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[Warhammer] Die Reise nach Tiléa
Friedie:
Zahltag, der 17. Vorgeheim
In aller Frühe wecken uns die Elfen: Unser Tag der Abreise ist gekommen. Drei Elfen werden uns auf der Suche nach dem Schrein begleiten. Neben Esgaroth, der ja bereits in Erscheinung getreten ist und der Anführer dieser kleinen Gruppe scheint - ein stämmiger Kerl, der den Eindruck weckt, schon das eine oder andere Scharmützel hinter sich gebracht zu haben -, sind da noch Simiél, ein eher unscheinbarer und selbst für einen Elfen beachtlich schweigsamer Geselle, der mit seinen schon leicht angegrauten langen Haaren sogar noch etwas älter als Esgaroth zu sein scheint, und zu guter Letzt der junge und unablässig redselige Rínthar. Na, das kann ja was werden! Über mangelnden Gesprächsstoff werden wir wohl nicht zu klagen haben. Alle drei führen Schwerter und Bögen mit, und an Rínthars Gürtel entdecke ich zusätzlich ein sehr kunstvoll verziertes Jagdmesser.
Nachdem wir uns noch von Mutter Ursula und Aeskúrion verabschiedet haben, machen wir uns endlich auf den Weg: wie geplant zu Pferde. Glücklicherweise macht mir diese Fortbewegungsart mittlerweile keine größeren Schwierigkeiten mehr und auch das Tier scheint sich mittlerweile an mich gewöhnt zu haben. Erstaunt stelle ich fest, dass Monalon - die ich noch nie auf dem Rücken eines Pferdes gesehen habe - eine bemerkenswert geschickte Reiterin ist!
An Bord der uns schon bekannten Elfenbote überqueren wir mühelos den Jetzin; der Weg zur Handelsstraße ist von hier aus wesentlich kürzer, als wenn wir uns für die Furt im Süden entschieden hätten. (Aeskúrion war so freundlich, uns beim Frühstück diesen Rat zu geben. Na, er wird es wissen.) Nach nur einer knappen Meile quer durch den Wald erreichen wir auch schon die Handelsstraße, der wir dann nach Norden folgen. Es ist ein strahlend heißer Sommertag, und ich bin froh über meinen Kapuzenmantel, der mich einigermaßen vor der brennenden Sonne schützt. Der arme Magnus unter seinem schweren Helm wird sicher ziemlich eingekocht! Andererseits ist das wohl immer noch besser, als sich wieder einen Sonnenbrand auf dem frischrasierten Schädel einzufangen. Eigentlich eine merkwürdige Sitte der Sigmarianer! Gut, dass langes Haar gerade im Nahkampf nachteilig sein mag, leuchtet mir ja ein, aber warum müssen die sich denn ganz scheren? Sigmar selbst hatte doch auch Haare ...
Während der kurzen Wegpausen, die wir immer wieder einlegen - besonders wenn ein schattiges Plätzchen Erholung verspricht -, kommen wir ganz in den Genuss von Rínthars Redseligkeit. Wenn er nicht gerade auf seiner Nai spielt, erzählt er Geschichten, wo er schon überall gewesen sei. Von Bretonnia, das er kürzlich besucht hatte, und dem guten Wein, der dort wachse: „Wird im Reich eigentlich auch Wein angebaut?“ Magnus beantwortet die Fragen des jungen Elfen mit der Geduld eines Heiligen - wobei man ihm doch anmerkt, dass es ihm schwer fällt, immer freundlich zu bleiben (ich stelle mir gerade vor, was Wolfgang in seiner Situation getan hätte!): „In den südlichen Gegenden, ja, da gibt es durchaus Wein, der sich insbesondere zum Kochen hervorragend eignet.“ Von dieser Idee scheint Rínthar nicht besonders angetan, er verzieht das Gesicht: Wein sei schließlich ein Getränk zum Genießen - wobei er aber nach einer Weile zugibt, dass er mal ein Kaninchen in Weinsoße hatte, das ihm doch ganz vortrefflich geschmeckt habe. Während Rínthar also erzählt und erzählt, sitzt Simiél völlig schweigsam daneben, während Esgaroth behutsam versucht, Rínthar in seinem Redefluss ein wenig zu bremsen. So unterschiedlich können also Elfen sein!
Gegen Abend tauchen weit vor uns auf der Strasse zwei merkwürdige, helle Gebilde auf. „Das scheinen eine Art Kokons zu sein“, erklärt Esgaroth, der über eine erstaunliche Fernsicht zu verfügen scheint. Vorsichtig nähern wir uns der Stelle, da meldet sich zum ersten Mal überhaupt Simiél zu Wort: „Irgend etwas riecht hier ziemlich säuerlich. Kommt von oben.“ Ich blicke an der Felswand hinauf ...und sehe dort eine wirklich riesige Spinne über uns lauern! In einer fließenden Bewegung greife ich nach meinen Bogen, lege einen Pfeil an die Sehne und schicke ihn dem Ungetüm entgegen. Hart schlägt er in den schwarzen Wanst ein. Ich bemerke gerade noch einen anerkennenden Blick Esgaroths, da geht die Spinne in Flammen auf und kracht wenige Meter vor uns auf die Straße. Monalons Feuerball ist doch immer wieder eine wirksame Waffe, auch wenn sie nicht ausreicht, um dem Untier den Todesstoß zu versetzen. Ganz schön zäh, dieses Viech! Es rappelt sich wieder auf und rast dann, sichtlich angesenkt, auf seinen zahlreichen Beinen auf uns zu. Magnus und Monalon, die in der Zwischenzeit von den Pferden gesprungen sind, eilen dem Ungetüm entgegen, während zwei Pfeile der Elfen an ihnen vorbeischwirren. Auch Esgaroth und Simiél sind beachtliche Schützen! Mit zwei seiner Vorderbeine bricht das Tier sie ab, doch der Schaden ist getan, und schon hacken Magnus und Monalon mit ihren Schwertern gemeinsam auf das Untier ein.
Meinen zweiten, bereits angelegten Pfeil kann ich jetzt beruhigt wieder von der Bogensehne nehmen und in den Köcher zurückschieben, denn die Arbeit ist getan: Tot liegt die Spinne vor unseren Füßen. Was heißt 'vor'? Der Rumpf ist immer noch mannshoch! Der aufgeplatzte Leib ist ein wahrlich widerlicher Anblick - und er versperrt uns den Weg! Um ganz sicher zu gehen, dass das Tier tatsächlich in Morrs Reich gegangen ist, machen Magnus und ich uns daran, ihm nacheinander die Beine abzuhacken, wobei uns die beiden Elfen tatkräftig unterstützen. Da fällt mir auf: „Wo ist denn eigentlich Rínthar?“ „Rínthar ??!!“. Auf Esgaroths Ruf hin kommt der 'Junge' langsam hinter einem großen Findling am Rand der Straße hervor: „I-Ist sie au-auch wi-wirklich t-t-tot?“ - „Jaja, jetzt komm schon her und mach Dich nützlich!“
Währenddessen verfrachten Magnus, Simiél und ich den massigen Kadaver, der sicher zehn Fuß in der Länge und sechs Fuß in der Breite misst - was für ein riesiges Tier! -, mit zahlreichen Fußtritten von der Straße, bis er endlich über den abfallenden Wegesrand in den darunterliegenden Wald hinabstürzt; kurz darauf verrät uns lautes Geraschel darauf einsetzendes Knurren, dass zahlreiche Fresser das Mahl willkommen heißen. Monalon hat sich derweil der Kokons angenommen und daraus zwei kalkweiße Menschenleichen geborgen; doch hier kommt jede Hilfe leider zu spät: Das Untier hat sie völlig ausgesaugt. Was für ein entsetzlicher Tod. Es steht zu hoffen, dass sie tot waren, bevor diese Spinne mit ihrem Mahl begonnen hat! „Der Kleidung nach waren das wohl einfache Handelsreisende“, stellt die Magierin fest. Gemeinsam sammeln wir ein paar größere Steine zusammen, aus denen wir eine notdürftige Grabstätte errichten; unter Magnus Gebeten mögen die beiden ihre letzte Ruhe finden.
Bald darauf bittet ein recht zerknirschter Rínthar für sein Verhalten um Entschuldigung: „Es tut mir Leid, aber diese Spinne... Nein, das war einfach zu viel für mich. In den Schwarzen Bergen bin ich einmal Kriegern des Chaos begegnet, die auf solchen Riesenspinnen geritten sind, und seitdem...“. „Ist schon gut, Rínthar“, versucht Esgaroth seinen jüngeren Landsmann zu beruhigen, „Wir kennen die Geschichte. Du wirst dich auf dieser Reise sicher noch als nützlich erweisen, und gegen eine solche Furcht kann man nun einmal nichts tun." „Das Viech war aber auch ekelhaft!“, füge ich hinzu. „Fast so schlimm wie diese Armee Riesenratten, die uns in der Kanalisation von Nuln einmal verfolgt hat. Zum Glück war da diese Lore auf Schienen und ein langer abwärts führender Stollen, so konnten wir uns in Sicherheit bringen ... nur der Sekretär des Kanzlers Oldenhaller, oder für wen der auch immer gearbeitet hat, der hat es damals leider nicht geschafft...“. Nun, Rínthar hört sich meine Geschichte aufmerksam an, auch Monalon trägt das eine oder andere Detail bei; dabei bleibt der Elf jedoch ganz gelassen und gibt zum Ausdruck, sich vor Ratten keineswegs zu fürchten. Dann will ich doch hoffen, dass die Geschichte ihm wieder ein wenig Selbstwertgefühl zurückbringt. Über die gewaltigen Ausmaße dieser Ratten aus Nuln schweige ich aber dann doch lieber: Wenn ich nur an die Viecher denke, stellen sich mir schon wieder die Nackenhaare auf!
Es wird Zeit, sich ein Nachtlager zu suchen, denn über die letzten Ereignisse ist es schon recht spät geworden: „Ich würde vorschlagen, noch ein Stückchen weiter zu ziehen! Dieser Ort hier ist mir wirklich nicht ganz geheuer. Wo eine dieser Spinnen haust, könnten ja auch zwei sein, und wenn das vorhin das Männchen war, wird das Weibchen sicher noch größer und gefräß....“ „Aufhören, bitte!“, fällt mir Rínthar ins Wort, und trotz der einsetzenden Dunkelheit ist deutlich zu erkennen, wie blass er schon wieder geworden ist. Nun, alle sind mit meinem Vorschlag einverstanden, und so machen wir uns noch einmal für ein halbes Stündchen auf, bis wir, nein, vielmehr: bis die Elfen, die scheinbar bei Nacht ebenso gut sehen können wie bei Tag, einen geeigneten Lagerplatz gefunden haben. Es ist jetzt fast schon stockfinster und auch unangenehm kühl, so dass wir ein kleines Feuer entzünden. Daran machen Esgaroth und ich es uns so gemütlich, wie es nur möglich ist; wir hatten uns für die erste Wache gemeldet. Nachdem die anderen sich nun zur Ruhe gegeben haben, unterhalten wir uns noch ein wenig, erzählen uns einige unserer Erlebnisse und stellen auch Vermutungen darüber an, wie man diesen zweiten Kristall wohl finden wird, bis Monalon und Simiél uns nach etwa zwei Stunden ablösen.
Friedie:
Königstag, der 18. Vorgeheim
Der Geruch über dem Feuer brutzelnden Dörfleischs dringt mir in die Nase und weckt mich, nachdem ich wohl doch recht tief und fest geschlafen habe. Nach der Wache bin ich auch recht schnell eingeschlafen, und das lag wohl nicht nur an dem anstrengenden Tag mit der ganzen Reiterei und diesem nervenaufreibenden Angriff der Riesenspinne, sondern auch an dieser völligen Stille hier: Während ihrer Wache müssen sich Monalon und Simiél im Schweigen gegenseitig überboten haben, denn in der Regel weckt mich bei Nächten unter freiem Himmel doch eigentlich immer wieder zwischendurch das typische Gewispere der jeweils wachenden Reisegefährten. Na, Mona hat sich gewiss mehr gelangweilt als ich.
So fühle ich mich also einigermaßen frisch und ausgeruht, und das kräftigende Frühstück steigert mein gutes Befinden auch noch einmal um ein beträchtliches Stück. Vor unserem Aufbruch gebe ich den Feuerkristall wieder in Magnus Obhut: Eigentlich wäre er ja schon seit gestern Abend an der Reihe gewesen, aber das haben wir irgendwie beide verschwitzt.
Gegen Mittag können wir weit vor uns und hoch über unserem jetzigen Standort den uns bereits bekannten Wasserfall ausmachen: „Wir dürften jetzt so langsam die Höhe des 'Tuams' erreicht haben“. Magnus pflichtet mir bei, und so verlassen wir die Straße, biegen ostwärts in den Wald ein und reiten auf den rauschenden Gebirgsfluss zu. Plötzlich hebt Rínthar die Hand, gibt uns ein Zeichen anzuhalten, gleitet von seinem Pferd und verschwindet blitzschnell nach rechts im Dickicht. Was der wohl vorhat? In kurzen Abständen vernehmen wir drei dumpfe Laute, und da wird das Rätsel auch schon gelöst: Mit drei frisch erlegten Kaninchen über der Schulter kommt uns grinsend Rínthar entgegen: „Entschuldigung, dass es etwas länger gedauert hat, aber eines wäre ja kaum genug gewesen.“ Das war mal wirklich beeindruckend, denn lange hatte seine Jagd nun wirklich nicht gedauert. Zumindest in meinen Augen hat der Kerl damit seine kleine Scharte von gestern deutlich ausgewetzt.
Am Flussufer angelangt, entzünden wir ein Feuer, und Rínthar bereitet die Mahlzeit selbst zu - das lässt er sich jetzt nicht nehmen! Geschickt häutet er die Tiere mit seinem hübschen Jagdmesser. Das halbe Kaninchen, das jedem zufällt ist diesmal natürlich ohne Weinsoße zubereitet, aber dennoch durchaus wohlschmeckend.
Nach dem Essen führt Esgaroth sein Pferd in den Fluss hinein, um die Stärke der Strömung zu testen, aber ihm - und uns - wird schnell klar, dass eine Überquerung auf diese Art und Weise völlig unmöglich ist: Das arme Tier wiehert derart panisch, als stünde es vor dem Schlachter im Altmarktviertel von Middenheim! „Das Wasser ist zu reißend - und außerdem viel zu kalt“. So machen sich die Elfen daran, unseren ursprünglichen Plan - den Bau eines Floßes - in die Tat umzusetzen. Monalon, Magnus und ich gehen ihnen dabei mehr oder weniger nur zur Hand, die wahren Könner sind hierbei eindeutig die Elfen. Die sind aber auch geschickt!. Dennoch sind wir den ganzen restlichen Tag gut beschäftigt, und auch dann ist das Gefährt noch nicht endgültig flusstauglich: „Wir müssen die Holzstämme noch besser miteinander vertäuen, sonst reißt die Strömung uns die auseinander“, belehrt uns Esgaroth mit wissendem Blick. Magnus und ich melden uns für die letzte Nachtwache, und so begebe ich mich, erschöpft von der Arbeit, zur wohlverdienten Ruhe. Bäume fällen, Äste abtrennen und dann noch so viele Knoten machen, das ist wirklich ganz schön anstrengend!
Friedie:
Arbeitstag, der 19. Vorgeheim
Kurz nachdem Magnus und ich unsere Wache antreten, graut auch schon der Morgen. Irgendjemand muss hier entschieden zu lange gewacht haben! Na ja, mehr Schlaf für mich! Der Sigmarianer lehrt mich weitere nützliche Zeichen der Verständigung im Kampf, und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Als wir mit den Vorbereitungen zum Frühstück beginnen, sind die drei Elfen sofort hellwach - das scheint ein Volk von Frühaufstehern zu sein! Na, da halte ich es doch eigentlich lieber mit den Zwergen, aber das sollte ich hier und jetzt nicht kundtun... Monalon hingegen wirkt ein wenig verschlafen: Kein Wunder, war sie doch gestern beim Knoten machen eine der Fleißigsten.
Dank Simiél geht der Bau des Floßes rasch von statten: Er mag kein großer Redner sein, aber im Bau von Flößen scheint ihm niemand etwas vormachen zu können! Dennoch wird es Mittag, ehe wir das Gefährt endlich fertig gestellt haben.
Unsere Überquerung des Jetzin wird fast zum Fiasko: Zunächst läuft eigentlich alles wie geplant. Ein Seil wird an einem starken Baum befestigt und das andere Ende mit dem Floß verbunden. Dann bringen Magnus und Esgaroth das Floß mit Hilfe der von den Elfen behelfsmäßig zurechtgeschnitzten Paddel zum gegenüberliegenden Ufer. Natürlich legen sie aufgrund der Strömung ein ganzes Stück flussabwärts an, aber das Floß wieder auf unsere Höhe zurückzuziehen ist, für die beiden kräftigen Männer ein Kinderspiel.
Leider jedoch findet sich auf der anderen Flussseite kein Baum in Reichweite, an der das Seil befestigt werden könnte, denn eigentlich lautete unser Plan, ein Seil über die gesamte Breite des Flusses zu spannen, mit dessen Hilfe wir das Floß dann auch ohne Ruder und mit größerer Last - man denke an unsere Pferde - hätten übersetzen können. „Ich halte das Seil schon, setz du allein wieder über!“ So etwas muss Magnus Esgaroth mitgeteilt haben; beim Rauschen des Flusses sind ihre Worte am anderen Ufer nun doch nicht zu verstehen Und ohne jegliche Schwierigkeiten gelangt der Elf mit dem Floß wieder auf unsere Uferseite. Doch dann beginnt das Drama: Als Monalon und Simièl - die es als nächstes wagen - etwa die Mitte des Flusses erreicht haben, erfasst eine scharfe Welle das Floß, und beide verlieren das Gleichgewicht und halten sich mit Mühe und Not noch am Floß fest.. Gleichzeitig wird Magnus auch noch das Seil aus den Händen gerissen, und sofort wird das Floß flussabwärts gewissen, Mit letzter Kraft schaffen es die beiden, sich auf dem Floß zu halten und es tatsächlich irgendwie ans Ostufer zu steuern. Eine beachtliche Leistung, denn die Kräftigste ist Monalon ja nun nicht.
Welch prekäre Situation: Magnus, Monalon und Simiél sitzen mit dem Floß am östlichen Ufer, während Esgaroth, Rínthar und ich mit den Pferden und dem am Baum festgebundenen Seil noch am Westufer stehen. Und dann zieht drüben Monalon ein zweites Seil hervor. Hätten wir mal gleich zwei Seile aneinander geknotet, dann hätte die Länge auch bis zum nächsten kräftigen Baum am Ostufer gereicht! Großartige Planung.... Doch was ist jetzt zu tun? „Kein Ent weit und breit“, muss ich mit Bedauern feststellen. Da meldet sich Rínthar zu Wort: “Ich nehme das Seil und schwimme hinüber.“ Ein wagemutiger Vorschlag, der jetzt lautstark auch über den Fluss hinweg diskutiert wird. Magnus ist eher skeptisch, traut dem jungen Elfen das geplante Unterfangen wohl nicht ganz zu. Doch Esgaroth ist zuversichtlich: „Rínthar ist einer unserer besten Schwimmer! Wenn einer von uns das schafft, dann er.“ Na, meine Schwimmkünste sind eher begrenzt sind, und auch sonst fällt uns keine andere Lösung ein. So schnappt sich der junge Elf schließlich das Seil, bindet es sich um den Bauch und springt kopfüber und unglaublich elegant in die Fluten - das habe ich doch irgendwie schon mal gesehen ... Ja, genau, das sah fast aus wie damals Raslanis Sprung in den Wasserfall. Elfen sind doch irgendwie Angeber! Aber ist jemand ein Angeber, wenn er es denn wirklich auch kann?!
Wie ein Besessener kämpft sich Rínthar durch den starken Strom und das eiskalte Wasser. Mit dem möchte ich lieber nicht tauschen! Aber er schafft es tatsächlich und erreicht wohlbehalten das andere Ufer - doch die Strömung hat ihn noch ein gutes Stück weiter flussabwärts gewissen als unser Floß vorhin. Völlig durchnässt und verfroren stapft er an Land und wird von den anderen drüben empfangen. Mit dieser Heldentat - und das sage ich ohne Übertreibung, denn ihm gebührt dafür durchaus Bewunderung! - hat Rínthar seine selbst eingestandene Scharte von gestern, als er vor der Spinne geflüchtet ist, wirklich nicht nur mehr als wettgemacht: Ich denke, jetzt hat er bei uns wirklich etwas gut.
Der Rest der Flussüberquerung läuft dann zum Glück leichter: Das Floß wird von den (jetzt) vier Gefährten jenseits des Flusses wieder auf unsere Höhe geschleppt, die Seile aneinandergeknotet und auch das zweite Ende endlich an einem Baum befestigt. Sicher erreichen mit Hilfe des Floßes jetzt auch Esgaroth, die Pferde und ich das andere Ufer. Nun gut - was hier kurz niedergeschrieben so einfach klingt, hat dann doch in Wirklichkeit einige Stunden gedauert. Hatte ich erwähnt, dass man bei so etwas ganz schön nass wird? Und der Wind hier ist eisig!
Auf einem besseren Ziegenpfad geht es dann weiter Richtung Osten, dem dreigipfeligen Berg entgegen. Von einer ersten kleinen Anhöhe aus erkenne ich ein ganzes Stück weiter südlich den Wehrturm (den die Orks in ihrer Sprache 'Tuam' genannt hatten), den wir vor einigen Tagen - oder waren es Wochen? - ausgekundschaftet haben. Der Berg vor uns, unser Ziel, scheint nah zu sein und doch zieht sich die Strecke weiter und länger, als wir alles das vermutet hatten. Es wird immer bergiger, der Pfad unwegsamer, alle Mitreisenden sind hochkonzentriert, nicht das Gleichgewicht zu verlieren und seitlich abzurutschen. Niemand von uns möchte das Schicksal dieses Zwergenkuriers teilen, den wir in der Nähe des Wasserfalls gefunden haben! An Reiten ist hier längst nicht mehr zu denken. Sogar Rínthar schweigt beharrlich - und das will etwas heißen. Schließlich ist der Fuß des Berges erreicht, und in immer steileren Serpentinen quälen wir uns langsam hinauf. Die Nacht bricht dann schneller und plötzlicher herein als vermutet und erhofft, nur noch wenige Minuten im gleißenden Sonnenlicht, dann verschwindet die Sonne weit im Westen hinter den Bergen, die Bretonnia von den Grenzländern trennen.
Plötzlich schreckt uns Wolfsgeheul aus der Ferne auf. So langsam wäre es gewiss ratsam, uns einen geeigneten Lagerplatz zu suchen und ein Feuer zu entzünden. Nur wo? Hier gibt es nur diesen steilen Ziegenpfad, rechts von uns ragt die Felswand empor und auf der linken Seite geht es steil einen Abhang hinab. „Dort vielleicht, hinter dieser Felsnadel“, schürt Esgaroth unsere Hoffnungen. „Das ist aber noch weit“, gibt Monalon zu bedenken - nicht ganz zu Unrecht!, „und die Pferde werden immer unruhiger“. Magnus nimmt mir und Rínthar die Zügel aus der Hand: „Geht Ihr voraus!“. So bilde ich mit dem Elfen zu Fuß die Vorhut, und ohne das Reittier ist das Vorankommen schon weit weniger beschwerlich; ab und an geben wir über die Schulter hinweg Hinweise über Unbill des Weges. Rínthar, der sich stets an der Seite des Abgrundes hält, führt mich bis hinauf hinter die kleine Felsnadel, an der es tatsächlich eine kleine Senke gibt, die uns allen zwar genug Platz bietet - doch nur im Stehen: An lagern ist hier nicht zu denken, dafür ist der Platz für uns sechs Reisende, dazu noch die Pferde, einfach viel zu klein.
So langsam erfasst uns fast Verzweiflung. Es wird immer dunkler und auch immer kälter, wir sind müde und abgekämpft, und eine Erholungspause ist nicht in Sicht. Vor uns liegt zwar weiterhin der Pfad, aber der wird ab hier offensichtlich noch steiler, und die Felswand über uns scheint fast unbezwingbar. Da ruft Magnus Esgaroth und mich zu sich, packt uns an den Schultern und spricht in aller Ruhe auf uns ein: „Mit Sigmars Segen werden wir das bewältigen!“ Er spricht Gebete, und tatsächlich spüre ich neue Zuversicht. Das nächste, an was ich mich erinnere ist, dass wir den Pfad geradezu hinaufjagen: Vor mir läuft Esgaroth, nach mir folgt Magnus mit den Pferden, die er aneinander gebunden hat, und die Nachhut bilden Monalon und die beiden anderen Elfen. Dabei höre ich hinter mir, dass Magnus derweil immer noch Gebete spricht. So glaube ich fest, dass wir es wahrlich Sigmars Hilfe verdanken, tatsächlich diese Felswand bezwungen zu haben. So erreichen wir eine tiefere Senke hinter der Felswand, die sich als Lagerplatz geradezu anbietet. Auch hier ist es zwar immer noch verdammt kalt, doch an einigen Stellen bietet sie sogar ein wenig Schutz vor dem eisigen Wind.
Donnerschlag, bin ich erschöpft. Zunächst bin ich zu überhaupt nichts mehr im Stande, bemerke kaum noch, wie Rínthar aus einer großen Plane - woher hat er die denn jetzt genommen? - eine Art Windschutz errichtet. Jetzt, wo wir uns nicht mehr bewegen müssen, kriecht diese Eiseskälte in jeden Knochen: Es wird Zeit, ein Feuer in Gang zu bringen! Einige knorrige Äste und Zweige liegen herum und sind schnell eingesammelt - nur mit dem Entzünden wird das nichts, dafür ist es immer noch zu windig, so sehr wir uns auch im Kreise zusammenkauern. Außerdem habe ich das Gefühl, meine Finger hätten sich längst in Eis verwandelt - und das ist der der Geschicklichkeit nicht gerade zuträglich. Monalon will es schließlich mit einem kleinen Feuerball versuchen - ein Grund für mich, sich dezent ein wenig zurückzuziehen -, doch ihr Zauber verpufft nur in einem Windstoß. Da kommt mir eine Idee: „Wir haben doch den Feuerkristall! Warum benutzen wir den nicht zum Feuermachen, wenn er doch so mächtig ist?“ Alle starren mich an, und ihre Mienen sind ein Gemisch aus immensem Erstaunen und blankem Entsetzen. „Aber erfrieren wollen wir doch auch nicht!“, versuche ich es weiter, lege ein wenig Bruchholz zu einem kleinen Stapel zusammen und platziere den Kristall einfach in dessen Mitte. Dann warte ich. Nichts geschieht. Ich puste sanft dagegen, als wolle ich ein Stück glühender Kohle wieder zum Lodern bringen ...und tatsächlich scheint der Stein ein wenig aufzuglimmen - oder bilde ich mir das nur ein? "Lass mich einmal“, fordert mich Magnus auf und nimmt meinen Platz ein. Dann legt er die Hand flach über den Stein, murmelt einige Worte ...nein, das ist mehr ein Grummeln!, und siehe da - plötzlich prasselt da fröhlich ein herrlich warmes Feuer. Allgemeine Zufriedenheit macht sich breit, nur Monalon scheint etwas verstört: „Was brennt da eigentlich? Das Holz ist es auf jeden Fall nicht! Das gefällt mir ganz und gar nicht“. Bei näherem Hinsehen muss ich ihr Recht geben, nur: Aber ist es im Augenblick nicht wichtiger, dass das Feuer uns wärmt und vor der todbringenden Kälte bewahrt ? Ich wickle mich jetzt jedenfalls nur noch in meine Decke und flüchte mich in die Träume, die mir Morr beschert, um diese Umgebung hier wenigstens vorübergehend zu vergessen.
Friedie:
Festtag, der 20. Vorgeheim
Es muss frühester Morgen sein, als Magnus die gesamte Reisegesellschaft weckt. Er ist ziemlich aufgeregt - um nicht zu sagen: außer sich! Er redet wirr vor sich hin und... seine Augen glühen! Zwar nicht so gleißend und unheimlich wie bei Torgoch, aber es beunruhigt mich doch zutiefst, und auch Monalon wirkt alles andere als glücklich. Plötzlich wendet sich Magnus an den jüngsten der Elfen: „Auf ein Wort, Rínthar!“ Ein wenig verdutzt blickt Esgaroth den beiden hinterher, als sie sich ein wenig aus dem Lager zurückziehen.
„Vorhin habe ich ganz deutlich eine chaotische Aura gesehen", raunt Monalon mir zu, "und die ging von Magnus und dem Stein aus!“ Wieder einmal ist also doch das Chaos im Spiel! Und das bei diesem Kleinod der Zwerge? Fast undenkbar, dass Grungnis Anhänger sich an etwas Derartiges herangewagt haben sollen! Als Magnus mit Rínthar schließlich zurückkehrt, verhält er sich wieder völlig normal, und so wird dann ausgiebig und in Ruhe die Lage besprochen. Die Kristalle scheinen noch mächtiger und gefährlicher zu sein, als wir alle ursprünglich angenommen hatten, und wenn sie tatsächlich die Mächte des Chaos beherrschen sollten, wäre es wohl unklug, sie alle in einer Hand vereinigt zu sehen! Vielmehr sei es wohl weise, sie an die einzelnen Völker aufzuteilen. Laut Rínthar, der sich anscheinend mit der Geschichte der Steine etwas auskennt (woher eigentlich?!), gibt es insgesamt vier Steine, und jeder verkörpert eines der vier Elemente der Natur: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Ich werde das Gefühl nicht los, als seien wir selbst auch schon einmal so weit gekommen.... Als Völker kämen die Elfen, Menschen, Halblinge und Zwerge in Betracht, so Esgaroth. Ob die von ihm genannte Reihenfolge wohl eine Wertung birgt? Aber ich schweife ab. Schnell werden wir uns einig, dass der Erdstein am besten in den Händen der Zwerge aufgehoben wäre, und der Feuer-Kristall passt ja recht gut zu den Halblingen. Schließlich verehren sie ja, wie allgemein bekannt, sehr hingebungsvoll Esmeralda, die Göttin von Heim und Herd. Und wo ein Herd, da auch Feuer! Wasser- und Luftkristall müssten dann an die Elfen und Menschen fallen - welcher Stein bei wem besser aufgehoben wäre, können wir aber nicht recht entscheiden. Wichtiger scheint die Frage, in wessen Obhut der Feuererkristall jetzt unmittelbar gehen soll, nachdem Magnus in der vergangenen Nacht anscheinend den geheimnisvollen Kräften dieses Zauberwerks ausgeliefert war. Wenn man bedenkt, was der Stein mit der Zeit aus einem weitgehend wohl gewöhnlichen Ork gemacht hat, möchte ich mir nicht ausmalen müssen, was er mit dem in derartigen Dingen ungleich bewanderteren Sigmarpriester anstellen könnte! Da für Monalon wohl ähnliches gelten dürfte, erkläre ich mich bereit, diese Aufgabe von nun an erst einmal alleine zu übernehmen. Ob das aber wirklich so eine gute Idee ist, frage ich mich dann kurze Zeit später selbst: Meine rechte Hand wurde ja schließlich selbst schon vom Chaos berührt! Nun...ich nehme mir jedenfalls vor, den Kristall weitestgehend unbeachtet zu lassen, ergreife ihn schnell und stecke ihn tief in meine Reisetasche.
Wir ruhen uns alle noch einige – viel zu kurze! - Stunden aus, bis die Morgensonne hoch genug gestiegen ist, uns wenigstens wieder etwas zu wärmen. Das Glühen in Magnus Augen ist verschwunden - zu unser aller Erleichterung, auch Magnus selbst scheint das zu spüren. So richtet er noch ein kurzes Gebet des Dankes an Sigmar, ehe er zum Aufbruch drängt. „Was ist denn mit Frühstück?“, fragt eine etwas empörte Monalon - und ich kann es ihr nachfühlen, denn auch mein Bauch grummelt vernehmlich. „Wenn ihr etwas Beißen wollt, dann macht das auf dem Weg, Leute! Wir sollten weiter!“ Anscheinend will er diese Bergtour möglichst schnell hinter sich bringen - was ich durchaus nachvollziehen kann -, und so greife ich mir einen Kanten Brot, um wenigstens den größten Hunger zu stillen.
Wir kommen recht gut voran - endlich sieht man ja auch mal wieder, wohin man tritt!- und bringen die ersten zwei Serpentinen des Pfades doch rasch hinter uns. Plötzlich hören wir über uns ein merkwürdiges Prasseln. Während ich noch grüble, was das nun wieder sein könnte (noch eine Spinne?!), höre ich Esgaroths Warnschrei: „ALLE schnell an die Wand!!!“ Gerade noch rechtzeitig gelingt es uns, uns mit samt den Pferden in Sicherheit zu bringen, da kracht schon eine Lawine aus Geröll und Schnee über uns hinweg und reißt den halben Weg mit sich - darunter auch genau jene Stelle, auf der wir vor wenigen Momenten noch standen! Nach diesem Schreck zittern mir wahrhaftig die Knie, und mit noch größerer Vorsicht folgen wir dem Ziegenpfad weiter nach links.
Ein paar hundert Meter weiter folgt in einem Rechtsschwenk die nächste Haarnadelkurve, und wir sind kurz davor, dieser zu folgen, da bemerken wir zu unserer Linken einen allem Anschein nach unnatürlichen, glatten Felsvorsprung. In der Breite misst dieser 'Balkon' gut sechs Meter, und so schleichen wir uns, die Elfen immer vorneweg, langsam vor.
Der Felsvorsprung zieht sich rechts ein ganzes Stück um den Felsen herum, und er ist, soviel ist sicher, keine Laune der Natur sondern eindeutig von zwergischer Bauart. Dort vor uns erkennen wir jetzt auch deutlich ein gewaltiges Tor, das geradewegs in die Felswand geschlagen wurde: Mindestens sechs Meter hoch! Halbe Sachen machen Zwerge ja nicht gerade! Gesäumt wird das Tor von zwei eindrucksvollen Steinsäulen von fast zwei Metern Höhe, an dessen Spitzen jeweils aus Stein gemeißelte Köpfe thronen, wohl zur Erinnerung an berühmte Zwerge, nehme ich an. Der obere Teil des Durchlasses ist völlig von Ranken überwuchert - eigentlich ein Zeichen, dass hier schon lange niemand mehr vorbeigeschaut hat ...wenn da nicht die zwei gewaltigen Oger wären, die vor dem Tor Wache halten. Die beiden unterhalten sich kurz, dann verschwindet einer kurz in die uns entgegengesetzte Richtung: Der Kerl macht wohl seine gerade Runde. Und in dem Augenblick, da uns die Idee kommt, wir könnten das ausnutzen und das Tor zu stürmen - bislang hatten wir uns hinter einigen Felsen verborgen -, lassen weitere schwere Fußtritte vor über uns fast mein Blut gefrieren. Zwei weitere Oger nähern sich von der anderen Seite dieses Felsvorsprungs: Die Kleidung des einen Ungetüms wirkt äußerst sonderbar, fast schon weiblich... Nein, das ist tatsächlich ein Pärchen! Und jetzt reden sie auf die zurückgebliebene Wache ein und bitten um Einlass, "um den Segen für unsere Verbindung zu erflehen"! Ich fasse es nicht! Und gerade scheinen sich Wache und Besucher geeinigt zu haben, da wendet sich das Ogerweibchen ruckartig in unsere Richtung um: „Schatz? Riechst Du das auch? Hier riecht es doch nach Elfen! ... Ich habe Hunger!“
Fortsetzung folgt!
Friedie:
noch Festtag, der 20. Vorgeheim
„Komm schon Schatz, nach leckerem Essen können wir immer noch später Ausschau halten, und im Schrein gibt es sicher auch was Feines“.
So atmen wir alle erst mal tief durch - insbesondere natürlich die drei Elfen -, als sich das Oger-Pärchen wieder dem Eingang zu wendet. Derweil ist die andere Oger-Wache von der Streife zurückgekehrt, und so entwickelt sich zwischen den vier riesigen Kerlen - oder soll man besser sagen 'drei Kerle und eine ‚Kerlin’' - ein kurzes Gespräch, von dem ich allerdings nur einzelne, wenig Sinn ergebende Wortfetzen mitbekomme. Schon kurze Zeit darauf bläst einer der Wach-Oger in sein überdimensioniertes Horn - was für ein Krach, zum Glück kann ich mir gerade noch rechtzeitig die Ohren zuhalten! Ein erstaunlich gut gekleideter Oger mit einem sehr schiefen, ja fast kann man sagen: entstellten, Gesicht betritt die Plattform und beginnt in einer gutturalen Sprache auf das Pärchen einzureden. „Bitte was ???“, fragt der Begleiter dieser 'Kerlin'. „Ach so Ihr sprecht die alte Sprache nicht! Nun, was ist Euer Begehr?“ „Meine Holde und ich gerne den Segen für unsere Verbindung erbitten, wir wollen nämlich in zwei Tagen den Bund für's Leben schließen.“ „Na dann herzlichen Glückwunsch Ihr beiden, tretet nur ein!“ Man lernt doch nie aus! Ich wusste gar nicht, dass Oger derart zivilisierte Bräuche überhaupt kennen! Wie dem auch sei, der gut gekleidete Oger tritt also nun zusammen mit dem zukünftigen Hochzeitspaar in den Höhleneingang und lässt die beiden Wachen auf der Plattform zurück, die ihre Unterhaltung alleine gleich fortsetzen. „Endlich passiert hier mal wieder was!“, merkt der eine an. „Ach, mir ist's auch recht, wenn ich meine Ruhe habe. Mir gefällt's hier eigentlich ganz gut. Wenn nur diese verdammten Goblins nicht wären! Ständig klauen die uns das Essen! Ohne die ließe es sich hier wirklich gut aushalten. Aber wo die sich immer verkriechen, kommt man einfach nicht an die 'ran!“
Während die beiden Wachen sich also weiter über diese kleinen räuberischen Feinde auslassen, beraten wir kurz unsere Lage. Irgendwie muss es uns gelingen, in diesen Schrein zu gelangen, denn unsere beschwerliche Reise an diesen Ort soll ja nun nicht umsonst gewesen sein. Mein erster Gedanke - den ich dann auch sofort in die Runde werfe - ist, ob wir den Ogern nicht anbieten könnten, ihr kleines Goblin-Problem zu lösen. Denn wo einer dieser Riesenkerle nicht hingelangt, hat es ein Elf oder ein Mensch sicherlich einfacher. „Vielleicht sollten wir erstmal verhandeln", schlägt Magnus vor. "Mit etwas Glück kommen wir ja auch hinein, ohne gleich unsere Schwerter an den Goblins versuchen zu müssen - was jetzt nicht heißt, dass ich davor zurückschrecken würde...“ Diesen Nachsatz glaube ich Magnus auf's Wort. Aber was könnten wir den Wachen denn sonst noch bieten ? Da fällt mir ein, das ich in den Kneipen von Middenheim des öfteren gehört habe, Oger würden förmlich in Geld denken - ein kleiner Bestechungsversuch bei den Wachen könnte also vielleicht Wunder wirken. Außerdem bin ich auf einen Kampf wirklich nicht recht aus, ganz schön groß sind die Burschen ja nun wirklich... Sogleich werde ich von den anderen als 'Freiwilliger' auserkoren, der die Verhandlung führen soll. Na, großartig. Der emsige und abenteuerlustige Rinthar bietet mir gleich an, mich zu begleiten, aber eine kurze Erinnerung an die bevorzugten Speispläne der Ogerfrau dämpft seine Begeisterung doch sichtlich. Magnus schlägt dann auch vor, die Elfen sollten erst einmal zurückbleiben und uns im Notfall mit Ihren Bögen Deckung geben, während Monalon und er mir in geringem Abstand folgen wollen. Esgaroth nickt zustimmend; im Gegensatz zu seinem jungen Gefährten scheint er diesem Zwergenschrein nicht näher kommen zu wollen als unbedingt nötig, und Simiél bleibt schweigsam wie immer.
So betrete ich also die Plattform und gehe langsam und gemessenen Schrittes auf den Eingang und die beiden Wachen zu, während Monalon und Magnus mir dabei in geringem Abstand folgen. Plötzlich ertönt ein dröhnender, metallischer Ton, laut wie von einer der grossen Turmglocken der alten Kaiserstadt Nuln, und sogar die beiden Säulen vor dem Eingang erzittern: „DONGGGG!!!“ Und dann erhebt sich eine tiefe, gewaltige Stimme, unzweifelhaft Worte in einem mir nicht recht vertrauten, aber doch verständlichen Dialekt der Zwergensprache Khazalid: „WILLKOMMEN, BESUCHER! NENNT EUREN NAMEN UND GEBT KUND; WAS EUCH ZUM SCHREIN VON KADA-HELGAD FÜHRT!“ Ich schaue mich kurz um und sehe, dass meine beiden Gefährten nur mit den Schultern zucken. Wunderbar. Ich beschliesse zu antworten: „Sigurd Silberzunge nennt man mich, ich bin ein Freund der Zwerge Middenheims. Meine Gefährten und ich sind hier, um dem großen Schrein unsere Ehrerbietung zu erweisen.“ „SEI WILLKOMMEN, ZWERG REINEN HERZENS. TRITT EIN IN DIESEN SCHREIN; DER SO GEWALTIG IST WIE DIE BERGE, UND SO TIEF WIE DAS FUNDAMENT DER ERDE SELBST!“.
„Es scheint, als dürften wir eintreten“, flüstere ich Monalon und Magnus zu, die mich etwas erstaunt ansehen - ich scheine tatsächlich der einzige zu sein, der die seltsamen Worte dieses unsichtbaren Wächters verstanden hat. Noch ein paar Schritte Richtung Eingang, und da stehe ich vor den beiden Oger-Wachen, die diesem sonderbaren Zwiegespräch recht ausdruckslos gelauscht haben. Meine Güte, aus der Nähe besehen wirken die ja noch viel gewaltiger als aus der Distanz! „Sieh an, sieh an, jetzt kommt der Imbiss schon ganz freiwillig hier hergelaufen, harharhar!“„Wir sind nicht zum Essen hier, werter Herr, sondern um den Schrein zu besuchen. Und wenn eure riesengroßen Ohren funktionieren, dann müssen sie doch gerade vernommen haben, dass uns dazu die Erlaubnis erteilt wurde“. Ich versuche mich an einem möglichst furchtlosen Grinsen, während ich diese Worte spreche, was mir aber, das muss ich doch zugeben, nicht ganz leicht fällt. „Ach die Stimme ... Naja, darauf geben wir nicht viel, die redet ja doch immer das gleiche!" „Aber ...“, fällt ihm sein Wachkollege ins Wort, „... dieser Gong ist schon praktisch - wenn der nämlich ertönt, dann wissen wir, dass das Essen kommt, harharhar!“ Wenn wir das hier überleben, werde ich also auch ein paar Geschichten über Oger zum Besten geben können. Ihr Humor ist auf jeden Fall recht schlicht gestrickt.
„Nun...“ fahre ich fort, „wir würden euch selbstverständlich mit klingender Münze entlohnen wollen, wenn ihr so freundlich wäret, uns einzulassen.“ Das macht die beiden Kerle dann doch hellhörig, und ich meine sogar, ein 'Glitzern' in ihren Augen wahrzunehmen. „Was habt Ihr denn, etwa Goldkronen?“ „Ja, und zwar reichlich davon!“, entgegne ich, greife in meine Börse und halte dem einen von beiden eine Handvoll unter die Nase - na ja, doch wohl eher unter das Knie. „Harharharhar, was sollen wir denn mit so kleinen Münzchen, du Winzling? Das hier ist ein Oger-Penny!“, erklärt er und zieht dabei eine Metalllscheibe aus seiner Gürteltasche, die ich sofort als 'Teller' bezeichnet hätte. „Hmmm ...Mona, gib mir doch mal diesen Zwergenteller“, wende ich mich an meine Gefährtin – die mir schon wieder einen strafenden Blick zuwirft. Was hat sie denn jetzt schon wieder? Egal, kurze Zeit später hält der Oger den Teller, den wir am Ufer des Yetzin in dieser Kiste gefunden hatten, in der riesigen Hand und beäugt ihn geflissentlich. „Na gut, den nehmen wir doch gern. Du gefällst mir, Winzling; sprichst frei heraus was Du willst! Ihr dürft also passieren.“ „... aber kommt der Speisekammer nicht zu nahe“, rät uns sein Kollege noch, „... sonst steckt der Koch euch noch zu den anderen Vorräten, harharharr!“ Gefräßiges Pack!
Als wir das Felsentor dann passieren, hören wir noch hinter uns einen der Wachleute tuscheln: „Irgendwie waren die richtig niedlich, was?“, worauf Magnus ein wenig das Gesicht verzieht - 'niedlich' ist wohl nicht gerade die Art Beschreibung seiner selbst, die er als Kompliment auffasst.
Nach wenigen Metern stehen wir in einer Art Vorhalle, von der zwei weitere Wege abzweigen. Ursprünglich ist dieser Bau ganz zweifellos natürlichen Ursprungs, man sieht es an der Art und Weise, wie die Wände behauen sind. Für einen Zwergenbau ist die Decke hier recht hoch, immerhin kann selbst Magnus hier nicht nur aufrecht stehen, er müsste sich sogar recht anstrengen, die Decke zu berühren. Nun ja, sonst hätten die Oger sich das hier wohl kaum als Wohnstatt ausgewählt - ständig gebückt umher zu laufen, wäre gewiss auch für diese Fleischberge mühsam. An den Höhlenwänden finden sich immer wieder behauene Passagen, die ganz eindeutig von zwergischer Art sind; einige stellen sogar wichtige Taten Grungnis selbst dar. Das hier muss wirklich einmal ein recht bedeutsamer Schrein gewesen sein!
Der Gang zu unsere Linken führt steil abwärts und geht unmittelbar in eine Treppe über, die tief hinab in den Berg zu führen scheint, während der breite Gang zu unserer Rechten nach wenigen Metern vor einer großen Holztür endet. Genau vor uns, also an der Stelle, wo die beiden neuen Wege abgehen, ragt unmittelbar vor der Wand ein riesiger schwarzer Granitblock in die Höhe: für einen Zwerg wäre er sogar übermannshoch, und seine Oberfläche ist glatt wie schwarzes, geschliffenes Glas. Was es wohl hiermit auf sich hat? Da es aber wohl kaum der Stein sein kann, den wir suchen, wenden wir uns zunächst der Holztür zu. Monalon hört keinerlei verdächtige Geräusche dahinter, als sie kurz lauscht, und so stoßen wir das schwere Türblatt auf und betreten einen langgestreckten, eckigen Raum, der an den anderen drei Seiten ebenfalls Türen aufweist. Mehrere kleine Fackeln beleuchten die Szenerie und enthüllen uns ein echtes, wenngleich unordentliches Lager: Gefüllte Regalen, Kisten und Fässer stehen kreuz und quer im Raum, an der Wand hängen riesige Beutel, und der Geruch modrigen Fleisches sticht uns allen in die Nase. Also: Oger sind Vielfraße, aber gewiss keine Feinschmecker. Rechts neben der Tür, durch die wir hereingekommen sind, hängen an schweren Haken mehrere Rinderhälften (oder sind das etwa Pferde?), daneben steht die aufgebrochene Rüstung eines Orks - und der Träger befindet sich immer noch darin,allerdings ohne Arm und Schulter. „Die Speisekammer!“ entfährt es mir. „Jetzt haben uns die Oger sogar noch gewarnt, und wir laufen geradewegs hinein! Ich schlage vor, wir kehren ganz schnell wieder um und sehen uns den anderen Gang an!“ Damit scheine ich nur das ausgesprochen zu haben, was sich auch die beiden anderen ebenfalls gedacht haben und so verlassen wir den Raum eilends wieder..
Die Treppe, die von der Vorhalle in die Tiefe führt, zieht sich erstaunlich in die Länge, und so dauert es ein wenig, bis wir schließlich ihr Ende erreichen. Ein Gang schließt sich an, von dem aus wir dann links auf eine kleine Tür stoßen, während zu unserer Rechten eine weitere, allerdings deutlich schmalere, Treppe weiter nach unten führt, anscheinend noch tiefer in den Berg hinein. Der ranzige Geruch, der diesen ganzen Bau erfüllt, erscheint mir hier besonders stark, aber man gewöhnt sich ja an fast alles. Unter der Tür, die nicht ganz mit dem Boden abschließt, fällt durch den schmalen Spalt ein matter Lichtschein hervor. Monalon bückt sich, in der Hoffnung, durch diesen Spalt irgendetwas erkennen zu können, doch Magnus verliert anscheinend die Geduld: Er öffnet die Tür und betritt einen fast kreisförmigen Höhlenraum. In der Mitte befindet sich ein Brunnenschacht mit einer Winde und zwei großen Ledereimern, und von tief unten ist lautes Wasserrauschen zu hören. Links davon ist ein riesiger Tisch aufgestellt, auf dem ein weiterer großer Becher aus Leder zu sehen ist, und daneben steht ein überdimensionierter Hocker - auf dem ein riesenhafter Oger sitzt, der uns jetzt mit weit aufgerissenen Augen anstarrt. „WAS WOLLT IHR 'N HIER?“. Magnus ist der erste von uns, der seine Worte wiederfindet: „Guter Mann, ich glaube, wir haben uns verlaufen. Wir suchen nämlich eigentlich den vielgerühmten Schrein ...“ „Da seit Ihr hier aber völlig falsch! Die Treppe wieder hoch mit Euch, den Gang entlang, durch die Speisekammer, dann kommt ihr direkt dort hin. Aber passt bloß auf dies miesen kleinen Goblins auf, die hier herumschwirren. Die klauen uns unser ganzes Essen, diese kleinen Biester. Und man bekommt sie einfach nicht zu greifen! Eben mal da sind sie - schwupps - schon wieder wech!“ „Ja wir werden aufpassen, Euch sei Dank für Euren Rat“, gibt Magnus zurück, höflich wie immer, und wir verlassen den Raum so schnell wie wir ihn betreten haben.
Durch die Speisekammer? Die Besucher des vielgerühmten Schreins müssen durch die Speisekammer? Eigenwillig. Aber vielleicht gehört es ja zur Höflichkeit der Oger, jedem Besucher (so er denn groß genug ist), erst einmal einen Imbiss anzubieten? Ein komisches Volk.
„Diese Oger scheinen ja alle recht freundlich zu sein, aber meint ihr nicht, wir könnten uns noch besser mit ihnen stellen, wenn wir ihnen dieses Goblinproblem lösen?“ Angesichts meines Vorschlages schaut Monalon mich skeptisch an (eigentlich also wie immer, wenn ich überhaupt irgendetwas sage!), doch Magnus nickt und stimmt mir zu: „Da wäre ich wohl mit dabei. Ja, ich halte das mittlerweile tatsächlich für eine gute Idee.“ In diesem Moment ist ein leises Geräusch zu vernehmen - aus dem engen Gang mit der schmalen Treppe in die Tiefe. „Sind das die Goblins? Ich glaube, ich sehe mal nach“, schlage ich vor und schleiche mich langsam und vorsichtig die Treppe hinab. Der Weg wendet sich abwechselnd nach links und nach rechts und zwischendurch gibt es Engstellen, durch die ich mich schon seitlich fast hindurchquetschen muss. Wenn das mal nicht wirklich der Weg zu diesen Goblins ist! Hier passt wahrlich kein Oger hindurch, selbst Magnus, der ja ein gutes Stück massiger ist als ich, könnte hier durchaus schon in Schwierigkeiten kommen! Am Fuß der Treppe verbreitert sich der Gang wieder ein wenig, und bald drarauf sehe ich vor mir einen Lichtschein, an den ich mich langsam, vorsichtig und so leise wie möglich heranpirsche. Das Ende des Ganges öffnet sich dann in einen großen Höhlenraum, der allerdings noch ein Stück unterhalb dieses Ganges liegt, so dass ich erst einmal unentdeckt bleibe – ist ja auch kein Wunder, mittlerweile robbe ich mich hier nur noch vorwärts! In der Höhle herrscht immenses Gedränge, das müssen um die fünfzehn bis zwanzig Goblins sein, wenn ich die Anzahl der Schatten richtig einschätze, die wohl ein kleines Lagerfeuer an die gegenüber liegende Wand wirft. Aha, da ist also das 'Nest'.
Vorsichtig ziehe ich mich wieder zurück und mache mich dann auf den Rückweg zu meinen Gefährten. Rückwärts kriechen ist gar nicht so einfach, wenn man ein Schwert am Gürtel und einen Bogen auf dem Rücken hat! Trotzdem gelingt es mir irgendwie, dabei auch noch ziemlich leise zu sein. War da nicht gerade eine schattenhafte Bewegung hinter mir, oder bilde ich mir das nur ein? Beeilung scheint angeraten. Alls ich zurückkehre, blicken mich meine Gefährten erwartungsvoll an, und so gebe ich den beiden schnell einen kurzen Lagebericht. Da ja durchaus die Gefahr besteht, das ich doch entdeckt wurde (war da jetzt dieser Schatten oder nicht?), scheint Eile geboten, und so entwerfen wir in aller Schnelle einen kleinen 'Schlachtplan', den wir dann im Anschluss auch sofort in die Tat umsetzen.
Magnus bildet die Spitze, gefolgt von Monalon, während ich nach hinten absichere. Es dauert eine Weile, bis wir schließlich das Ende der Treppe erreichen, da es für Magnus an einigen ziemlich eng wird - war ja auch nicht anders zu erwarten. Wir schleichen weiter auf den Eingang der Goblinhöhle zu. Kurz vor der Öffnung geht Magnus in die Knie, um Monalon Raum für einen Feuerball zu geben, denn es scheint uns eine gute Idee, den Großteil unserer Gegner so bereits im Vorfeld auszuschalten. Auch ich ducke mich ein wenig zusammen, denn einen derartigen Feuerball zu steuern, ist bekanntermaßen schwierig - und und die Wirkung kann, wie wir ja alle aus eigener Erfahrung wissen, verheerend sein. Die Magierin holt weit aus, und dann rast aus ihrer rechten Hand ein rotglühender Ball, der rasend schnell anwächst, sich dann unerwarteter Weise teilt und kurz darauf an zwei Stellen gleichzeitig in der Höhle einschlägt. Ein ohrenbetäubender Knall, gefolgt vom panischen Kreischen der Goblins, dann wird der Raum in gleißendes Licht getaucht. Doch als wir den Höhleneingang erreichen, müssen wir feststellen, dass dieses lodernde Inferno nicht von Dauer ist. Oh weh! Durch ein kreisrundes Loch, hoch in der gegenüberliegenden Wand wird das Feuer förmlich angesaugt und verschwindet. Kurz darauf ertönt aus diesem Loch ein grollender Fluch - da hat es wohl einen Unbeteiligten erwischt. Doch der Feuerball hat, obwohl er die Höhle nicht lange hat ausräuchern können, die Goblins schwer getroffen. Viele liegen bereits tot am Boden, andere laufen brennend und schreiend kreuz und quer durch die Höhle. Nun stürmt Magnus vor und macht sich daran, auf seine unnachahmliche Weise unter den Goblins aufzuräumen, Monalon und ich folgen ihm auf dem Fuße. „HILFT MIR VIELLEICHT MAL JEMAND!!!“, hören wir eine dröhende Stimme ... das kam aus diesem Schacht dort oben in der Wand. Ein Mensch war das jedenfalls nicht! Ich lege einen Pfeil an meinen Bogen - wenn ich schon unsere Rücken freihalten soll, dann kann ich ja wenigstens aus der Ferne meinen Teil zu diesem Kampf - und hoffentlich auch dem bevorstehenden Sieg! - beitragen. Doch als ich gerade einen unserer Gegner anvisiere, stürmt mir plötzlich Monalon entgegen, faselt hektisch irgendetwas von einer Riesenspinne und drängelt sich an mir vorbei, um dann durch den Gang hindurch und die Treppe hinauf zu verschwinden. Jetzt muss ich aber Magnus helfen, schließlich steht er in dieser Höhle mehreren Feinden gleichzeitig gegen! Doch als ich die Höhle betrete, muss ich feststellen (ein wenig erleichtert), dass viele davon nicht mehr übrig sind, und von einer Riesenspinne ist auch nirgends etwas zu sehen. Während Magnus einen Dolch schleudert, der den vorletzten noch aufrecht stehenden Goblin in der Kehle trifft (danach hackt er ihn sicherheitshalber noch mit einem Schwerthieb förmlich in zwei Teile), gelingt es mir, dem letzten der kleinen (aber angriffslustigen) Kerle einen meiner Pfeile zu verpassen. Die Arbeit scheint getan zu sein, da entdecke ich doch noch einen Goblin, der sich unweit von mir noch rührt. Ich ziehe mein Schwert und gehe auf ihn zu, da führt er plötzlich einen Streich mit seinem Kurzschwert - der nur knapp mein Knie verfehlt! Schnell mache ich der Grünhaut daraufhin ein Ende - ich sollte künftig wohl doch etwas wachsamer sein! Dieses kleinen Kerle darf man wirklich nicht unterschätzen!
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