gern Achterbahn.

Regeleinsatz
  • Vermeide Regeldiskussionen während des Spiels. Das fördert nur Regelreitereien, lenkt vom Spiel ab und vernichtet die aufgebaute Atmosphäre.
  • Erkläre deinen Spielern Hausregeln die in Kraft sind, vor dem Spiel, und führe sie nicht nebenbei ein, ohne die sie vorher darüber zu Informieren. Erkläre auch warum die Hausregeln Eingeführt werden und was du damit bezweckst. Wenn die Spieler die Regeln verstehen und kennen, hast du dir manche Diskussion während des Spiels erspaart.
  • Kenne die Regeln auf die ihr euch geeinigt habt und wende sie konsequent an! Ebenso wie sich die Spieler in der Realen Welt darauf verlassen, das diese Welt für alle so funktioniert wie sie es gewohnt sind und erwarten, werden die Spieler nicht schlecht Staunen wenn sich feststellen das die Spielwelt nicht so funktioniert wie sie es sich vorstellen, oder schlimmer die Welt nicht für alle Charaktere so funktioniert wie sie es gewohnt sind. Die Regeln konsequent anzuwenden provoziert Diskussionen während des Spiels erst gar nicht.
    Nebenbei: Wie man schon durch die Erwähnung von Hausregeln sehen kann, ist damit nicht gemeint das die Regeln undbedingt "wie sie im Buch stehen" angewendet werden müssen, aber die Regeln auf die man sich letztendes geeinigt hat, sollten man dann konsequent umsetzen.

Du bist nicht der Gegner der Spieler!
Damit ergeht es dir wie dem Moderator eines Fernsehquizes, der nicht der Gegenspieler seiner Kandiadten ist, sondern vielmehr damit beschäftigt ist die Herausforderung zu präsentieren und sicherzustellen das es ein interessantes Spiel wird.

  • Halte eine Balance! Sport macht dann am meisten Spaß wenn man einen ebenbürtigen Gegner als Herausforder hat, und so ist das ganze auch beim Rollenspiel: Mach die "Aufgaben" so schwer das die Spieler daran zu knacken haben, aber auch nicht so schwer das sie es gar nicht schaffen können. Ein Rätsel das leicht zu knacken ist, ist langweilig. Ein Gegner gegen den man nur verlieren kann ist frustrierend. Eine Verbrechen aufzuklären über das man nicht genug Informationen hat ist hochgradig frustrierend. Eine Verschwörung aufzudecken über die man alle Informationen hat ist ebenso langweilig. Sich einen intersannten Gegenstand anzueignen ist langweilig wenn man das nötige Kleingeld in der Tasche hat. Sorge dafür das die Spieler gefordert werden, überfordere sie aber nicht.
  • Sei nicht zu großzügig aber auch nicht zu knauserig. Gib den Spieler für eine angemessene Herausforderung auch eine angemessene Belohnung damit sie das Gefühl haben das sie sich ihren Gewinn auch richtig verdient haben. Dabei soll es an dieser Stelle erstmal völlig egal sein ob die Belohung jetzt in Form von Anerkennung, Gummipunkten, Beziehungen oder imaginären Besitztümern erfolgt.
  • Gönne den Spielern ihren Erfolg! Es kommt vor, das Spieler eine Herausforderung anders bewältigen als du es für Möglich gehalten hast, etwa wenn sie bei einem Detektivabenteuer die Hinweise schneller kombinieren als du es dir vorgestellt hast, oder wenn sie die Lücke in der Deckung eines Vermeintlich schweren Gegners finden und ihn schneller zu boden schicken als du es für Möglich gehalten hast.
    An so einer Stelle kann es oft vorkommen das man als SL das Gefühl bekommt noch irgendwas nachsetzten zu müssen, aber das ganze wirkt oft wie eine negative Version von DxM. Also gönne den Spielern diesen Erfolg und mach's lieber beim nächsten mal etwas schwerer.
  • Unterscheide zwischen Spieler & Charakter!(Ehemals: Verletze Charaktere nicht aus unerfindlichen Gründen.)
    Einige SLs sind manchmal stark in Versuchung das Sprichwort "Wenn Dummheit weh tun würde..." wahr werden zu lassen, indem sie den Charakter eines Spielers in der Rollenspielwelt strafen. Aus heiterem Himmel fallen dem Charakter Blumentöpfe auf den Kopf, er droht sich beim Binden seiner Schuhe selbst zu strangulieren, verliert seine Reichtümer beim Gang über den Markt, oder er rutscht beim Morgentlichen Toilettengang aus und bricht sich das Genick.
    Erliege dieser Versuchung nicht! Niemals! Zum einen reißt dies die Spieler(selbst wenn sie anfänglich an eine Verschwörung glauben mögen) völlig aus der Atmosphäre heraus, zum anderen hat dieses Problem so gut wie nie etwas mit dem eigentlichen Charakter zu tun, sondern nahezu immer mit dessen Spieler oder der generellen Spielweise dieses Spielers.
    Es ist zudem nichtmal ein generelles Problem mit diesem Spieler sondern es ist zu aller erst Dein Problem das Du mit diesem Spieler (oder seiner Spielweise) hast und wie weiter oben schon vorgeschlagen: Besprecht Probleme mit Mitspielern, schafft sie aus der Welt und spielt erst dann weiter.
  • Behalte ein gesundes Maß an Strenge. Lass den Charakteren der Spieler nicht alles durchgehen, aber bestrafe auch nicht jeden Fehltritt.
    Es würde die Spieler sicherlich verwundern, und sie aus der Atmosphäre der Spielwelt herauslösen, wenn jeder ihrer Charaktere der sich von einem Berg wirft, dies überlebt weil er auf mysteriöse Weise gerettet wird, aber es wird die Spieler auch frustrieren wenn ihr Charakter wegen jeder Kleinigkeit aus dem Abenteuer ausgeschlossen wird(egal ob der Charakter jetzt Tot ist, gefangen wird oder zu etwas verdonnert wird das sich als "Du bist beschäftigt während die anderen fortfahren" zusammenfassen lässt).
    Die Linie zwischen dummen Fehlern und Nachlässigkeit ist manchmal schwer zu unterscheiden, aber Fehlern (von der Klippe springen weil man fehlerhafterweise annimmt das dort unten tiefes Wasser ist) sollte man etwas vergebender gegenüber stehen, als Nachlässigkeit(Von der Klippe springen obwohl man weiß das dort unten kein tiefes Wasser ist, man aber annimmt das der SL einen schon retten wird).
  • Bevorzuge keine Spieler oder bestimmte Charaktere
« Letzte Änderung: 21.02.2006 | 20:42 von ragnar »

Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #105 am: 21.02.2006 | 20:08 »
Du bis nicht Gott!
Du spielst und lenkst vielleicht den einen oder anderen, aber schau dich am Spieltisch um, letztenendes bist du ein Spieler wie jeder andere.
  • Behandle deine Mitspieler mit Respekt. In Deutschland herrscht Redefreiheit. So auch am Spieltisch. Jeder darf sagen was er will, solange niemand dadurch verletzt wird. Also verbiete ihnen nicht den Mund, auch wenn im Regelwerk stehen mag das der SL immer das letzte Wort hat und es dir sonstige Sonderrechte zugesteht.
  • Sei kritikfähig, deine Meinung/dein Spielstil sind nicht "die einzig wahren(TM)"! Jede Meinung ist gleichermaßen richtig und wichtig.
  • Schmettere Widerworte nicht einfach ab, hinterfrage sie. In manchen Situationen wird es vorkommen das dir Spieler wehement widersprechen. Versuche einen Moment zu unterdrücken ein solches Widerwort einfach niederzuschmettern(was wohl ein natürlicher Reflex wäre) und frage dich lieber warum der Spieler dies tut.
  • Machtworte schaden der Stimmung mehr als eine kurze Diskussion, besonders wenn man mit der Diskussion auf ein ein vorläufiges Ergebnis hinsteuert("Handhaben wir es für heute so. Wir überlegen uns was dauerhaftes nach dem Spiel.").
  • Niemals einfach 'nein' sagen. Ein "Nein" ist eine Mauer an der Entlang man nur zur oben genannten Achterbahn kommt. Versuch's mal mit einem "Ja, aber...".
    Ein einfaches "Nein" hört sich an als würde der Charakter eines Spielers etwas gar nicht erst versucht, was bedeutet das dem Spieler die Entscheidungsfreiheit genommen wird. "Ja, aber..." ist da ein besserer Anfang. Ein "Ja, aber du bist dir doch im klaren das..." oder ein "Ja, aber es passiert nicht viel, weil..." unterbindet die Entscheidung nicht und bieten neue Optionen an, statt zu Mauern.

Noch nicht fertig, habe aber auch keine Zeit/Lust mehr, das heute nch zu vollenden.

Kritik/Anregungen?
Besonders mit "Du bist nicht der Gegner der Spieler!" bin ich ja eigentlich zutiefst unzufrieden. Irgendwas fehlt/ist falsch. Habe ich was vergessen? Habe ich was falsch interpretiert(also: Würdet ihr bei der entsprechenden Überschrift, etwas anderes vermuten, das ich noch nirgends angesprochen habe?).
Auch Fehlen mir noch ein wenig die Worte zu den Abschließenden Punkten, was den "Erzählstil" und du ""Du bist nicht Gott" angeht. Werft ihr mir ein paar Stichworte zu?

Au gerne!
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Cool! Ich nehm dich beim Wort!
« Letzte Änderung: 21.02.2006 | 20:43 von ragnar »

Offline Dr.Boomslang

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #106 am: 21.02.2006 | 21:03 »
Ich werfe mal einfach mit absolut unangemessener Pauschalkritik um mich ;)

Diese "Bibel des guten Rollenspiels" wird kaum irgendwen richtig weiter bringen. Es sind nur wenige konkrete Vorschläge enthalten die sicher mehr oder weniger sinnvoll sein können (z.B. nicht müde spielen o.ä.).
Das meiste ist aber völlig überverallgemeinert und damit letztlich nahezu ohne Aussage. Man kann alles und nichts daraus ableiten.

Alles auf der Welt soll "angemesssen" sein und nicht "zu viel" und nicht "zu wenig". Man muss natürlich auch immer alles "berücksichtigen" und "richtig einschätzen". Man muss immer "großzügig" und "gerecht" sein und "das richtige Maß" bewahren und die "Balance halten". Kurz gesagt: "Sei ein guter und weiser Mensch und du bist ein guter SL!"
Wie das geht beantwortet der Text kaum, er sagt nur: "Mach das Richtige und alles wird gut"

Man sollte im Einzelnen viel mehr darauf achten konkrete Probleme mit erpropten Lösungen zu beschreiben, oder genauer beschreiben wie man zu den Maßstäben für falsch und richtig kommt.

Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #107 am: 21.02.2006 | 21:20 »
Es ist natürlich sehr schwammig was das "Wie man etwas (nicht) machen soll" angeht. Es kann auch kaum Unschwammiger sein(ohne System/Spielweise im Hinterkopf).
Der Text ist informativer auf dem Gebiet "Warum man etwas (nicht) machen soll" und ich glaube da kann man schon was ganz ordentliches hinbekommen.

Man sollte im Einzelnen viel mehr darauf achten konkrete Probleme mit erpropten Lösungen zu beschreiben, oder genauer beschreiben wie man zu den Maßstäben für falsch und richtig kommt.
Das wäre natürlich noch ein vernünftiger Zusatz, ich sehe da aber große Schwierigkeiten, das ganze zu konkretiesieren, ohne ein System oder eine Spielweise im Hinterkopf zu haben(Sterblichkeit bei Survivalhorror vs. Sterblichkeit bei Dramen).
« Letzte Änderung: 22.02.2006 | 12:28 von ragnar »

Offline Thalamus Grondak

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #108 am: 21.02.2006 | 21:28 »
Kurz gesagt: "Sei ein guter und weiser Mensch und du bist ein guter SL!"
Wie das geht beantwortet der Text kaum, er sagt nur: "Mach das Richtige und alles wird gut"
Ist ja im prinzip auch richtig. Die angesprochenen Punkte sind halt immer wieder dinge, die SLs falsch machen, und machmal müssen sie nur mit der Nase gegen den Spiegel gedrückt werden, damit sie das sehen. Und ich denke das macht der Text. Ich weiß das die meisten punkte absolut richtig sind, trotzdem Missachte ich des öfteren mal den ein oder anderen, weil es in dem Moment grad nicht besser geht, oder einfach, weil schlechte Gewohnheiten immer gerne wiederkehren. Da ist es gut wenn man in einer Blacklist darauf hingewiesen wird, was man besser lassen sollte(deshab finde ich die "Dont´s"-Liste etwas hilfreicher, als die "ToDo"-Liste.
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Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #109 am: 21.02.2006 | 21:37 »
Da ist es gut wenn man in einer Blacklist darauf hingewiesen wird, was man besser lassen sollte(deshab finde ich die "Dont´s"-Liste etwas hilfreicher, als die "ToDo"-Liste.
Für erfahrene SL sind "Donts" sicherlich einfacher als eine "ToDo"-liste, aber für unerfahrene SLs wirkt eine Negativ-Liste sicherlich abschreckender("Ja klar, das soll ich alles nicht tun, aber was soll ich überhaupt machen?"), was eigentlich auch der Grund war, warum ich darauf eingestiegen bin...

Offline Thalamus Grondak

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #110 am: 21.02.2006 | 22:22 »
Für erfahrene SL sind "Donts" sicherlich einfacher als eine "ToDo"-liste, aber für unerfahrene SLs wirkt eine Negativ-Liste sicherlich abschreckender("Ja klar, das soll ich alles nicht tun, aber was soll ich überhaupt machen?"), was eigentlich auch der Grund war, warum ich darauf eingestiegen bin...
Ja, da ist was dran.
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Offline Azzu

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #111 am: 21.02.2006 | 22:37 »
Diese "Bibel des guten Rollenspiels" wird kaum irgendwen richtig weiter bringen. Es sind nur wenige konkrete Vorschläge enthalten die sicher mehr oder weniger sinnvoll sein können (z.B. nicht müde spielen o.ä.).
Das meiste ist aber völlig überverallgemeinert und damit letztlich nahezu ohne Aussage. Man kann alles und nichts daraus ableiten.

Das erinnert mich irgendwie an das Big Model... das sagt auch herzlich wenig Konkretes aus, aber es hilft den meisten schon gewaltig weiter, sich über die darin aufgeworfenen Fragen überhaupt einmal Gedanken gemacht zu machen. Als Denkanstoß betrachtet, erfüllt der Text daher seinen Zweck. Konkreter kann er kaum werden, ohne ihn schon auf einen speziellen Spielstil zuzuschneiden, weil "nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig" immer eine Geschmacksfrage ist.

Ich schließe mich allerdings der Kritik an, dass die Formulierungen streckenweise herablassend wirken. Die Argumentation im Text klingt für mich so, als hätte ich als Leser gerade in jedem Punkt engstirnigerweise das Gegenteil behauptet!

Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #112 am: 21.02.2006 | 23:18 »
Ich schließe mich allerdings der Kritik an, dass die Formulierungen streckenweise herablassend wirken. Die Argumentation im Text klingt für mich so, als hätte ich als Leser gerade in jedem Punkt engstirnigerweise das Gegenteil behauptet!
Autsch! Könnt ihr das ein wenig konkretisieren? Ist eigentlich ganz und gar nicht meine Intention.

Offline Thalamus Grondak

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #113 am: 21.02.2006 | 23:22 »
Autsch! Könnt ihr das ein wenig konkretisieren? Ist eigentlich ganz und gar nicht meine Intention.
Ich kann das so nicht bestätigen. Die Tips sind kurz und prägnant gehalten, da bleibt das IMHO nicht aus. Ein entschärfter Ton würde das ganze nur relatvieren,....denke ich.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #114 am: 22.02.2006 | 06:38 »
Spiele nicht wenn du müde bist.
Müdigkeit ist eine Schwäche. Also steh dazu, und lass jemand anderen leiten. Mit etwas Glück wirst du noch wach genug sein, um deine Aufmerksamkeit auf diesen SL zu richten, aber wahrscheinlich nicht auf die ganze Gruppe. Im Zweifelsfall: Geh nach Haus' und Schlaf dich aus!
Prinzipiell natuerlich richtig, aber ist dieser Rat allgemein umsetzbar? Was ist, wenn kein anderer potentileller Spielleiter vorhanden und vorbereitet ist? Nicht alle Spielgruppen haben mehr als einen Leiter, und nicht alle Gruppen spielen nach dem Prinzip "Gut improvisiert wird schon was werden". Mein Umgang damit ist, Termine nicht zuzulassen, wenn ich absehen kann, dass ich erschoepft sein werde; aber wenn der Termin steht, kann ich schwerlich kurz vorher noch sagen: "Es muss wohl doch jemand anders leiten." Sonst waere mir das Problem vielleicht auch nicht so schmerzlich bewusst...

Offline Azzu

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #115 am: 22.02.2006 | 08:00 »
Autsch! Könnt ihr das ein wenig konkretisieren? Ist eigentlich ganz und gar nicht meine Intention.

Okay, ganz kurz, bevor ich zur Arbeit muss:

Zitat
Halte deine Beschreibungen allgemein und verständlich, denn wenn deine Spieler über die Bedeutung der Worte rätseln werden sie wichtige Sachverhalte einfach übersehen.

Das finde ich absolut in Ordnung. Tipp + knappe Begründung.

Die Negativbeispiele treten eher unten im Text auf:

Zitat
Respektiere deine Mitspieler. In Deutschland herrscht Redefreiheit. So auch am Spieltisch.

Das klingt nach einer Stammtischrede, und hat in einem Sachtext nichts verloren. "In Deutschland herrscht Redefreiheit." Was hat das denn mit Rollenspiel zu tun? Habe ich armer Leser denn etwas Gegenteiliges behauptet?

Zitat
Sei kritikfähig, deine Meinung/dein Spielstil sind nicht "die einzig wahren(TM)"!

Das ist überhaupt keine Begründung, sondern ein Angriff auf den Leser, dem ein SL-Fehler unterstellt wird. Das wäre halb so schlimm, wenn der Punkt im Folgenden begründet würde. Wird er aber nicht.

Wolf Sturmklinge

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #116 am: 22.02.2006 | 08:26 »
Au gerne!
Man klann ja dann beide Versionen nebeneinanderstellen. Freie Wahl sozusagen.
Dann möchte ich meine neue Version auch noch einschieben:

 ;D

Wolf Sturmklinge

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #117 am: 22.02.2006 | 08:33 »
Zuerst einmal:  :d @ragnar

Das klingt nach einer Stammtischrede, und hat in einem Sachtext nichts verloren. "In Deutschland herrscht Redefreiheit." Was hat das denn mit Rollenspiel zu tun? Habe ich armer Leser denn etwas Gegenteiliges behauptet?

Das ist überhaupt keine Begründung, sondern ein Angriff auf den Leser, dem ein SL-Fehler unterstellt wird. Das wäre halb so schlimm, wenn der Punkt im Folgenden begründet würde. Wird er aber nicht.
Das ist richtig. Es wäre wohl besser, die Redefreiheit gegen 'Lass jeden Spieler zu Wort kommen.' auszutauschen und 'Deine Meinung' mit 'Achte darauf, daß Du nicht nur Deine Meinung als richtig siehst. Das führt zu vielen Mißverständnissen.'

Offline Blizzard

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #118 am: 22.02.2006 | 10:58 »
Kritik/Anregungen?

Durchaus ;D. Anregung/Kritik zu den folgenden 3 Punkten:

1) Vorbereitung& Improvisation ->sich nur auf improvisieren lassen kann auch schiefgehen

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich da falsch verstanden worden bin. Ich habe irgendwo weiter vorne mal gesagt, dass es zu viel Improvisation seitens des SL gar nicht geben könne, zu wenig Improvisation hingegen kann u.U. sich durchaus schädlich auswirken auf den Spielverlauf und den Spielspaß. Ich habe nie behauptet, dass sich der SL NUR auf die Improvisation beim Vorbereiten eines Abenteuers verlassen sollte.  :korvin: Das ist Quatsch und das würde vermutlich auch kaum ein SL so handhaben. Ich kenne zumindest keinen, der NUR improvisieren würde. Ich kenne aber nicht wenige, die sehr stark oder sehr viel in ihren Abenteuern improvisieren. Klar ist das nicht jedermanns Sache, aber " zu viel Improvisation seitens des SL kann es gar nicht geben"  soll einen SL auch davor bewahren, sich nur strikt an seine Notizen zu halten, sprich es soll zu starkes Railraoding unterbinden. Der SL wird wahrscheinlich öfter in Situationen (in game) geraten, die er so nicht geplant hat, oder die so nicht auf seinem Plan/Notizen stehen. Gerade in solchen Situationen ist Improvisation wichtig. Ein SL sollte zumindest bereit sein, während eines Abenteuers zu improviseren.Mehr noch: Er sollte bereit sein, im Zweifels-oder Notfall mehr improviseren zu können-ja gar zu müssen, als er eigentlich wollte. Und wenn er dabei ins kalte Wasser geworfen wird-hat er quasi gleich eine Feuertaufe ;D. Oder aber für einen SL gilt stets:
"Erwarte (stets) das Unerwartete!"

2) Du bist nicht Gott! -> Niemals einfach 'nein' sagen

Tja, ich bin eigentlich auch kein NSSL. Aber in manchen Situationen ist ein kurzes, klares, prägnantes 'Nein' sogar förderlicher als ein ' Ja aber...'. Wenn ein Char versucht über die Mauer zu klettern oder sich an der Wache vorbeizuschleichen, werde ich nicht sagen 'Nein'...bzw. 'Geht nicht', sondern wenn ich denke, dass der Char das nicht schaffen könnte, oder gänzlich ungeeignet für die Situation ist (über hohe Mauern klettern und hat kein Klettern), dann werde ich sagen " Ja aber..." (du hast ja gar kein Klettern oder so was in der Art).
Wenn es hingegen darum geht, ob der Charakter irgendwelche Sachen bei sich trägt-oder irgendetwas findet, oder es einfach nur darum geht, ob bestimmte Sachen da sind oder nicht, kann ein 'nein' die Situation kurz und prägnant abklären ohne irgendwie negativ zu klingen. Z.B.: Die Charaktere kommen in einen Weiler. Wenn jetzt einer der Charaktere fragen würde: " Gibt es hier auch ein Gasthaus?", dann sage ich 'nein', weil es das nicht gibt.
Warum sollte ich hier sagen ' Ja es gibt eines, aber eigentlich gibt es keines das steht schon seit längerer Zeit leer?' Nur um des 'Jas-Willen?' Wenn es da kein Gasthaus gibt, wozu noch gross drüber diskutieren?
Das klingt gerade so, als dürfe man als SL nie(mals) nein sagen. Aber sowas ist nicht förderlich für einen SL, es schränkt ihn in seiner Spielweise und seinem Handlungsraum ein.
Ein kurzes,klares,prägnantes Nein kann -wenn es nötig ist- schneller zu einer klaren Situation führen als ein 'Ja aber...'. Das sollte man als SL durchaus berücksichtigen, finde ich.

3)Du bist nicht der Gegner der Spieler -> Unterscheide zwischen Spieler und Charakter

Charaktere die sich beim morgentlichen Gang zur Toilette das Genick brechen, weil sie ausrutschen? Charaktere die vom heiteren Blitz getroffen und von Blumenkübeln erschlagen werden? Das klingt für mich zunächst nach schlechtem SL, aber in zweiter Linie-und darauf will ich eigentlich raus, auf Patzer. In vielen Systemen gibt es Patzerwürfe. Ich denke hierbei ist es wichtig zu betonen, dass Patzer i.d.R. nicht automatisch sofort zum Tod des Charakters führen sollten, ihn aber verdammt tief in die Scheisse reiten können. Ja, Patzer können auch lebensbedrohlich sein. Aber sie sollten kein Anlass sein, so ne "Zack-Bumm-du-bist-tot-Scheisse" abzuziehen.

Auch als SL muss man unterscheiden zwischen Spieler und Charakter(wissen). Wenn man einem Spieler eins reinwürgen will (outgame) sollte man dafür nicht den Charakter strafen (ingame). (Das habe ich mittlerweile auch erkannt bzw. gelernt  ;)).

Und hey, da fällt mir ein: Als SL muss man unterscheiden zwischen Spieler und Charakter(wissen).
Aber die Spieler müssen das doch auch :korvin:
Daher die Frage: Warum gibt es keinen solchen "Leitfaden" für (die) Spieler? Ich denke, das mach einer der Spieler, wenn er so ne Art " 10 Gebote die ein guter Rollenspieler beachten sollte" hätte als Spiel-bzw. Leitfaden, noch jede Menge lernen könnte.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #119 am: 22.02.2006 | 11:02 »
Und hey, da fällt mir ein: Als SL muss man unterscheiden zwischen Spieler und Charakter(wissen).
Aber die Spieler müssen das doch auch :korvin:
Daher die Frage: Warum gibt es keinen solchen "Leitfaden" für (die) Spieler? Ich denke, das mach einer der Spieler, wenn er so ne Art " 10 Gebote die ein guter Rollenspieler beachten sollte" hätte als Spiel-bzw. Leitfaden, noch jede Menge lernen könnte.
Absolut.
Und da können wir hier gleich weitermachen.
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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #120 am: 22.02.2006 | 11:18 »
Zum Thema "niemals einfach Nein! sagen" fällt mir eine Regel aus Dogs in the Vineyard ein:
"Say yes or roll dice. Say yes or roll dice. Say yes or roll dice."

Sehr, sehr wahr. Und sehr brauchbar.

Offline ragnar

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #121 am: 22.02.2006 | 11:48 »
Das klingt nach einer Stammtischrede, und hat in einem Sachtext nichts verloren. "In Deutschland herrscht Redefreiheit." Was hat das denn mit Rollenspiel zu tun? Habe ich armer Leser denn etwas Gegenteiliges behauptet?
Habe mich hinreißen lassen, das zu übernehmen(und sogar noch ausgebaut). Ist ein guter Punkt! Danke!

Zitat
Das ist überhaupt keine Begründung, sondern ein Angriff auf den Leser, dem ein SL-Fehler unterstellt wird. Das wäre halb so schlimm, wenn der Punkt im Folgenden begründet würde. Wird er aber nicht.
Wie schon weiter oben geschriebn: Mir fehlen noch zu dem einen oder anderen Punkt, die Worte, das war einer davon.

1) Vorbereitung& Improvisation ->sich nur auf improvisieren lassen kann auch schiefgehen

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich da falsch verstanden worden bin.
Ich habe dich da gar nicht falsch verstanden. Das ist meine ganz persöhnliche Erfahrung mit dem Thema. Ich kenne halt ein paar(also wenigstens 2 :)) SL die sich zeitweise VÖLLIG darauf verlassen haben, das die Spieler schon mit einer Idee ankommen werden, und damit böse auf die Nase gefallen sind, aber die anekdote gibt's ein anderes mal.

Zitat
Der SL wird wahrscheinlich öfter in Situationen (in game) geraten, die er so nicht geplant hat, oder die so nicht auf seinem Plan/Notizen stehen. Gerade in solchen Situationen ist Improvisation wichtig. Ein SL sollte zumindest bereit sein, während eines Abenteuers zu improviseren.Mehr noch: Er sollte bereit sein, im Zweifels-oder Notfall mehr improviseren zu können-ja gar zu müssen, als er eigentlich wollte. Und wenn er dabei ins kalte Wasser geworfen wird-hat er quasi gleich eine Feuertaufe ;D. Oder aber für einen SL gilt stets:
"Erwarte (stets) das Unerwartete!"
Das kann man so wunderbar unter "sei bereit zu improvisieren" einfügen! Ich schreibs noch ein wenig um. Das passt echt klasse!

Zitat
2) Du bist nicht Gott! -> Niemals einfach 'nein' sagen
Das bezog sich tatsächlich auf die Handlungen des Charakters nicht auf die Definition der Umstände. Den Unterschied hervorzuheben wäre vielleicht ein durchaus wichtiger Punkt.

Zitat
3)Du bist nicht der Gegner der Spieler -> Unterscheide zwischen Spieler und Charakter
Das klingt für mich zunächst nach schlechtem SL,
Das sollte es auch :)

Zitat
aber in zweiter Linie-und darauf will ich eigentlich raus, auf Patzer. In vielen Systemen gibt es Patzerwürfe. Ich denke hierbei ist es wichtig zu betonen, dass Patzer i.d.R. nicht automatisch sofort zum Tod des Charakters führen sollten, ihn aber verdammt tief in die Scheisse reiten können. Ja, Patzer können auch lebensbedrohlich sein. Aber sie sollten kein Anlass sein, so ne "Zack-Bumm-du-bist-tot-Scheisse" abzuziehen.
Ich glaube das können wir unter "sei nicht zu streng" o.ä. fassen. Vielleicht mache ich auch einen neuen Punkt daraus.

Zitat
Daher die Frage: Warum gibt es keinen solchen "Leitfaden" für (die) Spieler? Ich denke, das mach einer der Spieler, wenn er so ne Art " 10 Gebote die ein guter Rollenspieler beachten sollte" hätte als Spiel-bzw. Leitfaden, noch jede Menge lernen könnte.
Ob du's glaubst oder nicht, ist zumindest meinerseits auf Basis dieses Artikels angedacht.

Prinzipiell natuerlich richtig, aber ist dieser Rat allgemein umsetzbar? Was ist, wenn kein anderer potentileller Spielleiter vorhanden und vorbereitet ist? Nicht alle Spielgruppen haben mehr als einen Leiter, und nicht alle Gruppen spielen nach dem Prinzip "Gut improvisiert wird schon was werden". Mein Umgang damit ist, Termine nicht zuzulassen, wenn ich absehen kann, dass ich erschoepft sein werde; aber wenn der Termin steht, kann ich schwerlich kurz vorher noch sagen: "Es muss wohl doch jemand anders leiten." Sonst waere mir das Problem vielleicht auch nicht so schmerzlich bewusst...
Wie wärs dann mit "lass jemand anderen leiten oder unternimm was mit deiner Gruppe das weniger Konzentration beansprucht?", oder "lass jemand anderen leiten und sucht euch für ihn ein Zweitsystem das gut für Oneshots geeignet ist<Link auf WuShu einfügen>".

Offline Nelly

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #122 am: 25.02.2006 | 23:44 »
Zitat
Und jeder hat mal damit angefangen.

Ich hab nicht damit angefangen und die Borbarad auch nie gespielt, kenn den noch nicht mal  ;D
Nelly is one of the Megaverse most "unique" Goddesses, with perhaps the most unique Portfolio ever.
You see, she is the Patron Goddess of Hot Women Who Are Unaware Of Just How Hot They Are.
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Offline Azzu

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #123 am: 26.02.2006 | 12:17 »
@Chronist: *lol* Der Beitrag hat einen eigenen Thread verdient, würde ich sagen!

@alle: Wegen Vorbereiten und Improvisieren...

Statt "sei bereit, zu improvisieren" als Gegensatz zu "bereite dich gut vor" zu betrachten, würde ich vermittelnd empfehlen: "Bereite dich (auch) darauf vor, improvisieren zu müssen!" Damit meine ich beispielsweise eine Liste mit typischen Namen aus dem Teil der Spielwelt, in dem sich die Charaktere herumtreiben werden und eine Grobskizze der interessanten Personen und Orte der Umgebung, die für das Abenteuer eigentlich keine Rolle spielen sollen, welcher die Charaktere aber unvorhergesehenerweise Aufmerksamkeit schenken könnten, statt die vorbereitete Handlung zu verfolgen.


EDIT:

Zitat
Nur um des 'Jas-Willen?' Wenn es da kein Gasthaus gibt, wozu noch gross drüber diskutieren?

@Blizzard: Kommt drauf an. Wenn der Spieler offenbar nur wissen wollte, ob es ein Gasthaus gibt, um sich einen besseren Überblick über die Situation zu verschaffen (Beispiel: Die Gruppe sucht jemanden, der in der Stadt fremd ist - ein eventuell vorhandenes Gasthaus wäre die erste Adresse, um ihn zu suchen), spart ein "Nein" wirklich nur Zeit. Wenn sich die Spieler aber eine Gasthausszene wünschen (Beispiel: In einer Spielpause haben dir ein paar Spieler von Kneipenschlägereiszenen aus der guten, alten Zeit vorgeschwärmt), und nichts dagegen spricht, dass es ein Gasthaus im Ort gibt, tu ihnen doch den Gefallen! Hier wäre ein "Nein" eine Spaßbremse.
« Letzte Änderung: 26.02.2006 | 12:27 von Saint of Killers »

Offline Lady of Darkness

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Re: Die 10 größten SL Fehler
« Antwort #124 am: 26.02.2006 | 12:51 »
@Chronist... das erheitert den Sonntag ;)

Ansonsten kann ich nur sagen das sämtliche Punkte irgendwie schon genannt wurden:
Die Spieler sind keine Statisten, dauernd Mega-Monster gegen sie stellen und dann weil die Spieler es nicht selbst hinkriegen, bekommen sie die "Superman-Hilfe". - frustrierend
Den Spielern nicht zu vertrauen und dauernd die Werte der Chars abfragen - irgendwann nervt es einfach.
Wenn der SL glaubt er sei Gott und was er sagt ist das einzig wahre - nimmt den Spielspass.
Wenn der SL mit der Story unflexibel ist - man hat das Gefühl einen Film zu sehen und nicht selber zu entscheiden.
Wenn der SL die Chars und deren Fähigkeiten und Hintergrundgeschichten ignoriert - warum hat man sich als Spieler so viel Arbeit damit gemacht?
Wenn der SL einem sagt was der Char in der jeweiligen Situation tun soll ...
Wenn der Sl nicht richtig zuhört.