Interessante Serie, obwohl sie zu einem Viertel aus Fachchinesisch besteht und die abstrusesten Krankheiten behandelt. Dr. House ist vielleicht der menschlichste Arzt der Fernsehgeschichte, da sein Gegrummel und der Zynismus nur ein Schutzpanzer sind um Distanz zu wahren.
Er ist Sherlock Holmes sehr ähnlich, der auch jeden Fall als persönliche und intelektuelle Herausforderung sah, zu Drogenmißbrauch bei Langeweile neigte und mit Menschen nicht sonderlich viel anfangen konnte (auch die Krankheitsfälle werden ja wie Kriminalfälle behandelt). Trotzdem ist House wie Holmes jemand der sich, trotz aller Analytik, um die betroffenen Menschen sorgt. Das gesamte medizinische Arsenal wird, ohne große Rücksichtnahme auf die Kosten, ausgeschöpft und House geht sogar beim Patienten zuhause vorbei, um die Lebensumstände zu untersuchen und der Krankheitsursache auf die Spur zu kommen.
Insofern hätte ich House gerne als Hausarzt, auch wenn sich dieser nicht mit lästigen Nebensächlichkeiten, wie höflichen Umgangsformen aufhält.
Hugh Laurie kannte ich bisher nur als profilierten Nebendarsteller, etwa in 'Sinn und Sinnlichkeit' oder 'Der Mann in der eisernen Maske', insofern freut mich der Aufschwung den seine Karierre genommen hat. Ob die Darstellung des Dr. House gleich mit 300.000 $ pro Folge honoriert werden muß, steht dabei auf einem anderen Tablett, aber im Fernsehen und Kino sind ja eh alle überbezahlt, also was soll's.