Autor Thema: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?  (Gelesen 14961 mal)

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Offline Settembrini

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #50 am: 10.01.2008 | 11:05 »
Macht´s wie ich:

Spielt Kampagnen, und keine Systeme.
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oliof

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #51 am: 10.01.2008 | 11:21 »
Neutral gelesen: Diese Diskussion ist ja streckenweise der Anklage geschuldet, dass man mit bestimmten Systemen keine Kampagnen spielen könne; deswegen ist Dein Tipp nur begrenzt hilfreich.

Positiv gelesen: Ja, vor allem "spielt" mehr und macht weniger "Nicht-Spiel".

Offline Vash the stampede

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #52 am: 10.01.2008 | 11:22 »
Spielt Kampagnen, und keine Systeme.

Bei uns startet morgen die neue Fading Suns Kampagne. Hell yeah! >;D
Machen
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Offline Settembrini

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #53 am: 10.01.2008 | 11:32 »
Neutral gelesen: Diese Diskussion ist ja streckenweise der Anklage geschuldet, dass man mit bestimmten Systemen keine Kampagnen spielen könne; deswegen ist Dein Tipp nur begrenzt hilfreich.

Systeme haben nichts mit Kampagnen zu tun. Das einzige, was man braucht ist Inpsiration und Motivation. So kann ich für mich sagen: Blue Rose würde ich NIE spielen.
Aber man KANN. Und zwar wenn man davon inspiriert und motiviert wird.

Was da als allerallerletztes kommt, sind Regelsysteme.

Wer einmal im Monat "REGELSYSTEM" spielt, der brauch sich nicht wundern, daß er dauernd nach neuen REGELSYSTEMEN sucht.

Wer aber "KAMPAGNENNAME" spielt, dessen einziges Problem ist es sooft zu spielen wie die Beteiligten alle wollen. Da kann man sogar mittendrin die REGELN ändern, und das schreckt nicht.

EDIT: Zum Teufel und im Ernst mal: W
er setzt sich denn hin und sagt: "Jetzt will ich aber mal wieder REGELSYSTEM XY spielen!". Wer so denkt, ist eh verloren.
Kann mit dem Spielleiten aufören, hilft ja nichts.

Man guckt auf sein Regal, und sieht geile Scheiße, man liest ein Buch, erfaßt einen Geruch, liest Zeitung und da macht man ABENTEUER draus!
Gut sind die Systeme, die die ABENTEUER ermöglichen.

Aber Regeln? Pegeln-Schmogegeln!

Echt, ihr seid wie Marsmenschen für mich.

« Letzte Änderung: 10.01.2008 | 11:37 von Settembrini »
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Offline Joerg.D

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #54 am: 10.01.2008 | 11:36 »
Macht´s wie ich:

Spielt Kampagnen, und keine Systeme.

Wenn du Mitspieler hast die nach 3 Spielabenden rumweinen das ihr Charakter nix kann, obwohl sie haufenweise EPs bekommen haben und diese nicht effektiv eingesetzt haben, dann gibt es für diese leute keine gute Kampagne. Die Suche nach dem neuen System und die Hoffnung, das es alles besser macht sind bei solchen Leuten zur Ausrede geworden um nicht an den eigenen Schwächen arbeiten zu müssen. Befremdlich finde ich es bei den Leuten sie so recgieren, das sie sich immer hinter anderen Verstecken und sich leicht von etwas überzeugen lassen. Ich kenne mehrere Herren dieser Gattung und nie ist es die eigene Meinung, immer wird jemand anders als Kritikgeber herangezogen.

Eine Kampagne erfordert neben einer guten Plottplanung auch Spieler und SLs die sie mit Tragen und die es zulassen das Probleme beim Start mit Erfahrung und Routine behoben werden. Wenn ein Spieler oder SL (ich kenne dieses Verhalten eher von SLs als von Spielern) keine Geduld hat, dann wird es nix mit der bessten Idee für eine Kampagne.

Edit:
@ Settenbrini
Den letzten Post von Dir kann ich aus meiner Warte voll unterstützen.

JETZT HABE ICH ANGST
« Letzte Änderung: 10.01.2008 | 13:18 von Jörg.D »
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Offline Vanis

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #55 am: 10.01.2008 | 11:42 »
Ich hab ne Zeitlang auch immer nach neuen Systemen gesucht, die dies und jenes besser können als die vorherigen. Ergebnis: Es kam eigentlich immer nur auf die Gruppe an. Klar, mit manchen Systemen kann ich einfach nix anfangen. Mit gehts aber ums Spielen und nicht ums Playtesten, also macht es für mich überhaupt keinen Sinn, ständig neue Systeme anzutesten. Soo oft komm ich dann doch nicht mehr zum Zocken.
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Offline Settembrini

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #56 am: 10.01.2008 | 11:47 »
@Jörg
Ja, wie Du (hier mal großes Du), sagst:

Das sind alles ausreden. Um die REGELN kann es garnicht gehen.

Gerade Powergamer und Charakterkonstrukteure sollten wissen: Was WIRKLICH unausgewogen ist, weiß man eh erst nach einem Jahr spiel.

Man schaue sich nur an, wie alle dachten der D&D Mönch sei unausgewogen und viel zu stark. Mumpitz! Eher umgekehrt.

Und so ist es ja mit allen Dingen. Wichtig ist, daß alle SPIELER das Gefühl haben, ihr Erscheinen am Spieltag ist wichtig.

Wenn das nur über Charakterpowerblöckchen == crunchy bits definiert wird, ist EINIGES im Argen.

Oder eben Ausrede.

Ist ja nicht so, daß ich rumheulende Spieler nicht kenne. Aber wo Vertrauen ist, da kann man sagen: "Vertrau mir, so schlimm ist es nicht. Warte ab." oder: "Leb damit, diese Welt ist ungerecht. Mach was aus deinem Charakter! Das ist das Spiel! Nimm die Herausforderung an!"



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killedcat

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #57 am: 10.01.2008 | 11:59 »
Systeme haben nichts mit Kampagnen zu tun. Das einzige, was man braucht ist Inpsiration und Motivation. So kann ich für mich sagen: Blue Rose würde ich NIE spielen.
Aber man KANN. Und zwar wenn man davon inspiriert und motiviert wird.

Was da als allerallerletztes kommt, sind Regelsysteme.

Wer einmal im Monat "REGELSYSTEM" spielt, der brauch sich nicht wundern, daß er dauernd nach neuen REGELSYSTEMEN sucht.

Wer aber "KAMPAGNENNAME" spielt, dessen einziges Problem ist es sooft zu spielen wie die Beteiligten alle wollen. Da kann man sogar mittendrin die REGELN ändern, und das schreckt nicht.

1. Du hast Recht
2. Auch doch wieder nicht.

Ich (ganz persönlich) werde eben nicht nur durch die Kampagne, sondern auch durch die Regeln inspiriert. Das muss nicht jedem so gehen. Aber insbesondere wenn ich leite, dann muss mir das Regelsystem liegen. Wenn es das nicht tut, dann ... "fühlt" es sich falsch an. Das ist nicht rational. Aber im Rollenspiel geht es - zumindest für mich - auch um Gefühle. Klar weiß ich, dass ich meine geliebte Midgard-Kampagne auch mit jedem beliebigen anderen System spielen könnte. Aber wenn ich das tue, dann macht es mir - je nach System - keinen Spaß mehr oder gar noch mehr Spaß.

Klar geht es um die Kampagne. Um Geschichten, große und kleine Gefühle. Das weiß ich und damit hast du vollkommen Recht. Die Regeln sollten egal sein. Aber egal wie oft ich mir das sage: sie sind mir einfach nicht egal.  Ich will, dass gewisse Dinge auf bestimmte Weise funktionieren, sonst funkt es nicht bei mir. Ich kann dagegen nichts tun: bei mir bestimmt ein System MIT, wie sich eine Kampagne anfühlt.

Offline Settembrini

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #58 am: 10.01.2008 | 12:10 »
Ja und?

Das schränkt ein, was du leitest, ist ja wohl bei jedem so.

Aber WENN du es leitest, dann gehts doch nicht mehr um Regeln.
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Offline Roland

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #59 am: 10.01.2008 | 12:12 »
Bei mir helfen Regeln (hoffentlich) auch im Spiel. Ansonsten könnte man sie ja einfach ignorieren. 
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Offline Settembrini

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #60 am: 10.01.2008 | 12:15 »
Dummkopf. Bitte Thread von vorne lesen.

ich bion raus, Jörg hat mich verstanden, und die Schlaumeier sind im Anmarsch...
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Offline Joerg.D

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #61 am: 10.01.2008 | 12:51 »
Ja Roland, gute Regeln sollen im Spiel helfen und tun es oft auch.

Ich habe jahrelang nach einem System gesucht was meine derzeitige Kampagne unterstützt und es nie gefunden. Die diversen Systeme mit denen ich so etwas ähnliches probiert habe, ergaben zwar gute Kampagnen vom Rollenspiel her, aber die mechanische Umsetzung hat mich nie wirklich befriedigt.

Da wurden dann Hausregeln und Abwandlungen entwickelt um es an mein gewünschtes Spielgefühl anzupassen.

Mir Reign fühlt es sich alles richtig an, ich muss nicht lange überlegen und habe mit den Comany Rolls ideale Bedingungen um meine Konflikte zwisschen Häusern abzudecken und das C-Web zu pflegen.

Trotzdem hat Reigen weder etwas mit der R-Map zu tun, die ich erstellt habe, noch mit dem C-Web oder mit den Plott und Metaplott. Das System kümmert sich nicht um die Crunchy Bits, oder Flags die eingebaut habe. Das System nimmt mir nicht die Verantwortung für gute NSCs und einen spannenden Aufbau des Abends ab.

Ich könnte mit diesen Vorbereitungen die Abenteuer höchstwarscheinlich fast genau so gut mit anderen nicht schlechten Systemen oder sogar schlechten Systemen spielen, wenn die Spieler mitziehen und Begeisterung zeigen.

Regeln helfen auf jeden Fall in Einzelsituationen, aber die Kampagne ist  unabhängig von ihnen. Sie ist größer, als Regeln.

« Letzte Änderung: 10.01.2008 | 12:58 von Jörg.D »
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Offline Merlin Emrys

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #62 am: 10.01.2008 | 13:04 »
Bei mir helfen Regeln (hoffentlich) auch im Spiel. Ansonsten könnte man sie ja einfach ignorieren. 
Auch meiner Ansicht nach ist das einer der wichtigsten Punkte. Regeln ignorieren kann ungeheuer einfach sein, wenn sich alle Anwesenden unabgesprochen einig sind, daß sie in dem gegebenen Moment nicht hilfreich wären, und daß "nicht hilfreich" bedeutet, sie gar nicht erst auf Tapet zu bringen. Also auch nicht sagen "Wir ignorieren jetzt...", sondern es einfach tun.
Wenn alle "mitziehen", wie Jörg es bezeichnet hat, bekommt das jeweils verwendete System die Chance, seine Stärken einzubringen (und damit natürlich auch zum Gelingen des Spiels beizutragen), während die Schwächen überwiegend "unter den Tisch fallen" können. Wenn das System also Stärken hat (das sollte es schon :-) ! ), wird eine einige Runde es "stark" finden und damit auch recht haben.
Eine uneinige Runde braucht die Regeln in mancher Hinsicht natürlich auch mehr, weil sie sonst keine Einigung finden kann. Dann werden auch die Schwächen offenbar; die Runde wird das System also "schwach" finden und damit auch recht haben.
Womit die Stärke oder Schwäche eines Systems aber doch hauptsächlich an der Runde liegt... :-o

Offline Joerg.D

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #63 am: 10.01.2008 | 14:36 »
Zitat
Wenn alle "mitziehen", wie Jörg es bezeichnet hat, bekommt das jeweils verwendete System die Chance, seine Stärken einzubringen (und damit natürlich auch zum Gelingen des Spiels beizutragen), während die Schwächen überwiegend "unter den Tisch fallen" können. Wenn das System also Stärken hat (das sollte es schon :-) ! ),


Streiche System und ersetze es durch das Abenteuer oder die Kampagne.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #64 am: 10.01.2008 | 15:29 »
Moderatorpost

Dummkopf.

*seufz* Es würde dich echt nicht einschränken, also inhaltlich, auf so was einfach mal zu verzichten. Was soll ich jetzt machen? Wegen so einer Kleinigkeit moderieren? Oder es durchgehen lassen und damit einen Präzedenzfall schaffen? Also mache ich's wie der Schiedsrichter beim Fußball, der keine gelbe Karte zückt, weil's albern wäre, aber mit dem Zeigefinger droht. ::)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #65 am: 10.01.2008 | 15:46 »
Nicht-Moderator-Post:

Ich stimme zu, große Inhalte sind das Wesentliche. Geile Welt, geile NSCs, geile SCs, geile Story (oder meinetwegen „Abenteuer“), das ist das Herz des Rollenspiels. Da kommt der Spaß her.

Trotzdem hasse ich es, wenn ich gerade so richtig Spaß habe, über eine Regel zu stolpern, die mir total gegen den Strich geht. Ich gebe zu, bei Reign jammere ich auf hohem Niveau. Aber es gibt andere Systeme, deren Namen ich zwecks Vermeidung einer Eskalation hier nicht nenne, die würde ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Eben gerade weil sie sich zwischen mich und den Spaß stellen und mich nicht durchlassen.

Dass ich gefrustet bin, wenn mein Charakter einfach nichts reißt, ist noch ein bisschen eine andere Schublade. Das ist zum Teil auch einfach Ausdruck meiner Motivation. Wie TonyLB mal sagte: „Play like you mean it!“ Ich spiele halt nicht und sage, hey, gewinnen, verlieren, ist mir alles egal. Sondern ich hänge mich ja rein, ich will ja was erreichen. Und wenn ich dann merke, dass ich nicht weiter komme, oder wenn Würfelpech alles ruiniert, dann bin ich nun mal gefrustet. Das gehört ja dazu. Umso süßer ist der Triumph, wenn ich dann doch was reiße.

OT: Und wenn ich pro Sitzung 2-3 EP kriege und dann 3 in Throw stecke, weil mir nicht klar war, dass Throw fürn Arsch ist und man damit genau nichts reißt, dann ärgere ich mich natürlich noch mehr. Und wenn ich mich nicht entscheiden kann, ob ich meine spärlichen Punkte einsetzen soll, um aus passablen sozialen Fähigkeiten wirklich brauchbare zu machen, oder ob ich wirklich alles in Fight und Dodge stecken soll, damit ich irgendwann zum Ende der Kampagne hin auch mal einen Kampf riskieren kann, während andere nach den Regeln ausgewürfelte Charaktere diese Probleme nicht haben... na ja, da ist der Übergang zwischen „Frust über meine Situation“ und „Frust auf das System“ eben fließend. [/OT]
   
@ Settembrini: Ich glaube kaum, dass hier irgendjemand deine Definition von „Kampagne“ kennt, aber das ist dir ja vermutlich klar.
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oliof

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #66 am: 10.01.2008 | 15:52 »
Vermi: Ich bitte übrigens ausdrücklich um eine ausführliche und kritische Diskussion der Probleme, die Du mit TSOY bzw. Bringing Down the Pain hast; und sei es um den entsprechenden Warnhinweis auf der Verpackung anbringen zu können. Gerne in einem anderen Thread.

oliof

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #67 am: 10.01.2008 | 15:58 »
Settembrinis Anmerkungen zu Kampagnen sind IMHO deswegen  on-topic, weil sie als Antwort auf die von Jörg gestellte Frage zu verstehen sind. Nein, Systeme sind nicht Heilsbringer. Aber: Andere Herangehensweisen der Verbindung von Regelwerk und tatsächlichem Spiel, ausgedrückt durch ein neues System können helfen, vom Spiel-Spiel zum Kampagnenspiel zu kommen. Für einen beliebigen aber konkreten Spielleiter kann das durchaus als Segen wahrgenommen werden (und in Extension auch von seinen Spielern). Bei Systemen ohne SL gilt das gleiche; deren Kampagnenfähigkeit ist durch die Existenz von Langzeit-MUSHes nachgewiesen (das sind sogar Kampagnen ohne "System" wie wir es hier verstehen; insofern ein weiterer Punkt für Settembrini!)




Offline Der Nârr

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #68 am: 10.01.2008 | 16:40 »
Ich glaube die Idee einer Kampagne steckt aber schon ein bisschen im Systemwechsel mit drin. Es gibt ja schließlich Systeme, bei denen alles offen ist (z.B. Transhuman Space), aber auch Systeme, in denen sehr klare Vorgaben gemacht werden, was man nun eigentlich im Spiel damit anfängt (z.B. InSpectres, Shadowrun, Agone etc.). Bei einem Systemwechsel guckt man dann eben auch immer darauf, was man damit denn nun so anfangen kann und wo die Unterschiede liegen. Wer dann natürlich innerhalb eines Typus wechselt (z.B. von DSA nach Forgotten Realms D&D), wird auf dieser Ebene keine große Änderung erzielen, wenn man dann doch wieder die ziellos herumziehenden Abenteurer spielt. Ich habe auch schon erlebt, dass bei einem Wechsel des Konzepts - z.B. von DSA zu Shadowrun - die Runde erst einmal ganz große Schwierigkeiten hat. Nicht wegen des Systems, in den Regeln ist man schnell drin, sondern weil sie einfach keine Erfahrung haben, wie man Shadowrun eigentlich spielt. Kurz gesagt: Das Spielen eines Kampagnentypus (k.A. ob's dafür einen Forge-Begriff gibt, ich hoffe es ist klar, was ich meine) muss erst einmal erlernt werden. Es macht einen prinzipiellen Unterschied, ob ich eine Pulp-Action-Kampagne spiele oder eine psychologisch erschütternde Horror-Kampagne.

Dennoch muss ich sagen, dass ich die Formel "Spielt Kampagnen, keine Systeme" so unterschreiben kann.
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Offline Falcon

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #69 am: 10.01.2008 | 16:58 »
hamf schrieb:
Zitat
Egal wie viel unbewussten Einfluss du dem System zuschreibst, das heißt noch lange nicht, dass es auch über diesen unbewussten Einfluss verfügt. Aber es ist ein tolles Totschlagargument, um die eigene Position ohne stichhaltige Argumente zu begründen. Die Beispiele aus unserer Runde, die du bringst, sind ja immer nur die paar die von dir ausgehen und deine These stützen. Weißt du, es gab da mal einen Archäologen, der hat ein bekanntes Buch geschrieben: "Und die Bibel hat doch recht" - der hat einfach alles genommen, was die Historizität der Bibel bestätigt und alles ignoriert, was in seine Argumentation nicht passt.
Das Buch hab ich hier im Schrank stehen ;D
Genauso gut ist es auch ein Totschlagargument sich nur auf sein "Gefühl" zu berufen. Bloss weil man meint dieses und jenes System/Spielweise etc. würde gut laufen heisst ja nicht, daß es stimmt, denn es kann ja trotzdem die Ursache sein. Vor allem wenn es offensichtlich  keine Verbesserungne bringt dann etwas anderes zu ändern. Aber was erzähle ich das einem Aussteiger, das zeigt mir doch schon, daß du offensichtlich an den falschen Schrauben gedreht hast ;)


Zitat
EDIT: Zum Teufel und im Ernst mal: W
er setzt sich denn hin und sagt: "Jetzt will ich aber mal wieder REGELSYSTEM XY spielen!". Wer so denkt, ist eh verloren.
Kann mit dem Spielleiten aufören, hilft ja nichts.
Jetzt weiss ich wenigstens bescheid, danke Settembrini. Ich wusste doch, daß ich es etwas falsch mache. Ich muss noch mal in die RPG Anleitung gucken.

für mich ist beides wichtig. Das beste Abenteuer finde ich öde wenn es nicht per Regeln gut transportiert wird. Aber beim spielen gehts natürlich erstmal ums Abenteuer, aber es kann auch sehr faszinierend sein zu beobachten woher die Stimmung kommt. Wenn mir ein Regelsystem z.b. eine super Verfolgungsjagd beschert liegt es sowohl an den Regeln als auch am Abenteuer, meisst ist mir sogar dieselbe Szene völlig gleichgültig wenn es nicht mit passenden Regeln gespielt wird. Und dann tut mir das Abenteuer leid, denn selbst wenn es gut ist, kann ich keinen Spass daran finden. Oder das mir eine eigentlich völlig langweilige Szene plötzlich Spass macht, weil die Regeln ziehen. Das Abenteuer ist mir im Moment dann sch***egal, der Inhalt steht dann eindeutig nicht im Vordergrund. Wer das nicht nachvollziehen kann, hat eben Pech gehabt, das ist trotzdem kein Grund ein Regelsystem nicht spielen zu können, wie manch einer das behauptet, auch wenn ich Settembrinis Ansicht auch gut nachvollziehen kann. Ich gehe halt anders daran.


aber halten wir fest: Grundlage und wichtigstes Element ist, daß man Mitspieler hat, mit denen man sich versteht, alles anderes ist zweitranig.
Hoorayyyy! Applaus für diese, unsere, theoretisch erbrachte Leistung.  :cheer:

es ist trotzdem keine einseitige Kiste. Alles hat seine Einfluss aufs Gesamtbild und demnach sind selbst gut zusammenspielende Leute allein kein Heilsbringer. Man kann das nicht zerpflücken.
« Letzte Änderung: 10.01.2008 | 17:05 von Falcon »
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Offline Der Nârr

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #70 am: 10.01.2008 | 18:11 »
Aber was erzähle ich das einem Aussteiger, das zeigt mir doch schon, daß du offensichtlich an den falschen Schrauben gedreht hast ;)
Ich bin doch nicht ausgestiegen, weil ich an den falschen gedreht haben, sondern weil die anderen überhaupt nicht gedreht haben und sogar die Schraubendreher, die wenigstens so ganz langsam als nützliches Werkzeug anerkannt wurden wieder weggeworfen wurden.

aber halten wir fest: Grundlage und wichtigstes Element ist, daß man Mitspieler hat, mit denen man sich versteht, alles anderes ist zweitranig.
Hoorayyyy! Applaus für diese, unsere, theoretisch erbrachte Leistung.
Dein Sarkasmus in Ehren, aber Settembrinis Aussagen gingen weit darüber hinaus und brachten eine neue Komponente in Spiel. Tatsächlich ist m.E. sogar eine Aussage, die sehr stark auf psychologischer Ebene argumentiert und deutlich zeigt, wie sehr das Gelingen des Rollenspielabends auch Einstellungssache und abhängig von den Erwartungen ist. Mir hat es jedenfalls sehr zu denken gegeben, vor allem vor dem Hintergrund, dass seine Aussage etwas beschreibt, was ich mir schon lange wünschen würde - allein, bislang fehlt es an den Möglichkeiten der Durchsetzungsfähigkeit. Eben weil die Spieler offenbar keine Kampagnen spielen wollen, sondern Systeme. Und da wären wir wohl wieder beim sozialen Miteinander. Wie ich so deine Kommentare lese, kann ich eigentlich nur immer wieder feststellen, dass du etwas ganz anderes willst als ich - wie soll da ein Systemwechsel helfen und der Heilsbringer sein?
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Offline Merlin Emrys

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #71 am: 10.01.2008 | 18:25 »
Streiche System und ersetze es durch das Abenteuer oder die Kampagne.
Hmmmmm... nein :-) . Aber ich wäre bereit, System und Kampagne gleichberechtigt nebeneinanderzustellen, wär das auch okay? ;-)

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #72 am: 10.01.2008 | 18:37 »
Viele Kampagnen können mit dem Spielstil einer Truppe in Konflikt geraten, der zum Beispiel nicht zu den Regeln passt, die an sich schon die Kampagne lahmlegen würden.
Beispiel:
Man spiele mit Gurps und einer cinematischen Prügeltruppe im Planescape universum.
Bei PS zu prügeln kann man sich erst sehr spät erlauben, es ist nicht der Fokus der Spielwelt.
Gurps hat einen sehr kleinen Machtbereich, in dem es funktioniert. PS füllt alle Sparten, vom Käfer bis zum Gott.
Prügeln und Gurps ist eh schon riskant. Aber cinematisch ist dieses Sys garantiert nicht.

Ohne sehr viele Schrauben zu drehen wird diese Konstellation, dem SL zumindest, viele Schwierigkeiten bereiten.

sers
alex
« Letzte Änderung: 10.01.2008 | 18:39 von Destruktive_Kritik »

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #73 am: 10.01.2008 | 18:45 »
Hmmmmm... nein :-) . Aber ich wäre bereit, System und Kampagne gleichberechtigt nebeneinanderzustellen, wär das auch okay? ;-)

Für mich nicht, aber jeder muss seine eigene Wahrheit finden. Rollenspiel ist eine viel zu persönliche Geschmackssache um alle Spieler auf einen Nenner zu bekommen. Ich finde deine Aussage sehr gut, würde  für mich aber die Wörter austauschen.

@ Destruktive Kritik

In was für einen Zusammenhang steht das jetzt mit dem Tread? Ich will deiner Aussage nicht widersprechen, dafür enthält sie zu viel Wahrheiten. Aber ich sehe halt keinen Zusammenhang.
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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #74 am: 10.01.2008 | 18:55 »
Ich hatte Settembrinis Post so verstanden, dass die Kampagne wesentlich wichtiger ist und die Probleme vom  Spiel und nicht vom Spielzeug herrühren.
wollte nur kurz darauf hinweisen, dass an jeder Stelle Probleme auftauchen können.

Im Fall, dass Settembrini meint, man solle Kampagnen spielen (und die nach Truppe aussuchen und das Regelwerk nach der Kampagne...), also das ganz frei und ohne ("fanatische")Systemgebundenheit sich die Rosinen rauspicken und immer die beste Kombination wählen,
muss ich ihm zustimmen und kann ihm höchstens Idealismus vorwerfen.

Wenn ich allerdings das lese:
Zitat
"Jetzt will ich aber mal wieder REGELSYSTEM XY spielen!". Wer so denkt, ist eh verloren.
glaube ich, dass etwas anderes gemeint war.

sers,
Alex

Edit: schwerste Kopfschmerz-Fehler entfernt.
« Letzte Änderung: 10.01.2008 | 19:18 von Destruktive_Kritik »