Das Tanelorn spielt > [TSOY] Gonne-on-Maire
(1) Besuch für den Giftmischer
Don Kamillo:
„Hmmm, der General. Ein Stratege, soso. Sollte der hier ein wenig herumrühren wollen, interessiert es mich natürlich auch ein wenig, wer er ist was er repräsentiert und was er vorhat. Ich helfe gerne und wenn ich damit 2 Sumpfwespen gleichzeitig erschlagen kann, halte ich das für einen guten Handel. Ich kann hier und jetzt nur nicht beurteilen, was ich heute noch herausfinden kann, da ihr ja heute abend dort vorzusprechen habt.“
D'anton reicht Arpok die Hand, zum einen als Dankesgeste für die erhaltenen Kräuter und zur Besiegelung des Handels, die der Goblin gerne greift und ein wenig überschwenglich schüttelt.
„Ich halte euch im Verlaufe des Tage informiert, ob persönlich, kann ich aber noch nicht sagen. Es ist mir, wie immer eine Freude, mit Dir Geschäfte zu machen!“
Nachdem Arpok „Die Freude ist ganz auf meiner Seite“ geantwortet hatte und sich langsam zurück Richtugn Vorhang begab, drehte D'anton sich um. Er ging langsam zur Vordertür und schaute kurz durch das schmierige Fenster, ob ihm draußen etwas ungewöhnliches auffiel und nachdem dies nicht der Fall war, betrat er wieder die mittaglich aufgeheizte Gasse in Gonne-on-Maire, in welcher der Kräuterhändler sein Geschäft hatte. Ein wenig schwül war es, so dass D'anton froh war, nur leichte Kleidung zu tragen.
Hmmm, wer könnte etwas über den General wissen? Der Schreiberling in der Kaserne, Romin, genau, der weiß doch immer, wer ein und ausgeht und eine gute Zigarre, ein Wein und die Hoffnung auf mehr wirkt bei ihm öfters mal Wunder.
Schon ein wenig in Gedanken marschierte D'anton los um ein wenig seine Kontakte spielen zu lassen, um Arpoks und seine Neugier zu befriedigen.
Er besorgte bei einem guten Händler einige Zigarren und eine gute Flasche Wein und ging, damit bewaffnet, zur Kaserne, um etwas herauszufinden.
oliof:
Einen ganzen Nachmittag verbringt D'Anton damit, nach Romin zu forschen, doch der Schwerenöter ist nicht aufzutreiben. Auf seiner Stube sitzt eine alte, verknöcherte Veteranin, die weder von Wein noch Zigarren wissen will. Sie ist offensichtlich neu in der Stadt, genauso wie ein ganzer Haufen anderer Legionäre und Soldaten, die sich frei in der Stadt bewegen.
Überhaupt scheint Gonne-on-Maire in dumpfe Geschäftigkeit vertieft. Die khaleanischen Kollaborateure, leicht an ihren gelben Kapuzen zu erkennen, werden häufiger von Wachtrupps kontrolliert als sonst, und auch hier scheinen die alten Dienstpläne nicht mehr zu stimmen – mehr als einmal sieht D'Anton bekannte Gesichter mit Fremden in einer Patroullie… und die altbekannten Gesichter sind verschlossen; einige alte Kumpane ignorieren D'Anton als würden sie ihn gar nicht kennen.
Schließlich ist es schon Abend, als D'Anton einsehen muß, daß es nur einen gibt, den er noch nicht gefragt hat: Ferdinand. Doch selbst der ist nicht zu Hause, sein Onkel hat geladen – das einzige was Ferdinand herausbekommt, ist die Gästeliste, auf der neben ein paar uninteressanten Namen auch General Lavelle geführt wird.
Don Kamillo:
D'anton, ein wenig genervt und ungehalten durch diese stoische alte Ziege in der Kaserne, setzt kurz einen Brief an Arpok auf, worin steht, daß Bemühungen bisher noch nicht gefruchtet haben, ich aber noch eine gute Chance sehe. Arpok solle sich kurz nach der neunten Stunde vor dem Anwesen des Kalifen einfinden, damit die noch ausstehende Lieferung übergeben werden kann. Ich werde ihn erwarten.
Irgendwas stimmt hier nicht, das ist mir alles nicht geheuer, neue Situationen erfordern neue Maßnahmen! Das wird wieder in Arbeit ausarten...
D'anton jagte einen Botenjungen mit diesem Brief zu Arpok los und machte sich, nachdem er sich entsprechend frischgemacht hatte, zum Hause des Kalifen auf.
Gaukelmeister:
Als die Tür wieder ins Schloss gefallen ist, öffnet Arpok den Umschlag und überfliegt den Brief.
Bedauerlich, bedauerlich, dass D’anton bisher nicht erfolgreicher gewesen ist. Vielleicht sollte ich mich selbst noch ein wenig unters Volk mischen und in Erfahrung bringen, ob die Ankunft des Generals sich bereits herumgesprochen hat und ob über ihn und seine Pläne schon erste Gerüchte kursieren. Aber zunächst habe ich noch einiges zu erledigen. Und D’antons Versicherung, er werde sich weiter um Antworten bemühen und möchte mich am Abend im Haus deMaire treffen, lässt auch noch hoffen.
Arpok verschließt die Tür und setzt seine Suche fort. Er hat bereits gründlich die Schriftstücke aus dem Schreibtisch durchgesehen und auch die Briefe und Notizen aus einer Truhe im Schlafzimmer, hat er beinahe zu Ende angeschaut. Noch ist ihm kein Hinweis auf den General zu Gesicht gekommen. Im Wesentlichen entdeckt Arpok Rezepte und anderes Gelehrte zur Pflanzenkunde. Es wäre wohl auch zu viel des Entgegenkommens gewesen, ein Tagebuch zu finden, aus dem das Verhältnis Meister Alberts zu seinem Bruder sich hätte erschließen lassen. Nun gut, so müssen wohl die Erkenntnisse, die D’anton zusammenträgt, genügen, um einen Brief zu verfassen. Aber immerhin habe ich ausreichend Schriftproben, so dass mir der genaue Schwung und die entsprechende Neigung der Buchstaben so gelingen sollte, wie sie Meister Albert aus der Feder geflossen sind.
Arpok verbringt einige Zeit damit, sich in die Schrift Alberts einzufinden. Nun, vollkommen ist es sicherlich nicht. Aber im flackernden Kerzenschein sollte es einer oberflächlichen Begutachtung standhalten. Es wird alles darauf ankommen, wie ich die Worte setze. Keine Andeutung darf verräterisch sein. Eine Bemerkung mag schon genügen, den Schwindel aufzudecken. Hoffentlich bekomme ich noch die ein oder andere Information.
Nachdem er die Schriftstücke wieder im Schreibtisch und der Truhe verstaut hat und dafür Sorge getragen hat, dass seine Schreibübungen vernichtet sind, begibt sich Arpok daran, das Haus so herzurichten, dass es einer Begehung standhalten könnte. Es darf nicht ersichtlich sein, dass Arpok seit längerem alleine hier wohnt, sollte der General jemand schicken, um nach dem Rechten zu sehen.
Inzwischen ist es später Nachmittag. Arpok kratzt sich sein langes Ohr und überlegt, mit welcher Substanz er sich am Abend stimulieren könnte, um sich bei einem Gespräch mit dem General gut aus der Affäre zu ziehen. Ich muss etwas finden, dass mich klar denken lässt und mir hilft, rasch die rechten Worte zu finden, um auch in einem misstrauischen Verhör stets überzeugend zu wirken. Dabei werde ich mich wohl darauf verlassen müssen, dass mir die passende Lüge zum richtigen Zeitpunkt in den Sinn kommt, damit meine Antworten glaubwürdig bleiben. Kurzum, ich benötige ein Mittel, dass mir das Finden von Worten und Ideen beschleunigt, so dass ich angenehm und angemessen zu reden verstehe und mit Leichtigkeit zu überzeugen weiß. Ein geistiges Stimulanzium wie es sich aus den Wurzeln der immergrünen Weine gewinnen lässt, wäre hierfür ideal. Wobei es mich möglicherweise übers Äußerte hinaus anspannen würde – es ist zu unberechenbar und ein Umschlagen der Wirkung könnte sich als fatal erweisen. Besser wäre etwas, dessen mindernde Eigenschaften sich nicht in geistiger Anfälligkeit bemerkbar machen würden – brauche ich doch meine geistige Kraft zur Gänze. – Aber sicher, das könnte die Lösung sein: die ungeöffnete Blüte der khaleanischen Kirsche, eingeweicht im Saft gegorener Wildfeigen und mit einer Prise zerstoßener Schalen von den Eiern des Drachenvogels bestäubt dürfte mir geben, wonach ich suche. Die Kirsche wird mir die geistige Anspannung und Beweglichkeit geben, ohne die mein Unterfangen beinahe schon im Voraus zum Scheitern verurteilt wäre. Und ihre eintrübenden Nebenwirkungen werden durch den körperlichen Schock, den das Zusammenspiel von Wildfeigen und Eierschalen des Drachenvogels auslöst, negiert. Dass ich dann mit einer leichten Übelkeit und Kränklichkeit werde leben müssen, ist angesichts der Verbesserungen meiner Überzeugungskraft ein zu verschmerzendes Übel.
Mit frischem Mut begibt Arpok sich an die Suche. Rasch entdeckt er ein Fläschchen mit dem Saft gegorener Wildfeigen. Und wie er es sich gedacht hat, gibt es unter den besonders gut versteckten Käutern, Giften und Zutaten auch noch ein Stück Eierschale des Drachenvogels. Einzig die khaleanische Kirschblüte fehlt noch. Dazu wird er die Stadt verlassen müssen. Ohne zu zögern macht Arpok sich auf den Weg.
Es dauert kaum zwei Stunden, bis er zurück im Haus ist. Rasch hatte er einen Strauch gefunden, an dem sich gleich zwei der wertvollen noch verschlossen Blüten befanden. Zielstrebig bereit Arpok nun die Substanz vor. Vielleicht wird er seinen Kopf doch behalten können.
Knapp zwei Stunden vor dem vereinbarten Treffen mit D’anton hat Arpok alle Vorbereitungen abgeschlossen: seine Kirschblüte ist bereitet; er trägt ein Schriftstück von Meister Albert bei sich, um noch eine Vergleichsmöglichkeit zu haben; ein Siegel des Meisters hat er genauso wie auch den Siegelwachs eingesteckt; nicht zuletzt Feder, Tinte und Pergament zum Schreiben des Briefes. Das sollte ausreichen. - Moment, beinahe hätte ich das Schriftstück vergessen, das die Legionäre gebracht hatten.
Versehen mit diesen Dingen verlässt Arpok das Haus. Es ist noch genügend Zeit bis zum verabredeten Treffpunkt, um selbst noch einmal in den Straßen und Gassen die Ohren aufzusperren. Arpok entschließt sich, ein Gasthaus aufzusuchen, in dem häufig einfache Soldaten ihren Freigang mit Alkohol genießen. Der „Schlangenkuss“ sollte genau das richtige sein. Einige Minuten später sitzt Arpok auf einem Hocker im „Schlangenkuss“ und saugt die rauchgeschwängerte Atmosphäre ein. Mal sehen, ob man über die Ankunft des Generals spricht.
oliof:
Im Schlangenkuss fällt Arpok zunächst auf, dass weniger Soldaten da sind als sonst… obwohl, eigentlich stimmt das nicht. Es sind nur weniger Uniformierte unterwegs. Nach und nach erkennt der Goblin die Gesichter, die ohne den üblichen Bambusrahmen seltsam unvertraut wirken.
Die Stimmung ist rauh im Schlangenkuss, und der Wirt treibt seine Bediensteten, zwei Goblins und zwei junge Zaru-Sklavinnen, ohne große Freundlichkeit an, die Gäste ja ordentlich zu bewirten. Dass die Soldaten mit ihnen ihren Schabernack treiben kümmert ihn nicht, solange das ganze die vier nicht von der Arbeit abhält.
Arpok wird keine große Beachtung geschenkt, und so kann er ein paar Gesprächsbrocken aufschnappen. Die Garnison ist überfüllt, und alle Legionäre, die in der Stadt Familie haben, wurden ausquartiert. Außerdem wurde ein Haufen Leute "vorübergehend beurlaubt", was immer das bedeuten sollte. Die Soldaten aus Gonne-on-Maire haben das Gefühl, als wären sie ein abgetrenntes Gliedmaß, und damit sind sie nicht zufrieden. Doch General Lavelle hat für den nächsten Abend einen Großappell ausgerufen, da hoffen alle, mehr zu erfahren.
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