Autor Thema: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]  (Gelesen 3014 mal)

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oliof

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Lajos Ramon fand sich an einer anderen Ecke der Stadt wieder, als die Ratkin ihn einen dunklen Gang hochscheuchten. Er hörte aufgeregte Stimmen, schnelle Schritte – unorganisiert, fast panisch – die nur ein paar Straßen weiter an den fackelerleuchteten Wänden durch hohe, verzerrte Schatten ergänzt wurden.

„Holt einen Bader für den Katzenjunker! Und die Monster dürfen nicht entkommen! Nehmt die Beine in die Hand, bewaffnet Euch! Schwärmt aus!“

Offline Skyrock

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #1 am: 28.12.2008 | 14:22 »
Als Lajos die Stimmen hört und die Schatten sieht, konzentriert er sich darauf, festeren Schrittes zu gehen.
Offenbar haben diese Monster wieder zugeschlagen, ganz wie die Broksgaardener es gesagt haben - und wenn er aus einem ihrer Gänge käme, würden Fragen gestellt. Da es hieß es selbstsicher wirken und die Autorität des eigenen Amtes und Titels mit der natürlichen verstärken, und keiner dieser Bauern würde daran zweifeln, dass er durch eine Falltür gefallen und sich aus eigener Kraft gerettet hatte. Besonders, wenn er seine Geschichte mit ein paar Details spicken würde, die die Leute hören wollten, wie primitive Altare mit geopferten unschuldigen Kindern, Mondkultrunen an den Wänden und andere Abscheulichkeiten, von denen jeder weiß dass die Ratkin sie verüben.

Noch während er sich die Details zurechtlegt, steigt er weiter aufrecht, selbstsicher und im offenen Licht zu den Gassen empor, schließlich hat er nichts zu verbergen.
Am wichtigsten war erst mal, zur Burg zurückzukehren; am nächsten Morgen würde er dann mit der Kaiserin sprechen.
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oliof

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #2 am: 30.12.2008 | 23:58 »
In Gedanken schon beim nächsten Tag entgeht es Lajos Ramon nicht, dass ihm nach einiger Zeit ein paar Schatten verfolgen. In Zenith würde er sie einfach abschütteln können, doch hier in Brooksgard hatte er keine Chance. Vier oder fünf Gestalten waren es, in Umhänge mit Kutten gekleidet, doch auf dem Kopfsteinpflaster hörte er eisenbeschlagene Schuhe dröhnen.

Die Vermummten machten keine großen Anstalten, sich heimlich zu verhalten, und sie zögerten auch nicht lange, sich dem Feldmarschall zu nähern. Einer der Verfolger streckte die Arme in die Luft und mit einem seltsam zischenden Geräusch schob sich eine Lajos Ramon unbekannte Waffe heraus, eine Art Messer, mit drei Klingen, die parallel zueinander standen.

Offline Skyrock

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #3 am: 31.12.2008 | 13:40 »
Lajos kommt nicht umhin, die Verfolger zu bemerken, und trotz aller Versuche rücken sie immer näher auf, und scheinen es auch auf ihn abgesehen zu haben, anstatt nur zufällig den gleichen Weg eingeschlagen zu haben. Es half alles nichts, er musste sich bewaffnen.

Unterwegs glitt sein Blick immer wieder über alles, was nicht niet- und nagelfest war. Eine Wäscheleine, aus der sich eine Garotte hätte machen lassen, wirkte zu brüchig. Ein großer Blumentopf wirkte hingegen zu glitschig und zerbrechlich um lange von Nutzen zu sein, und die Bretter in jenem Zaun waren zu mor... Nein, ein einzelnes Brett war noch unangetastet, auch wenn die Querlatte dahinter schon fast vom Hingucken zerbröselte.
Hau-ruck! Hau-ruck! Mit dem dritten Ruck hatte er ein Brett samt herausragenden Nägeln und Holzsplittern in der Hand, gerade rechtzeitig als Lajos' Verfolger um die Ecke kamen...

Eine Trickwaffe! dachte sich der Feldmarschall beim Anblick der drei Klingen. Wer auch immer das halbe Dutzend ist, es sind keine guten Leute. Soldaten hätten ihr Schwert dabei, Büttel ihre Keule, und Landwehr ihren Speer, aber so eine heimtückische Klinge kann nur ein Mordbube führen. Wobei das nichts heißen muss, es gibt auch Stadtteile wo die Mordbuben über die Büttel herrschen, und Provinzen wo die Fürsten und die Schurken ein und das selbe sind...

Drohend hob er sein Brett hoch, hin und her schwenkend um die Mordbuben von unüberlegten Vorstößen abzuhalten. Ihr kurzer spitzer Stahl machte vielleicht den bleibenderen Eindruck, aber sein langes stumpfes Holz hatte den ersten Hieb eingebaut.

"Wer seid ihr? Ich habe nicht mal ein halbes Stück Hacksilber dabei, und es ist bei mir nichts zu holen außer einem Nagel in der Stirn!"
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oliof

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #4 am: 31.12.2008 | 14:02 »
Ein grausiges Zischen begleitet die Worte eines der Männer, der gerade eine zweite Klinge springen läßt

„Reisssst ihm die Kheehle rausss!“

Mit zischelnden Lauten springen die Vermummten auf Lajos zu, und die Klinge des ersten Angreifers blitzt im Mondschein auf, bevor sie wie ein Blitz auf den Feldmarschall niedersaust…

Offline Skyrock

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #5 am: 1.01.2009 | 14:48 »
...und Holz frisst, als der Feldmarschall in letzter Sekunde die Dachlatte hochreißt. Mit einem kräftigen Ruck wird der Schurke zurückgestoßen, und ein Hieb mit der äußersten Lattenkante auf den Vorderkopf läßt ihn zwei weitere Schritte zurücktaumeln. In einem Kampf Mann gegen Mann wäre das jetzt der entscheidende Vorteil, aber leider hat Lajos Ramon diesen Luxus nicht.

Er beobachtet auf seiner linken Seite den nächsten Angreifer und schwingt herum, um ihm als nächstes einen Lattenhieb auf die Brust zu brezeln. Sein Kollege auf der rechten Seite des Feldmarschalls hat hingegen nur darauf gewartet, und mit einem geduckten Sprung taucht er ihm Rande des Blickwinkels Lajos' auf - unterläuft seine Reichweite - und etwas kaltes gräbt sich in den Bauch des Militärs. Er bemerkt nur noch einen warmen Schwall seinen Unterleib besudeln, als sich auch schon alles dreht. Als er hart auf das Pflaster aufschlägt, ist er schon nicht mehr bei Bewußtsein...
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Offline malcalypse

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #6 am: 1.01.2009 | 19:35 »
Gerade als Sneezil eng and er Wand gepresst um die Ecke späht, sieht er wie der Feldmarschall aus den Latschen kippt. Er bedeutet seiner Gefährtin stehenzu bleiben und sich nicht zu rühren und beobachtet das Vorgehen der Vermummten. Obwohl kein Funke Mitgefühl oder gar Loyalität für Ramon in seinem Herz schlägt, ist er nicht gewillt den Soldaten seinem Schicksal  zu überlassen, zumal er zu gern wissen möchte, wer den Feldmarschall als Problem betrachtet. Er reisst der Wurfmutter die Maske aus der Hand, setzt sie sich auf und zieht die Kapuze tief ins Gesicht. Dann flüstert er "Rühr Dich nicht, ja?" und nutzt die dunklen Flecken der Strasse um sich zumindest in Hörweite zu bewegen...

oliof

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #7 am: 1.01.2009 | 22:19 »
Sneezil sieht, wie die Vermummten Gestalten den Feldmarschall seiner Jacke und seiner Stiefel entledigen und dann in den Schatten einer Seitengasse verschwinden. Hinter sich hört er den schnellen Atem der panischen Wurfmutter, und vor sich sieht er Lajos Ramon, unter dem die Erde langsam feucht wird von Blut.

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #8 am: 3.01.2009 | 12:11 »
Hin und her gerissen zwischen dem am Boden liegenden Feldmarschall und seinen fliehenden Attentätern trippelt Sneezil geduckt zu dem am Boden liegenden Ramon. Er bemerkt ein Ziehen am linken Ohr, das ihn darauf aufmerksam macht, den Militär links liegen zu lassen und ohne Umschweife die Fährte aufzunehmen, bevor sie kalt wird.

"Ein schöner Soldat bist Du, Ramon. Jaja." Ein heißeres Husten erklingt unter der Kapuze, während flink wuselnde Finger den Körper auf Lebenszeichen untersuchen. Sneezil nickt zufrieden, obwohl die Wunde stark blutet, sieht sie auf den ersten Blick nicht sonderlich lebensgefährlich aus. Er reißt einige halbwegs saubere Fetzen aus seinen Lumpen, stopft sie in die klaffende Wunde und trägt den Feldmarschall halb zerrend zurück in die dunkle Ecke, wo die Wurfmutter ist.

"Wir müssen hier weg. Schnell, schnell! Kennst Du Dich denn hier nirgends aus?" fragt er gehetzt die Wurfmutter...

oliof

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #9 am: 3.01.2009 | 17:40 »
Ramon liegt mit geschlossenen Augen auf dem Boden, doch er merkt nun, dass sich jemand um ihn kümmert – nicht die Hofdamen, die sich dem Trek angeschlossen haben, doch eine vertraute Person – die Stimme… Saul…

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #10 am: 3.01.2009 | 22:35 »
Und dann hört Ramon eine unbekannte Frauenstimme, hell und melodisch.

„Nein, ich kenne mich hier nicht aus. Sie haben mich seit Ewigkeiten in diesem Käfig festgehalten, die Schweine, und mich entweder bis aufs Blut gepeitscht, oder … naja, Du hast gesehen, was sie mit mir gemacht haben. Aber … was willst Du mit dem? Ist der nicht einer von ihnen?“

Offline malcalypse

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #11 am: 3.01.2009 | 23:23 »
Ein heisseres Lachen erklingt unter der Kutte "Einer von Ihnen? Nun ja, er ist kein Freund unserer Art und trägt wie so viele andere seiner Rasse den Hass gegen uns in seinem Herzen. Aber er ist ein Soldat und kein feiger Hund."
Sneezil geht kurz in die Hocke und deutet auf den Feldmarschall. "Und vor allem ist er ein nützliches Stückchen in meinen Plänen. Sein Bruder ist ein anderes Kaliber." Gedankenverloren reibt er sich über seinen vernarbten Arm.

"Wie dem auch sei: Wir müssen hier weg... hmm vielleicht durch die Kanalisation?" Ohne eine Antwort abzuwarten, zerrt Sneezil Ramon weiter in Richtung eines Zugangs zu den Kanälen....

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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #12 am: 3.01.2009 | 23:35 »
Allmählich kommt der Feldmarschall wieder zu sich. Er versteht nur Fetzen des gesagten: "Soldat" - "gepeitscht" - "nützliches" ...

Als er merkt dass er nicht gefesselt ist, springt er auf, bereit die Überraschung auszunutzen falls die Gegner zurück sind - und landet erst einmal mit nackten Füßen auf dem harten Boden. Da merkt er auch schon den Zug in Richtung Kanalisation, und erkennt Saul wieder.

"Was ist passiert? Und ist hier nicht eine Frau aufgetaucht? Ich meine ich hätte eine gehört."

Er blickt sich um, aber im Halbdunkel des Tunnels kann er die Ratkinfrau nicht erkennen.

"Wie dem auch sei, wir müssen hier weg. Wo drei Mordbuben sind, sind meist auch drei andere, oder mehr."
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Re: (5d) Jäger und Flüchter [Sneezil, Lajos Ramon]
« Antwort #13 am: 4.01.2009 | 15:22 »
Sneezil wird für einen Moment stocksteif, als der Feldmarschall aufspringt, doch dann entspannt er sich sichtlich.

"Eine Frauenstimme? Der Fall muss Euren Kopf angeschlagen haben, hier ist weit und breit keine Frau. Aber ich gebe Euch recht, Ihr solltet schleunigst verschwinden." Er deutet eine Verbeugung an. "Mich müsst Ihr entschuldigen, ich werde versuchen die Spur Eurer Attentäter aufzunehmen..."