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Herr der Ringe - Buch und Filmumsetzung
Illusionista:
Also ich finde, wenn mir ein Buch nach dem Lesen nicht gefallen hat, Klassiker hin oder her, dann ist es mein Recht, dass zu sagen. Oder ist das Grundrecht der freien Meinungsäusserung abgeschafft worden? ::)
Hr. Rabe:
--- Zitat von: Illusionista am 30.11.2007 | 18:28 ---Also ich finde, wenn mir ein Buch nach dem Lesen nicht gefallen hat, Klassiker hin oder her, dann ist es mein Recht, dass zu sagen. Oder ist das Grundrecht der freien Meinungsäusserung abgeschafft worden? ::)
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt:
Das es dir nicht gefällt ist dir unbenommen.
Aber einen Klassiker für schlecht zu befinden bedarf eben einer genaueren Begründung oder du mußt damit rechnen, tatsächlich nicht ernst genommen zu werden.
MadMalik:
1.Grund : Es fehlt der Humor aus Der Hobbit.
2.Grund : Es zieht sich extrem.
3.Grund : Tolkin schafft es nicht mich mit zu reissen.
4.Grund : Tolkin schafft es nicht mir die Charaktäre näher zu bringen.
Macht zusammen:
Ich mag HdR nicht aus oben genannten Gründen, die jeder nachvollziehen kann, auch wenn
er mit mir da nicht einer Meinung sein muss. Ist zwar schön, dass er einige Fantasy
Stereotypen geschaffen und geprägt hat, aber das ist für mich kein Grund seine Werke
automatisch Toll und Wunderbar zu finden. Klar, er hat mehr drauf als der durchschnittliche
Fantasy Author, aber das liegt daran, dass Fantasy Romane zum größten Teil halt Schund sind.
Lyonesse:
Dazu muß man aber auch sagen, dass der HdR im Original mehr rockt und die neue Übersetzung wirklich für die Tonne ist. HdR war die Liebhaberarbeit eines Alt-Philologen, der damit seine eigenen Klassiker (zB den Beowulf), die er verehrte, imitieren wollte. Außerdem reizte ihn wohl die Idee, eine eigene Welt zu schaffen und das, finde ich, war der große Wurf von Tolkien, der mich auch über seinen eigentümlichen Stil oder gar erzählerische Mängel hinweg sehen läßt. Das Buch war ja nie als hochkommerzielles Werk konzipiert. Er hätte es sich aber leichter machen können, wenn er den Erzählstil des Hobbits einfach beibehalten hätte, auch wenn das natürlich dazu geführt hätte, dass der HdR nicht ganz so monumental episch daherkommt.
Yerho:
--- Zitat von: Lyonesse am 30.11.2007 | 18:01 ---HdR ist fundamental für die Fantasy
--- Ende Zitat ---
Fundamental gestimmt sind allenfalls einige Fans des "Herrn der Ringe". ;)
Ich lese jetzt seit zirka 19 Jahren Fantasy und schreibe seit 8 Jahren welche. Die ganze Zeit bin ich wunderbar ohne inhaltliche Kenntnis Tolkiens Arbeiten ausgekommen, kannte bis zur Verfilmung nur den ungefähren Inhalt und hatte auch für seine Epigonen mehr oder weniger ein Gähnen übrig.
Wichtig: Tolkien hat nur eine Richtung der Fantasy begründet, nämlich die High Fantasy. Das Genre als Ganzes wird aber (Zum Glück, wie ich finde, andere dürfen das gerne anders sehen ...) durch weitere Vertreter getragen - auch in seinen Ursprüngen. Robert E. Howards ("Conan") Schaffensperiode war beispielsweise Jahre vor der von Tolkien, und Howard war bei weitem nicht der erste, der in diesem Genre schrieb.
Damit ist es, rational betrachtet, absolut legitim, Tolkien keinen Sonderstatus zuzugestehen. Wenn jemand damit emotional nicht klar kommt, möge er/sie das bitte mit sich selbst ausmachen. Ein ehernes Gesetz, dass Tolkien prinzipiell unantastbar macht, gibt es nicht.
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