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Herr der Ringe - Buch und Filmumsetzung
Lyonesse:
@Preacher:
Die Verhunzung von King Kong nehme ich zurück, aber ich fand den Film trotzdem eigentlich enttäuschend und viel zu sentimental - wahrscheinlich war Jackson einfach zu angetan von dem Stoff und zu nah dran.
Was Dolan's Äußerungen über die HdR-Filme anbelangt, so finde ich schon das an denen etwas dran sein könnte, bzw. das man das so sehen kann. Das dieser Artikel vor Polemik, Sarkasmus, Zynismus, etc ... trieft, ist letztlich sein Stilmittel - geht für mich Richtung Oliver Kalkofe, nur noch bösartiger.
Was die Elben anbelangt, würde ich Dolan in jedem Fall 100% zustimmen und bei der Darstellung von Gimli hat Jackson einfach daneben gehauen, denn eine Witzfigur war er nie.
Jackson hat aus dem HdR einen großartigen Action-Film gemacht, das war aber viel zu wenig, denn der Stoff hätte ohne weiteres das Zeug dazu gehabt, den Rahmen des Popcorn-Kinos zu sprengen (siehe Dolan's Begeisterung bei den Szenen mit Grima in der Hornburg). Leider war Peter Jackson, in dieser Hinsicht, nicht mutig genug oder ihm fehlte die Inspiration, die die Filme in shakespearische Höhen gewuchtet hätte, denn nichts weniger hatte Dolan erwartet.
Es wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn du geschrieben hättest: 'Alle Jack Vance Fans haben einen an der Klatsche.' So kam es aber rüber, als wenn meine Bezüge zu Jack Vance nerven und nichts liegt mir ferner.
Crimson King:
Der HdR ist von Shakespeare millionenmal weiter entfernt als ich vom Bundeskanzlerposten. Die Charaktere sind bis auf Aragorn und Frodo reichlich flach, die Story ist banal bis kitschig und ergeht sich in Wiederholungen des immer gleichen Schemas "Die Reiter von Rohan kommen im letzten Moment, um den Tag zu retten". Manche Charaktere tauchen genau einmal auf, um eine entscheidende Handlung durchzuführen (im Original irgend ein Elb, der die Schwarzen Reiter im Fluss ertränkt. Im Film war es sinnigerweise Arwen, das ist dramaturgisch wesentlich besser), oder auch nur, weil der Autor sie so doll mag (Gruß an Tom Bombadil). Die Größe die den HdR bzw. Tolkiens Werk ausmacht, ist die Detailtiefe der fiktiven Welt. in diesem Bereich sucht Mittelerde wirklich seinesgleichen. Diese Detailtiefe ist aber vollkommen unmöglich in einen Kinofilm von 1000 Stunden Länge zu packen, da braucht man es mit 10 bis 12 Stunden Zeit garnicht erst zu versuchen. Was bleibt, ist, dass die Elfen nicht fremd genug sind, dass Gimli etwas alberner ist als notwendig, dass der Ring im Film auf mich wesentlich bedrohlicher wirkt als im Buch, wo ich mich immer wieder fragte, wo an dem Ding denn nun eigentlich der Haken sein soll. und dass der Film wesentlich straffer ist und belanglose Passagen einfach weglässt.
Stormbringer
Lyonesse:
Wenn nicht Shakespeare, dann eben Pasolini oder Wagner. Ich meinte das nicht als direkten Vergleich zwischen Tolkien und William Shakespeare sondern figürlich, einfach eine andere Sphäre, als die des Action-Kinos. Das der HdR dazu nicht das Zeug hat, sehe ich anders, aber sicher können sich die Figuren nicht mit der Tiefe der Charakterisierung bei Shakespeare messen. Das habe ich aber auch nicht gemeint.
Samael:
@Lebemann
Bitte Charaktere ohne ä und Autor nicht mit th, das tut ja weh. Gerade in einem Thread über Literatur.
Drantos:
--- Zitat von: Stormbringer am 2.12.2007 | 19:19 ---...(im Original irgend ein Elb, der die Schwarzen Reiter im Fluss ertränkt. Im Film war es sinnigerweise Arwen, das ist dramaturgisch wesentlich besser...
--- Ende Zitat ---
Wenn ich mich recht entsinne, war der irgendein Elb Glorfindel. Ich glaube der hat bei der Schlacht um Gondolin einen Balrog Chef plattgemacht. Find ich persönlich glaubwürdiger, als ein verliebtes Elbenmädel :)
cu Drantos
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