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[D&D 3.5] Kampagne ohne Namen

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stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Nachdem ich mir eine gehörige Auszeit genommen hatte, schließlich bin ich nicht mehr der Jüngste, kehrten meine Kameraden - recht zerschunden wie mir schien - zu mir zurück. Von Geistern und verschlossenen Türen war die Rede. Doch all dieses verblasste gegen den Anblick des inzwischen zweiten Verlustes unserer Gruppe. Alle Blicke richteten sich auf Durn, der recht abwesend wirkte. Wir konnten ihn trotz (oder gerade wegen?) seiner mentalen Schwäche davon überzeugen, dass ein Flehen an Moradin unsere einzige Rettung darstellen wird. Also sank er ins Gebet, und ich bin sicher, ein jeder spürte die Anwesenheit eines wahrhaft mächtigen Geistes. Und das Wunder geschah: Beiden wurde die Gnade eines weiteren Lebens zu Teil. Völlig verausgabt sank Durn in sich zusammen, der Preis, den er zu zahlen hatte, war wohl sehr hoch.

Nachdem die nötigsten Wunden versorgt waren, versuchten wir es noch einmal - diesesmal mit meiner kompetenten Unterstützung - den Raum der Geister zu durchqueren. Es gelang mir mit arkaner Macht, die Türe am gegenüberliegenden Ende des Raumes zu öffnen. Wir gaben Darius alles an Unterstützung, was wir geben konnten, und er sprintete durch den Raum. Das hätte auch alles ganz vorzüglich geklappt, hätte er nicht eine Falle direkt hinter der Tür ausgelöst, die ihn in den Raum zurück schleuderte. Die Geister stürzten sich nun auf Darius, so dass Leandra die Gelegenheit beim Schopfe ergriff, und ebenfalls durch den Raum sprintete. Darius folgte ihr, so dass sich beide mehr oder weniger geschwächt nun im Gang dahinter befanden. Doch oh Graus, es befand sich noch eine weitere Falle in dem Gang, welche nun beide Freunde in den Raum in die Fänge der Geister zurück schleuderte. Das war zu viel für die beiden, ich sah jedoch meine Chance und spurtete durch. Zwar spürte auch ich die schwächende Berührung durch die Untoten, doch ließ sich das noch aushalten. Ich erreichte den Gang und entdeckte auch gleich die Art der Falle. Es war eine Glyphe mit eingewobenem "Incendum Explosivum". Offensichtlich metamagisch erweitert, um den geeigneten Rückstoß zu erzeugen. Teuflisch! Und auch echt schwer zu entschärfen. Ich glaube, es war die schwerste Falle, an die ich mich in meinem bisherigen doch schon recht langen Leben herangewagt hatte. Und ich scheiterte. Auch konnte ich mich nicht schnell genug abwenden, so dass auch ich wieder zurück geschleudert wurde. Das war dann doch zu viel, wusste ich doch, dass in dem Gang noch mindestens zwei weitere Glyphen darauf warteten, ausgelöst zu werden. Also Rückzug.

Im Zentralraum angekommen jammerte Tyrion, er wolle zu seiner Mama (oder so ähnlich). Zumindest hatte er die Hosen voll, und wollte jetzt schleunigst hier heraus. Ich aber war dafür, die sechste Tür noch so weit zu erkunden, wie es uns möglich war. Ich entschärfte also die Falle an der Tür, wir folgten dem Gang zu einer Treppe, wo ich eine weitere Falle entdeckte und entschärfte, bis wir in einen Raum mit 16 gleichartigen Rüstungsstatuen kamen. Ich wagte mich noch etwas weiter vor, bis eine der Rüstungen zu bewegen begann. Da wir es unmöglich noch mit 16 weiteren Gegnern aufnehmen konnten, zogen wir mal wieder den Rückzug vor. Ja, und wir gaben dem Jammern Tyrions nach und verließen das Gewölbe. Ich frage mich, wenn alle Elfenmagier so feige sind wie er, wie die jemals mächtigere Zauber als den Licht-Zauber erlernt haben? Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.

Wir gingen also den verborgenen Gang entlang und gelangten in einen weiteren Telelokationsraum, der uns direkt auf den Marktplatz zurückversetzte. Nicht allerdings ohne dass uns noch ein Nachruf des Morgazul hinterher schallte. Auf dem Markt trat uns ein finsterer Vampir, der sich später als Galard herausstellte, entgegen und "bat" uns zu einer Audienz bei ihm. Galen stellte sich ihm in den Weg, um uns offensichtlich in seiner Eigenschaft als Wächter zu beschützen. Galard jedoch tötete Galen, in dem er ihn quasi einäscherte. Nur das kleine Amulett, welches er trug, blieb von ihm übrig. Dieses nahm ich an mich, um es später Valen zu überreichen. Diese kleine Episode versicherte uns, dass es wohl nicht ratsam war, der Bitte um eine Audienz bei Galard nicht zu entsprechen. Dieses wurde uns auch von Zerelias, dem wir dann schließlich sein Buch übergaben, so bestätigt.

Nach einer ausgiebigen Rast war nun auch der Tag der Audienz bei Ivan Corvus gekommen. Wir begaben uns also zum Palast und wurden als eine von drei Delegationen eingelassen. Die eine war die uns bekannte Gruppe aus Shu-Lung und die andere eine Gruppe Cyric-Anhänger vom Mondsee. Shu-Lung durfte als erste vortragen, und der Delegat sprach in seiner unfreundlich klingenden Sprache Ivan Corvus an, was der Dolmetscher in blumigen Worten übersetzte. Ivan Corvus aber verstand die originalen Worte des Delegaten, die offensichtlich nicht ganz so freundlich waren, wie die übersetzten. Nun, kurz ausgedrückt, keiner der Gesandtschaft kam mit dem Leben davon…

Als nächstes war die Gruppe der Cyric-Jünger dran, und zu aller Verwunderung trat nur eine einzelne Frau vor, die als einzige nicht mit Cyricornamenten verziert war. Sie sagte sich von der Gruppe los und überbrachte eine Nachricht oder eine Bitte an Ivan Corvus, die von uns aber keiner verstehen konnte, da nur sehr leise gesprochen wurde. Ivan schien der Bitte geneigt, und sie durfte gehen. Nun hatte Ivan Corvus keine Lust auf noch zwei weitere Bittsteller, und er sagte, wir sollten unter uns ausmachen, wer denn das Recht auf die Vorsprache wahrnehmen wolle. Nun ja, wir machten es unter uns aus, indem die Cyric-Jünger uns angriffen. Jaja, ich möchte betonen, dass von denen die Aggression ausging. Natürlich siegten wir, und nachdem Durn mit einem finalen Schlag, in den er all seine Wut hineingesteckt hatte, den letzten Priester fällte, konnte Tyrion unser Anliegen vortragen.
Da wir aber unserer Bitte keine Gegenleistung entgegenbringen konnten, gab er uns die Chance einer weiteren Audienz am nächsten Tag, bis zu der wir uns eine geeignete Gabe unsererseits einfallen lassen sollten. Damit waren wir vorerst entlassen.

Der nächste Weg führte uns zu Galard, damit wir seiner "Bitte" entsprechen konnten. Wir wurden in eine Art Werkstatt oder Labor geführt, wo wir Galard alles über unsere Audienz bei Ivan Corvus berichten sollten. Er trug uns auf, auch nach der Audienz des nächsten Tages ihm davon zu berichten. Er teilte uns aber mit, dass Ivan Corvus seit längerem an irgendwelchen Ebenenwechselexperimenten arbeite und dass wir ihm womöglich dabei zur Hand gehen könnten. Das wäre zumindest ein Versuch für eine angemessene Gegenleistung.

Plötzlich wurde ein Gast angekündigt und Rufus wurde hineingeführt, dieser Vampirbengel, der uns schon einmal auf der Straße provoziert hatte. Er trat vor Galard und bat sichtlich zerknirscht um Verzeihung für seine Verfehlungen. Und nicht nur das, er bot sich ihm für ein ganzes Jahr als Diener an, damit im Ausgleich die Fehde zwischen dem Clan und Galard beigelegt werden konnte. Dieses Angebot nahm er wohl nur zu gerne an. Hach, es gibt auch noch schöne Tage im Leben!

stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag; denn endlich ging es nach Hause. Doch imer der Reihe nach. Wir hatten zunächst am Vormittag - na ja, was man hier so halt Vormittag nennt - unsere Audienz bei Ivan Corvus. Er erwartete uns in seinen Privatgemächern, und wir boten ihm unsere Unterstützung für seine Dimensionsreisenprobleme an; denn er plante, die gesamte Stadt in die Neun Höllen zu versetzen, ein Unterfangen, welches ich nur gut heißen kann.
Er ging darauf ein, in dem er uns 10 Jahre Frieden für Tiefwasser zusicherte. Also beschworen - oder besser riefen - meine Kameraden einen mächtigen Magier namens Fistandantilus herbei, der sich mit solcherlei Dingen auskannte. Als sich die beiden dann für Verhandlungen zurück zogen, machte sich von einem Himmelbett eine Dame bemerkbar, welche sich als ein doch recht lasziv bekleideter Tiefling entpuppte. Die Gruppe hatte offensichtlich in der Vergangenheit bekanntschaft mit ihr gemacht, und so wurde mir Morgana vorgestellt. Da es sich bei ihr um eine Klerikerin des Bane (der sich in zivilisierten Gegenden Tyrannos schimpft) handelte, war der Streit mit Durn wohl vorprogrammiert. Nach hitzigen Diskussionen, in denen wir erfuhren, dass Bane offensichtlich wieder auferstanden war, kam Corvus zurück und erklärte unsere Seite des Handels als erfüllt, so dass unsere Mission ein Erfolg war. Zumindest was die kommenden zehn Jahre anging.
Bevor wir dann gingen, habe ich wohl etwas nicht richtig mitbekommen. Durn hat wohl Morgana schief angesehen, was unserem "Gastgeber" nicht gefiel. Auf einen Blick hin entzog ihm Corvus fast sämtliche Lebensenergie. Wird Zeit das wir hier verschwinden. Zumindest diese Möglichkeit war uns nun gegeben; denn Ivan Corvus überreichte uns als zusätzlichen Dank für unsere Dienste einen Stein, welcher uns nach Tiefwasser zurückbringen werde.
Da Durn nun wirklich nicht mehr in der Lage war, sich eigenständig zu bewegen, beschwor ich Tensers Scheibe herbei, auf die wir dann einen Stuhl für ihn stellten. Wäre er jetzt nicht so alt gewesen, hätte das geradezu majestätisch ausgesehen.
Unsere restliche Zeit in dieser vampirverfluchten Stadt ist schnell erzählt. Die folgende Audienz bei Galard war kurz und schmerzlos. Auch er überreichte uns noch ein kleines Geschenk und gab jedem von uns einen Bluttalisman. Anschließend hatte ich noch einen persönlichen Grund, einen weiteren Vampir namens Noel Vervire aufzusuchen; denn dieser besaß eine umfangreiche Bibliothek, wo ich vielleicht noch nach Flammenhands Büchern Ausschau halten konnte. Dieser Besuch erwie sich aber leider als unfruchtbar, besaß er diese Folianten leider nicht, doch verwies er mich auf ein Kloster in den Bergen irgendwo bei Kerzenburg, wo sich ein Priester namens Cadderly befinden soll. Diesen sollte ich mal aufsuchen, da er ebenfalls über eine umfangreiche Sammlung verfügt.
Nun endlich war es soweit. Wir hatten hier alles erledigt und verließen, ohne dieser Stadt eine Träne nachzuweinen, Karasch in der Hoffnung, es niemals wieder zu sehen. Der Teleport führte uns zu einer Stelle etwa drei Wegstunden östlich von Tiefwasser, so dass der kurze Rückweg unsere Vorfreude nur um so mehr steigerte. Das erste Ziel war der Tyr-Tempel, weil er der am nächsten gelegene war, um Durn, der zunehmend schwächer wurde, von seinem Leid zu erlösen. (Ich will damit sagen, dass er natürlich geheilt wurde und nicht das andere Erlösen…)
Nachdem er dann auch noch beim Moradin-Tempel vorbeiging, fanden wir uns bei Danilo Thann ein, um von unseren Erfolgen zu berichten. Doch statt überschwänglichen Dankes wurde uns offenbart, dass wir uns vor Gericht für den Überfall auf eine Grenzstation Westtors verantworten müssten. Super! War das nicht Searos, der damals mit dem Feuerball das Reigen eröffnet hatte? Klasse! Um die Antwort der Frage auf Belohnung wurde großzügig herumgerudert. Toll! Es ist doch wie immer. Man reisst sich den Allerwertesten auf und bekommt dafür einen feuchten Händedruck. Doch dann wurde mir doch noch eine große Ehre zuteil: Danilo Thann nahm mich in die Kreise der Harfner auf, eine Verbindung, der offensichtlich auch meine Kameraden angehörten. Geheimnisträger! Hätten sie mir ja auch sagen können. Ha, aber nun gehöre ich dazu. Jaja, ich Malik "Taurentod" Gnottertrotter bin jetzt ein Harfner und spiele damit in der gleichen Liga wie Schwarzstab und Elminster… naja fast.
Endlich zu Hause.

stryke:
Tagebuch des Malik "Taurentod" Gnottertrotter
Tag: Unbekannt

Liebes Tagebuch, heute war wieder ein ganz besonderer Tag. Wir trafen uns des Morgens bei Danilo Thann, um mit ihm gemeinsam zu dieser vermaledeiten Gerichtsverhandlung zu gehen. Was nimmt man nicht alles als verdienter Bürger dieser glorreichen Stadt Tiefwasser auf sich. Doch des Menschen Dank war noch nie als sonderlich überschwänglich bekannt.

Danilo teilte uns nach einer Unterredung, die er mit Lord Piergeion hatte, mit, dass sich die Verhandlung bis auf weiteres verschiebe; denn der Paladinsson war mit wichtigen diplomatischen Verhandlungen beschäftigt. Um uns nun quasi ein wenig aus der Schusslinie zu nehmen, bot uns Danilo einen neuen Auftrag an. Es ging wohl gegen die Zentarim. Diese finsteren Brüder haben wohl innerhalb des Einzugsgebietes von Tiefwasser einen Vorposten errichtet und überfallen Händler und Karawanen wegen ihrer Güter. Mit der Aussicht auf einen weiteren feuchten Händedruck, welcher hier das höchste der Gefühle an Dankbarkeit zu sein schien, nahmen wir selbstlosen Recken den Auftrag zur Beseitigung dieses Postens an. Übrigens hatte ich meinen damaligen Vertrauten, ein süsses Kerlchen, ebenfalls mit "Danke" ernährt. Na ja, irgendwann war er dann verhungert…
Wir sollten in einem Wald nahme der vermuteten Lage der Festung Unterstützung durch einen ehemaligen Harfnerdruiden mit Namen Galvanius bekommen. Sicherlich wird er uns bereitwillig den Weg zu diesem Zentarim-Posten weisen. Um allerdings nicht ausschließlich auf die Hilfe des Druiden angewiesen zu sein (wer weiß, vielleicht hat er auch keine Lust, uns zu helfen) zogen wir einen Alternativplan in Betracht. Wir wollten uns als Händler aufführen, in der Hoffnung, die Zentarim zu einem Überfall verlocken zu können. Die Angreifer würden wir ja sicherlich zurückschlagen, und Gefangene könne man ja schließlich hervorragend verhören. Also besorgten wir uns einen Planwagen nebst einiger Fässer sowie einen Satz von Kleidung, die zu Cyric-Anhängern passen könnte. Weiterhin lieh uns Danilo magische Hufeisen, die das Tempo der Zugpferde enorm erhöhten.

So erreichten wir bereits nach einem knappen Tag den beschriebenen Wald und nahmen unsere Scharade auf. Und tatsächlichwurden wir bereits am nächsten Morgen von einer Gruppe Zentarim überfallen. Der eigentliche Kampf stellte sich als wenig herausfordernd dar. Die Bemühungen allerdings, niemanden entkommen zu lassen und mindestens einen zum Verhör überleben zu lassen, gab ihm eine gewisse Würze. Leider stellte sich später heraus, dass der Anführer dieser Bande gar nicht in den Kampf eingegriffen hatte und entkommen war. Ärgerlich!

Was nach dem Kampf folgte, war wohl eines der erschütternsten Erlebnisse meines doch schon recht langen Lebens. Wir mussten die zwei Gefangenen, die überlebt haben, ausfragen.Während der eine der beiden mit den üblichen Verfahren (Einschüchterung, Androhung und Anwendung von Gewalt etc.) kaum zum Reden gebracht werden konnte, war es Searos, der letztendlich den durchschlagenden Erfolg erzielte. Doch um welchen Preis! Er erbat sich die Möglichkeit, den anderen Gefangenen in Hörreichweite aber unter vier Augen näher befragen zu dürfen. Kaum waren sie außer Sicht, da hörten wir gar seltsame Geräusche, die wir nicht einzuordnen verstanden. Ein Gestöhne, einzelne Aufschreie und schließlich die triumphierenden Ausrufe unseres Gefährten. Ein jeder von uns konnte sich lebhaft ausmalen, was dort geschah. Es war gewiss keine Folter im eigentlichen Sinne. Vielmehr war es eine gar grausige Vergewaltigung, der sich der Zentarim zu unterziehen hatte. Kein Schmerz könnte so grausam sein, wie die völlige Hilflosigkeit eines Opfers gegenüber einem - verzeiht - geilen Kampfmagier. Alleine bereits der "Paralysis Personis" lässt einen unbeweglich alles hinnehmen. In Verbindung mit einem Vergrößerungszauber, welcher bei einer Verdopplung der Körpergröße natürlich auch das entsprechende Fortpflanzungsorgan ins Gewaltige erweitern würde, können die rektalen Erfahrungen des Deliquenten schlimmer kaum sein. Und wenn es ihm gelingt, auch noch den Geist des Opfers zu brechen und ihn völlig willenlos zu machen, so wird er sogar erregt aufschreien und nach mehr verlangen, ja gar sich der oralen Befriedigung hingeben. Welch Schmach, wenn die Zauberdauer endet…

Uns war bewusst, dass Searos dort hinten das volle Register seiner Fertigkeiten auslebte, doch keiner war in der Lage einzugreifen. Keiner wollte dieses Grauen mit eigenen Augen tatsächlich sehen. Doch als er schließlich mit dem Gefangenen zurückkehrte, waren die Vermutungen eine klare Gewissheit: Das schaumigschleimige weißliche Sekret, welches dem Armen aus dem Mund rann, sprach eine mehr als deutliche Sprache. Der andere Gefangene, der solch eine Tortur nicht selber erleben wollte, wurde daher schnell gesprächig und teilte uns bereitwillig alles mit, was wir von ihm verlangten.

Es sei hier einmal ausdrücklich erwähnt, dass ich es absolut abscheulich finde, dass Searos bei seiner Art der Befragung eine gewisse Art von Befriedigung zeigte (wen wundert's?) und dass er nicht einmal im Nachhinein seiner Abscheu ob dieser hochnotpeinlichen Befragung Ausdruck verlieh. Ich bin wahrlich ein toleranter Gnom, ja selbst die gleichgeschlechtliche Liebe mag, wer will, von mir aus zu praktizieren. Doch die Aufzwängung entsprechend gearteter Praktiken den nicht wirklich geneigten und richtig gepolten Menschen gegenüber kann ich nicht akzeptieren. Oh Searos, so sehr du uns auch in dieser Situation geholfen hast, so sehr bist du doch in meiner Gunst gesunken (Ja wirklich, es ging noch tiefer…). Mit Ekel und Abscheu beende ich hier diese Episode und hoffe auf eine traumlose Nacht, die mich nicht an ein gewaltiges Gemächt eines viermetergroßen Magiers denken lässt.

PS: Ich will gar nicht darüber nachdenken, was man in diesem Zusammenhang mit dem Zauber "Polymorph" so alles anstellen könnte…

sindar:
*staun* Euer SL laesst einem SC sowas durchgehen?
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Hmmm ... wo ich so nachdenke ... Eigentlich ist es ja nicht Sache des SL, sich da einzumischen. Trotzdem - ich kann den Ekel von "Taurentod" sehr gut nachvollziehen *schauder*.

stryke:
*g* der Sl bin ich.... und was sich tatsächlich abgespielt hat, war folgendes:

Aus dem Tagebuch von Searos

So ein neuer Tag ein Neues Glück.
Aber wie immer bin ich vom Pech verfolgt. Danilo von Thann will die komplette Gruppe vor Gericht stellen. Nun, mir ist es eigentlich egal, ob die anderen mit verurteilt werden, aber nicht doch ich! Angeblich gab es da einen kleinen Zwischenfall, zwischen den Soldaten von Baldurs Tor und unserer Gruppe aus Tiefwasser.
O.k., Zwischenfall konnte man das ja nicht so bezeichnen, eher ein … Missverständnis. Und das da einige Soldaten in Mitleidenschaft gekommen sind. Wer sich zum Militärdienst meldet, muss da halt mit rechnen. Mmmh…. Auf jeden Fall geben alle in der Gruppe mir die Schuld. Ich habe doch nur versucht um den Wegezoll drum herumzukommen (ich wollte mit den übriggeblibenen Cyric-Münzen bezahlen).
Als die Soldaten dann doch noch mehr Geld haben wollten, nun ja, da musste ich einfach handeln. Ich wollte sie ja nur mit einer Stinkenden Wolke vertreiben, aber aus Reflex habe ich dann wohl noch einen Feuerball hinterhergeworfen. Als sich die übriggebliebenen Soldaten dann noch gewehrt haben, ja dann eskalierte es halt. Auf jeden Fall war der ganze Grenztrupp nach dem Kampf ausgelöscht und wir konnten den Weg ins Unterreich fortsetzen.
Das alles geschah doch vor fast 2 Monaten. Ich habe Gedacht, das sich da keiner mehr darum scheren würde, aber nun wird es wohl auf eine Gerichtsverhandlung hinauslaufen. Klasse.

Die Verhandlung musste aber erst einmal vertagt werden, da wohl einige Cyrics – Anhänger Überfälle auf Händler durchführen. Und wer darf sich wieder die Hände schmutzig machen? Wir! Nun gut, da komme ich wenigstens hier heraus und muss mich nicht verstecken. Durn schaut mich schon wieder so merkwürdig an. Soll wohl ein verachtender, herabblickender Blick sein, nur muss er dazu immer hoch schauen. Warum sind Zwerge auch so klein?
Darius und Malik schmiedeten auch schon einen Plan, wie sie die Centarim unterwandern wollten. Als Händler getarnt machten wir uns auf dem Weg, zu der Centarimfeste, um die wertvollen Waren zu retten. Juhu….eine Rettungsaktion für Waren. Wenn denn so nebenbei die Feste fallen würde, wäre das auch nicht so schlimm, gab Danilo zu bedenken. Also frisch losgefahren ins nächste Abenteuer!

Mit unserer guten Tarnung dauerte es auch nicht lange, bis wir überfallen wurden. Nur von dem Kampf bekam ich nicht viel mit, da mich doch ein vergifteter Pfeil traf und ich erst einmal ausgeschaltet war. Schade aber auch!

Nun ja, wir gingen dann doch ohne meine Hilfe siegreich aus der Schlacht hervor, und konnten sogar noch zwei Gefangene machen.
Durn, Malik und Darius versuchten aus den Gefangenen einige Informationen rauszubekommen, aber ohne Erfolg. Ich sah mir das ganze eine Weile an und spielte dabei mit meiner Centarim-Münze, die ich mir wieder um den Hals gelegt hatte.
Mir kam dann plötzlich eine Idee:
Ich fragte, ob ich mir den anderen Gefangenen mal kurz ausleihen dürfte. Alle stimmten zu und so verschwand ich mit ihm hinter dem Wagen, so dass ich noch in Hör- aber nicht mehr in Sichtweite war. Zuerst beschmierte ich ihn mit etwas Fledermauskot das Gesicht. Strich es ihm auch schön unter die Nase. Dann zerschlug ich noch ein faules Ei auf seinem Kopf und die ganze Suppe lief ihm durchs Gesicht. Er wand sich und schrie wie eine Frau. Dann fing ich an, ihm mit Wasser und Seife den Mund auszuspülen. Warum hat der nur soviel Angst vor Seife? Waschen sich Centarims, wie Zwerge, nicht? Er muss wohl etwas in seine Augen bekommen haben, denn er schrie noch lauter. Ich sagte ihm, dass er schlucken sollte, aber er wollte nicht. Also habe ich ihm mehr Seifenwasser in den Hals gekippt. Er gurgelte und spuckte. Dann holte ich noch eine Kerze aus meinem Rucksack und gab ihm zu verstehen, was ich damit vorhatte. Irgendwie muss er mich wohl verstanden haben, denn die Schreie und das Wehklagen gingen bei dem zweiten Gefangenen wohl nicht spurlos vorüber. So konnte ich die Kerze wieder zurückpacken und musste ihm nicht heißes Wachs auf die Haut tropfen lassen.
Dann nahm ich ihn wieder mit zurück zu den anderen.
Aber was musste ich dann sehen? Wieder starrten mich alle mit fassungslosen Gesichtern an. Was hatte ich denn nun wieder falsch gemacht? Immerhin hatte doch der zweite Gefangene alle Fragen, so gut er es denn konnte, beantwortet. Und was ist der Dank der Gruppe? Nur Entsetzen, angewiederte Gesichter und Fassungslosigkeit. Kein „Schön das du uns geholfen hast“ oder eine andere Geste der ZUufreidenheit. Was haben die denn gedacht was ich da mache? Picknick im Grünen?
Mein Gefangener spuckte immer noch den weißen Seifenschaum aus, den er Trinken musste. Besonders die männlichen Begleiter rückten alle von mir ab, als ich zu ihnen stieß.

Wir sperrten die beiden Gefangenen dann in die Holzfässer, die wir auf der Ladefläche hatten. Nicht aber ohne sie vorher gut zu verschnüren und zu knebeln.

Was die Nacht bringen mag? Ich weiss es nicht. Wenn mir nur einer der anderen mal sagen würde, was ich falsch gemacht habe, das sie mich wieder so merkwürdig ansehen. Aber das wird wohl nie passieren.




Meine Spieler können Spieler- und Charakterwissen recht gut auseinanderhalten ;)

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