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[VtDA / GeneSys] Rom 890 AD

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Vash the stampede:

--- Zitat von: Bitpicker am 21.02.2008 | 15:45 ---Kann man das auch negativ verstehen? ;)
...

--- Ende Zitat ---

Ja, leider. ;D

Zu den Dokumenten: Cool! :d (Firmendrucker sind was tolles. >;D)

Bitpicker:
Yippee, wir haben tatsächlich gespielt.

Die Charaktere sind zu diesem Zeitpunkt noch keine Gruppe, sie wissen zum größten Teil noch nicht einmal voneinander. Damit war klar, dass es zu Anfang ausschließlich Soloszenen geben würde, was für meine Gruppe aber kein Problem darstellt; es stört keinen, wenn er mal einen ganzen Abend nur zuhört. Zu Anfang habe ich einen kurzen geschichtlichen Abriss der letzten hundert Jahre gegeben: das Ende des Ikonoklasmus, Vernichtung des Ventrue Antonius; Herrschaft des Toreador Michael aus dem Hintergrund als Michael III., geplantes Opfer des echten Michael III. und seiner Mutter Theodora, schließlich Übernahme der Herrschaft durch Basileus den Makedonier, der Konstantinopel wieder in hellstem Licht erstrahlen lässt; dessen Tod 886, Übernahme durch seinen ungeliebten Sohn Leon (oder ist es Michaels Sohn? Man weiß es nicht, aber es ist gut möglich, weil seine Mutter Eudokia vor und wahrscheinlich auch während der durch Michael III. arrangierten Ehe mit Basileus Michaels Konkubine war, beide kommen als Vater in Frage. Wahrscheinlich war sich nicht mal Basileus selbst sicher.), der derzeit regiert.

Ich hatte sechs Szenen vorgeplant, aus denen sich Storyteile entwickeln konnten, und diese sind auch weitgehend wie geplant abgelaufen (allerdings hat eine sich erledigt und eine weitere noch nicht stattgefunden). Beginn der Handlung ist der Abend des 24. März 890, an diesem Tag hat der Mond kurzzeitig die Sonne über Konstantinopel teilweise verdunkelt. In Stichpunkten:


* Pyrenos erhält die Nachricht, dass nach der teilweisen Sonnenfinsternis ein Mob ein frisch in den Hafen eingelaufenes, ihm gehörendes Schiff angegriffen, geplündert und in Brand gesteckt habe. Er begibt sich zum hafen, wo er erfährt, dass ein Reisender mit einem Brief mit an Bord war, der nun verletzt bei dem Popen einer kleinen Kirche in der Nähe liegt. Pyrenos sieht sich diesen Mann an und erfährt, dass er einen Brief für Tribonius Lexor, den Patriarchen der Brujah, mit sich führt, den er nur persönlich übergeben will. Allerdings kennt der Mann Tribonius nicht persönlich; Pyrenos wechselt daher seine Kleidung und verwendet 'Maske der Tausend Gesichter', um wie Niketas, einer der Lexor-Brujah, den er kennt und der auch ein SC ist, auszusehen. In dieser Verkleidung tritt er als Tribonius auf und erhält so den Brief, dessen Siegel beim Kampf beschädigt wurde. Er liest den Brief, kann mit dem gedrechselten Latein aber nicht viel anfangen und lässt ihn sich von einem eigens geweckten Schreiber übersetzen. Anschließend bringt er ihn zu seinem Erzeuger Sarrasine, dessen Latein auch nicht besser ist; dieser rät ihm, den Brief einfach an Niketas weiterzugeben und zu beobachten, was passiert.
* Adunatos trifft an der Mauer zum Goldenen Horn auf die Sibylle von Pera, eine Angehörige der Blutlinie der Inanna (die Sibyllen sind Orakel, ich benutze die malkavianische Blutlinie der Inannas, die ich früher mal für eine andere Kampagne gestrickt habe, als Vorlage. Die Beschreibung dieser Blutlinie befindet sich in englischer Sprache auf meiner Webseite.) Die Sibylle verlangt, den Wächter Konstantinopels zu sehen, um ihm eine wichtige Information zu entlocken. Sie meint den Säulenheiligen Erasmus, der unweit des Hafens auf einer Säule stehend sein Dasein fristet und alles mitkriegt, was im Hafen passiert. Dummerweise ist dieser Mann von Wahrem Glauben erfüllt, und das Auftreten der Sibylle lässt ihn an einen dämonischen Angriff glauben, den er erfolgreich zurückschlägt. Adunatos bringt die Sibylle darauf hin zu Petronius, dem kommissarischen Toreador-Patriarchen, bei dem gerade Symeon von den Tzimisce weilt, der wiederum eine Lösung anbietet: er wird am Morgen Milena (eine weitere SC) zu Erasmus schicken, um diesem die Antwort auf die Frage der Sibylle zu entlocken. Die Frage: wohin wurden die drei Ebenholzkisten gebracht, die von dem Schiff mit dem roten Phönix entladen wurden?
* Niketas erhält den Brief, liest ihn selbst und findet heraus, dass mit 'Gregorius' wohl Papst Gregor I gemeint sein dürfte, und Symeon Kephas ist kein Geringerer als der Apostel Petrus. Zumindest entspricht die Diktion des Briefes der der biblischen Petrusbriefe. Er steht nun vor der Frage, ob er diesen Brief an Tribonius weiterleiten soll, da früher Schriften mit religiös bedenklichem Inhalt von den Lexor unter den Tisch gekehrt worden waren.
* Konstantin ist von Magnus zum Schutz eines von den Magnus-Lasombra protegierten Händlers abgestellt worden, weil Magnus aufgrund eines Zwischenfalls am Hafen tagsüber (wir berichteten) eine Vergeltungsaktion befürchtet, zu der es aber nicht kommt. So hatte der Spieler von Konstantin nicht viel zu tun, aber er hatte eh sein Charakterblatt vergessen.
* Milena nutzt ihre Fähigkeit, sich tagsüber eingeschränkt zu bewegen, um Erasmus aufzusuchen. Zu ihren Fertigkeiten gehört 'Starrsinn', und mit diesem bringt sie ihn dazu, ihr das Lagerhaus zu zeigen, in dem die Kisten stehen. Die Kisten sind unbewacht dort abgestellt, und sie sind kalfatert und mit einem Mechanismus von innen verschlossen. Da Milena nicht mehr lange aktiv bleiben kann, ohne Schaden zu nehmen, eilt sie zu dem Kloster zurück, in dem sie ihre Tage verbingt, und beauftragt einige Ghule der Tzimisce, die Kisten zu bewachen.
An diesem Punkt haben wir aufgehört. Die Szenen wurden verteilt gespielt, es wurde also in chronologischer Folge hin und her geblendet. Die folgenden Dokumente beinhalten meine Vorplanung und den Brief als Handout:

http://www.nyboria.de/ad890/kapitel_1.pdf

http://www.nyboria.de/ad890/petrusbrief.pdf

Robin

Pendragon:
vielen Dank für die Berichte, ich hoffe auf weitere ;)

Gerade für die eigene KampagnenPlaunung ist der Bericht richtig spannend!

Shao-Mo:
Da ich kommendes Wochenende, ja auch in Rom eine Kampagne anfangen werde (und du mir den Link hier reingeschrieben hast) finde ich das alles schon mal sehr interessant. Werde zuhause mal in die Dokus schauen.

Bitpicker:
Vor fast zwei Wochen lief die zweite Sitzung. Das erste Kapitel war von mir inhaltlich weitestegehend vorgegeben, dieses zweite ist jedoch das Resultat der SC-Handlungen des ersten Kapitels, genauer gesagt, die Konsequenz von Milenas Entscheidung, zwei Ghule der Tzimisce zur Bewachung der drei Kisten abzustellen. Meine Vorüberlegungen zu dieser Sitzung finden sich hier.

Kurz gesagt, die drei Kisten enthalten drei Vampire aus Rom, die bei Sonnenuntergang erwachen. es kommt zum Kampf mit den beiden Ghulen, dem einer zum Opfer fällt; der andere kann entkommen, weil die Vampire genau so überrascht sind wie der Ghul. Symeon, der Erzeuger Milenas, reagiert entsprechend wütend und beauftragt Milena, das wieder gerade zu biegen.

Schön war, dass alle Spieler sich bemüht haben, eine Grund zu finden, warum ihre Charaktere sich ebenfalls in das Viertel und auf die Suche nach den Vampiren zu begeben, so dass sie sich im Laufe der Zeit zusammengefunden haben. Einige Spieler haben auch das Jagen nach Blutpunkten geübt und dabei Disziplinen wie Auspex verwendet. Die Spieler sind ja keine erfahrenen Vampire-Spieler.

Weniger schön war ein deutlicher Mangel an Vorstellungskraft für die jeweilige Situation, was auch mit der ungewohnten Rolle des Vampirs und den damit einhergehenden Kräften zu tun hat; so haben die SC mit Auspex (Geschärfte Sinne) die vom Feuer in der Kirche in Rötschreck versetzten Vampire in einer fast völlig dunklen Zisterne gestellt, die drei kauern sich verängstigt in einer Ecke zusammen und sind offensichtlich unfähig, etwas zu sehen. Statt sich nun diese Situation bildlich vorzustellen und sich rollenspielerisch darauf einzulassen, kommt bloß ein plattes 'ich frage sie, wer sie sind'. Das ist leider ziemlich typisch.

Allerdings herrschte auch allgemeine Müdigkeit, weswegen wir bei dieser Konfrontation dann auch aufgehört haben, ohne sie zu beenden.

Robin

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