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[Herr der Ringe] reine Fantasy oder Analogie zur Wirklichkeit?

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Eulenspiegel:
@ Tobis D.
Ja, eine 1:1 Übertragung findet sicherlich nicht statt. Saruman ist nicht Hitler. Er hat auch viele eigene Wesenszüge. Aber er hat eben auch viele Wesenszüge von Hitler.

Das gleiche mit den Orks: Die Orks sind nicht identisch mit den Russen. (Alleine das Aussehen und die Entstehungsgeschichte sind unterschiedlich.) Aber es gibt eben auch viele Eigenschaften der Orks, die man damals auch in den Russen gesehen hat.

Und wie du selber schreibst: Ein Autor ist selten von den Einflüssen seiner Umwelt gefeit. Da ist es nur nachvollziehbar, dass er den Krieg auch irgendwie literarisch verarbeitet.

@ ComStar
"Wenn eine Schokotorte nicht nach Schokolade sondern nach Zitrone schmeckt, ist die angebliche Schokotorte vielleicht doch keine Schokotorte."
(Auch wenn der Bäcker beteuert, dass das keine Zitronentorte sei.)

ComStar:
@Eulenspiegel:

Das war ein Zitat frei nach Sigmund Freud, dem Meister in allem und jedem irgendeine bewusste oder auch unbewusste Botschaft zu sehen. Und selbst der gute alte Sigi Schlomo Freud wusste ganz genau, dass nicht überall etwas dahinter stehen muss. Manchmal ist das was man vor sich sieht eben ganz genau das und nichts anderes....


Nur mal so als Anstoß zum drüber nachdenken... ;)

Kinshasa Beatboy:
Also die rassischen Ähnlichkeiten von Ariern und Elben scheinen mir auch überzufällig und für die Zeit der Entstehung des HdR sehr typisch. Am Rest mögen sich die hobby-Exegeten abarbeiten.

Drudenfusz:

--- Zitat von: Kinshasa Beatboy am 12.11.2008 | 15:38 ---Also die rassischen Ähnlichkeiten von Ariern und Elben scheinen mir auch überzufällig und für die Zeit der Entstehung des HdR sehr typisch. Am Rest mögen sich die hobby-Exegeten abarbeiten.

--- Ende Zitat ---
Ja, aber der Gedanke an Übermenschen ist nicht von den Nazis erfunden worden...

Crimson King:
Der HdR stellt eine rückwärts gewandte, einfache Welt dar. Ein guter König statt einer Demokratie, ein klar definierter Feind, der per se (genetisch) böse ist, eine naturbelassene Welt, in die die Bäume fällenden und industrialisierenden Orks einfallen, extrem auf die Spitze getrieben in der idyllisch-schlichten bäuerlich-kleinbürgerlichen Hobbit-Welt. Es wird im Allgemeinen vermutet, dass Tolkien selbst auch ein Vertreter dieses reaktionären Weltbildes ist.

Den HdR darüber hinaus zu interpretieren, halte ich allerdings für total daneben. Gegen jedweden Bezug zu Nazi-Deutschland hat sich Tolkien immer verwehrt und mehr als oft sein Mitgefühl mit den kontinentaleuropäischen Juden bekundet. Rassismus steckt in diesem Werk keiner, lediglich ein Weltbild, das sehr einfach und schwarz-weiß ist und Rassismus sicherlich fördert.

Insbesondere halte ich es für bescheuert, Tolkien-Rassen mit real existierenden Rassen und Ereignisse aus Mittelerde mit Ereignissen aus unserer Welt gleichzusetzen. Tolkiens Quellen befinden sich vorwiegend in der nordischen Mythologie. Tolkien hatte vor allem ein Interesse daran, seine erfundenen Sprachen und Kulturen zum Leben zu erwecken.

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