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Harry Potter and the Deathly Hallows (HP 7)

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Chiungalla:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich habe auch nicht geschrieben, dass die Stabloyalität eine besondere Eigenschaft des Elder Wand.

Nur die extreme Form der Stabloyalität ist ein Feature des Elder Wand.

Um die Loyalität des Elder Wand zu erhalten, muss man den Stab dem Vorbesitzer abtrotzen.
Es gibt keinen anderen Weg. Das ist der einzige Weg.

Bei den anderen Stäben verhält es sich anders und komplizierter.
Diese wählen ihre Loyalität. Wenn man sie erobert kann man sie benutzen.
Wobei ich weit davon entfernt bin, dass als Gesetzmäßigkeit zu sehen, nur weil es ein paar mal geklappt hat.

Aber ein Unterschied zu einem gekauften Stab der einen erwählt hat, besteht weiterhin:
Man kann ihn nicht verleihen.

Während der ganzen Serie, und auch im letzten Band, zaubert Harry problemlos mit Hermiones, Rons und einigen anderen Stäben die ihm geliehen wurden.

Aber als sie ihm Stäbe leihen die sie selbst nur erobert haben, funktionieren diese nur sehr schlecht. Wodran könnte das Deiner Meinung nach liegen? Haben sie vielleicht doch nicht die gleiche Loyalität des Stabes wie im Falle des eigenen Stabes?

Lyonesse:
In einem Fantasyroman, wo der Zauberspruch ja ein Plotdevice ist, das jederzeit aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert, ist es für den Autor nicht wirklich nötig irgendwelche Mana, Astralenergie oder was auch immer abzustreichen. Natürlich gibt es jedoch Settings, in denen das Zaubern nicht ganz so einfach ist, wie bei Harry Potter.

Bei Jack Vances Geschichtenband um die 'Sterbende Erde' müssen die Zauber zu Beginn des Tages memorisiert werden und werden nach einmaligem Gebrauch wieder vergessen. Das beeindruckte Gary Gygax so stark, daß er dieses Konzept für sein D&D wählte.
 
Bei Robert E. Howards Conangeschichten auf Hyboria, ist zaubern generell eine sehr schwierige, langwierige und gefährliche Angelegenheit, die den Zauberer häufig mit dem Gesetz in Konflikt bringt (zB. bei einer rituellen Opferung), ihn mit dämonischen Kräften paktieren läßt oder seine eigene Gesundheit verschlechtert, da die Magie Lebensenergie kostet (ähnlich wie in einem der Sindbadfilme wo der Zauberer durch Magiegebrauch altert). Wäre dies anders, dann hätte Conan noch größere Probleme mit Zauberern fertig zu werden, außerdem hatte sein Autor wohl eher eine negative Einstellung zur Zauberei.

Ähnlich sieht es bei Moorcocks Melnibone aus. Auch das ist die Magie selten eine Handgelenkssache.

In Mittelerde zaubert Gandalf eigentlich nur, wenn er keine andere Wahl mehr hat. Die Zauberei ist nicht ohne Anstrengung und relativ 'laut' - kann also vom Feind gehört werden und sollte deshalb sparsam eingesetzt werden.

Chiungalla:
Aber Harry Potter wäre nicht Harry Potter, wenn Zauber extrem anstrengend wären.

Dann gäbe es nämlich z.B. keine magischen Süßigkeiten, keine magischen Utensilien für Streiche, keine Hausfrauenmagierinnen u.s.w.

Dann hätten die Magier auch Strom, Autos u.s.w.

Niemand würde dann den anderen mal eben schnell mit einem Zauber ein wenig ärgern.

Und mal ganz ehrlich, das alles zusammengenommen würde dem ganzen doch sehr den Reiz nehmen.

Feuersänger:
Ich habe meinen ersten Potter erst Anno 2002 gelesen - und die anderen, die es bis dahin gab, gleich hinterher. Da kam glaub ich grad der Order of the Phoenix raus? Das war jedenfalls alles schön und gut, hat mir Spaß gemacht.
Aber dann kam irgendwie der Absturz, JKR hat die Kurve nicht gekriegt. Ich hab den HBP auch sofort nach Erscheinen geliefert bekommen und schnell gelesen, aber es war schon ziemlich düster (und Harrys Pubertätsanfälle waren zwar gut dargestellt, aber haben trotzdem einfach nur genervt).

Richtig genervt bin ich auch von den langen Intervallen zwischen den letzten drei Büchern. In DH werden munter Personen, Gegenstände und Ereignisse aus den Bänden 1-6 referenziert, ohne nochmal auch nur im Ansatz zu erklären, was es damit auf sich hatte. Hallo, das ist bei mir 5 Jahre her, dass ich die Bücher gelesen habe! Bzw 4 Jahre beim Phoenix und 2 Jahre beim HBP, langt auch schon. Weil ich mich teilweise überhaupt nicht mehr auskannte, musste ich wiederholt in Wikipedia nachlesen, was was ist - und hab dabei wider Willen noch einige Spoiler reingedrückt bekommen. -.-

Jetzt bin ich bei DH so ungefähr bei der Hälfte, und es gefällt mir eigentlich überhaupt nicht. Total depro, düster und dabei bisher nichtmal wirklich spannend. Ich lese es eigentlich nur, um die Geschichte zum Abschluss zu bringen. Vielleicht wird es ja auch noch besser, aber momentan hält sich meine Begeisterung in sehr engen Grenzen.

Lyonesse:
Was ich bei Harry Potter immer etwas seltsam fand, war der Gegensatz zwischen der großen Verspieltheit mit der Magie im Alltag und in allen Lebenlagen bis hin zum Sport (Quidditch), die mir, gekoppelt mit dem klassischen Internats-Roman immer gut gefallen hat und in der die Autorin quasi eine Gegenwelt schuf, und der unglaublichen Düsternis von Voldemort & Co mit seinem Faschismuseinschlag, den Dementoren, den Todessern, etc... Das hat nicht wirklich gut zusammengepasst und manchmal auch gewaltig im Getriebe geknirscht, da es zunehmend schwierig wurde, das Konstrukt halbwegs glaubwürdig zusammenzuhalten.
Das fürchterliche Gefängnis von Azkaban oder die Verhängung der Todesstrafe (zB. an magischen Kreaturen, wie im Mittelalter an Tieren) fand ich recht geschmacklos und zeitlich genommen völlig unpassend, auch wenn bei Zauberers die Uhren anders gehen mögen. Auch ist diese Zaubererwelt mir viel zu hierarchisch und streckenweise gar totalitär.
Ich verstehe ja vollkommen, daß man Antagonisten braucht, aber das war schon stellenweise starker Tabak für ein Jugendbuch, mehr Leute vom Kaliber wie Rita Skeeter oder Gilderoy Lockhart, hätten mir besser gefallen. Außerdem fand ich's komisch, daß die Dicken gerne die Gehässigen waren, aber das ist wohl Geschmackssache.
Die gekonnte Leichtigkeit (bis fast zur Satire oder Parodie) und die große oft platte Düsternis waren für mich jedenfalls eine seltsame Mischung bei der Harry Potter Reihe. JKR konnte sich nie richtig entscheiden, ob sie ein waschechtes Jugendbuch, ein episches Werk oder eine Parodie/Satire auf das Fantasy-Genre verfassen will, so hat Harry Potter von allem etwas und ist doch keins davon.

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