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[Engel] - Korruption

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Pyromancer:

--- Zitat von: Turning Wheel am 12.09.2007 | 08:00 ---Ich hatte eine Engel-Kampagne, in der ich versuchte die einzelnen Engel der Schaar zu korrumpieren um gegen einander zu arbeiten.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Sie haben sich zu sehr um die Details gekümmert und dabei aus den Augen verloren, dass Engel vor allem daraus besteht, eine Schaar zu bilden und Probleme und Aufträge gemeinsam zu lösen. Darin liegt eigentlich der grundsätzliche Anspruch des Spiels.

--- Ende Zitat ---

Sollten sie nun zusammenarbeiten oder gegeneinander arbeiten?


--- Zitat ---Ich hoffe, dass es beim zweiten Mal mal eine bessere Spielerschaft geben wird, wenn ich Engel leite.
Vielleicht sollte ich dann die Ansprüche an die Runde etwas zurück schrauben?

--- Ende Zitat ---

Engel kann man nicht mit jedem spielen. Und gerade die eher vom Atheismus geprägte Fantasy-Fraktion hat ab und zu halt schon Probleme mit einem halbwegs realistisch dargestellten Kirchenapparat - der auch noch das Gute in der Welt verkörpert.

Thalamus Grondak:

--- Zitat von: Turning Wheel am 12.09.2007 | 18:32 --- Die Spielerin war dann sauer auf mich, weil ich entschieden habe, dass ihr beim zustechen von oben das Flammenschwert in den Sumpf fällt.

--- Ende Zitat ---
Ok, das ist das Grundsätzliche Arkana Problem.
Ich halte es normalerweise so, das ich neue Spieler sehr sehr Großzügig behandele, damit sie die Vorteile des Arkanasystems überhaupt erkennen. Dann aktzeptieren sie eine HdF Karte mit entsprechenden Folgen problemlos,  vor allem, wenn ihnen Klar wird, das sie ja absolut alle Möglichkeiten haben das Blatt wieder zu wenden. (Oder wie verteilt ihr das interpretationsrecht für die Karte?)

Was die Aufgabe an sich angeht.
Engel sind naiv und indoktriniert. Sie sind aber trotzdem noch individuen, die auch mal was ausserhalb der Char machen können.
Vergiss nicht, es handelt sich um Kinder. Die kann man zwar gut Manipulieren, aber sie behalten auch immer ein Stück individualität.

Ganz allgemein muss ich sagen, das ich es nicht sonderlich Glücklich finde, beim ersten Engel Spiel zu versuchen die Engel gegeneinander auszuspielen.
Ich würde dir Vorschlagen zuerstmal ganz Simple Abenteuer zu machen, in denen die Spieler die Freiheiten des Systems kennenlernen. Dann sollten sie langsam die eigenarten der Welt kennenlernen, und eine Schar die sich gegenseitig Korrumpiert, sollte eher etwas für eine längere Kampagne sein.

DrTemp:

--- Zitat von: Turning Wheel am 12.09.2007 | 18:32 ---[...]
Die Gabrielitin war eine Einzelkämpferin, die sich beim ersten Kampf in der Kampagne überhaupt, von der Schaar entfernt hat, um einen mehr als hundgroßen, fliegenden Käfer in den Sumpf zu verfolgen - zu dem Käfer gesellten sich bei der Verfolgung zwischen den Bäumen dann noch zwei weitere. Sie entschied sich dennoch weiter zu machen. Die erste Arkanakarte für sie war - wie sollte es auch anders sein - der HdF! Die Spielerin war dann sauer auf mich, weil ich entschieden habe, dass ihr beim zustechen von oben das Flammenschwert in den Sumpf fällt.

--- Ende Zitat ---

Das ist eben der Nachteil eines deskriptiven Kartensystems. Vielleicht ist das einfach nicht die Spielweise, die sich die Spieler wünschen?

Aber ein Lösungsansatz könnte sein, zukünftig den jeweiligen Spieler beschreiben zu lassen, wie sich die Karte nun genau auswirkt.


--- Zitat ---Eben diese Spielerin (und ein weiterer) konnte sich auch partout nicht damit anfreunden, dass die Inquisition die oberste Hüterin der Glaubensauslegung ist und für Engel eigentlich vertrauenswürdig sein sollte. [...]

--- Ende Zitat ---

Na, da hat offenbar jemand bei der Gehirnwäsche den Herrn der Fliegen gezogen! :D

Ist doch kein Problem?


--- Zitat ---Der Michaelit hat sich direkten Anweisungen eines städtischen Richters widersetzt, sich nicht in die Verurteilung eines Verbrechers gegen die Kirche einzumischen. Er hat das auch weiter getan, als er informiert wurde, dass der Richter ein verdeckter Inquisitor ist, der einer großen Bande von Herätikern auf der Spur ist. Die Engel sind ins Büro des Richters eingebrochen und haben in seiner Bibliothek herumgestöbert, versehentlich das Rathaus angezündet und den Gefangenen gewaltsam aus dem Kerker befreit, weil er seine eigene Unschuld beteuert hat... :-/

--- Ende Zitat ---

Ja, normale Spielercharaktere halt. ;)


--- Zitat ---Im übrigen, und das meine ich ernst, bin ich absolut davon überzeugt, dass ich selbst daran Schuld bin, dass die Spieler gescheitert sind. Aber die Schuldfrage ist gar nicht relevant, es geht mir ja darum, warum sie gescheitert sind.

--- Ende Zitat ---

Weil Du Fehler gemacht hast. Tut mir leid, das so direkt schreiben zu müssen, aber so liest es sich.

Ich würde es an Deiner Stelle mit den gleichen Spielern (und Charakteren!) weiter probieren, sofern sie sich dazu breitschlagen lassen, aber folgende Dinge anders handhaben:

[*] Wie man in Geschäftsdeutsch heute so schön sagt: Ergebnisoffen spielen.
[*] Die Spieler die Konsequenzen ihrer Karten bestimmen lassen.
[*] Mindestens für je zwei Gegner der SC einen Verbündeten einbauen, und mindestens einen. Die Verbündeten sollten natürlich schwächer sein als die Gegner (deutlich, sonst stiehlt das den SC die Show), aber so merken die Spieler, dass die Welt nicht völlig feindlich ist - und auf der Meta-Ebene, dass der SL nicht ihr Gegner ist.
[/list]



--- Zitat ---Vielleicht muss ich mir demnächst geeigetere Spieler suchen. Auf jeden Fall für Engel auch keine Fantasy-Spieler mehr sondern eher SF-Spieler.

--- Ende Zitat ---

Hm. Wenn Du die aber nicht spoilerst, werden sie das Setting doof finden.


--- Zitat ---Was ich auch gerne wissen möchte, ist ob ihr das als zu hart oder zu ungerecht oder als undurchführbar bezeichnen würdet, die Schar zu korrumpieren. Sind solche overall-Stories zu komplex fürs Rollenspiel oder ist es nicht das, was eine Kampagne eigentlich ausmacht - jetzt mal ganz allgemein und losgelöst von den Spielern, die ich beschrieben habe?

--- Ende Zitat ---

Ich sehe da kein prinzipielles Problem. Nur, man darf als SL keineswegs in die Falle tappen, sich vorher eine Vorstellung vom Handlungsverlauf zu machen und dann frustriert sein, wenn diese nicht eintritt. Auch sehr erzählerisches Rollenspielen ist eben kein bloßes Erzählen, sondern eher "Erleben" einer Geschichte. Auch für den SL.

Pyromancer:

--- Zitat von: Turning Wheel am 12.09.2007 | 18:32 ---Die Gabrielitin war eine Einzelkämpferin, die sich beim ersten Kampf in der Kampagne überhaupt, von der Schaar entfernt hat, um einen mehr als hundgroßen, fliegenden Käfer in den Sumpf zu verfolgen - zu dem Käfer gesellten sich bei der Verfolgung zwischen den Bäumen dann noch zwei weitere. Sie entschied sich dennoch weiter zu machen.

--- Ende Zitat ---

Was hat den der Michaelit dazu gesagt? Meiner hätte gesagt: "Zurück in die Formation. Sofort!"
Eine Engel-Schar ist ein ultra-krasses luftmobiles militärisches Einsatzkommando. Befehl und Gehorsam. Und natürlich gibt es hinterher Streit, weil der Gabrielit sich nicht dem Befehl des Michaeliten unterordnen will. Fakt bleibt: Der Michaelit ist der Führer der Schar und sein Befehl ist Gesetz.


--- Zitat ---Die erste Arkanakarte für sie war - wie sollte es auch anders sein - der HdF! Die Spielerin war dann sauer auf mich, weil ich entschieden habe, dass ihr beim zustechen von oben das Flammenschwert in den Sumpf fällt.

--- Ende Zitat ---

Da hättest du den Gabi auch gleich umbringen können, ehrlich. Alles, was dem bleibt ist ritueller Selbstmord.
Kurioserweise hatte ich in meiner Schar eine ähnliche Situation: Es war glaube ich der erste gemeinsame Spielabend, der Gabi zieht den HdF und ich frag ganz unschuldig: "Was wäre denn für deinen Gabi das schlimmste, was ihm jetzt passieren könnte?" Antwort: "Mein Flammenschwert fällt runter in den Schlamm."
Und das fand ich schon ziemlich krass und dem HdF durchaus angemessen.


--- Zitat ---Der Michaelit hat sich direkten Anweisungen eines städtischen Richters widersetzt, sich nicht in die Verurteilung eines Verbrechers gegen die Kirche einzumischen.

--- Ende Zitat ---

Was als Michaelit sein gutes Recht ist.
Gott->Erzengel->Abt->Michaelit.
Alle anderen auf der Welt stehen in der Hierarchie unter den Engeln, und so lange der Michaelit nicht den klaren Befehl seines Abtes hat, den Anweisungen eines anderen zu folgen, macht er, was er für die Durchführung seines Auftrages für richtig hält.


--- Zitat ---Er hat das auch weiter getan, als er informiert wurde, dass der Richter ein verdeckter Inquisitor ist, der einer großen Bande von Herätikern auf der Spur ist. Die Engel sind ins Büro des Richters eingebrochen und haben in seiner Bibliothek herumgestöbert, versehentlich das Rathaus angezündet und den Gefangenen gewaltsam aus dem Kerker befreit, weil er seine eigene Unschuld beteuert hat... :-/

--- Ende Zitat ---

Auch der normale Feld-Wald-und-Wiesen-Inquisitor steht unter dem Engel.


--- Zitat ---Was ich auch gerne wissen möchte, ist ob ihr das als zu hart oder zu ungerecht oder als undurchführbar bezeichnen würdet, die Schaar zu korrumpieren. Sind solche overall-Stories zu komplex fürs Rollenspiel oder ist es nicht das, was eine Kampagne eigentlich ausmacht - jetzt mal ganz allgemein und losgelöst von den Spielern, die ich beschrieben habe?

--- Ende Zitat ---

Die Korrumption kommt bei Engel meiner Erfahrung nach von ganz alleine. Es hat bei mir vielleicht 8 Spielabende gedauert, da war der Gabrielit zum ersten Mal so weit, offen den Befehl des Michaeliten zu missachten. Der Michaelit wollte mit Ketzern zusammenarbeiten, um die Leben von vielleicht 50 Gläubigen zu retten. Der Gabi war strikt dagegen. Spaß und Drama pur!

Arkam:
Hallo zusammen,

für mich klingt das nach erfahrenen Rollenspielern die ihr Metawissen nutzen.

Institutionen sind immer böse!
Das ist nun Mal einsehr beliebter Ansatz für alle möglichen Geschichten. Das große Institutionen vom Standpunkt des Individuums als zumindestens als träge und an seltsame Grundsätze gebunden angesehen werden ist doch nichts neues. Extreme Individualisten, wie die meisten Abenteurer, stehen solchen Kolossen meisten negativ gegenüber.
Da kann man wenn man nicht darüber spricht bei Engel ganz böse in die Falle tappen.

Gegner die fliehen machen ärger!
Denn entweder sorgt der Geflohene für Gegnernachschub oder er hatte genau die Information / magische Waffe, bei Engel ja ich weiß nicht vorgesehen / das hilfreiche Artefakt bei sich das der Spielleiter seinen Spielern nicht gönnen wollte.

Unschuldig Verurteilter
Ein klassischer Abenteuereinstieg da geht man nicht einfach vorbei weil ein Inquisitor, siehe Punkt 1, einem das befohlen hat.

An Befehle und Regeln halten
Die meisten Rollenspielhintergründe leben davon das die Charaktere von der Norm abweichen. Die enge Anbindung von Engeln an eine Institution mit ihren strengen Regeln mag da sehr befremdend wirken.

Da hilft dann wirklich nur das gegenseitige über das Spiel sprechen.
Hilfreich im Spiel könnte vielleicht sein erst Mal klar zu machen das die Kirche eben nicht böse ist sondern die Ihren vor einem tatsächlichen Übel schützt.
Dann wird später der Konflikt um den eigenen Glauben an die Kirche um so ernsthafter.

Gruß Jochen

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