Ich dachte da kommt noch ein bischen mehr, aber dann fang ich mal an das aufzuarbeiten.
Vielleicht erstmal zur Begrifflichkeit:
Wenn ich den Text richtig verstanden habe, bedeutet "splat" nichts anderes als "Kategorisierung" bzw. diskrete Buendel von irgendwas, die man eben als Buendel bekommt, wenn man die Schublade aufmacht.
Man könnte das vielleicht mit "Charaktertyp" übersetzen, wobei der Typ schon irgendwie fest im Spiel verankert sein sollte. Die Archetypen bei SR sind 1a Splats. Wenn mich jemand fragt: "Was spielst du?", erwartet er z.B. die Antwort: "Decker."
Wo ich so drüber nachdenke, ist das eigentlich ein interessanter Test. Ein damaliger Kumpel, den ich zum Werwolf-Spielen gebracht hatte, erzählte mir, dass er beim Würfelkauf gefrat worden sei, was er für einen Charakter spiele. Er antwortete mit einer längeren Erzählung, aber der Gesprächspartner wollte wohl nur den Stamm wissen.
Ich denk das erklärts ganz gut.
Ich geh das jetzt mal Fragenweise durch.
Sie sind der Diskussionsstoff, das was aus dem Rollenspiel mehr macht, als ein Spiel an einem Tisch. (...)
Ist das so, dass über Spiele, die Splats nicht oder nicht zentral benutzen weniger gequatscht wird? Ich durchforste grade meine persönliche Erfahrung, bin mir da aber nicht sicher.
(...) Man kann also durch die gedankliche Schubladisierung bestimmte Dinge sehr kurz auf einen Nenner bringen, was durch seine Oekonomie besticht und wegen seiner Ungenauigkeit gefaehrlich ist.
Übersichtlichkeit und Kürze unterschreib ich total. Warum ist das gefährlich?
1. Sie sind sammelbar.
2. Sie sind cool.
Sammelbar würde ich abstreiten, wenn du damit meinst, dass man immer mal neue nachlegen kann. 7te See kommt mit seinen Nationen ja ganz gut über die Runden.
Dass sie cool sind, war ja meine These. Aber warum?
Jedes Splat beleutet die "Corestory" des Spiels aus einem anderen Winkel. Jeder Nerd findet seine Nische, ob cooler Macher, cleverer Analytiker oder mysteriöser Antiheld.
Das scheint mir nicht am Splat zu liegen. Könnte ja sein, dass die Ebenen, die du genannt hast, von den Splats gar nicht berührt werden.
Zur Zweiten:
Guter Splat ist nicht zu verschalchtelt. Guter Splat ist strukturiert wie gute Vorurteile, er muss eine Menge unklarheiten enthalten, damit er den Spieler nicht zu sehr einschränkt, aber genug Feste Größen, um ein abgegrenztes Profil zu bilden.
Dass man verschiedene Splats gegeneinander abgrenzen können sollte, unterschreib ich auch. Das hat ja Merlin auch geschrieben.
Mir scheint es auch so zu sein, dass gute Splats immer anschaulich sind. Gute Splats geben mir schon ein Bild vor Augen oder vielleicht auch einen ganzen Satz Bilder. Gute Splats sollten also mit bekannten Konzepten arbeiten. Deshalb sind meinetwegen die Spezies von Mechanical Dreams nicht gut. Das ist zu abgefahren. Im Optimalfall ändern sich dann ein, zwei Kleinigkeiten gegenüber dem Bekannten.
Meintest Du sowas, oder hab ich die Frage nicht richtig verstanden?
Ich glaube ich meinte eher "Splats" für andere Arten von vorgestellten Entitäten. Da fällt mir ein, gehört zu haben, dass Sorcerer sowas mit seinen Dämonen macht. Gibts andere Spiele, wo andere Entitäten mit Splats versehen werden.