Autor Thema: Realistische Cyberware  (Gelesen 9768 mal)

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Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #25 am: 26.11.2002 | 15:56 »
@BobaFett:

Jeder Einarmige gibt seinen letzen lebendigen Arm??? Wieso denn das?

Einige Sache sind nachvollziehbar, z.B. Silikonkissen, Cyberaugen oder Lugenverbesserungen, weil man sich mit denen noch wie ein Mensch fühlen kann.
Bei anderen ist das schwerer.
Aber du hast recht: vielleicht wird es ja für einige chic ein Cybermonster zu sein.
Man brauch sich ja nur mal angucken, was heute so an Piercings und Tattoos gemacht wird...

Das Problem für mich mit Cyberarmen: Ich denke, es wird eher geklonte Ersatzteile geben als wirklich gute Cyberprotesen. Und die Frage ist dann, wer die Cyberarme weiterentwickelt. Denn ich glaube kaum, dass jemand darauf spekulieren wird, dass Cyberarme chic werden und deswegen die Forschung finanziert...

Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #26 am: 26.11.2002 | 15:59 »
noch ein Gedanke dazu: Ist nicht die Grundeinstellung des Cyberpunks "chrom ist besser als fleisch" bereits heute durch die ganzen Computerfehler, Y2K, Viren etc. überholt?

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #27 am: 26.11.2002 | 19:24 »
Vermutlich. Könnte schon Scheiße sein, wenn dein Cyberarm mal wieder abstürzt. (Und der Reboot erst...!) ;)

Offline Boba Fett

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #28 am: 28.11.2002 | 10:07 »
Abstürze sind nur in einem komplexen System wahrscheinlich.
Cyberarme werden aber ganz bestimmt kein OS haben, auf dem irgendeine Software arbeitet, sondern eher kleine Autarke Softwarezellen besitzen, die Regel-, Aktorik- und Sensorik-Funktionen übernehmen... Den MS-Cyberarm wirds nicht geben. Dazu ist ein OS viel zu langsam und vor allem sind gekapselte Regelungsmechanismen in der Lage, autark und parallel zu arbeiten.

@Xiang: Der Einarmige wird bestimmt nicht seinen letzten Arm geben, aber er würde bereit sein, seinen fehlenden durch eine Prothese zu ersetzen.
Natürlich würde einer geklonten Gliedmaße erstmal der Vorrang gewährt.
Kybernetische Gliedmaßen hätten aber den Vorteil, dass sie austauschbar wären. Einen Arm für die Lastenbewegung, einen für Goldschmiede-Feinarbeiten (ggf. gleich mit intergriertem Werkzeug), etc.
Und es ist eine Frage des Preises und wie lange es dauert, bis man ein solches Glied steuern kann.
Bei einem geklonten Arm, muss sich das Gehirn darauf einstellen, die Signale so zu übermitteln, dass der Arm funktioniert. Das bedarf eines Lernprozesses und viel Training.

Bei einer kybernetischen Prothese könnte diese so justiert werden, dass sie den gewohnten Steuersignalen des Hirns entgegenkommt. Der Lernprozess wäre also weitaus kürzer, weil das Gerät dem Lernen entgegenkommt, da es auch "lernfähig" sein könnte.

Und wie gesagt: ästhetische oder moralische Standpunkte von heute sind nicht anwendbar, da sich diese laufend wandeln... 8)
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Offline Xiang

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #29 am: 28.11.2002 | 10:15 »
@Boba Fett:
Doch, ganz sicher würde der Arm von einem Prozessor mit OS gesteuert.
So ist es ja heute schon, z.B. bei einer "analogen" Kamera.
Die nötige Geschwindigkeit wird von entsprechenden Systemen problemlos erreicht.
Der Punkt dabei ist: Es ist billiger einen Standartprozessor zu nehmen und dafür passende Software zu schreiben, als neue Hardware zu entwickeln!
Natürlich haben diese Systeme weniger Fehler als MS...
Aber sogar in Prozessoren kommen Fehler vor (schon gehabt bei Intel).

Offline Boba Fett

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #30 am: 28.11.2002 | 11:51 »
Bei den meisten heutigen Kameras (um das Beispiel mal aufzugreifen) sind BedienungsOS und Regelungen entkoppelt. So arbeitet der Autofokus beispielsweise nicht auf Basis des OS sondern ist davon entkoppelt ein eigenes Regelungssystem, das nur Schnittstellen nach aussen (und auch ins OS) hat. Ein Bug in der Kamera würde den Autofokus in seiner Regelfunktion nicht beeinträchtigen.
Natürlich könnte es sein, dass durch die Schnittstelle der AF nicht mehr aktiviert oder deaktiviert würde, aber das fokussieren selbst wäre unbeeinträchtigt.

In der Automatisierungstechnik (und Kybernetik ist ein Teil dieser) werden immer wieder smart-designs dem custom-design vorgezogen, weil es teilweise eben nicht billiger und vor allem nicht sicherer ist, custom einzusetzen. Vertrauen sie mir, ich weiss was ich sage. Ich habe das studiert... 8)
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Offline Boba Fett

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #31 am: 28.11.2002 | 11:52 »
Und arbeite in dem Gebiet (leider nicht in der Kybernetik)...
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Offline carthinius

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #32 am: 28.11.2002 | 18:46 »
hätte mich jetzt auch gewundert, wenn er das zugeben würde. noch dazu in einem forum voller freaks, die sich zu einem nicht geringen teil sofort bei ihm unters messer legen würden...  ;D
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Offline Boba Fett

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #33 am: 29.11.2002 | 10:15 »
Mal abgesehen davon: Kunstherzen und Schrittmacher sind seit Jahren in Benutzung...
Ist ja auch Cyberware... ;)
Vielleicht kommt irgendwann die künstliche Lunge dazu.
Und dann noch ein künstliches Verdauungssystem, das Nährstoffe ins Blut bringt.
(Oder zumindestens künstliche Nieren und Leber...)

Beim Kunstherz und Herztransplantationen ist man ja auch beide Wege gegangen...
Wieso sollte man das bei Gliedmaßen nicht auch?
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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #34 am: 29.11.2002 | 13:23 »
Weil man Gliedmaßen sehen und fühlen kann!
Es zählen eben doch nicht immer die inneren Werte.  ;)

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #35 am: 29.11.2002 | 14:27 »
Es gibt da diesen Fernsehspot, in dem ein Behinderter einen Sportschuh klaut und dann dem Ladenbesitzer abhaut. Bei der Großaufnahme sieht man, dass der Behinderte nur noch ein Bein hat und auf einem zweiten künstlichen Bein rennt. Zählt das als Cyberware? ;)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Boba Fett

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #36 am: 29.11.2002 | 14:57 »
Jain...
Prothesen sind keine Cyberware, es sei denn sie werden in ihrer Bewegung elektronisch gesteuert. Cyberware wird durch Nerven- oder Muskelimpulse gesteuert und gibt Feedback an die Nerven zurück. Das tun heute aber die wenigsten Prothesen...
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Hakon

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #37 am: 23.01.2003 | 10:21 »
Ohne jetzt alle Beiträge gelesen zu haben:

Ich empfehle das System "GURPS Transhuman Space" als Ideenquelle. Es ist eine Mischung aus Cybertech, Biotech, Nanotech und Raumfahrt im Jahre 2100.
Die technologischen und gesellschaftlichen Änderungen sind weitgehend glaubhaft, man könnte beinhahe von einem "Hard Science" Rollenspiel sprechen.

Übrigens auch interessant: GURPS Biotech.

Gruß,
Matze

Offline Jestocost

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #38 am: 23.01.2003 | 17:23 »
Kann mich auch nur meinem Vorschreiber anschließen. Und Fifth Wave, die Erde im Jar 2099 ist auch wirklich klasse.. Allein die Frage, in welchen Ländern AIs als Bürger zählen oder nicht....
"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
--C.S. Lewis, 1947

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Offline Raphael

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #39 am: 24.01.2003 | 15:10 »
Ich teile die Ansicht, dass die Akzeptanz von Cyberware ähnlichen Modestömungen unterworfen sein könnte wie die kosmetische Chirurgie.

Meinungen wie: 'Das ist doch in 50 Jahren schon so weit.' halte ich hingegen für zu gewagt. Da halte ich mich lieber bedeckt und sage nur: Wir werden sehen.
| Nulla salus bello te pacem poscimus omnes. Vergil, Aeneis |
| Sometimes, I amaze even myself! -Han Solo |
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| @GMRaphi auf Twitter für Englischsprachige RPG Tweets |

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Re:Realistische Cyberware
« Antwort #40 am: 24.02.2003 | 13:17 »
Moikka,

neben GURPS:Transhuman würde ich auch noch Blue Planet empfehlen. Enthält gute (realistische) Ideen zu Cyberware, Biomodifikation und Genetik.

Gruß
Ein