Autor Thema: Abenteuer gekauft oder erfunden?  (Gelesen 6174 mal)

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Offline Matthus

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Abenteuer gekauft oder erfunden?
« am: 7.11.2007 | 17:38 »
Wie sieht Eure Erstellung von Abenteuern aus? Hangelt Ihr Euch an gekauften Scripten entlang, erstellt eigene Welten, oder macht eine Mischung dazwischen?

Interessieren würde mich auch, wie lange ihr Euch Zeit nehmt, ein Abenteuer oder gar eine Kampanie vorzubereiten (den Top "ist Vorbereitung overrated" habe ich gelesen - ich möchte mehr auf den zeitlichen Aufwand hinaus  ;) )

Zu Studentenzeiten haben wir noch in eigenen Welten gespielt - heute bleibt mir nur die Zeit ein paar fertige Abenteuer "aufzumotzen". Wie macht ihr das?

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Ein

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #1 am: 7.11.2007 | 17:57 »
Ausschließlich homebrews. Für jeden Abend ca. 30 min.

Offline Friedensbringer

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #2 am: 7.11.2007 | 18:03 »
wie so oft: depends

für viele con abenteuer hab ich nicht mehr als ne stunde vorbereitung betrieben, für einige kampangen auch kaum mehr. für durchschnittliche d&d kampangen wirds dann schon richtig viel, etwa 8-10 stunden arbeit zum erstellen der kampange, dann jeweils 3-4 stunden vorbereitung pro spielabend. wobei ich zu geizig bin mir ne fertige welt zu kaufen, und sowas stets selbst gemacht habe. gleiches gilt für abenteuer (bisher 2 nicht selbstgeschriebene abenteuer gespielt). für die nächste cthulhu kampange hab ich ebenfalls um die 10 stunden vorbereitet bevor der erste spielabend stattfindet.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

Tybalt

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #3 am: 7.11.2007 | 18:44 »
Ich spiele keine vorbereiteten Abenteuer, weil es bei mir immer daneben geht. Irgendwann löse ich mich vom Plot, weil es an der jeweiligen Stelle eine gute Idee ist, und dann wird es chaotisch.

Ich muß das Abenteuer von vorn bis hinten selbst ausgedacht haben, nur so kann ich wild improvisieren und es bleibt doch noch in sich konsistent.

Die Vorbereitungszeit ist unterschiedlich, da ich Vorbereitung selbst aber langweilig finde, ist es eher kurz. Ich bereite eh nur noch das allernötigste vor, also nur die wichtigsten Grundstrukturen (Wer will was und wer will es auch oder will etwas degegen unternehmen und warum wollen sie es?), Nebenplots und Komplikationen werfe ich gern am Spieltisch dazwischen.


Tybalt

Durag

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #4 am: 7.11.2007 | 18:50 »
Ich habe mit beidem gute und schlechte Erfahrungen gemacht - wenn die Gruppe mitzieht, kann auch das verschriene Railroading Spaß machen und wenn die Gruppe mtzieht, können improvisierte Abenteuer wunderschön und komplex sein und viel Tiefgang aufweisen. Wenn die Gruppe nicht in Form ist, dann ist es egal, was man spielt. Bei mir hing der Erfolg eines Abenteuers fast immer von der Gruppenmoral ab - wenn die Gruppe Lust auf ein Kaufabenteuer hatte, funktionierte es, wenn nicht, dann halt nicht. Und man fühlt den Unterschied (nicht unbedingt qualitativ zu verstehen) zwischen Kaufi und Impro schon deutlich!

Boni

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #5 am: 7.11.2007 | 22:50 »
Ich bereite eigentlich fast ausschließlich selber vor. Einzige Ausnahme sind Einführungsabenteuer aus Regelwerken (daß Abenterue im Buffy-RPG war der Hammer  ;D). Einige der alten Pendragon-Abenteuer werden wohl noch den Weg in die aktuelle Kampagne finden.

Offline Elgor der Rollschuhhund

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #6 am: 8.11.2007 | 00:12 »
Als ich damals anfing zu spielen, da gab es nur Kaufabenteuer. Das hat sich dann aber mit der Zeit gewandelt, mittlerweile werden die meisten Abenteuer selbst geschrieben. Gegen Kaufabenteuer habe ich aber auch nichts einzuwenden (auch wenn man normalerweise schon eine Menge ändern muss, damit es in dein Setting oder zu den Spielercharakteren passt).

Der zeitliche Aufwand ist immer sehr unterschiedlich. Ich grübel zwar fast täglich über das aktuelle oder das kommende Abenteuer nach, trotzdem kommen mir dabei meist nicht so gute Ideen. Ich bin da immer auf die ein oder andere kreative Phase angewiesen. So grob über den Daumen geschätzt wird bei mir nur eine halbe Stunde in der Woche wirklich
 vorbereitet.
Zu Zeiten, als ich noch regelmäßig gespielt habe war das oft (sehr oft) zu wenig und vorbereiten wurde am Tag des Spielabends zur Qual (oder man verließ sich auf's improvisieren). Zur Zeit spielt meine Gruppe aber nur sehr unregelmäßig, so dass ich mit diesem sporadischen vorbereiten ganz gut hinkomme.

Offline Vanis

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #7 am: 8.11.2007 | 08:30 »
Ich hab die Erfahung gemacht, dass Kaufabenteuer (gerade bei Cthulhu) mehr Arbeit machen als selbst geschriebene. Ich meine, man muss sich ja auch erstmal hinsetzen und die Dinger lesen. Bei Kampagnen ist das in Sachen Länge oft mit einem Roman vergleichbar, nur dass man als SL dann auch das meiste im Kopf haben muss.

Zur Zeit arbeite ich meine Abenteuer in GURPS Banestorm selbst aus. Wieviel Zeit ich da investiere, kann ich nicht genau sagen, da ich immer mal wieder rangehe, Karten zeichne, kurze Plothooks notiere, NSCs ausarbeite. Dabei gings mir auch schon so, dass ich einn ganzes Abenteuer kurzerhand weggelassen hab, da ich mir dachte, es passt jetzt doch nicht mehr so ganz.
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Offline Bitpicker

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #8 am: 8.11.2007 | 08:36 »
Ich stimme Vanis zu: selber geschriebene Abenteuer machen weniger Arbeit, jedenfalls beim Leiten. Kaufabenteuer sehen in meinen Augen immer nur so lange stimmig aus, bis die Spieler drauf losgelassen werden; dann sieht man die Löcher und fällt rein.

Ich verwende gerne durchdachte Kaufsettings, insbesondere mit Verbindung zur Realwelt. Die Plots kommen aber von mir.

Wie in dem Vorbereitungsthread erwähnt, liebe ich Vorbereitung und lasse eine Kampagnenidee gerne auch mal ein Jährchen oder zwei köcheln, bevor ich sie umsetze, vor allem, wenn es umfangreichen geschichtlichen Hintergrund zu recherchieren gibt.

Robin
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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #9 am: 8.11.2007 | 08:40 »
Früher habe ich nur Selbsgeschriebenes verwendet. Allerdings hat sich das immer mehr in Richtung Kaufabenteuer gewandelt. Ich habe durch den Job nicht mehr so viel Zeit zum Vorbereiten. Von daher sind mir sinnvolle Kaufabenteuer oder -Kampagnen sehr willkommen. Gerade bei D&D spart das jede Menge Arbeit.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Mc666Beth

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #10 am: 8.11.2007 | 08:45 »
Rein vom zeitlichen Punkt gesehen, finde ich Kaufabenteuer sehr cool, vor allem wenn man davon eines in der Hinterhand hat, wenn gerade Stress im Beruf oder Schule/Uni angesagt ist.
Auf der anderen Seite habe ich auch Spaß daran selbst Plots zu entwickeln, bei Kaufabenteuern entfällt diese Befriedigung. Bei mir ist das Verhältnis von Kaufabenteuern zu selbst entworfenen ABs so 1:15.

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #11 am: 8.11.2007 | 08:56 »
Ich finde es leichter Kaufabenteuer zu leiten, da ich dann immer einen Leitfaden habe, der mich, wenn ich mal durcheinander komme, bei der Hand nimmt und sagt: Guck mal da...da ist die Lösung! Auch finde ich an Kaufabenteuern gut, dass die Beschreibungstexte häufig komplett ausgearbeitet sind und ich meine Beschreibungen dann an diesen Orientieren kann. Das macht alles viel einfacher. Und die meisten Kaufabenteuer die ich gespielt/geleitet habe, waren durchweg gut...

Eigene Abenteuer zu improvisieren, habe ich vor einiger Zeit aufgegeben. Ich verstricke mich dabei zu schnell in Widersprüchen und dann wirds unlogisch - was wiederum den Spielabend kaputt macht (IMHO!). WENN ich eigene Abenteuer schreibe, dann baue ich sie zumeist genauso auf wie Kaufabenteuer und arbeite sie auch so aus (zuletzt geschehen ist das bei mir mit Cthulhu...mein Abenteuer "Und wenn die Angst..." hat sage und schreibe 25 Din A4 Seiten :D)...dementsprechend lange brauche ich auch für eigene Abenteuer. "Und wenn die Angst..." hat mich mehrere Monate Zeit gekostet - allerdings da wohl eher aus Motivationsgründen, weil wir sehr lange GAR nicht gespielt haben und das Abenteuer ursprünglich für Shadowrun 3 sein sollte.

Offline Crimson King

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #12 am: 8.11.2007 | 10:02 »
Ich kaufe mir zu neuen Settings meistens Einführungsabenteuer, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was die Autoren mit dem Setting für eine Spielweise erreichen wollen. Ich spiele sie aber nie. Für One Shots sind sie meistens zu umfangreich, da denke ich mir halt was Kompakteres aus. Für Kampagnen arbeite ich immer mit Plots, die stark auf den Charakterhintergründen und deren Flags aufbauen, Fertigabenteuer können da maximal als Inspiration her halten.

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Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Joe Dizzy

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #13 am: 8.11.2007 | 10:18 »
Je höher mein Anspruch an die Spielrunde ist, desto eher greife ich zu fertigen Abenteuern. Nicht weil ich der Meinung bin, dass andere Leute bessere Abenteuer für meine Gruppe schreiben können als ich, sondern weil ich mich so voll und ganz auf das Leiten konzentrieren kann.

Wenn ich noch den Entwicklungsprozess des Abenteuers im Hinterkopf habe, fällt mir das Leiten meist schwerer.

Offline critikus

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #14 am: 8.11.2007 | 10:45 »
Traditonell schreibe ich meine Abenteuer immer selber. Ich lasse mich gerne durch andere Abenteuer inspirieren, aber am Besten kann ich Abenteuer leiten, die ich mir selber erdacht habe.

Allerdings dauert die Vorbereitung dann auch recht lange. Ein paar Wochen sind nicht ungewöhnlich.
»Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!«
Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus S. F. X. van Dusen

"Ich bin mit dem was Du schreibst nicht einverstanden, aber ich werde Dein Recht Deine freie Meinung zu äussern mit meinem Leben verteidigen" - - Evelyn Beatrice Hall (1868 – 1956), doch nicht Voltaire (1694-1778)

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! - Immanuel Kant 1784

Offline Bitpicker

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #15 am: 8.11.2007 | 12:53 »
Als Ergänzung zu dem, was ich vorhin geschrieben habe: ich sehe es als einen Nachteil an, dass Kaufabenteuer (unvermeidlicherweise) keinen Bezug zu den Charakteren haben. Für mich hat ein gutes Abenteuer immer eine starke Verknüpfung mit den Charakteren, so wie man auch nicht James Bond in 'Pretty Woman' sehen will. Bei High Fantasy mit dem üblichen Strickmuster 'gute Helden retten die Welt' mag das noch angehen, aber wenn es auch darum geht, eine gewisse charakterliche Tiefe zu erreichen, nutzen Kaufabenteuer m.E. recht wenig.

Robin
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Offline Blizzard

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #16 am: 8.11.2007 | 13:06 »
Meistens denke ich mir meine Abenteuer selbst aus. Kaufabenteuer leite ich eigentlich nur dann, wenn mir bis zur nächsten Sitzung absolut nichts einfällt für ein eigenes Abenteuer. Kaufabenteuer haben den Nachteil, dass ihre Qualität teilweise recht schwankend sein kann (Systemabhängig), und dass viele doch recht linear aufgebaut sind. Der Vorteil ist wiederum, dass sie Bilder oder andere Sachen enthalten, die man kopieren und dann als Handout an die Spieler verteilen kann.

Manchmal vermische ich auch Elemente aus Kaufabenteuern mit meinen eigenen Abenteuern. Aber i.d.R. sind mir eigene (ausgedachte) Abenteuer schon lieber. Die Vorbereitungszeit und der Vorbereitungsaufwand sind i.d.R. kürzer; ich kann die Charaktere und deren Hintergründe besser in die Story einbauen. Zudem besteht bei den eigenen Abenteuern weniger die Gefahr, dass ein Spieler das Abenteuer bereits kennt.
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Offline sindar

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #17 am: 8.11.2007 | 13:08 »
Beides. Wenn ich eines finde, das mir passt, nehme ich es. Wenn mir eine gute Abenteueridee kommt, mache ich ein AB daraus (meist komplett improvisiert, wobei ich mich sehr stark von den Spielern leiten lasse). Weil ich recht gut im Improvisieren bin (und sauschlecht im Vorbereiten, wie ich feststellen musste :-[), habe ich auch mit Loechern in Kaufabenteuern wenig Probleme.
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Offline Skyrock

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #18 am: 8.11.2007 | 13:53 »
Ich nehme so gut wie immer Eigenbauten. Ein Großteil der Fertigabenteuer sind lahme Eisenbahnfahrten von drittklassigen Möchtegernromanciers, und bis ich die gelesen und ihre Untauglichkeit erkannt habe habe ich schon einen halben Dungeon runtergepinselt.

Die Vorbereitungsdauer kommt darauf an wie viel Aufwand es ist Statblöcke zu erstellen (bzw. wie sehr das System mir da durch Fertigfutter, Goongeneratoren etc. Arbeit abnimmt). Von der ersten Idee bis zum letzten Dungeonraum kann gut und gerne ein ganzer Abend draufgehen, danach noch kleine Schliffe hier und da zwischendurch wenn mir noch eine interessante Idee für ein cooles Monster oder einen ungewöhnlichen Encounter kommt. (Ich bin ein unverbesserlicher Perfektionist und Numbercruncher.)
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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #19 am: 8.11.2007 | 18:48 »
Moin

Ich schreibe zwar Abenteuer für andere (und bin dann wohl einer der schrecklichen "Romanciers"), leite aber keine Kaufabenteuer.
Da ich üblicherweise nur in Systemen leite, deren Regeln ich auch beherrsche, spare ich mir Aufzeichnungen, außer einer Namensliste mit Anmerkungen zu den NSCs, damit ich die Leutchen nicht durcheinander schmeiße. Die Abenteuerentwicklung selbst frisst nach einer zündenden Idee nur ein paar Stunden beim Auto fahren oder ähnlichen Zeit-tot-schlag-Situationen.

Offline Arkam

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #20 am: 21.11.2007 | 00:59 »
Hallo zusammen,

ich habe eine deutliche Vorliebe für selbst erdachte Abenteuer.
Zu Schulzeiten habe ich wohl 2-4 Stunden pro Abenteuer aufgewendet.
Inzwischen mache ich mir zwar viele Gedanken zum Abenteuer aber die eigentliche Vorbereitung fällt dann meisten mit 0,5 bis 2 Stunden extrem kurz aus.
Das hat weniger mit Genius als vielmehr mit mangelnder Zeit zu tun. Große Lücken tauchen dann auf wenn es nicht um die Geschichte sondern die Fakten also etwa Werten von NPCs geht.

Gruß Jochen
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Illusionista

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #21 am: 21.11.2007 | 17:11 »
Grundsätzlich eigene Abenteuer, da kann ich mich austoben und improvisieren bis der Arzt kommt. Es gibt imho nur wenige gute Kaufabenteuer, darum selber machen und es paßt in meine eigene Kampagne einfach besser rein.

Offline Tantalos

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #22 am: 21.11.2007 | 17:13 »
Grundsätzlich eigene Abenteuer, da kann ich mich austoben und improvisieren bis der Arzt kommt. Es gibt imho nur wenige gute Kaufabenteuer, darum selber machen und es paßt in meine eigene Kampagne einfach besser rein.

Leider gibt es auch viele schlechte selbstgemachte Abenteuer. Ich weiß es, weil davon 2-3 an meiner Spielrunde ausprobiert wurden... von mir.
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Offline Jericho

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #23 am: 21.11.2007 | 17:15 »
Angefangen hab ich mit gekauften, aber schnell festgestellt das es mir persönlich einfacher fällt mit meinen eigenen Ideen zu spielen! Und seitdem denke ich mir alles selber aus! Ist auch schöner wenn man gutes feedback bekommt und weiß das man es sich selber ausgedacht hat!
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Illusionista

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #24 am: 21.11.2007 | 17:17 »
@J:Jack

Klar. Ich kenne keinen Spielleiter, mich mitzählend, der ständig gute Abenteuer macht. Funktioniert einfach nicht. Aber ich hab halt mit vielen kaufabenteuern meine Probleme, sprich ich muss zuviel Arbeit reinstecken um aus nem Dungeon Bash (nur als Beispiel) was Nettes zu zaubern. Da kann ich sofort selber was basteln. Naja und es gibt kaum Sci-Fi/Fantasy Abenteuer zu kaufen.

Offline Tantalos

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #25 am: 21.11.2007 | 17:23 »
Zitat
Naja und es gibt kaum Sci-Fi/Fantasy Abenteuer zu kaufen.
Jau, das stimmt auch. Und ist auch echt schade...

Ich halte es aber zur Zeit ganz gut, Kaufabenteuer zu nehmen und die dann auf die Gruppe anzupassen. Klar, dauert seine Zeit und ist auch arbeit, aber da kriege ich für mich die besten Ergebnisse raus...
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Offline Silent

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #26 am: 21.11.2007 | 17:24 »
Inzwischen leite ich grundsätzlich nur selbst erstelltes.

Man kann alles schön an seine eigenen Pappenheimer anpassen, was man bei gekauften auch tun müsste.
Man läuft nicht gefahr, dass der Zauber X den Plot sprengt, weil man ungefähr wissen sollte, was der Hausmagier so kann.

Ideen gehen mir zum Glück nicht so schnell aus, bzw. kann ich eine Idee in der gleichen Gruppe mehr als einmal verwenden, wenn man einfach geschickt die Farbe des Lacks ändert ;)
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Illusionista

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #27 am: 21.11.2007 | 17:28 »
Jau, das stimmt auch. Und ist auch echt schade...

Ich halte es aber zur Zeit ganz gut, Kaufabenteuer zu nehmen und die dann auf die Gruppe anzupassen. Klar, dauert seine Zeit und ist auch arbeit, aber da kriege ich für mich die besten Ergebnisse raus...

Wenn es für Dich paßt, ist es doch vollkommen okay. Ich hab einfach zuwenig Lust um Abenteuer umzubasteln. Wobei ich auch finde, dass man es manchem Modul auch anmerkt, woher es stammt. ich weiss noch, als ein Freund von mir vor 10 Jahren ein DSA Abenteuer in unserer Runequest Runde leitete. Irgendwie hat das nicht gepaßt.

Offline Toppe

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #28 am: 21.11.2007 | 19:25 »
irgendwie ist das bei mir etwas systemabhängig. habe noch nie ein D&D Abenteuer selbst gebastelt. früher waren das meist auf die Realms umgebastelte DSA abenteuer aus der WunderWelt (vorbereitungszeit:durchlesen + Monster im MM anmerken). Bei Shadowrun sind es Kaufabenteuer (UB  >;D) oder auf die in verschiedenen Büchern vorzufindenden abenteuerideen aufbauende. Sowas braucht dann schon mal längere Vorbereitungszeit. Für vampire haben die Ideen aus den "by Night" Settings gereicht um gute Abeteuer fast von selbst entstehen zu lassen (Vorbereitung daher ca. 10 minuten). Bei mage oder Star Wars ist alles selbst gebastelt was die Vorbereitungszeit automatisch nach oben treibt. Wir sprechen dann von Wochen die mit dem ausarbeiten des Hintergrunds draufgehen. Dann gibts aber zB auch genaue sternenkarten mit kleinen Geschichten für fast jeden Mond.
habe noch genügend abenteuer rumliegen oder im kopf stecken um bis an mein ende versorgt zu sein, selbst wenn ich morgen meinen Job kündige und nur noch spiele. Und es kommen sicher noch einige hinzu.
Sorry, you must have been boring.

Offline Joerg.D

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #29 am: 21.11.2007 | 19:43 »
Erfunden!
Gekaufte Abenteuer sind meist nicht so pralle und ich schneidere den Plott gerne auf die Hintergründe der Gruppe zu.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Robert

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #30 am: 21.11.2007 | 20:00 »
Am Liebsten hab ich geschenkte Abenteuer(meint: Kostenlos im Web oder aus Magazinen, die ich auch ohne Abenteuer gekauft hätte) ~;D

Ich leite bei D&D bzw. S-Run gerne mal selbstgestrickt, aber für Kampagnen greife ich eher auf professionelle Werke zurück
Auf meinem Schreibtisch harren derzeit "Witchfire Trilogy"(D&D Iron Kingdoms) und "Out in the Black"(Serenity RPG) auf die Übersetzung der Vorlesetexte und wichtigsten Begriffe.
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

Offline Wolfenburg

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #31 am: 22.11.2007 | 15:07 »
Naja ich binn ein wehnig gespalten.

Fuer einzelne Abenteuer finde ich es fast egal ob man sie kauft oder selbst entwirft.
Aber bei Kampanien stelle ich fest, dass der vorbereitungs aufwand fuer Kaufkampanien sehr viel groesser ist als fuer selbsterdachte. Bei selbsterdachten habe ich die wichtigen Hintergruende alle im Kopf und kann entsprechend improvisieren. Bei grossen kauf Kampanien muss man sich aber vor beginn alles mal durchlesen um nicht schon am ersten abend inkonsistensen reinzubringen. Spieler neigen doc eben gerne dazu Dinge zu tuen oder zu fragen die die nicht vorgesehen sind. Wenn ich die Kampanie selbst im Kopf hab, dann lasse ich eben alle so reagieren wie ich es fuer Sinnvoll halte und muss nicht den Masterplan aendern.


Daheon

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #32 am: 22.11.2007 | 16:12 »
Obwohl ich mich gerne von Kaufabenteuern inspirieren lasse (sprich Plot- und/oder NSC-Ideen daraus klaue) habe ich feststellen müssen, dass meine Spielrunden echt grauslig werden, wenn ich versuche, ein Kaufabenteuer durchzuspielen. Aus irgendeinem Grunde bin ich dann total verkrampft und entwickele mich zum "Oberzugführer". Ich brauche immer das Gefühl, dass das Kind meins ist, um es schaukeln zu können.

Das Lesen und Anpassen von Kaufabenteuern (oder gar Kampagnen) empfinde ich zwar nicht unbedingt als zeitaufwendiger, aber doch als mühseliger als das Vorbereiten eigener Abenteuer, da diese sich idealerweise in meinen Runden meist aus den Motivationen der SC ergeben.


Offline Nocturama

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #33 am: 22.11.2007 | 17:20 »
Fertige Abenteuer benutze ich in der Regel nur für One-Shots. Sonst denke ich mir meine Plots lieber selber aus, weil ich genug Ideen habe (und die müssen irgendwann aus meinem Kopf) und ich mich viel mehr aufs leiten freue, wenn es meine eigenen Plots sind. Ein bißchen Enthusiasmus muss einfach sein.

Bisher habe ich meiner aktuellen Runde auch nur eigene Sachen geleitet. Da mir aber eines der wenigen (das einzige?) Kaufabenteuer für das System in die Hände gefallen ist, werde ich das mal ausprobieren, auch wenn ich es während der Vorbereitungen schon fast bereue... na ja, die Investition soll nciht umsonst sein...
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Offline Steppenork

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #34 am: 23.11.2007 | 10:55 »
Es ist schon ne Weile her, dass ich das letzte Mal geleitet habe, allerdings war das eine selbstgeschriebene/-improvisierte und auf die Gruppe zugeschnittene Kampagne. Ich hab früher mal DSA-Kaufabenteuer geleitet und muss sagen, dass ich davon nur mäßig überzeugt war. Da hat man es oft mit ausgearbeiteten Geschichten zu tun, die echt Probleme machen können, wenn die Spieler ganz andere Ideen haben als die Autoren. Da ich nix von Railroading halte, muss ich dann sowieso vieles was im Buch steht über den Haufen werfen und improvisieren. Übrig bleibt dann nur noch die Szenarioidee. Ich finde es deswegen besser, wenn  man nur ein Szenario mit einigen Eckpunkten hat und den Rest offen gestalten kann. Das geht IMHO mit Selbstgeschriebenem besser.

Gruß vom Ork.
Wieso? Wer den Metaplot nicht mag, soll kein DSA spielen.

"What is best in life?"
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Illusionista

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #35 am: 23.11.2007 | 11:03 »
Mal ne kurze Zwischenfrage. Was ist Railroading? Ich meine, ich als alter Rollenspielsack kann mit diesen neumodischen Begriffen nix anfangen. :korvin:

Offline Steppenork

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #36 am: 23.11.2007 | 11:19 »
Mal ne kurze Zwischenfrage. Was ist Railroading? Ich meine, ich als alter Rollenspielsack kann mit diesen neumodischen Begriffen nix anfangen.
Railroading ist das Festhalten an einem bestimmten Handlungsablauf.

D.h. Der Spielleiter sagt nicht "Ihr steht an einer Straßengabelung, welchen Weg nehmt Ihr?" und passt dann je nach Entscheidung den weiteren Abenteuerverlauf an, sondern er sagt "Ihr kommt zu einer Gabelung und nehmt den linken Weg".

Ein Kompromiss wäre, wenn sie sich entscheiden dürften, ob sie rechts oder links gehen und der Spielleiter nach dem Motto "Alle Wege führen nach Rom" das gewünschte Ereignis dann eben dort eintreten lässt, wo die Spieler langgehen (Illusionismus wenn die Spieler glauben, sie würden wirklich entscheiden oder Partizionismus, wenn sie wissen, dass sie getäuscht werden, es aber bewusst in Kauf nehmen).

Gruß vom Ork.
Wieso? Wer den Metaplot nicht mag, soll kein DSA spielen.

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Offline Neidhardt

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #37 am: 23.11.2007 | 12:06 »
Als ich mit Rollenspiel anfing (1981) gab es so gut wie nichts, was man hätte kaufen können. Ich war dadurch sogar gezwungen alles selbst zu kreieren.

Dabei bin ich geblieben und habe nur sehr selten auf Kaufabenteuer zurückgegriffen. Außerdem macht es mir Spaß, Geschichten zu erfinden oder z.B. für historische Settings zu recherchieren. Der Aufwand fällt dadurch sehr unterschiedlich aus, im Estremfall kann die Vorbereitung Wochen oder sogar Monate dauern, meist benötige ich jedoch für ein Szenario nur ein paar Stunden, wobei ich dazu bemerken muss, dass ich meine Abenteuer möglicht druckreif gestalte.
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Illusionista

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #38 am: 23.11.2007 | 13:09 »
@Steppenork

Vielen Dank für die Erläuterung. Tja dann muss ich sagen, ich als SL nutze kein Railroading und in meinen Runden auch nicht. Wir haben immer die freie Wahl und landen doch immer da wo wir landen sollen.

@Neidhardt

Und bei vielen Rollenspielen ist man sogar genötigt, selber Alles zu machen, da es außer den Regeln nichts gibt.

Offline yossarian

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #39 am: 5.12.2007 | 00:09 »
Früher habe ich recht viele Abenteuer gekauft, aber die dann doch meistens stark umgebaut. Heute mache ich meinen Kram komplett selbst, schon um die Charaktere und die Spielervorlieben berücksichtigen zu können. Pro Sitzung bedeutet das vielleicht ein bis zwei Stunden Vorbereitung - an meinen Kampagnenwelten sitze ich allerdings bedeutend länger.

Offline Haukrinn

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #40 am: 5.12.2007 | 12:55 »
Nein, das wäre Illusionismus.
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Offline Blizzard

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #41 am: 5.12.2007 | 13:02 »
Railroading wäre wohl eher, wenn es keinen Unterschied macht, ob sie links oder rechts gehen und auf jeden Fall bei der verlassenen Mine ankommen.
Nein. Railroading wäre es, wenn es genau einen Weg geben würde, der direkt zur Mine führt.

Insofern:
Nein, das wäre Illusionismus.
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Nachtgarm

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #42 am: 5.12.2007 | 13:18 »
Also als ich damals, anfang der 90er, mit der DSA Grundbox anfing (und sofort ohne jemals gespielt zu haben den Meister machen musste) waren es erstmal nur fertige Abenteuer, wobei ich bis heute DSA Abenteuer im Schnitt noch recht gelungen finde für vorgefertigtes Material. Anders sah es dann Jahre später bei AD&D aus, da gab es nur selbsterdachtes (aller Qualitätsstufen). Bei anderen Spielen wie Cthulhu oder (n)WoD kamen auch stets selbsterdachte Abenteuer zum tragen, wobei dort ja auch das Setting definiert ist in der Regel. Grausam fand ich alle fertigen Abenteuer für D&D (3rd). Kurzer Text der nur annähernd sowas wie einen Plot aufweist, und dann einfach ne Karte mit 47 nummerierten Räumen, deren Beschreibungen dann folgen - ätzend! Nicht nur langweilig zu spielen sondern auch ermüdend für den SL vorzubereiten (es liest sich eben nur zäh). Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B. Witchfire).

Fertige Abenteuer nehme ich nur gelegentlich um Zeit zu sparen, oder um nen Einstieg zu finden. Darüberhinaus hat es sich bewährt ein Setting zu wählen (z.B. Forgotten Realms) und dort nun ein eigenes Abenteuer zu platzieren. Das hält die Vorbereitungen in einem überschaubaren Rahmen.

Offline Steppenork

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #43 am: 5.12.2007 | 13:28 »
Da ich vergangenes WE seit Langem erstmals nochmal eine Runde geleitet habe, möchte ich grade noch mal ein paar Eindrücke beschreiben:

Gespielt haben wir Vampire The Requiem bzw. new World of Darkness, die Spieler alle völlige Neulinge im WoD-Universum. Als Location habe ich mich für Los Angeles entschieden, die Charaktere sind zu Beginn der Geschichte noch Menschen und noch nie in Kontakt mit der Welt der Dunkelheit gekommen, zu Vampiren werden sie erst nach einiger Zeit. Ich habe mir einige Eckpunkte der Handlung überlegt, z.B. die Begegnung der Charaktere (von denen sich nur 2 zu Beginn kannten) und einige Szenen.
Wir haben dann einfach drauf los gespielt und das Abenteuer hat seinen ganz eigenen Lauf genommen. Die Spieler haben sich für Dinge entschieden, die ich so nicht berücksichtigt hatte. Das war von mir auch so beabsichtigt, schließlich kann nicht alles vorhersehen und hätte mir nur viel unnötige Arbeit gemacht (vielleicht bin ich ja auch nur faul ;) ). Am Ende des Abends waren wir dann dennoch an einem Punkt angelangt, den ich geplant hatte. Wenn wir weiterspielen kommt nun eine der vorbereiteten Szenen.
Ich denke, der Verlauf hätte mit einem gekauften Abenteuer (Sofern ich eines mit der entsprechenden Thematik gefunden hätte), genauso sein können, jedoch mit größerem Vorbereitungsaufwand. Wenn man den Spieler echte Freiheit lassen will, muss man bei gekauften Sachen zu viel weglassen, spontan abändern oder komplett neu erfinden und da kann ich dann genauso gut ganz drauf verzichten.

Gruß vom Ork.

@Blizzard: Sag ich doch.  8)
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zorg

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Re: Abenteuer gekauft oder erfunden?
« Antwort #44 am: 11.12.2007 | 17:33 »
Ich leite grundsätzlich nur selbst entwickelte Abenteuer, vorzugsweise in selbst entwickelten Settings. Kaufabenteuer fasse ich nicht mal mit Handschuhen an.

Zum einen habe ich verschiedene gekaufte Abenteuer verschiedener Systeme erlebt, die einfach unsagbar schlecht waren. Mag sein, dass ich den statistischen Bodensatz erwischt habe (oder einen eigenartigen Geschmack habe), aber allein diese Erfahrung schreckt mich ab. Das gesparte Geld stecke ich lieber in eine Flasche Wein.

Zum andern bevorzuge ich eigene Settings. Für die finde ich logisch keine fertigen Abenteuer, und bevor ich ein fertiges Abenteuer eines anderen Settings umschreibe, kann ich auch gleich ein eigenes entwerfen.

Drittens weiss ausser mir kein bezahlter Author auf der Welt, auf was meine Spieler und ich Lust haben. Wir haben bestimmte Vorlieben und Abneigungen im Hinblick auf Plotelemente, das Verhältnis von Interaktion/Kampf, Arten von NSCs und Plottypen. Diese Vorlieben kenne ich, und kann mein Abenteuer anpassen.

Schließlich improvisiere ich relativ viel. Die meiste Arbeit an einem Abenteuer ist das Nachdenken unter der Dusche, beim Einschlafen, oder auf dem Weg zur Arbeit. Dazu mache ich mir ein paar Stichworte und eine Mindmap, das reicht mir. Vielöes habe ich einfach im Kopf.
Handouts benutze ich selten, detaillierte, maßstabsgetreue Karten brauche ich nie. Insgesamt habe ich selten mehr als eine oder zwei Seiten Material vorbereitet (wobei ich Notizen und Beschreibung des Settings ausdrücklich ausnehme - die können sehr umfangreich werden).

Bei diesen Eigenheiten sind Fertig-Abenteuer für mich sinnlos.