Medien & Phantastik > Lesen

Herr der Ringe - Buch und Filmumsetzung

<< < (5/11) > >>

Hr. Rabe:

--- Zitat von: Yerho am 30.11.2007 | 18:59 ---Ein ehernes Gesetz, dass Tolkien prinzipiell unantastbar macht, gibt es nicht.

--- Ende Zitat ---

Das nicht, aber eine rational motivierte Herrabwürdigung muß gerade bei Tolkien gut begründet sein.
Das er der Urvater aller Fantasie ist stimmt zwar nicht wirklich, aber er hat doch eine sehr große Zahl von Schreibern stark beeinflußt, weshalb er durchaus als Fundamental gesehen werden kann.

Zumal er ganz rational gesehen (sieht man mal von der scheußlichen Neuübersetzung ab) eine sprachlich sehr gute Schreibe hatte und als einziger Fantasieautor seine Phantasiesprachen auf eine wirklich plausible Basis stellen kann.
Dramaturgisch fällt es mir ohnehin schwer ein rationales Maß anzulegen, aber gerade sprachlich und Pseudo-Historisch (also was die Stichhaltigkeit seiner erfundenen Historie angeht) ist Tolkien oberes Niveau.

Ob man das jetzt mag oder nicht steht auf einem ganz anderen Blatt.

Lyonesse:
Das man gut auskommen kann auch ohne Tolkien zu kennen, will ich gerne glauben. Ich denke aber auch, daß der HdR ein essentielles Werk ist, das die High Fantasy erst begründet hat und wenn man sich ernsthaft mit Fantasy beschäftigten will, dann sollte man es zumindest kennen. Das das nun die Bibel der Fantasy ist, würde ich auch nicht unterschreiben.
Fakt ist jedoch, daß der HdR einen Fantasy-Boom auslöste (in den späten 60ern) und das darüber auch Vertreter wie der barbarische Cimmerier nicht in Vergessenheit gerieten, weil Leute sich überhaupt wieder für diese Literaturgattung zu interessieren begannen. Auch neue Autoren fingen deshalb an Fantasy zu schreiben, das diese Bücher dann oft Tolkien-Epigonen wurden liegt wohl an der Präsenz des HdR und der Möglichkeit mit dieser Art Fantasy Geld zu machen. Tolkien mochte Robert E. Howard's Sachen übrigens.

Yerho:

--- Zitat von: Sleepwalking Rantanplan am 30.11.2007 | 19:10 ---Das nicht, aber eine rational motivierte Herrabwürdigung muß gerade bei Tolkien gut begründet sein.
--- Ende Zitat ---

Etwas langweilig zu finden, ist keine Herabwürdigung. Und rational kann man niemanden herabwürdigen, sondern allenfalls feststellen, dass sich jemand nicht mit Ruhm bekleckert hat. Was übrigens meiner Ansicht nach bei Tolkien nicht der Fall ist - schließlich hat er nie darauf abgezielt, Spannungsliteratur zu schreiben.


--- Zitat ---Ob man das jetzt mag oder nicht steht auf einem ganz anderen Blatt.
--- Ende Zitat ---

Nö, das steht genau hier. Denn wenn ich einmal an den Kern dieses Threads erinnern darf: Was ist eurer Meinung nach das schlimmste Buch aus dem Bereich "Fantasy-Sciencefiction" das ihr jemals gelesen oder angefangen, bzw. vor dem ihr je davon gelaufen seid [...]?. - Kein Wort davon, dass eine objektive Analyse erforderlich wäre. Also besteht kein Zweifel, wer hier das Thema verfehlt hat. Nichts für ungut, denn ich gehöre auch dazu, weil ich mich in die Grundsatzdebatte eingeklinkt habe. :)


--- Zitat von: Lyonesse am 30.11.2007 | 19:19 ---Tolkien mochte Robert E. Howard's Sachen übrigens.
--- Ende Zitat ---

Und Howard mochte Lovecrafts Sachen. So kommt eins zum anderen. ;)

Drulak:
Nette Diskussion. :D
Im übrigen hab auch ich nur eine Meinung zum besten gegeben, die meine. Die muss niemand gut finden, ebenso wie ich damit zum Ausdruck gebracht hatte, wie ich andere Meinungen hier fand. Da nach Meinungen gefragt war, bin ich wohl doch noch irgendwie im Thema, ich habe hier nirgendwo nach objektiven Begründungen verlangt. ;)


--- Zitat von: Illusionista am 30.11.2007 | 18:19 ---Man muss auch mal ne Meinung akzeptieren können. Ist wie die ewiglange Diskussion: D&D ist toller als DSA. DSA ist cooler als D&D. Usw.  Es führt nie zu einem Ergebnis und Geschmack ist zum Glück verschieden.

--- Ende Zitat ---

An wen ist das eigentlich gerichtet? An mich sicherlich nicht, ich habe geschrieben, dass ich diese Meinungen akzeptiere aber nicht ernstnehme. Diese D&D VS DSA-Threads entstehen doch gerade, weil sich viel zu viele Leute dort gegenseitig zu ernst nehmen und es in Glaubenskämpfe ausartet. Das war hier kaum gegeben, weil ich deutlich gesagt habe, dass ich die andere Position nicht wirklich ernst nehme. Und ich habe auch garnicht diskutiert, sondern nur meine Meinung gesagt und fertig. ;D

Zu "Nachrichten aus Mittelerde": hab ich im Regal stehen, aber nie zuende gelesen. Da ist immer irgendwas dazwischen gekommen. Wenn man was spannendes lesen will, ist das wohl das falscheste Buch, was man zur Hand nehmen kann...

Mr Grudenko:

--- Zitat von: Lyonesse am 30.11.2007 | 18:46 ---HdR war die Liebhaberarbeit eines Alt-Philologen, der damit seine eigenen Klassiker (zB den Beowulf), die er verehrte, imitieren wollte.

--- Ende Zitat ---

Auch war er Vertreter einer ganz anderen Zeit (England vor 1914), der ja schon genug Probleme hatte, sich in den 1920er (und später) zurecht zu finden.
Erwähnt z.B. hier:


--- Zitat ---That's what's most deeply wrong with Jackson: he reconciles Middle Earth with this world. This is wrong; the two worlds are enemies, and should remain so. Most of us are so slackly accretive in aesthetics and ideology that the rigor of Tolkien's counter-earth is hard for us even to imagine.

--- Ende Zitat ---

http://www.exile.ru/articles/detail.php?ARTICLE_ID=7168&IBLOCK_ID=35

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln