Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Archiv
Savage Worlds
Daheon:
Tartex schrieb:
--- Zitat ---Tricks erschweren, halten ich für den DSAigsten Fehler den man machen kann.
--- Ende Zitat ---
Entstammt nicht dem Geist von DSA, sondern dem von Over the Edge, die Idee. ;) Dort wird so ein Malus aber auch im Kampf gegeben, wenn der Spieler halt zum dritten Mal hintereinander sagt: "Ich schlage meinen Gegner". Gilt also gleichermaßen bei allen Aktionen.
Fairness ist aber ein gutes Argument gegen Würfelboni/-mali.
@ Zornhau: Wie fair kann man aber deiner Ansicht nach bei der Verteilung von Bennies sein, die ja laut SW-Regelwerk u.a. für besonders clevere Aktionen oder großartiges Rollenspiel vergeben werden sollen? Auch da sind die Bewertungskriterien ja sehr subjektiv, oder etwa nicht? Klar wären die von mir vorgeschlagenen Boni/Mali "Hausregel", aber wenn die Spieler einander bei der Vergabe von Bennies vertrauen, warum sollten sie es nicht auch bei Würfelboni?
Wie immer interessiert
Daheon
Falcon:
Daheon schrieb:
--- Zitat ---Im Grunde genommen haben sie dann ja das Prinzip verstanden: den Gegner mit coolen Aktionen schwächen, damit ein oder zwei andere Mitspieler leichtes Spiel mit ihm haben. Darum geht es doch bei SW-Kämpfen.
--- Ende Zitat ---
schon richtig, aber nicht wenn man dami versucht das System ins Lächerliche zu ziehen.
Deswegen meinte ich schon, am besten das als SL nicht zulassen. Oder eben Malis, die besten Tricks klappen nur einmal.
Eulenspiegel schrieb:
--- Zitat ---Und das sehe ich nicht ein:
Wieso sollte der zweite Kronleuchter bei einem zweiten Kampf gegen einen anderen Gegner nicht genau so effektiv sein, wie der erste Kronleuchter?
--- Ende Zitat ---
Daheon meinte sicher nicht, daß der Kronleuchter immer wieder funktioniert, sondern in einem bestimmten Moment nicht wieder. Wenn ich immer wieder am selben Gegner vorbeischwinge hat er das nunmal irgendwann raus darauf zu reagiere, also Mali. Dasselbe beim Buch.
Der beste Freund ist immer noch Plausibilität, ich würde keinen Bonus/Malus vergeben weil es cool ist sondern weil es der Situation entspricht. Wo wir wieder beim Buch wären, wäre es ein dicker Wälzer kann er ja wirklich effektiver sein als eine Pistole, ein kleines Buch dagegen hätte ich mit Malus vergeben.
Das sind aber alles so Dinge an SW, die man nur Learning by doing verinnerlicht. Bis dahin kann man nur hoffen, daß solche Mitspieler nicht den Reiz an SW verlieren und es eben lächerlich finden.
aber ich würde das gleiche Buch gegen einen neuen Zombie (vor allem in einem neuen Kampf) immer wieder gelten lassen.
Ich bin der Meinung SW hat ein ganzes Maß mehr an Plausibilität als viele andere Action-Systeme. Sonst würde ich es nicht spielen. Man braucht nicht mal viel Mühe um 80% der Shakensitutuationen vernünftig zu erklären.
Spieler die Nachvollziehbarkeit in den Regeln bevorzugen werden ja leider immer noch als Schnarchnasen und Langeweiler angesehen, bloß weil sie keinen Wert darauf legen die gesamte Fiktion irgendeinem Erzählzeug zu unterwerfen. Da kann man mal sehen was DSA uns alles hier angetan hat. Nicht jedes "realistische" Spielen ist automatisch schlecht.
Besser täte es sicher beide Spielweisen als gleichwertig anzusehen. Aber das fällt beiden Seiten offensichtlich schwer.
Da hilft es auch nichts zu argumentieren, wenn ich frage: welche plausible Begründung kann ich geben wenn.... , daß Erzählen doch viel besser und sowieso spannender sei. Ich gehe Erzählspielern mittlerweile ja auch nicht mehr auf den Sack.
EDIT:
Zusatz: ich halte Beschreibungen zur Legitimation sogar manchmal(!!!) für zwingend notwendig. Tricks sind viel freier als das man sie überhaupt mit Attacke, Repair oder Heal Würfen vergleichen könnte. Das ist wie Äpfel und Birnen. Was hier nämlich offensichtlich gerne vergessen wird, ist das Tricks auch auf Entfernung funktionieren.
Ein anderer Mitspieler wollte mal aus 20m Entfernung einen Agility Trick machen. Nach Regeln völlig i.O. aber schwer nachzuvollziehen (Er wolllte also auf einen Gegner zurennen und ihm einen Kieselstein an die Stirn treten).
verlangt man diese Beschreibungen nicht, geht auf einmal alles "ich bin zwar 100km entfernt von euch aber ich mach jetzt mal einen smart trick gegen den WC gegen den ihr solche Probleme habt".
Und dann wird es gegenüber Attacken, die nämlich KLAR geregelt ist durch Reichweite,Schaden usw, sogar unfair diese Beschreibung nicht zu verlangen!
Eulenspiegel:
@ Zornhau
Du hast recht, dass es von SW her nicht vorgesehen ist, dass man Boni dafür bekommt, dass man seine Aktion besonders schön beschreibt. (Das ist in Wushu der Fall, aber nicht in SW.)
Aber darum geht es auch nicht. Es geht nicht darum, dass man etwas schön beschreibt, sondern darum, ob das, was man tut, sinnvoll ist. (Es macht ja auch einen Unterschied, ob ich auf jemanden aus 2 km Meter Entfernung schieße oder aus 2 Meter Entfernung.)
Wenn ich meine große Barbarenstreitaxt am Tor zurücklassen musste, weil ich durchsucht wurde, und nur einen Dolch hineinschmuggeln konnte, dann kann ich auch nur den geringen Dolchschaden beim Würfeln benutzen und nicht den extremem Streitaxtschaden.
Und wenn ich weder Schuss- noch Wurfwaffe dabei habe, darf ich den Shooting Skill überhaupt nicht verwenden. (Mal ganz davon abgesehen, dass ich den Shooting-Skill auch erschweren würde, wenn der Gegner hakenschlagend auf 3 km Entfernung herumhüpft, bzw. Boni geben würde, wenn der Gegner ruhig mit dem Rücken zu mir steht und meinen Schuss nicht erwartet.)
Das heißt, die Begleitumstände spielen immer eine Rolle, wie leicht oder schwer etwas zu tun ist. (Das ist nicht nur im Kampf so: Mit Hilfe eines Seils auf einen Baum zu klettern, ist einfacher, als ohne Hilfe auf eine Steilwand zu klettern.)
Aber nochmal explizit:
Es ist mir egal, ob der Spieler jetzt lapidar sagt: "Ich ziehe den Teppich unter dem Gegner weg." oder ob er sagt: "Behände greife ich nach dem Teppich, auf dem der wütende Gegner steht, und mit einer flinken aber dennoch starken Bewegung ziehe ich am Teppich, so dass der Gegner hoffentlich das Gleichgewicht verliert und völlig überrascht hinfällt."
Beides ist ingame das gleiche. Und wie es der Spieler ausdrückt, ist mir egal. Daher wäre für mich beides der gleiche Schwierigkeitsgrad.
Aber zwischen: "Ich ziehe ihm den Teppich weg." und "Ich bewerfe ihn mit Wattebällchen" existiert nunmal ein Unterschied. Und da würde ich den Teppichzieher stärker belohnen als den Wattebällchenwerfer. (Wobei beim Wattebällchenwerfer zusätzlich die Frage ist, ob ich das als Shooting oder als Gewandheits-Trick bewerte.)
--- Zitat ---Wenn ein Spieler seinem Agility-Trick oder sonst einem Kampfmanöver wie Test of Will usw. VON SICH AUS eine Beschreibung zufügt, dann ist das ein netter BONUS, der der gemeinsam erspielten Story dient. - Diese Beschreibung ist aber NICHT NOTWENDIG. Und KEIN Spielleiter hat darauf irgendeinen "Anspruch".
--- Ende Zitat ---
Also ich habe es bisher immer so erlebt, dass Spieler sagen, was sie ingame tun und dass daraus dann klar wird, welcher Regelmechanismus greift und auf was gewürfelt werden muss. (z.B. "Ich kletter aufs Dach." impliziert, dass auf Climbing gewürfelt wird. "Ich knacke die Dachtür und gehe über die Treppe aufs Dach." impliziert, dass auf Lockpicking gewürfelt wird. Aber "Ich würfle mal auf Stealth, um aufs Dach zu gelangen." ist halt je nach Situation entweder zulässig oder unzulässig.)
Ich habe es jedoch noch nie erfahren, dass eine Gruppe nur sagt, welchen Regelmechanismus sie anwendet, ohne das klar wird, was sie ingame überhaupt macht.
Und ich stelle mir solche Kämpfe auch extrem langweilig vor:
Spieler1: "Ich verwende meinen Shooting Skill mit dem Gewehr."
Spieler2: "Ich mache einen Ability Trick."
SL: "OK, der erste Gegner macht einen Smarts Trick und der zweite Gegner verwendet seinen Shooting Skill mit der Pistole."
Sorry, solche Kämpfe klingen einfach nur extrem Brettspiellastig und ich bezweifle, dass es von den Autoren so gedacht war.
@ Falcon
Deinem Post kann ich voll und ganz zustimmen. So handhaben wir das auch.
Daheon:
Hui, jetzt muss ich aber gucken, dass ich aus der Erzählspieler-Schublade wieder raus komme. ;)
Mit "cool" meinte ich tatsächlich plausibel, zur Spielsituation passend. Es liegt mir fern, Spieler zu "bestrafen", die nicht jede ihrer Handlungen bis ins Kleinste ausschmücken. Aber ich denke mir auch, dass Spieler, die sich bemühen, einer Spielsituation entsprechend zu handeln, sich unfair behandelt fühlen, wenn Mitspieler, die "mit Wattekugeln nach Panzern werfen", genauso erfolgreich sind, weil laut Regelwerk Trick gleich Trick ist.
Meiner Ansicht nach bedeutet das, lediglich dem Buchstaben des Gesetzes zu folgen und nicht seinem Geist.
Wenn ich mit dieser Meinung die Schublade von innen abgeschlossen haben sollte, ist's dann aber auch egal... ~;D
Immer nach den richtigen Worten suchend
Daheon
tartex:
--- Zitat von: Daheon am 29.06.2008 | 23:33 ---Hui, jetzt muss ich aber gucken, dass ich aus der Erzählspieler-Schublade wieder raus komme. ;)
--- Ende Zitat ---
Ich bin ja auch dreckiger Erzählspiel-Hippie und gerade deshalb gegen die Bewertung der Erzählung/des Tricks durch den Spielleiter. :P
Wobei ich wahrscheinlich trotzdem als Spielleiter im Falle des Wattebausches ganz brutal das Erzählrecht an mich reißen würde und sagen "Nein, du machst ja was viel cooleres, nämlich...".
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln