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[Reign] Die Ritter von Warwark

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oliof:
Ich lese hier sehr gerne mit.


--- Zitat ---[Kleine Frage an die anonymen Mitleser (wenn ich denn welche habe): Soll ich manche Sachen ein wenig mehr erklären? Viele Sachen, die ich so lässig nebenbei schreibe haben für Kenner des Settings ein dramatisches und bedeutungsschwangeres "Dam, DAM, DAAM" im Hintergrund. Auch die Beziehungen der Reiche und Religionen untereinander könnte ich mehr ausführen, falls es gewünscht ist. Wer versteht schon, was der Unterschied zwischen Pellus' Gott Islik und den Feinden, den Islikliden, die Pellus so haßt, ist und wie die mit dem Imperium zusammengehören. Einige Gags bleiben dem Unbedarften einfach verborgen.]

--- Ende Zitat ---

Naja, ich kenne ein paar der Details, und einen Haufen habe ich schon wieder vergessen. Ich sag mal so: Die Berichte sind ausfuehrlich genug um zu zeigen, dass es eine dichte Story ist, in der viel passiert, was Hand und Fuss hat. Mehr Einzelheiten wuerden wahrscheinlich entweder dazu fuehren, dass mir irgendwann Blut aus den Augen laeuft (oder Du Versalien benutzen musst um die WICHTIGEN ECKPUNKTE hervorzuheben) oder die Berichte einfach nie fertig werden. Beides waere … doof.

Joerg.D:
Harald, Du bist kein annonymer Mitleser

oliof:
Jetzt nicht mehr, stimmt.

MSch:
Pellus war also Ser Warwark, das mußte erst sacken. Nach einer intensiven Morgenandacht sortierten sich Pellus' Gedanken allmählich. All das Chaos, das gerade rund um Burg Mizer herrschte mußte aufhören. Zumindest er würde seine Truppen zusammenziehen und sie in einem kleinen Fort stationieren um einen besseren überblick zu haben.

Nun wollte er aber auch nicht den Eindruck erwecken, daß er sich absondern wollte, also marschierte er zu seinem Lehnsherren, Ser Bubi, dem neuen König Warwark, und unterbreitete ihm seinen Plan und legte ihm nahe, daß die anderen Burgherren im Exil es ihm gleich tun sollten. Der König nahm Pellus' Anregung freundlich auf. Außerdem ließ Pellus sich die Erlaubnis geben die Truppen neu zu formieren und anwerben zu können.

Zufrieden, daß der König seinen Vorschlägen aufgeschlossen gegenüberstand, machte sich Pellus auf zu seinem Lehrmeister, Ser Uther. Der war ja leer ausgegangen und Pellus dachte sich, daß er ihm einen Job anbieten sollte. Doch Uther war schon Vergeben, als Stellvertreter für Lady Leda von Pallanwyn und sicherlich noch einiges mehr... Aber er gab Pellus ein paar zuverlässige und kampferprobte Männer mit und als Geschenk zu seiner Ernennung einen kleinen Schatz, den er sicherlich gut gebrauchen und weise einsetzen würde.

So beladen kehrte Pellus zurück, rief seine Ritter und Sergeanten zu sich und verkündigte ihnen seine Pläne. Die Sergeanten sollten Truppen anwerben und auch nützliche Zivilisten, die im wilden Zeltlager vor Burg Mizer hausten, ansprechen. Heiler, Stallburschen, Köche, Schmiede, Hermetiker, Priester des Islik.

Anschließend bat er Bragas, Freia und Istan noch zu einem privaten Gespräch.

Er eröffnete ihnen, daß er vorhat mehr Aktionen gegen den Feind zu unternehmen und durchaus das eine oder andere Kommandounternehmen oder Nebenschauplätze zu besuchen, von denen nicht unbedingt jeder Kenntnis haben sollte. Für diesen Zweck bräuchte er vertrauenswürdige Leute. Um gar keine Zweifel aufkommen zu lassen würde er sie alle zu seinen Stellvertretern machen, wenn sie ihm einen Eid auf ihn persönlich schwören. Istan und Freia willigten recht schnell ein, Bragas aber hatte Bedenken. Während er bei Istan und Freia einen Eid auf Islik abnehmen konnte, war das mit Bragas nicht möglich. Sie einigten sich aber dann darauf das Land im natürlichen Sinn als Eidträger zu wählen und so erweiterte Pellus seinen Teil des Eides um den Schutz des Landes. Das befreite Pellus ein wenig vor Mißtrauen, weil er bei Eidbrüchigkeit wußte, daß sie ein temporärer Fluch befallen würde und er das auch spüren würde. Außerdem würden sie so nicht auf dumme Ideen kommen, was genau die richtige Entscheidung war, denn der König versuchte doch tatsächlich Freia auf seine Seite und sicherlich wieder in sein Bett zu ziehen und diese konnte mit Verweis auf ihren Eid höflich ablehnen.

Die Organisation des Lagers ging fleißig von Statten und alle halfen beim Ausheben eines Grabens und Einsetzen der Palisaden. Auch Pellus' Ritter waren sich nicht zu fein für die schweißtreibende Arbeit und Pellus setze einen eigens dafür beschworenen Erdelementar ein um das ganze zu unterstützen.

Um den Verlust an Bäumen auszugleichen versprach Pellus Bragas, daß sie, sobald das Lager fertig und bezogen sei, ins Lost Uthedmael aufbrechen würden um die Samen zu holen.

Alles in allem hatte Pellus rund 2000 Mann unter Waffen und eine erklägliche Anzahl an Zivilisten in seinem Lager.

Einige Leute konnte er nicht überzeugen zu ihm zu kommen. Der amoranische, goldene Ritter wollte lieber bei seinen Leuten bleiben für die er jetzt der Anführer war und auch Mara, die Hathalla-Priesterin, konnte er nicht überzeugen. Er war bereit ihr eine repräsentativen Zelt in seinem Lager zu gewähren und auch Anhänger ihres Glaubens hätte freien Zutritt, doch religiöse Zeremonien und Gottesdienste dürfe sie innerhalb des Lagers nicht abhalten. Für diesen Zweck würde er ihr einen Schrein außerhalb des Lager errichten. Pellus fand, das war schon mutig von ihm, aber das war Mara nicht genug. Pellus stand der alten Religion nicht feindlich gegenüber und tolerierte sie, solange sie den Herrschaftsanspruch Isliks nicht offen in Frage stellten. Daher war die Religionsausübung innerhalb des Lager für ihn nicht verhandelbar. Enttäuscht verließ er Mara, nicht ohne ihr zu sagen, daß die jederzeit freien Zugang zum Lager hätte.

Bragas hatte er zähneknirschend die Ausübung seines Glaubens zugestanden, unter der Bedingung, daß er nicht offen religiöse Zeremonien abhielt. Was er in seinem Zelt machte ginge ihn dann nichts an. Das würde er jederzeit vertreten können, aber eine offene Anbetung Hathallas? Das würde nicht vermitteln können, egal wie geschickt er die Schriften zitierte.

Es war nicht einfach Herrscher zu sein.

Ein schwerer Gang stand ihm noch bevor und er drückte sich erst mal darum und kümmerte sich um den Einsatz im Lost Uthedmael. Sie würden bei der Burg Derc Cynan durch die Mauer schlüpfen und dann im Uthedmael die Nachschublinien und Lager des Feindes angreifen. Das würde aber nur eine Ablenkung sein und an strategischer Stelle würde Pellus mit seinen Leuten und einer kleinen Elitetruppe sich von der Hauptmacht trennen und nach Lost Av Lúin zu eilen um die Samen zu holen, falls sie noch vor Ort waren. Die Vorbereitungen für dieses Manöver liefen unter größter Geheimhaltung statt.

Alles war vorbereitet, am nächsten Tag würden sie ausrücken. Also machte sich Pellus schweren Herzens auf zu Eva. Das Angebot, in sein Lager zu ziehen lehnte sie, mit Verweis auf ihre Tätigkeit hier im Lazarett ab und außerdem sei sie schwanger und da würde das wilde Leben in einem Heereshaufen ihr nicht gut bekommen. Etwas in Pellus verkrampfte sich, aber es sollte noch schlimmer werden. Nonchalant und in einer naiven Offenheit verkündete sie ihm dann, daß sie und Floras in ein paar Tagen heiraten würden und frage Pellus ob er sie nicht zum Altar führen würde und an der Zeremonie teilnehmen würde.

Anstatt Floras anzuspringen und dem palatischen Windbeute ein für alle Mal die Luft rauszulassen, wie ein tief verborgenen Teil in ihm es verlangte, setzte in Pellus eine Ruhe ein, wie er sie Eva gegenüber noch nie verspürt hatte. Ihm fröstelte fast ein wenig und auch recht starr lehnte er ihren Wunsch ab, er könne nicht an einer heidnischen Zeremonie teilnehmen, bei aller Freundschaft wäre ihm das nicht möglich. Er wünsche ihr alles Gute und freue sich für sie, aber er würde dem nicht beiwohnen. Außerdem würde er morgen ins Lost Uthedmael aufbrechen. Sie könne es als eine Art Ausgleich ansehen, daß er sich um die Wundersamen kümmern würde. Dann verabschiedete er sich kurz angebunden und ging.

Auf dem Heimweg fiel alle Anspannung von ihm ab und er war fast froh, daß es vorbei war. Kein Hinterherschmachten, kein Anbeten aus der Ferne, und auch sein Blick auf Floras war jetzt ungetrübter, nun war es echtes Mißtrauen und keine versteckte Eifersucht. Während er sich also seine Gefühle zu Eva wegrationalisierte begann er langsam wütend zu werden. Wie konnte sie ihm das antun? Sie wußte wie ernst ihm sein Glauben war und mit ein wenig Nachdenken hätte sie auch wissen können wie wichtig sie ihm war.

Frauen!

Pellus würde sie wohl nie verstehen.

Wie recht er damit haben sollte! Aber dazu demnächst mehr.

Also machten sie sich mit rund 500 Mann auf ins Uthedmael. Alles verlief recht ruhig, bis Pellus und sein kleiner Trupp sich von der Hauptmacht trennten. Während er sich auf nach Lost Av Lúin machte, sollten seine Truppen ein Ablenkungsmanöver in Richtung Lost Lamas Sill machen.

Kurz vor Av Lúin hielten sie an und Bragas ging voraus um die Lage auszukundschafen. Er fand zwar gut verwischte Spuren, daß vor Kurzem ein Trupp hier lang gezogen kam aber keine Hinweise auf Besatzer in der Ruinenstadt.

Voller Sorge, daß der Feind inzwischen auf das mit einem Ward geschützte Lagerhaus der Samen gestoßen seien, drangen sie tiefer in die Stadt ein. Bragas immer voran. So stießen sie bis zum Lagerhaus vor und Bragas erkannt mit seinem Zweiten Gesicht, daß der Eingang immer noch durch einen kräftigen Ward geschützt war. Er winkte Pellus zu sich. Pellus und Freia kamen schnell herbei, während Istan mit den Soldaten langsam nachrückte.

Als Pellus die Tür erreichte und ansetze den Ward mit einer Reinigungszeremonie aufzulösen, brachen plötzlich aus allen Ruinen rings rum imperiale Soldaten hervor und deckten Pellus und seine Gefährten mit Pfeilhageln ein. Pellus rief noch "Deck mich!" zu Freia und mit einem Stoßgebet an Islik auf den Lippen brach er den Ward gegen Eindringen, stieß die Tür auf, drang ein und zog Freia schnell am Stoßkragen ihrer Rüstung hinterher.

Draußen machte Bragas sich mit seinem Talent im Klettern auf, um über die Dächer der Ruinen genau mitten in einen Pulk Feinde zu landen um die mit seiner Axtkunst niederzumähen. Istan rief geistesgegenwärtig den Truppen zu sich in Deckung zu begeben und drang dann auch gegen eine Gruppe Feinde vor.

Drinnen begrüßte Pellus und Freia ein sonores "Hallo!". Verdutzt kniff Pellus die Augen zusammen und erkannte im Halbdunkel der Lagerhausruine einen stattlichen, schwer gerüsteten imperialen Offizier mit einem gelben Turban. Sollte das Ali Pascha sein? Der legendäre Troubleshooter des Imperiums? Pellus fühlte sich fast ein wenig geschmeichelt, daß sie ihm so einen Mann schickten!

In guter Laune zog Pellus sein Schwert ein wenig aus der Scheide und sprach ihn auf tessidisch, der Sprache des Imperiums an:"Nun, Ali Pascha, ergebt euch. Wie ihr seht sind wir in der Überzahl." Doch der lachte nur und weigerte sich und so zog Pellus sein Schwert und stürmte los. Zu zweit zu sein war aber tatsächlich kein so großer Vorteil, denn so sehr sie sich auch mühte drangen Freias Schläge nicht durch die mächtige, durch Runen geschützte Rüstung des Paschas und zu ihrem Mißmut ignorierte er sie völlig. Pellus Schläge schienen mehr Wirkung zu zeigen, aber auch der mußte kräftig einstecken und er ärgerte sich, daß er jetzt vom Imperium so ernst genommen wurde. Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke ... "Wie konnte das Imperium überhaupt wissen, wo er hinwollte und wann er da erscheinen würde?"


[Hier muß ich kurz mal unterbrechen. Mir als Spieler war in diesem Moment bewußt, daß die Aktion verraten worden war, da aber der Kampf hin und her wogte, war keine Zeit groß darüber zu sinnieren. Jetzt setzte aber auch ein Versäumnis von mir als Spieler ein, das meiner Müdigkeit geschuldet war, wir hatten nämlich bis 6:00 morgens den Geburtstag des SLs gefeiert, und zwar hatte Jörg irgendwann gesagt, daß inzwischen alle Wunden geheilt seien, das hatte ich aber nicht gehört und so ging Pellus nur mit der Hälfte der möglichen Wundkästchen auf der Brust in den Kampf. Es kam wie es kommen mußte, die waren dann alle recht schnell voll und Pellus brach schwer verletzt zusammen.

Ich verlasse in dieser Szene das echte Geschehen etwas und formuliere das leicht anders, um eine schönere Erzählung zu erzeugen und weil es nicht verständlich ist, daß Pellus so schnell zusammengeklappt ist. Ich nenne es mal literarische Freiheit.]


Der Schrecken darüber, daß er verraten worden war, und wem er überhaupt davon erzählt hatte, erschütterte Pellus so, daß er einen gewaltigen Hieb des Paschas nicht rechtzeitig kommen sah und schwer getroffen ging er bewußtlos zu Boden.

[Jetzt geht es wieder normal weiter]

Freia stellte sich vor Pellus, deckte ihn mit ihrem Schild und erbat sich vom Pascha aus sich um ihren Herren kümmern zu dürfen, danach könnten sie ihren Kampf gerne wieder aufnehmen. Der Wunsch wurde ihr gewährt und Freia schaute schnell nach Pellus und verband provisorisch die schlimmsten Wunden. Dann atmete sie tief durch und wandte sich wieder dem Feind zu.

Draußen wütete Bragas zwischen den feindlichen Soldaten wie ein wilder Berglöwe in einer Schafherde, den selbst die Hunde und Steinwürfe der Hirten nicht davon abbringen können Schaf um Schaf zu reißen. Und auch Istan schickte sich an die Horden der Feinde zu dezimieren und tatsächlich begannen deren Reihen zu wanken und einzelne Soldaten suchten das Weite.

Drinnen wogte der Kampf hin und her und während Freia den einen oder anderen Nadelstich setzen konnte begann der Pascha sie systematisch niederzuprügeln.

Irgendwann bemerkten auch die Kämpfer draußen, daß im Gebäude ein Gefecht stattfand und sie hörten die Hilferufe Freias.

Sie stürmten hinein und mußten feststellen, daß der Pascha tatsächlich kaum zu verwunden war. Also versuchten sie ihn anders zu bekämpfen. Die Entwaffnung war zwar erfolgreich, doch im Nahkampf wußte der Pascha sich dann mit seinen scharfen Dolchen, die tief durch ihre Rüstungen schnitten, gut zu helfen. Doch dann hatten sie ihn endlich im wahrsten Sinne des Wortes niedergerungen.

Seine Soldaten gaben auf und er willigte ein sich für Lösegeld austauschen zu lassen.

Beim Durchsuchen fand man einen Zettel bei ihm, der ihre Aktion verriet. Bragas und Pellus glaubten die Handschrift von Floras zu erkennen. Grimmig luden sie so viele Säcke der Wundersamen auf, wie sich unterbringen ließ und machten sie sich auf, sich wieder mit ihrem Heer zu vereinen.

Das war aber zu einem Großteil selber in Gefangenschaft geraten. Jetzt stand Pellus vor einer Gewissensentscheidung. den Pascha mitnehmen und ein riesiges Lösegeld zu bekommen, aber seine Leute in Gefangenschaft zu lassen. Oder aber gleich seine Leute gegen den Pascha einzutauschen. Pellus entschied sich für die Loyalität und tauschte den Pascha gegen seine Kämpfer ein. Hatte nicht Islik als König auf der Erde immer zu seinen Mitstreitern gehalten und keinen im Stich gelasssen? Daher hatte er gar keine andere Wahl.

Mißmutig ritten sie nach Derc Cynan. Da hatte Pellus noch etwas zu erledigen...

Joerg.D:
Ja, nach nur 3 Stunden Schlaf und recht heftigen Alkoholkonsum waren wir zum Teil nicht sehr fit.

Aber ein gewohnt gutes Diary, das den Ablauf exakt wiedergibt, da haben die Company Rolls mal sehr zu Ungunsten der Spieler ausgeschlagen.

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