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Kleriker: Philosophie
Arkam:
Hallo Asdrubael,
ich bin der Meinung das die mittelalterliche Rechtsauffassung in einem Rollenspiel nur ganz selten etwas zu suchen hat.
Den die Spieler vertreten ja auf jeden Fall einen modernen Standpunkt und fühlen sich unwohl wenn durch Folter erpresste Geständnisse und gar kein Anspruch auf einen fairen Prozess abhängig von der sozialen Schicht als normal angesehen werden. Ich habe mal in einem Abenteuer die Charaktere als Ehrengäste an einer Hinrichtung teilnehmen lassen und wenigstens meinen Spielern war das nicht sehr sympathisch.
Dazu kommt das die meisten Systeme zwar Anleihen beim Mittelalter machen aber eben nicht alöles übernehmen und reale Götter und Magie Komponenten ins Spiel bringen die man auf jeden Fall seperat regeln muß.
Auf diese Weise balanziert man immer auf einem schmalen Grat. Auf der einen Seite bringen Dinge wie der Haß der Sigmargeweihten auf Goblinoide einen Charakternachteil ins Spiel den man ausspielen sollte. Auf der anderen Seite kann man von dieser Regel auch mal abweichen ohne das es direkt in Powergaming ausartet.
Wo da für jede Gruppe die individuelle Linie verläuft wird man wohl jeweils zwischen Spielleiter und Spielern mit deutlichem Blick auf das Regelwerk klären müssen.
Gruß Jochen
Asdrubael:
Stimmt die meisten Spiele machen anleihen in der Mittelalterlichen Welt. Speziell in der neuen D&D Edtition habe ich das Gefühl, dass diese er gering sind.
Aber das Warhammer RPG Setting fängt ein düster mittelalterliches Bild sehr gut ein, was man schon an den Berufsbeschreibungen sieht.
Ich werde jedenfalls die NSCs weiter nach der sehr drakonischen Rechtsauffassung agieren lassen und habe kein Problem, einen Dieb mit dem Ohr ans Scheunentor zu nageln (daher kommt der Ausdruck Schlitzohr, da sich ein Dieb, wenn er gehen wollte losreißen musste.)
Die Spieler können weiterhin so agieren, wie es ihnen beliebt, solange sie die Konsequenzen tragen.
Arkam:
Hallo Asdrubael,
als Spielleiter habe ich auch keine Probleme damit die NPCs nach diesen harten rechtsauffassungen handeln zu lassen.
Probleme habe ich nur dann wenn Spielercharaktere durch Herkunft, Beruf oder Religion sehr eng an diese Vorstellungen gebunden werden.
Gruß Jochen
Asdrubael:
Wieso? wenn man sich einen derartigen Charakter aussucht?
Ich kann nicht von den Vorteilen einer Klasse profitieren, ohne die Nachteile in Kauf zu nehmen. Und gerade eine strenge Kirche wird nie einen wankelmütigen Priester in die vorderste Front stellen. (Der betrffende Spieler ist zwar nicht wankelmütig, aber nicht gerade sehr konform)
Und solche Beschränkungen haben einige Charakterklassen inplay: Codices von Magier- und Kriegerakademien, mit Diebesgilden ist auch nicht zu spassen usw...
Arkam:
Hallo Asdrubael,
es ist schon klar das man sich als Charakter an seine sozialen Umstände anpassen muß. Im Falle des Sigmar Klerikers der einen Goblin verschont ist es auch klar das es Konzequenzen geben muß.
Probleme habe ich dann eher mit Mitgliedern der Inquisition die konsequenterweise dann auch Mitspieler verraten, Meuchlern die ihre Opfer wahllos aus "Übungsgründen" töten oder Folterknechten die jeden Gefangenen in die Mangel nehmen wollen.
Auch wenn mir der düstere Hintergrund von Warhammer sehr gut gefällt und ich die NPCs auch entsprechend agieren lasse möchte ich das meine Gruppe für etwas Hoffnung und den Kampf gegen das Chaos und das Böse steht.
Mir ist klar das man über Moral im Rollenspiel trefflich streiten kann aber ich denke auch da muß jeder seinen Weg finden.
Gruß Jochen
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