Umfrage

Wie findet ihr das System?

gut
6 (10.2%)
befriedigend
13 (22%)
ausreichend
17 (28.8%)
mangelhaft
23 (39%)

Stimmen insgesamt: 49

Autor Thema: DSA 4.1  (Gelesen 17813 mal)

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Offline Goblin

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DSA 4.1
« am: 25.09.2008 | 21:35 »
In der letzten Zeit sehe ich in erster Linie DSA-Verbesserungs-Vorschläge, und an den Orginalregeln wird kaum ein gutes Haar gelassen. Dazu lese ich des öfteren "früher war alles besser". Ich kenne leider nur das neue DSA 4.1 Regelwerk und finde es alles andere als schlecht (bin ein D&D 3.5 Umsteiger).
Deswegen interessiert es mich, ob es hier überhaupt noch DSA 4.1 Sympathisanten gibt.
Am besten fänd ich, wenn eure Wahl auch noch begründet wär.

Ich persönlich finde das System gut, mich stören die vielen Regeln nicht und ich finde es ziemlich vielseitig.

Ich habe absichtlich 'sehr gut' und 'ungenügend' weggelassen, wir sind ja nicht in der Schule  ;)
Abgesehen davon ist kein System perfekt.
Ich bedanke mich schonmal für eure Meinungen!
o
L_
OL
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Offline pharyon

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Re: DSA 4.1
« Antwort #1 am: 25.09.2008 | 21:42 »
Hi,
In unserer Runde spielen wir die "Borbarad"-Kampagne mit Version 4.0/4.1.
Ich habe mit "ausreichend" gestimmt. Einerseits gibt es natürlich nette Ansätze und viel zum "Charakterbasteln". "Kompensiert" wird das Ganze dank einer komplizierte Steigerungsmatrix, einem umständlichen Fertigkeiten- und Zaubersystem und einer Unzahl von Modifikationen, die sich keiner aus unserer Runde merken kann und die daher immer wieder zu Verzögerungen führen. Das Setting ist gut, aber ja nicht Thema der Umfrage.
Gruß, p^^
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Offline Drudenfusz

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Re: DSA 4.1
« Antwort #2 am: 26.09.2008 | 02:16 »
DSA4.1 hat einige Mißstände beseitigt (wie das Würfeln bei der Charaktererschaffung oder beim Stufen aufstieg, aber auch sind einige Totalausfälle von DSA4.0 behoben), dennoch ist das System weit davon entfernt halbwegs brauchbar zu sein. Realismus und Simulationismus werden gefördert, aber alles andere wird sträflich vernachlässigt. Die Regeln sind viel zu umfangreich und für jeden Scheiß gibt es eine Sonderregel. Charaktererschaffung und Kämpfe dauern viel zu lange und sind einfach nicht unterhaltsam. Kann es ja verstehen das man einige Heilige Kühe behalten wollte, aber man hätte das System von Jemanden entwickeln lassen sollen, der ein Gefühl für Regeln hat (und nicht von Leuten die sowieso nur Railroaden).

Auch wenn es wirklich nicht das Thema ist, mir gefällt das Setting auch, deshalb wird an einer Adaption für D&D4 gebastelt (der Plan ist so auch die Sieben Gezeichneten zu spielen).
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Offline D. Athair

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Re: DSA 4.1
« Antwort #3 am: 26.09.2008 | 02:39 »
Die Charaktererschaffung mit den 3-lagigen Schablonen (Rasse, Kultur, Profession) ist viel zu aufwändig. Wenn ich mir schon einen Charakter mit Generierungspunkten erstelle, dann habe ich eine relativ genaue Vision von dem, was der Charakter sein soll (Hintergrund, Beruf,...).
Mit den Schablonen bekomme ich - weil die schon vieles festlegen - nur einen Charakter, der entfernt etwas mit meiner Vorstellung zu tun hat. Unbefriedigend. Dann lieber auswürfeln.

Vor- und Nachteile sind nicht gut ausbalanciert, was die Wirkung am Spieltisch betrifft.

Das Kampfsystem finde ich gar nicht mal sooo schlecht. Mit dem richtigen "Meister" kann man damit trotzdem Spaß haben.

Die 3W20-Probe mit Ausgleichen verzögert das Spiel unnötig.


... das sind die Sachen die mir bei ein paar Mal DSA-Spielen aufgefallen sind.
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Offline Finarfin

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Re: DSA 4.1
« Antwort #4 am: 26.09.2008 | 07:22 »
Ich bin gegeistert von DSA4.1!

Nun ja, die Charaktererschaffung ist etwas langatmig, aber das war es schon.

Wenn die Runde die Kampfregeln halbwegs intus hat, dauern Kämpfe wesentlich kürzer als zu DSA3-Zeiten, weil es keine fast unendliche Lebensenergie mehr gibt die vielen Kampfmanöver das Risiko für beide Seiten erhöhen.
Die 3W20-Probe ist zwar schon uralt, aber mal ehrlich, soviel länger dauert es auch nicht, wenn man 3 verschiedenfarbige Würfel in einen Becher packt. Soviel Kopfrechnen sollte jedem auch nach 3-4 Bier gelingen (aber wir spielen eh nüchtern).

Offline Jens

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Re: DSA 4.1
« Antwort #5 am: 26.09.2008 | 15:41 »
Wenn mans kann, ists gar nicht mal so schlecht. Als Einsteiger würds mich abschrecken aber inzwischen hab ich so meine Lieblingscharaktere in dem System...

Offline Ayas

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Re: DSA 4.1
« Antwort #6 am: 26.09.2008 | 16:49 »
DSA4.1 hat einen großen Nachteil. Es ist sehr enttäuschend.
Ich kann die 4.0 Regeln (bzw. konnte sie mal recht gut) und hatte mir von 4.1 erhofft das viele der Probleme behoben werden.
Stattdessen ist 4.1 nur ein Neuaufguss, bei dem man sich nicht getraut hat mal wirklich etwas auszumisten und zu verbessern.
Dazu tragen alle Neuerungen des Patsches die typische Handschrift von viel zu überladenen Kompromissen wie man sie aus DSA-Foren bereits kennt. Von Leuten die zu sehr sich in ihre Regeln reinsteigern und den Blick für das einfache längst verloren haben. Dabei spreche ich nicht von der 3W20 Probe oder der aktiven Parade, wie sie von vielen Leuten oft bemängelt werden. Damit kann ich gut leben und wenn 3W20 wirklich so zu DSA gehört dann sollen sie es beibehalten.
Oft habe ich aber das Gefühl, das man viele gute Ideen aus den DSA-Foren genommen hat und sie deutlich komplizierter eingebaut hat.

Ein kleines Beispiel:

Halbschwert.
Die ursprüngliche Idee war es die Doppel-DK-Waffen abzuschaffen, weil das ein großer Vorteil ist und stattdessen die SF Halbschwert 1 und Halbschwert 2 anzubieten. Beide sollten von der Idee das Kämpfen in einer DK unter Optimal um 3 Punkte erleichtern.
Kämpfte also jemand mit einem Anderthalbhänder war S seine optimale DK. Hatte er Halbschwert 1 konnte er in N mit +3/+3 statt mit +6/+6 kämpfen.
Mit Halbschwert 2 war er dann dann im Prinzip wieder bei NS.
Man muss dazu sagen, das dieser Vorschlag noch nicht unter dem Namen Halbschwert lief aber eben das Prinzip gut darstellt.
Und nun schaut euch an, was in 4.1 aus Halbschwert wurde.

Ich bestreite nicht das 4.1 in gewissen Fällen manche Probleme von 4.0 löst.
Nur tut es das nicht auf die einfache und überschaubare Art und Weise, wie ich sie mir erhofft habe.
Und ich glaube deswegen fordern viele auch ein Zurück zu DSA3 oder eher zu einem DSA3.5 >;D

Deswegen habe ich mit Ausreichend gestimmt. Denn das ist mMn auch alles. Es reicht aus um damit zu spielen. Aber das war es dann für mich auch schon.
« Letzte Änderung: 26.09.2008 | 16:59 von Ayas »
...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

Offline Xemides

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Re: DSA 4.1
« Antwort #7 am: 26.09.2008 | 17:04 »
Moin,

ich kenne DSA 1-3 nicht, und was ich so davon höre, ist  auch nicht gerade esin Spiel, dass mich begeistern würde, auch wenn manches einfacher war.

Die Grundideen von DSA4.1 finde ich schon sehr gut, nur sind sie teilweise schlecht umgesetzt.

Ich hpffe auf DSA5, das bestimmt irgendwann kommt.

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Offline 8t88

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Re: DSA 4.1
« Antwort #8 am: 26.09.2008 | 17:41 »
Ich hoffe auf DSA5, das bestimmt irgendwann kommt.
Ja, wird es... irgendwann!
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Kinshasa Beatboy

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Re: DSA 4.1
« Antwort #9 am: 26.09.2008 | 18:00 »
Mich spricht DSA 4.1 auch nicht an. Viel zu schwerfällig. Unsere Runde liebt Aventurien, aber die Orgien von DSA 4.1 bei Charaktererstellung, Regellektüre, Klärung von Unstimmigkeiten und Regelkonflikten, Sonderfertigkeitenanwendung und Ingamegewürfel tun wir uns nicht an. Wie so viele andere auch spielen wir stattdessen zwar auf Aventurien, aber mit luftigeren Regeln. Funktioniert wunderbar   :D

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: DSA 4.1
« Antwort #10 am: 29.09.2008 | 11:53 »
Es ist eine ungenügende Verbesserung eines inkompetent abgeschriebenen und ungenügend getestenen Regelwerkes, zu stark einschränkend, unflexibel und auf Klischee ausgelegt
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline chad vader

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Re: DSA 4.1
« Antwort #11 am: 29.09.2008 | 12:48 »
Im Prinzip hab ich den Kommentaren von Ayas und dem Schwerttänzer nichts mehr hinzuzufügen.

...Ingamegewürfel tun wir uns nicht an.
Was bitte ist "Ingamegewürfel"?

Samael

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Re: DSA 4.1
« Antwort #12 am: 29.09.2008 | 20:04 »
Das System hat ein ziemlich solides Skelett. Leider ist die Ausführung des "Fleisches" ausufernd, unförmig und zerfasert. Insgesamt gibts ein ausreichend. Man kann damit spielen, muss aber entweder oft beide Augen feste zukneifen oder aber ein extra Regelwerk Hausregeln anfertigen.

Offline Steffen

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Re: DSA 4.1
« Antwort #13 am: 29.09.2008 | 20:59 »
Heya,

ich habe für "mangelhaft" gestimmt.

Meine ersten Rollenspielerlebnisse hatte ich mit DSA 4, und seitdem ist bei mir das System DSA 4.0 untrennbar mit meiner Vorstellung von Aventurien verbunden.

In meinem Aventurien
- muss bei jeder Übernachtung das nötige Geld beachtet werden
- ist Magie kanonisiert und damit eine äußerst komplexe Wissenschaft geworden, in der eine Vielzahl von Wechselwirkungen zu beachten ist
- verlaufen Kämpfe sehr statisch und beschränken sich auf Attacken, Wuchtschläge und Paraden
- gelingt mir viel zu selten etwas
- passiert es häufiger, dass ich mich im Kampf selbst verletze
- hat jeder meiner Kameraden zig Macken wie Goldgier, Jähzorn usw.
- achte ich immer auf genug Schlaf, um erholt zu sein

und deshalb gefällte es mir in meinem Aventurien nicht.

Nun ist mir schon klar, dass mit dem richtigen Spielleiter viele der obigen Dinge nicht passieren, aber das spricht dann in meinen Augen nicht für DSA 4, sondern für meinen Spielleiter. Möglicherweise mögen viele Spieler auch die obigen Aspekte an ihrem Aventurien, aber mein Geschmack ist es nicht.

Offline Drudenfusz

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Re: DSA 4.1
« Antwort #14 am: 30.09.2008 | 05:50 »
- passiert es häufiger, dass ich mich im Kampf selbst verletze
Patzer Regeln sind in vielen Spielen das erste was meinem Rotstift zum Opfer fällt (nur in der neuen WoD sind sie noch drin, da es da ausgesprochen Unwahrscheinlich ist zu botchen, man muß schon schlecht sein und die Situation sehr gegen einen)...

Deshalb sind Patzer bei mir meist nur einfache Fehlschläge, statt Spieler-Schikane.
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Eulenspiegel

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Re: DSA 4.1
« Antwort #15 am: 30.09.2008 | 06:23 »
- gelingt mir viel zu selten etwas
Kann es sein, dass du deine Talente zu breit gefächert hast?

Normalerweise kommt man auf 7 Talenten bis ca. 8 (und noch ein weiteres Talent auf 6).
Das ergibt eine Wahrscheinlichkeit von 80% für eine durchschnittliche Sache. Und sogar von 91% für etwas leichtes. Und wenn du das geeignete Werkzeug dabei hast, sogar 94%.

Das würde ich jetzt nicht als zu selten ansehen.

Alternativ könntest du auch 11 Talente auf den TaW 7 bringen. Dann hast du immernoch eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 73% bei durchschnittlichen Dingen und von 88% bei leichten Sachen.

Deshalb sind Patzer bei mir meist nur einfache Fehlschläge, statt Spieler-Schikane.
Also zumindest bei DSA sind Patzer eher SL-Schikane:
Ein vernünftiger Krieger sollte um die 16 herum seine AT/PA haben. Damit hat er eine Patzerwahrscheinlichkeit von 3% im Kampf.
Ein gewöhnlicher Schurke hat ca. AT/PA 12/12. Damit hat er eine Patzerwahrscheinlichkeit von 4%.

Damit hat der NSC eine um ein Drittel höhere Patzerwahrscheinlichkeit als die Kämpfer der Gruppe.

Und außerhalb des Kampfes liegt die Patzerwahrscheinlichkeit sogar nur bei 0,7%. (Unabhängig vom Talentwert.)

Offline Xemides

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Re: DSA 4.1
« Antwort #16 am: 30.09.2008 | 06:53 »
Hi,

also ich lasse die Patzerregeln immer drinnen, genau wie die Kritische Treffer Regeln, die ja genau so rausfallen müßen. Ich habe noch niemanden erlebt, der sich darüber beschwert hat, außer ich selber bei ED, als mein Charakter dadurch gestorben ist. In der Regel sorgen die Patzer und Kritischen Treffer für Abwechslung und Spannung im Kampf.




Patzer Regeln sind in vielen Spielen das erste was meinem Rotstift zum Opfer fällt (nur in der neuen WoD sind sie noch drin, da es da ausgesprochen Unwahrscheinlich ist zu botchen, man muß schon schlecht sein und die Situation sehr gegen einen)...

Deshalb sind Patzer bei mir meist nur einfache Fehlschläge, statt Spieler-Schikane.

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Offline Steffen

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Re: DSA 4.1
« Antwort #17 am: 30.09.2008 | 07:45 »
Heya Eulenspiegel,

bestimmt hatte ich meine Talente zu breit gefächert, ich erinnere mich dunkel an Talentwerte zwischen 8 und 4 für Talente, die ich wichtig fand. Und meine Eigenschaften sind auch nicht so berauschend gewesen (meist zwischen 10 und 13). Mir kam es so vor, als würde ich jedes zweite Mal versagen.
Es stimmt schon, dass man mit einer Optimierung der Werte aus diesen gefühlten 50% tatsächliche 90% erreichen kann, aber so tief bin ich in die Materie nicht eingestiegen. Ehrlich gesagt erwarte ich von einem Rollenspiel, dass man einen erfolgreichen Charakter spielen kann, ohne sich mit der Optimierung von Werten herumplagen zu müssen.

Offline Arkam

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Re: DSA 4.1
« Antwort #18 am: 30.09.2008 | 09:16 »
Hallo zusammen,

das ist eine rein theoretische Antwort weil ich die Regeln für die 4.1 zwar besitze und auch schon Charaktere von 3 auf 4.1 Basisspiel umgesetzt habe aber eben noch nicht gespielt oder gespielleitert habe.
Meine Runde hat sich wärend der Borbaradkampagne von DSA 3 abgewendet. Inzwischen würde ich wohl wieder DSA 4.1 spielen aber DSA ist kein Nebensystem. Und genau das wäre es für unsere Runde derzeit.

Umstritten waren ja immer schon die Talente zu denen jetzt noch talentbezogene Spezialfertigkeiten hinzu gekommen sind.
Es gibt eine reiche Auswahl von Talenten die der Abenteurer nicht brauchen wird die aber für Handwerker und NPCs notwendig sind.
Ich finde das Verfahren sehr fair. Denn so kann man wirklich alle Arten von Charakteren aufstellen und bleibt fair.
Gewünscht hätte ich mir allerdings eine NPC Sektion mit diesen Talenten so das man als Spieler nur die sinnigen Talente und an Talente gebundenen Spezialfertigkeiten durchlesen muß.
So sollte man sich vor dem Spiel einigen welche Talente eine Rolle spielen sollen. Wenn ich nach einem Kampf meine Kleidung wieder herrichten muß kann ein passendes Talent abenteuerrelevant werden.

Die neue Charaktererstellung finde ich sehr gelungen. Endlich kann man die ganze Vielfalt von Figuren darstellen und kann auch ungewöhnliche Kombinationen ausprobieren.
Wie bei fast jedem Kaufsystem ist die Charaktererstellung jetzt natürlich etwas aufwendiger geworden. Denn gerade am Anfang muß man eben ein Mal alle Möglichen Vor- und Nachteile durchlesen bewerten und sich möglichst noch merken.
Auch kommen leichter optimierte Charaktere heraus. Ein sauberes Balancing bei Kaufsystemen ist schwierig so das jetzt Mitspieler und Spielleiter gemeinsam einen Rahmen spannen müssen.

Die fünf Bände (4 Mal Wege des ... und mit dem Libre Canonis die Spruchliste) die inzwischen zum Regelwerk gehören schrecken ab. Man sollte aber nicht vergessen das man davon nur Wege des Schwertes + Spruchliste benötigt.
Denn im Abenteuer werde ich hoffentlich nie Helden aufstellen müssen und auch nur selten etwas über den Hintergrund von Magie oder Glauben abklären müssen. Ok dazu gehört noch ein Abenteuer und gegebenenfalls ein Hintergrundband aber das ist nicht nur DSA typisch.

Für Umsteiger sollte man einige Tips geben.
1) Wenn schon in den Basisregeln steht das man möglichst die maximalen 100 Generierungspunkte für Attribute nehmen soll sollte man das beherzigen. Da klappt es dann auch besser mit dem Talenteinsatz. Aber auch ein Blick über den Tellerrand also die restlichen abgeleiteten Fähigkeiten lohnt sich.
2) Die Talente sind stärker spezialisiert. Es gibt Talente die man nur noch gelernt steigern kann und teilweise haben die Talente Vorraussetzungen.
So mancher DSA 3 Charakter mit einem hohen Heilkunde: Seelen Wert wegen des Bonus auf die Magieresistenz oder so amncher Streuner der ja als Talenttausendsassa eingeführt wurde könnte daran scheitern. Hier lohnt sich die Überlegung ob man das Talent wirklich braucht.
3) Bitte nicht den Hintergrund vergessen. Auch mit dem neuen Charaktererschaffungssystem sollte man den bespielten Hintergrund nicht vergessen. So gibt es jetzt viele Optimierungsmöglichkeiten man sollte aber stets auch den bespielten Hintergrund im Auge behalten.

Dinge wie:
- muss bei jeder Übernachtung das nötige Geld beachtet werden
DSA verführt zwar dazu auch solche Dinge zu berücksichtigen aber vielleicht sollte man sich die warmen Worte aus DSA 1 noch Mal zu Gemüte führen. Dort wird nämlich ausdrücklich empfohlen sich auf wenige Dinge für die Buchführung zu beschränken.
- ist Magie kanonisiert und damit eine äußerst komplexe Wissenschaft geworden, in der eine Vielzahl von Wechselwirkungen   zu beachten ist
Soll das jetzt heißen ich muß meine Sprüche kennen und muß auch noch darauf achten wie ich sie lernen und wie hoch ich sie lernen muß?
Oder soll das heißen "Hilfe ich muß mir einen 400+ Seiten Wälzer durchlesen um eine magische Figur zu spielen?
Den Spielregeln wirst du nicht entkommen. Wie weit du als Spieler eines Magiers die komplette Magietheorie mit ihren Ebenen, Magieabarten und der Historie können mußt hängt von deiner Gruppe ab. Wenn man mit Einschränkungen leben kann wird das System schon eine ganze Ecke einfacher. Alternativ kann hier ein hoher Talentwert auch dafür sorgen das man vom Spielleiter Infos aus den Büchern bekommt.
- gelingt mir viel zu selten etwas
Ok wer natürlich seine Attribute nicht ausreizt und dann noch die Talente weit streut steht da wirklich schlecht da. Aber da gibt es ja Abhilfe.
- hat jeder meiner Kameraden zig Macken wie Goldgier, Jähzorn usw.
Das hat man leider bei jedem Kaufsystem mit Nachteilen die Punkte bringen. Bei DSA 3 konnte man sogar keinen Helden ohne alle diese Macken aufstellen. Wenn dich das Ausspielen dieser Macken stört wende dich an deine Mitspieler. Diese Macken sind nämlich sehr beliebt weil se recht kontrollierbare Nachteile sind.
- achte ich immer auf genug Schlaf, um erholt zu sein
Auch da vermute ich wieder Auswüchse. Denn generell ist es nichts neues das man bei Systemen schlafen muß um sich zu regenerieren und das die Regeneration abhängig vom Ort ist.
Haben aus meiner Sicht weniger mit den Regeln als vielmehr mit der Regelinterpretation der Gruppe und ihrer Art zu spielen zu tun.

Gruß Jochen
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Offline Adanos

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Re: DSA 4.1
« Antwort #19 am: 30.09.2008 | 09:59 »
DSA 4 hat meines Erachtens bereits kein solides Skellett. Dazu war es zu unausgewogen, es wies gar Regelelemente auf, die völlig willkürlich bepunktet wurden (Vorteile/Nachteile, einige Talente). Das Fleisch drumherum war zunächst zu viel und machte die Mängel des Grundsystems auch nicht mehr wett.

DSA 4.1 brachte ja nur bescheidene Korrekturen, so dass ich immer noch nicht geneigt bin meine Meinung zu ändern.

Mittlerweile stört mich der Umfang aber mehr, als die Unausgewogenheit des Grundsystems. Es ist einfach zu viel Text, den man lesen muss. Und dann gibt es keine Garantie, dass man es richtig verstanden hat.

Offline Mensch der Zukunft

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Re: DSA 4.1
« Antwort #20 am: 30.09.2008 | 12:12 »
Finde schon, dass DSA4.x im Kern solide ist. Man hat sich ja bei den Änderungen gegenüber DSA 3 eng an GURPS gehalten. Das ist imho eine gute Grundlage, aus der man ein solides System hätte machen können.
Leider hat man versäumt, die Modularität zu erhalten und keine gute Balance von "Realismus"  und Spielbarkeit gefunden.

Eine Sache, die mich besonders wurmt, ist die unübersichtliche Steigerung. Ich brauche immer eine ganzseitige Tabelle, um heraus zu finden, was ich für meine AP bekomme. Dazu kommt der unübersichtliche Einfluss der Eigenschaften und SF auf die Kompetenz des Charakters.
Eine schnelle Übersicht über die Charakterprioritäten  (die Hälfte der AP in Kampf, je ein Viertel in Gesellschaft und Heimlichkeit) ist schlicht unmöglich.

Offline Steffen

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Re: DSA 4.1
« Antwort #21 am: 30.09.2008 | 16:30 »
Heya Jochen,

cool, dass du auf meine Punkte eingegangen bist!
Alles das, was du dazu sagst, trifft den Kern meiner Kritikpunkte und es ist wirklich hilfreich, so exakte Erklärungen zu bekommen.

Um meinen Standpunkt noch ein wenig genauer zu erklären:

- für Übernachtungen bezahlen
Das treffende Wort ist wohl Mikromanagement, und ich mag es nicht. Ich mag keine Preislisten, keine Ausrüstungslisten für alle möglichen Waffen/Rüstungen/Gebrauchsgegenstände. Rollenspiel dreht sich für mich um die Konflikte der Charaktere, und Konflikte mit Preislisten sind für mich uninteressant.

- kanonisierte Magie
Es ist beides. Vielleicht ist es meine Listenaversion, aber ich mag keine Listen oder ganze Bücher, in denen Zaubersprüche aufgelistet sind, die sich an fiktive Grenzwerte halten. Wenn der Zauberer (Spieler oder Charakter) überlegt: "Hmm... ein Somnigravis wäre eine probates Mittel, da habe ich auch meinen Merkmalsfokus. Gut: Zauberdauer verdoppeln, Reichweite auch (ich bin über 7 Schritt entfernt), mehrere Zielobjekte... das wird teuer.", dann hat Magie für mich ihren Flair verloren.

- selten gelingen
Da habe ich oben schon etwas dazu geschrieben. Mir gefällt das Optimieren nicht, da es mich zu viel Zeit kostet und vom Wesentlichen, den Konflikten der Charaktere, ablenkt.

- Kaufsystem
Du hast recht, Nachteile gibt es bei jedem Kaufsystem. Deshalb mag ich auch keine Kaufsysteme: Sie zwingen dich dazu, Nachteile zu nehmen, die du nicht willst, um Vorteile zu erlangen.

- Regeneration
Natürlich ist Regeneration nichts neues. Aber mir gefällt es mehr, Regenerationsphasen an dramatisch passenden Zeitpunkten einzubauen, und nicht dann, wenn es die Logik der Spielwelt verlangt.

Früher hat mir DSA wirklich Spass gemacht und ich mochte die ganzen Feinheiten des Systems.

Aber für das, was ich mitlerweile von einem Rollenspiel erwarte, ist DSA nicht geeignet. Heute gefallen mir Spiele wie The Pool, Wushu, Trollbabe, In a wicked age.

Offline Ayas

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Re: DSA 4.1
« Antwort #22 am: 30.09.2008 | 17:00 »
@ Adanos:

Wie würde denn ein solides Skelett aussehen?

@ Dampfhans:

Ich will DSA4 und 4.1 nicht veteidigen, dafür krankt es in der Tat an vielen stellen.
Aber deine Kritik ist irgendwie keine. Du magst einfach die Art von Spielen wie sie DSA darstellt nicht, aber das ist kein Fehler von DSA4 oder 4.1.
Nur weil du Äpfel lieber magst als Birnen, sind Brinen noch lange kein schlechtes Obst.

@ Masterplan:

Was ich nie verstanden habe ist warum GURPS gut ist und DSA4 schlecht. Habe nur GURPS Light gelesen und ein wenig in der 3e von GURPS blättern können.
Besonders gut fand ich GURPS aber nicht. Muss aber gestehen mich damit nie so tief auseinader gesetzt zu haben wie mit DSA4.
...DSA 4: viele Regeln für wenig Effekt

Offline Steffen

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Re: DSA 4.1
« Antwort #23 am: 30.09.2008 | 17:11 »
Heya Ayas,

du hast vollkommen Recht!
Lass mich den Threadtitel verwenden:
Ich finde das System mangelhaft, weil ich mit ihm nicht die Art von Rollenspiel verwirklichen kann, die ich möchte.

Eulenspiegel

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Re: DSA 4.1
« Antwort #24 am: 30.09.2008 | 18:36 »
- kanonisierte Magie
Es ist beides. Vielleicht ist es meine Listenaversion, aber ich mag keine Listen oder ganze Bücher, in denen Zaubersprüche aufgelistet sind, die sich an fiktive Grenzwerte halten. Wenn der Zauberer (Spieler oder Charakter) überlegt: "Hmm... ein Somnigravis wäre eine probates Mittel, da habe ich auch meinen Merkmalsfokus. Gut: Zauberdauer verdoppeln, Reichweite auch (ich bin über 7 Schritt entfernt), mehrere Zielobjekte... das wird teuer.", dann hat Magie für mich ihren Flair verloren.
Kannst du ein Beispiel für ein Rollenspielsystem nennen, wo dir das Magiesystem gefällt?

Zitat
Du hast recht, Nachteile gibt es bei jedem Kaufsystem. Deshalb mag ich auch keine Kaufsysteme: Sie zwingen dich dazu, Nachteile zu nehmen, die du nicht willst, um Vorteile zu erlangen.
Du musst keine Nachteile nehmen.
Aber es ist nur fair, dass Leute, die sich Nachteile nehmen, dafür auch ein paar Vorteile bekommen.

Ansonsten finde ich persönlich Charaktere mit Nachteilen interessanter als diese aalglatten Helden.