Autor Thema: Realms of Cthulhu  (Gelesen 22522 mal)

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Ludovico

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #25 am: 28.04.2009 | 17:54 »
Zitat
Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat, statt wie früher ein echtes Pulp-HORROR-Rollenspiel zu spielen.

Jo und erstes find ich gut und zweites nicht.

Inwiefern ist übrigens der Standpunkt relevant, daß Miniaturen schon seit 1982 für Cthulhu eingesetzt wurden, bzw. eingesetzt werden sollten?

Zitat
Lovecraft ist ein Pulp-Autor. Und ein Horror-Autor. Und wenn ICH das Gefühl von seinen in den Geschichten geschilderten Dingen am Spieltisch haben will, dann bekomme ich das leichter durch saubere Visualisierung. - Wie heißt es so schön: ZEIGEN, nicht drüber schwafeln!

Kann man darüber streiten. Für mich wirkten sämtliche Visualisierungen von Lovecrafts Monstern im besten Fall unbeeindruckend und im schlimmsten Fall eher unfreiwillig komisch. Wenn man dagegen einen SL hat, der es versteht, a la Lovecraft zu beschreiben, dann bekam ich das Gruseln.

Aber beide Spielweisen haben ihre Berechtigung, wobei mich langsam wirklich interessiert, was man davon hat, sich SW-Cthulhu zu holen unter Berücksichtigung der von mir genannten und so empfundenen negativen Aspekte.
« Letzte Änderung: 28.04.2009 | 17:56 von Ludovico »

Offline Zornhau

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #26 am: 28.04.2009 | 18:00 »
Unbeeindruckend?

Nimm das hier!



Zwei Meter 10 hoch, Gewicht 190 kg. - DAS macht STIMMUNG!


Dazu noch der zugehörige Beitrag aus Dem Anderen Forum:
Zitat von: Zornhau;544453
Oh, Gawd! Das achso künstlerisch-anspruchsvolle "Beschreiben durch Nichtbeschreiben" kann man, wenn es nach mir geht, gerne stecken lassen.

Nichts bringt die blanke Furcht der Spieler(!) so zum Vorschein, wie die brutalen, gnadenlosen Zahlen haarsträubend hoher Kampfwerte eines Großen Alten. Da kann man noch soviel on-the-fly-Poesie in die Beschreibung legen, aber wenn es bei Charakteren mit ca. 12 Hitpoints heißt: OK, der Gott macht 10W100 Schaden bei JEDEM Charakter im Umkreis, dann haben sie einen GUTEN GRUND zu jammern und ihre Charakterbögen in den Aktenvernichter zu stopfen!

Ich spiele viel mit Miniaturen im Rollenspiel. Wenn ich einem 1 Zoll hohen "Investigator" dieses Cthulhu-Monstrum an Figur auf die Battlemat packe, dann - genau dann! - merkt er, wie unbedeutend sein SC im harten, brutalen Universum der Alten Götter WIRKLICH ist.

Ich will ein häuserblockgroßes Monster gerne so "realistisch" wie möglich als Figur haben - und wenn ich für solch eine Figur mit dem Gabelstapler kommen müßte.

Mal im Ernst: die meisten "nebulösen" Beschreibungen könnten bei den Spielern genauso gut wie aus einem Hamilton-Soft-Porno imaginiert werden. Da hat man als Spielleiter KEINEN Einfluß darauf. Aber wenn ich für die GROßE Battlemat schon mal die Tischtennisplatte statt des normalen Tisches aufgebaut habe, wenn ich keinen Miniaturenkoffer, sondern einen Schrankkoffer dabei habe, dann brauche ich nicht mal was zu sagen, da ist den Spielern schon vor Beginn mulmig, zu welcher Art von Brei ihre Charaktere jetzt verarbeitet werden. (Vor allem, wenn ich den Aktenvernichteraufsatz auf den Papierkorb klemme... :D)

Das nenne ICH stimmungsvolles Horror-Rollenspiel (und den Riesen-Cthulhu-Kameraden will ich immer noch haben).

Cthulhu kalorienarm, koffeinfrei, mit gebremstem Schaum und voll recycle-fähig mag zwar typisch neue deutsche Jämmerlichkeit sein, aber WIRKLICH EINTAUCHEN kann der Mensch als visuell bestimmtes Wesen nur, wenn OPTISCHE Reize der Phantasie die Richtung weisen.

Nur aufgrund adjektivreichen Gelabers stellt sich bei mir jedenfalls nur das Große Gähnen ein, aber nicht eine FÜHLBARE, SICHTBARE, SPÜRBARE Vorstellung eines Großen Alten.

Daher: RoC&Roll!
« Letzte Änderung: 28.04.2009 | 18:23 von Zornhau »

Ludovico

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #27 am: 28.04.2009 | 18:11 »
Unbeeindruckend?

Nimm das hier!



Zwei Meter 10 hoch, Gewicht 190 kg. - DAS macht STIMMUNG!

Ich kann das Bild nicht sehen. Aber ja! Das Äußere der Figuren wirkt auf mich unbeeindruckend bis lächerlich. Es war auch für mich eher störend, dass die Figuren im CoC-Regelwerk abgebildet wurden.

Deinen Beitrag hab ich mir durchgelesen und kann dazu nur sagen, dass Deine Präferenz beim Spiel eine andere ist als meine. Gerade Cthulhu erlebe ich lieber als Lovecraft-Roman.

Zitat
Cthulhu kalorienarm, koffeinfrei, mit gebremstem Schaum und voll recycle-fähig mag zwar typisch neue deutsche Jämmerlichkeit sein, aber WIRKLICH EINTAUCHEN kann der Mensch als visuell bestimmtes Wesen nur, wenn OPTISCHE Reize der Phantasie die Richtung weisen.

Es gibt Menschen, die benötigen optische Reize. Es gibt Menschen, die reagieren stärke auf akustische Reize und manche Menschen benötigen eher was zwischen den Fingern. Ich habe genug Spieler und somit MENSCHEN erlebt, die nur WIRKLICH EINTAUCHEN konnten, wenn sie nicht die OPTISCHEN Reize einer Battlemap vor Augen hatte. Insbesondere Cthulhu und Battlemap ist für diverse Lovecraft-Anhänger und RPG-Fans aber zumindest für mich unvereinbar.

Zitat
Nur aufgrund adjektivreichen Gelabers stellt sich bei mir jedenfalls nur das Große Gähnen ein, aber nicht eine FÜHLBARE, SICHTBARE, SPÜRBARE Vorstellung eines Großen Alten.

Und bei mir kommt nur das große Schmunzeln, wenn Dagoth und co. sich auf der Battlemap beim Ringelpiez mit Anfassen tummeln.

Dir wird HOFFENTLICH nicht entgangen sein, dass es UNTERSCHIEDLICHE Spielpräferenzen gibt. Würde es Dir viel ausmachen, dies zu respektieren und diesen Respekt auch in Deine Argumentationsweise einfließen zu lassen? Ich störe mich insbesondere an den Verallgemeinerungen, die eine Diskussion mit Dir u.U. unangenehm machen. Hinzu kommt, dass es vielleicht interessant wäre, mich nicht als Gegner zu betrachten, der als Teufel komm raus, überzeugt oder zum Schweigen gebracht werden muss, sondern als jemanden, der lediglich versucht, Deinen Standpunkt zu verstehen und seinen Standpunkt selber zu vertreten.

Offline Zornhau

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #28 am: 28.04.2009 | 18:22 »
Ich kann das Bild nicht sehen.
Dem kann ich abhelfen:


Es gibt Menschen, die benötigen optische Reize. Es gibt Menschen, die reagieren stärke auf akustische Reize und manche Menschen benötigen eher was zwischen den Fingern.
Ja. Die letzteren beiden nennt man gemeinhin "blind" und die haben die Armbinde mit den drei schwarzen Punkten. Wer Augen hat zu sehen, der SEHE!

Dir wird HOFFENTLICH nicht entgangen sein, dass es UNTERSCHIEDLICHE Spielpräferenzen gibt. Würde es Dir viel ausmachen, dies zu respektieren und diesen Respekt auch in Deine Argumentationsweise einfließen zu lassen?
Kein Problem. Es gibt unterschiedliche Spielpräferenzen.

Dies ist das Unterforum für Leute, die Savage Worlds mögen. Diese Leute mögen zu 99,9999% GERNE mit Miniaturen spielen. Und diese Leute MÖGEN es, daß es demnächst Cthulhu auch für ihr Lieblingsregelwerk aufbereitet zu spielen gibt.

Ich komme doch auch nicht in ein D&D oder BRP Unterforum und versucht dort die neuen Produkte schlechtzureden. Warum meinen dann immer wieder "aufrechte Bürger" an neuen Savage Worlds Produkten herumnölen zu müssen, daß diese ja so böse seien, weil sie ihren "Spielstil" nicht unterstützen?

Niemand wird GEZWUNGEN ab Erscheinungstermin von RoC nur noch Cthulhu nach den SW-Regeln zu spielen! Wer lieber den alten BRP-Regeln sein Vertrauen schenkt, der muß doch nicht einmal zur Kenntnis nehmen, daß es mit Trail of Cthulhu und mit Realms of Cthulhu gleich ZWEI mit grundsätzlich anderer Art von Regelsystem ausgestattete Cthulhu-Rollenspiele gibt bzw. geben wird. - Als Cthulhu-Spieler weiß man doch, daß man besser nicht dort hinein schaut, wo man Sanity verlieren kann.

Offline MSch

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #29 am: 28.04.2009 | 18:39 »
Und was hältst Du dann von der Cthulhu-Lizenzausgabe "Trail of Cthulhu" für das Gumshoe-System (welches - wie übrigens auch Savage Worlds - KEIN Universalsystem ist, noch nicht einmal ein wirklich generisches System, sondern ein "Spezialsystem" für investigatives Rollenspiel)?

Und - bestimmt schon zehn oder mehr Jahre her - für Deadlands Classic gibt es ja sogar ein offizielles Cthulhu-Crossover: Die Dime-Novel "Adios, A-Mi-Go", wo harte Weirdwest-Leute sich mit den üblen Machenschaften der Mi-Go auseinandersetzen (und geschossen und gesprengt wird auch jede Menge).

Geschossen und Hunde losgehetzt wird auch im Original "Der Flüsterer im Dunklen" und in der klassischen, namensgebenden Kurzgeschichte wird Cthulhu mit einem Dampfer überfahren und so gebannt.

Zitat
Und das "Hexer von Salem"-Cthulhu-Rollenspiel ist ja nun auch eine WEITERE Adaption von Cthulhu-Stoffen für das BRP-UNIVERSAL-System.

Das ist jetzt nicht dein Ernst? Was hat das denn mit Cthulhu zu tun?

Zitat
Und was Miniatureneinsatz anbetrifft: Ich spiele Call of Cthulhu seit 1982, damals mit der 1st Ed. Geleitet hatte ich es erst mit der 3rd Ed. ab 1986. Es gab schon damals in den Rollenspielläden jede Menge Cthulhu-Miniaturen. Diese waren ZUM BENUTZEN gedacht. Man spielt Cthulhu LÄNGER und VIEL WEITER VERBREITET unter Miniaturen-Einsatz, als ohne.

Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat, statt wie früher ein echtes Pulp-HORROR-Rollenspiel zu spielen. Lovecraft ist ein Pulp-Autor. Und ein Horror-Autor. Und wenn ICH das Gefühl von seinen in den Geschichten geschilderten Dingen am Spieltisch haben will, dann bekomme ich das leichter durch saubere Visualisierung. - Wie heißt es so schön: ZEIGEN, nicht drüber schwafeln!
[snip, jede Menge, vor allem bunte und meist urkomische Bildchen]

Ich bin nun wirklich kein Freund doofer Laberei ..., aber _ich_ komme jedenfalls nicht in eine Lovecraftsche Stimmung, wenn ich ulkige Miniaturen sehe, egal wie gut die gemacht sind und mit welcher Mühe und Akribie die bemalt wurden.

Das ist für mich die Antithese von Lovecraft!

Nicht nur verlieren die Dinge ihren Schrecken, wie kann man denn nicht-euklidische Gräuel als Miniaturen überhaupt abbilden? Die sind dann höchstens eklig oder gruselig, aber das hat doch nix mit Lovecraft zu tun, die Unfaßbarkeit der Wesen ist es doch, die die Protagonisten so schockiert. Und die geht den Miniaturen doch völlig ab. Da ist doch der Gag weg. Das ist doch wie die Lovecraftchen Monster in dedizierte Pantheons stecken, nach Mächtigkeit sortieren, eine einheitliche Namensschreibung für Große Alte einführen und sie wohlmöglich noch nach Elementen einordnen ...

Investigatoren als Miniaturen: ja, Kultisten auch, einfache Monster evtl. auch noch, aber den Rest doch bitte nicht detailliert.


Ciao,

Martin

Ludovico

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #30 am: 28.04.2009 | 18:41 »
Dem kann ich abhelfen:

Nette Figur, wirkt aber nun mal nicht beeindruckend auf mich angesichts der Monster, die diverse Horrorfilme enthalten. Und aufgrund der von Dir genannten Größe ist es unpraktisch und wohl auch viel zu teuer. Es kann also nicht eingesetzt werden. Auf der anderen Seite ist die Darstellung eines Shoggoten ein Schleimball oder etwas vergleichbares. Törnt mich nicht an.

Zitat
Ja. Die letzteren beiden nennt man gemeinhin "blind" und die haben die Armbinde mit den drei schwarzen Punkten. Wer Augen hat zu sehen, der SEHE!

Ein interessanter Versuch mittels eines Witzes subjektiver Qualität.das Argument totzuschlagen, anstatt darauf einzugehen.
Zitat
Dies ist das Unterforum für Leute, die Savage Worlds mögen. Diese Leute mögen zu 99,9999% GERNE mit Miniaturen spielen. Und diese Leute MÖGEN es, daß es demnächst Cthulhu auch für ihr Lieblingsregelwerk aufbereitet zu spielen gibt.

Ich bin SW-Spieler. Und als SW-Spieler bin ich gefragt worden, was ich von dem Spiel halte. Es mag Dir erstaunlich vorkommen, aber es gibt wirklich Leute, die CoC und SW spielen. Scheinbar, wenn ich mir andere Kommentare wie von u.a. Sequenzer ansehe, bin ich nicht der einzige, dem es so geht. Wahrscheinlichkeit ist eine erstaunliche Sache, oder, wenn man bedenkt, wie viele dieser Leute Du hier triffst.

alexandro

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #31 am: 28.04.2009 | 18:45 »
Aber all diese Spiele und Systeme sind für mich bereits eingefärbt. Es wird mir also die Stimmung dadurch getrübt, daß ich ein System nutze, dessen Präferenz schneller Kampf mit optinaler Tabletop-Darstellung ist
Inhaltliche Richtigstellungen deines Posts durch mich.

Da hast du es doch schon: SW hat ein SCHNELLES Kampfsystem. D.h. Kämpfe sind schnell abgehakt und man kann schnell wieder zum sozialen und investigativen Teil übergehen, wo man bei BRP leicht mal eine halbe bis dreiviertel Stunde mit Kämpfen vertrödelt (und komm mir jetzt nicht mit: "Selber Schuld, wenn ihr die Kämpfe nach Regeln auswürfelt")

Zitat
Hinzu kommt, dass diverse und hervorragend recherchierte Quellenbücher erstmal konvertiert werden müssen für SW, habe also einen Mehraufwand.
Die Wikipedia-Quellenbände... was muss man da konvertieren? Das sind doch hauptsächlich Hintergrundinformationen, welche dem Spiel "die richtige Würze"(TM) geben, aber keine regeltechnische Relevanz haben.
« Letzte Änderung: 28.04.2009 | 18:53 von Alexandro »

Prisma

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #32 am: 28.04.2009 | 18:47 »
Zitat von: Zornhau
Und - bestimmt schon zehn oder mehr Jahre her - für Deadlands Classic gibt es ja sogar ein offizielles Cthulhu-Crossover: Die Dime-Novel "Adios, A-Mi-Go", wo harte Weirdwest-Leute sich mit den üblen Machenschaften der Mi-Go auseinandersetzen (und geschossen und gesprengt wird auch jede Menge).
Das aber leider nur aus folgenden Bausteinen besteht (keine Angst, nicht zu viele Spoiler): Man nehme ein Dorf aus dem man „magisch” nicht fliehen kann. Darin ist nur wenig zu tun (wenn man nicht gleich in den „Keller” geht), nur um in der ersten Nacht von „Zombies” (gähn) angegriffen zu werden. Und schließlich erzählt einem der „Ich-weiß-alles-NSC”, dass man in den „Keller” gehen soll, um Orks, äh MiGo abzuknallen/wegzusprengen.
Alles was man für Adios, A-Mi-Go braucht, sind Schusswaffen und etwas Mumm. Im Prinzip ist das bloß ein Dungeon Crawl mit etwas Vorgeplänkel. :(

Zitat von: Zornhau
Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat
Du übertreibst wieder einmal deutlich, vermutlich weil Du dich schlicht einem der zwei Extreme verschrieben hast.

Was Visualisieren angeht: Ich empfehle zum Beispiel das „Geschwafel” über den sterbenden Wilbur Whately aus The Dunwich Horror. Ich kenne keine Mini die das transportiert. (Noch krasser: Aus dem HPLHS Hörspiel.)

Zitat von: Zornhau
Ich komme doch auch nicht in ein [...] Unterforum und versucht dort die [...] Produkte schlechtzureden.
Bedeutet das, dass Du es hier (im :T:) noch nicht gemacht hast, oder generell nicht mehr machst? ;)

Offline Zornhau

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #33 am: 28.04.2009 | 18:54 »
Was Visualisieren angeht: Ich empfehle zum Beispiel das „Geschwafel” über den sterbenden Wilbur Whately aus The Dunwich Horror. Ich kenne keine Mini die das transportiert. (Noch krasser: Aus dem HPLHS Hörspiel.)
Genau. Aus einem HÖRSPIEL! - Das ist KEIN Rollenspiel, sondern ein ganz anderes Medium.

Wenn man sich zum ROLLENSPIEL trifft, dann möchte man halt doch mehr spielerische Entscheidungsmöglichkeiten haben als nur "Schneller Vorlauf, Pause-Taste, Stop, Weiterabspulen".

Bedeutet das, dass Du es hier (im :T:) noch nicht gemacht hast, oder generell nicht mehr machst? ;)
Ich gehe nur dann in das durch Duftmarken abgesteckte Terrain anderer Rollenspielprodukte, wenn es dort um Verbrechen gegen das Hobby Rollenspiele geht. Unter diese Art der Feuerwehr-Einsätze sind bislang nur wenige Produkte gefallen - und da war es IMMER BITTER NÖTIG. - Ich bin mit dem Z-Rohr stets bereit mein Benzin auch auf die nächsten Crimes of Gaming zu sprühen. Und was meinst Du dazu, Freitag?

Prisma

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #34 am: 28.04.2009 | 19:28 »
Zitat von: Zornhau
Genau. Aus einem HÖRSPIEL! - Das ist KEIN Rollenspiel, sondern ein ganz anderes Medium.
Der Punkt (auf den Du nicht eingehen willst) ist, dass Rollenspiel ohne Minis kein „Geschwafel” ist.

Zitat von: Zornhau
Ich gehe nur dann in das durch Duftmarken abgesteckte Terrain anderer Rollenspielprodukte, wenn es dort vor Verbrechen gegen das Hobby Rollenspiele geht. Unter diese Art der Feuerwehr-Einsätze sind bislang nur wenige Produkte gefallen - und da war es IMMER BITTER NÖTIG.
Ah ja, also: Judge, jury and executioner... und Deinem "immer bitter nötig"-Urteil hat man sich unterzuordnen, was?

Ich denke ich habe genug gelesen.

Daheon

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #35 am: 28.04.2009 | 19:37 »
Also wenn ich mir so einige amerikanische CofC Abenteuer oder Kampagnen ansehe, geht es da doch auch häufig um Kampf, und wenn man sich Sandy Petersens Tipps zu Abenteuerbau ansieht, dann geht es bei Cthulhu wohl nicht zwingend darum, literarischen Grusel zu erzeugen, sondern knallharten Survival-Horror. Was die Autoren von Cthulhu nämlich mMn sehr gut erkannt und umgesetzt haben, ist dass ein Rollenspiel etwas anderes ist, als einen Roman zu lesen. Und ich denke mal, dass SW für das Abwickeln spannender, umfangreicher und schneller Kämpfe besser geeignet ist als BRP. (Das das "Hexer von Salem" Rollenspiel nicht gezündet hat, lag meines Erachtens unter anderem auch am "Ballast" des Original-Systems, denn trotz einiger Regelanpassungen war das Spiel nicht pulpig sondern zäh. Ich stelle mir grade vor, wie cool der Überfall auf das Auktionshaus im Einstiegsabenteuer mit Battlemap und SW abgelaufen wäre...)

Kurz und gut: Ich erhoffe mir von RoC ein Cthulhu-Regelwerk, dass meinen Spielstil noch besser unterstützt, als BRP dazu in der Lage war.

Ludovico

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #36 am: 28.04.2009 | 19:51 »
Mein letzter Post hier, denn ich denke, ich habe die Frage des Threads schon beantwortet und meinen Standpunkt bei einigen aufgeweckteren Usern, die visuell auch Daten aufnehmen UND VERARBEITEN können, deutlich gemacht, ebenso wie ich gegenteilige Standpunkte verstehe.

Da hast du es doch schon: SW hat ein SCHNELLES Kampfsystem. D.h. Kämpfe sind schnell abgehakt und man kann schnell wieder zum sozialen und investigativen Teil übergehen, wo man bei BRP leicht mal eine halbe bis dreiviertel Stunde mit Kämpfen vertrödelt.

Von dieser Warte aus gesehen, stimme ich Dir zu, aber man kann es auch anders rum betrachten:
Wenn die Kämpfe schnell und leicht durchzuführen sind, dann werden auch Kämpfe öfters durchgeführt. Dies ist bei SW eine realistische Möglichkeit, aufgrund der Gleichheit der Gegner. Jedes Wesen hat Werte und kann folglich bekämpft werden. Es gibt da diesen Spruch "Wenn man einen Hammer hat...". Ich gebe zu, dass es an der Gruppe liegt, wie kampflastig ein Abenteuer wird. Aber diese Wahl hat man auch bei CoC. Hinzu kommt, zumindest glaube ich das, dass ein schlechtes Kampfsystem, Spieler und SL dazu bringen kann, Kämpfe zu meiden, ein gutes schnelles dagegen, provoziert sie.

Desweiteren tötet die Visualisierung der Monster für Spieler wie mich sofort jeglichen Grusel, weil sie, wie bereits erwähnt, auf mich unbeeindruckend bis komisch wirken.

Last but not least kenne ich, und wie ich vermute jene anderen SW-Spieler, die das Original-CoC-System mögen, SW als kampflastiges, actionreiches System und verbinden es somit auch mit Kampf und Action. Diese Färbung erstmal zu beseitigen, halte ich für schwierig, zumal die Frage berechtigt erscheint, ob das überhaupt notwendig ist.

Zitat
Die Wikipedia-Quellenbände... was muss man da konvertieren? Das sind doch hauptsächlich Hintergrundinformationen, welche dem Spiel "die richtige Würze"(TM) geben, aber keine regeltechnische Relevanz haben.

Ich kenne die Wikipedia-Quellenbände zugegebenermaßen nicht, sondern die normalen Print-Ausgaben, in denen Regeln abgebildet sind. Es gibt auf Wikipedia ganze Quellenbände zu Deutschland, USA, Ägypten und so? Nicht schlecht! Muss ich nochmal checken. Danke dafür!

Nun gut, wenn man die Print-Ausgaben hat, dann wäre die Anschaffung von RoC eher mit zusätzlicher Arbeit verbunden, sollte man eine Konvertierung vornehmen wollen.
« Letzte Änderung: 28.04.2009 | 19:54 von Ludovico »

Heretic

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #37 am: 28.04.2009 | 20:00 »
Ganz ehrlich, so unrecht hat er da (leider) nicht.
Ich hab da schon heftigste Böcke mit Cthulhu classic und Konsorten erlebt.
Und da kam es mir tatsächlich vor wie ein Hörspiel. Deswegen hab ich auch mein Cthulhu GRW wieder verkauft, weil unser SL eh zwischen
Pulp-Action und Geschwafel gependelt hat, und dann aber beim Geballer nicht bereit war, das auch nur entfernt zu visualisieren.
Da half kein Erklären, kein angebotener Kompromiss, nichts.

alexandro

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #38 am: 28.04.2009 | 22:33 »
Wenn die Kämpfe schnell und leicht durchzuführen sind, dann werden auch Kämpfe öfters durchgeführt. Dies ist bei SW eine realistische Möglichkeit, aufgrund der Gleichheit der Gegner. Jedes Wesen hat Werte und kann folglich bekämpft werden...
Blablabla. Ist bei BRP genauso. Und kämpft man deswegen ständig gegen Big C.? Ich glaube nicht, Tim.

Kämpfe gehen nämlich (sowohl in BRP, als auch bei SW- und nach dem was die Previews ahnen lassen werden die Regeln von RoC nach einen Zacken härter), oft zu Ungunsten der SCs aus, nur braucht es halt bei BRP (wegen des unhandlichen Systems) einfach länger, bis die SPIELER das merken, weshalb sie sich eher in Kämpfe stürzen, als bei SW.

Wenn es dagegen KEINE Werte hat, dann kann gar kein Horror aufkommen, weil die Spieler sich fatalistisch in die "Erzählung" des SLs fügen. Selber schon auf Spieler getroffen, die CoC nur in der Erwartung spielen, dass CoC spielen nur darin besteht zu warten, dass der SL den Tod/Wahnsinn ihrer Charaktere "erzählt" (natürlich erst am Ende einer "stimmungsvollen" Spielsitzung *kotz*) und die deshalb besser erst gar nichts versuchen. Einige davon waren sogar STOLZ darauf, den Tod ihrer Charaktere selbst herbeigeführt zu haben (indem sie z.B. beim "Sänger von Dhol" durch die Hand der Dörfler starben, ohne dass ihr Charakter jemals eine Mythoskreatur gesehen zu haben).

Diese Art von FATALISMUS macht natürlich JEDE Art von Horror UNMÖGLICH ("Wer nichts versucht, der kann nicht scheitern!"), die Spielsitzung verkommt zum "Wartezimmer" auf dem Weg zum Tod.

Spieler die dagegen WISSEN, dass ihre Gegner Werte haben (und seien sie noch so hoch) haben HOFFNUNG: sie haben die (fitzelig kleine) Chance, dass ihre Charaktere den Tag retten können, oder doch zumindest mit ihrem Leben davon kommen (von ihrem Verstand reden wir mal nicht  >;D). Scheitern sie dabei (was die Regel sein dürfte) DANN nennt man das Horror (und der Horror ist um so bedeutsamer, da man sich erheblich mehr immersioniert hat, um Pläne und Ideen durchzugehen, als wenn man mit dem Gedanken "Vergiss es Jake. Es ist ChinatownCoC." seine Titanic-Charakter mechanisch in den Untergang manövriert, während man sich in die Tasche lügt, wie toll und erwachsen man doch immersioniert).

Zitat
Ich kenne die Wikipedia-Quellenbände zugegebenermaßen nicht, sondern die normalen Print-Ausgaben, in denen Regeln abgebildet sind.
Ich meinte Bände wie das komische Buch über den angeblichen 1. Weltkrieg (vom Krieg selber sieht man ja nicht wirklich viel), Irrenhäuser in den 20er Jahren oder Jahrmärkte. Außerdem die komischen Bücher über Berlin und die USA. Diese Bücher sind nicht wesentlich ergiebiger als Wikipedia (oder ein kurzer Besuch in der örtlichen Bücherei).

Und die darin enthaltenen "Regeln" sind bei SW ohnehin nur Fluff.

Offline Zornhau

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #39 am: 28.04.2009 | 22:57 »
Alexandro hat RECHT. Es ist so, wie er sagt.


Mythos-Wesen haben in BRP schon immer Spielwerte gehabt. Diese waren zwar oft astronomisch hoch oder es gab jede Menge Immunitäten gegen alles, was normale SCs so an Waffen mitschleppen könnten, aber sie waren EXISTENT.

Ein NSC ohne Spielwerte - egal ob ein Mythos-Wesen oder ein Metaplot-Autors-Lieblings-NSC - ist einfach nur LANGWEILIG. - Stimmung kommt da keine gute auf, sondern man fühlt sich als Spieler nur im "spielregelfreien Erzählonkel-Folterkeller". Und daß (siehe Sänger vom Dhol) so etwas hierzulande als "schönes, stimmungsvolles Cthulhu" präsentiert wird, läßt schon verdächtig die "Brain Damage"-Diagnose aufkommen.

Deutschen Cthulhu-Spielern wurde eingetrichtert, daß die "Taschenlampenfallenlasser" die "guten, stimmungsvollen Rollenspieler" seien. Deutsche Cthulhu-Szenario-Autore hielten sich so sehr für "Künstler", daß sie vergaßen, daß die Käufer ihrer Szenarien diese eigentlich ZUM SPIELEN kaufen - denn Romane sind billiger und meist von besseren Autoren (RICHTIGEN Autoren) verfaßt.

Deutsches Cthulhu hat ganze Spielergenerationen meinen Eindruck nach so dermaßen mit BLINDHEIT geschlagen, daß sie nicht mehr sehen WOLLEN! - Und sie fühlen sich dabei auch noch so toll überlegen und anspruchsvoll.

Mich erinnert das Maulzerreißen über SW-Cthulhu sehr stark an das sogar noch intensivere und sogar noch dümmlichere Herumblöken zu Cthulhu D20, einer der wenigen wirklich GELUNGENEN D20-Settingadaptionen. - Die "Argumente" waren sogar exakt DIESELBEN: weil das Kampfsystem bei D20 nicht so voll für'n Arsch ist, wie man das als gut zu finden anerzogen bekommen hat, MÜSSEN doch alle Cthulhu D20 Szenarien übelste Dungeon-Crawls sein; weil die Mythoswesen Hitpoints haben, MÜSSEN sie doch mit einem Hackmaster-Obstmesser +12 zu besiegen sein.

Es war schon bei Cthulhu D20 einfach UNFUG, was da so die "Besserspieler" und Meister im "Wahnsinnigreden ohne Widerspruch" und im "Taschenlampenweitwurf" von sich gaben.

Realms of Cthulhu füllt (besser als je zuvor) die Lücke, die durch das Auslaufen der Cthulhu-D20-Lizenz entstanden ist.

Offline Village Idiot

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #40 am: 28.04.2009 | 23:04 »
Zitat von: Zornhau
Wenn ich mir allein die (zwar etwas teueren) cthulhoiden Pokerkartensets anschaue, die man so kaufen kann, dann stinken "Cthulhu-Würfel" allein schon in der Optik dagegen ab.
Ich will nen Link! Oder zumindestens nen Tip wo man sowas kriegt!   :D
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alexandro

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #41 am: 28.04.2009 | 23:18 »
Zitat
Und daß (siehe Sänger vom Dhol) so etwas hierzulande als "schönes, stimmungsvolles Cthulhu" präsentiert wird
kurze Richtigstellung: ich halte Sänger von Dhol gerade für ein GUTES Abenteuer, in dem die Spieler einiges reissen können, wenn sie nur wollen. Es fällt gerade NICHT in das Schema der schlechten und railroadigen CoC-"Stimmungs"-Abenteuer, welche du ansprichst.

Spielt man es natürlich in einer Runde, welche hauptsächlich aus "Titanic-Spielern" besteht, dann kriegt man das natürlich nicht mit: Perlen vor die Säue etc.

Enpeze

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #42 am: 28.04.2009 | 23:51 »
Ganz ehrlich, so unrecht hat er da (leider) nicht.
Ich hab da schon heftigste Böcke mit Cthulhu classic und Konsorten erlebt.
Und da kam es mir tatsächlich vor wie ein Hörspiel. Deswegen hab ich auch mein Cthulhu GRW wieder verkauft, weil unser SL eh zwischen
Pulp-Action und Geschwafel gependelt hat, und dann aber beim Geballer nicht bereit war, das auch nur entfernt zu visualisieren.
Da half kein Erklären, kein angebotener Kompromiss, nichts.


Eine Schande. Hättest Deinen schwachen SL gleich mitverhökert. :)
Macht mir bitte mein BRP nicht schlecht. Dieses System ist genial und die Rollenspielwelt hat ihm ne Menge zu verdanken. Also wirklich.

Ludovico,
ich glaube mit Deiner Einstellung wirst Du Dir nur selbst ne zusätzliche Option wegnehmen. Du denkst hier zu sehr in Schubladen. Du meinst CoC/BRP sei hauptsächlich als investigatives Spiel geeignet und für sonst wenig. SW hingegen ist ein Kampfspiel.

So stimmt das nicht. Ehrlich gesagt, ich habe mehr als 15 Jahre lang ausschließlich mit BRP gespielt und Kämpfe in Stormbringer, Cthulhe, Runequest und noch mehr Kämpfe in in Konversions wie Cyberspace-BRP und Traveller-BRP ausgetragen. Das ist absolut kein Problem.

BRP ist ziemlich geeignet für Kämpfe, wenn man weiß wie man sie inszeniert. Wie man an dem obigen Post von Pariah sehen kann, ist aber diese Kunst spannende und sehr immersive Kämpfe im Regelsystem BRP zu leiten, nicht sehr verbreitet. Wahrscheinlich auch aufgrund des restriktiven Schubladendenkens wie Du es hier eindrucksvoll gezeigt hast. Wie auch immer.

ich glaube man sollte RoC die Chance geben zu zeigen was es kann. Das Du aufgrund einer geistigen Barriere dies nicht willst, finde ich schade, da ich bis jetzt in Dir eher einen eher aufgeschlossenen Rollenspieler gesehen habe.

Zornhau,
nette Figuren. Sind das Deine alten CoC Figuren? Selbst bemalt?
« Letzte Änderung: 28.04.2009 | 23:54 von Enpeze »

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #43 am: 29.04.2009 | 00:15 »
Ich bin zugegebenermaßen gespannt, wie Realms of Cthulhu wohl werden wird - ich kenne bisher nur die CoC-Version, also auch nicht Trails of Cthulhu oder andere Konsorten.  Savage Worlds kenn ich allerdings auch noch nicht (auch wenn ich mir die GE gerade gekauft habe, aber reingucken werde ich da wohl erst später können), vielleicht bietet sich hier eine Möglichkeit, beides mal (neu) kennenzulernen.

Allerdings möchte ich auch noch ein paar andere Dinge loswerden.

Ein NSC ohne Spielwerte - egal ob ein Mythos-Wesen oder ein Metaplot-Autors-Lieblings-NSC - ist einfach nur LANGWEILIG. - Stimmung kommt da keine gute auf, sondern man fühlt sich als Spieler nur im "spielregelfreien Erzählonkel-Folterkeller". Und daß (siehe Sänger vom Dhol) so etwas hierzulande als "schönes, stimmungsvolles Cthulhu" präsentiert wird, läßt schon verdächtig die "Brain Damage"-Diagnose aufkommen.

Deutschen Cthulhu-Spielern wurde eingetrichtert, daß die "Taschenlampenfallenlasser" die "guten, stimmungsvollen Rollenspieler" seien. Deutsche Cthulhu-Szenario-Autore hielten sich so sehr für "Künstler", daß sie vergaßen, daß die Käufer ihrer Szenarien diese eigentlich ZUM SPIELEN kaufen - denn Romane sind billiger und meist von besseren Autoren (RICHTIGEN Autoren) verfaßt.

Deutsches Cthulhu hat ganze Spielergenerationen meinen Eindruck nach so dermaßen mit BLINDHEIT geschlagen, daß sie nicht mehr sehen WOLLEN! - Und sie fühlen sich dabei auch noch so toll überlegen und anspruchsvoll.

Ehrlich, Zornhau, merkst du es noch? Du hattest eine ganz schlimme Rollenspielkindheit mit einem Erzählonkel, oder? Dein Echauffieren hier grenzt echt schon an Kreuzzugswahn gegenüber einem Spielstil, den du nich nur als minderwertig erachtest (und das auch nicht müde wirst, zu erwähnen, oder sollte ich sagen, ERWÄHNEN), sondern auf den du mit solch irrationaler Wut dermaßen bissig reagierst, dass du dich nur noch lächerlich machst.
Ich habe bisher die meisten deiner Ausführungen immer mit Interesse gelesen, aber hier muss ich mir doch mehrmals an den Kopf fassen und mich fragen, ob du den Schuss nicht mehr gehört hast.

Wenn andere Leute Cthulhu anders spielen als du, Herrgott, dann LASS sie doch! Sollen sie doch mit ihrem Spiel glücklich sein! Dir wirft doch auch niemand vor, dass du ein elender Figurenschubser bist, der vor lauter Papierfigürchen die Story nicht mehr sieht. Wenn manche glauben (und zu denen gehöre ich auch), dass ein Kampfsystem wie das von Savage Worlds eher zum Kämpfen einlädt als das BRP (und demnach auch mehr Kämpfe bei Cthulhu befürchten), dann ist das eben so.

Ich brauche für Götter keine Werte - vielleicht ist das sogar schon bei BRP zuviel des Guten. Ich WILL gar nicht, dass Cthulhu wertetechnisch abgebildet werden kann, einfach weil dann die Situation entstehen kann, dass irgendjemand meint, auswürfeln zu müssen, ob er nicht vielleicht doch mit einer Atombombe einen Großen Alten töten kann (bei dem ich per definitionem von Unsterblichkeit ausgehen würde). Kosmische Schrecken KANN man für mich nicht als Miniaturen darstellen, das ist lächerlich. Imgrunde sind schon die Pappchips bei Arkham Horror eher gut gemeint als wirklich bedrohlich. Für mich ist der Schrecken umso besser, je weniger ich ihn wirklich sehe. Das ist doch auch das schöne an den Geschichten Lovecrafts - man merkt, dass den erlebenden Personen die Worte fehlen, um die Bedrohungen beschreiben zu können. Lovecraft-Horror passiert für mich im Kopf, da können die Amerikanischen Schöpfer von CoC noch so sehr den Survival-Horror präferieren (der übrigens wiederum gut abgebildet werden kann). Und weißt du auch warum? Weil der Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat, eben nur im Kopf funktionieren kann. 

Ich bin gespannt, wie die spezielle Sorte Horror von Lovecraft umgesetzt wird oder ob es doch nur auf Pulp-Monsterkloppe hinausläuft.

Außerdem: Ich fühle mich nicht überlegen und anspruchsvoll, weil ich das verdammungswürdige deutsche CoC auch spiele und nicht gleich verbrannt habe. Noch viel schlimmer: ich kenne Cthulhu-Autoren persönlich und WEISS, dass sie ihre Abenteuer nicht nur schreiben, sondern auch spielen (und dass dabei keineswegs nur die Taschenlampen fallengelassen werden, im Gegenteil).
Und ich bin auch immer noch nicht blind gegenüber schalen, schwafligen, gerailroadeten Stories - im Gegenteil, ich habe schon einige schlechte Railroading-Abenteuer dem jeweiligen SL um die Ohren gehauen und weiß, dass Cthulhu auch anders geht. Und ich will es auch nur spielen, wenn ich nicht zu allem "Ja!" und "Amen!" sagen muss, weil dass der Autor so will. Aber solche (schlechten) Autoren gibt es meines Wissens bei einer Vielzahl von Systemen.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du nicht manchmal mit solchen Äußerungen wie diesen hier deinem geliebten SW eher schadest als nützt. Dann hätten die bösen Erzählonkels nämlich gewonnen.

Zitat
Mich erinnert das Maulzerreißen über SW-Cthulhu sehr stark an das sogar noch intensivere und sogar noch dümmlichere Herumblöken zu Cthulhu D20, einer der wenigen wirklich GELUNGENEN D20-Settingadaptionen. - Die "Argumente" waren sogar exakt DIESELBEN: weil das Kampfsystem bei D20 nicht so voll für'n Arsch ist, wie man das als gut zu finden anerzogen bekommen hat, MÜSSEN doch alle Cthulhu D20 Szenarien übelste Dungeon-Crawls sein; weil die Mythoswesen Hitpoints haben, MÜSSEN sie doch mit einem Hackmaster-Obstmesser +12 zu besiegen sein.

Also wenn sich hier jemand bisher das Maul erfolgreich zerreist, dann du und Alexandro. Meinen Glückwunsch.
« Letzte Änderung: 29.04.2009 | 00:19 von carthinius »
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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #44 am: 29.04.2009 | 00:37 »
@Zornhau - netter Cthulhu aber bei 2,10m und 190kg wahrscheinlich etwas teuer...  also brauch kein Mensch ;) Miniaturen gehören im allgemeinen zum Tabletop und nicht zum RPG, da find ich die einfach deplaziert... Aber wems gefällt, mir nicht ^^
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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #45 am: 29.04.2009 | 00:42 »
@Zornhau - netter Cthulhu aber bei 2,10m und 190kg wahrscheinlich etwas teuer...  also brauch kein Mensch ;)

Och, als Kultist von Welt kommt man wahrscheinlich sonst bedeutend schwieriger an Götzenbilder...  ;D
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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #46 am: 29.04.2009 | 00:43 »
Och, als Kultist von Welt kommt man wahrscheinlich sonst bedeutend schwieriger an Götzenbilder...  ;D

Da ist wohl was dran ^^
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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #47 am: 29.04.2009 | 02:28 »
Ehrlich gesagt, ich habe mehr als 15 Jahre lang ausschließlich mit BRP gespielt und Kämpfe in Stormbringer, Cthulhe, Runequest und noch mehr Kämpfe in in Konversions wie Cyberspace-BRP und Traveller-BRP ausgetragen. Das ist absolut kein Problem.

BRP ist ziemlich geeignet für Kämpfe, wenn man weiß wie man sie inszeniert.
Genau! - Ich habe auch ewig lang RuneQuest 2 und 3 gespielt. Und Stormbringer. Und auch eine eigene Traveller-BRP-Conversion ebenso wie eine Babylon-5-BRP-Conversion. - Das Regelwerk in Call of Cthulhu ist ja nur ein vereinfachtes RuneQuest-Regelwerk. Wie wenn man Cthulhu D20 auf True20 erstellt hätte.

Es gibt NICHTS im BRP-Regelwerk, das einen Spieler irgendwie so am Kampfsystem nerven oder abschrecken würde, daß man "Kämpfe lieber vermeidet". - Das wäre ja auch völlig unplausibel und somit unstimmig!

CHARAKTERE vermeiden Kämpfe aus Gründen ihrer PERSÖNLICHKEIT. - SPIELER haben diese Gründe nicht. Spieler vermeiden Kämpfe aus Gründen des Risikos für ihre Spielfigur, ihren Charakter. Aber Spieler SPIELEN auch mit dem Charakter und setzen ihn BEWUSST Risiken aus. Und daher ist es in CoC ein absolut legitimes Charakterkonzept den "Hitman" zu geben.

Genauer: Es gibt sowieso die Empfehlung ZWEI Charaktere pro Spieler zu führen. Einen Recherche-Charakter, der als Bücherwurm meist alt und gelehrsam ist, und dessen Sanity schon ziemlich angeschlagen ist, sowie einen eher für "Zugriffs-Aktionen" geeigneten Charakter, der geistig hart im Nehmen ist. Das war zumindest noch Anfang der Achtziger ein echt guter Tip, wenn man nicht ständig neue Charaktere basteln wollte.

So konnte man auch die typische klassische Kampagne (nicht einen Handlungsbogen, sondern Kontinuität der Spielweltpräsentation durch den Spielleiter und Kontinuität der Charaktere (zumindest zeitweise)) damit spielen. TPKs kamen nach ersten, unvorsichtigen Vorgehensweisen später nicht mehr vor. Man LERNTE auch als Spieler dazu. Es half sich - auch am Beispiel der Geschichten orientierend - öfters mal der Ordnungshüter (unter Vorwand) zu bedienen, und nachher von den schrecklichen Verlusten bei einer "Schießerei mit Alkoholschmugglern" in der Zeitung zu lesen.

Es existieren Kampfsysteme, die man mit Recht als KRAMPF-Systeme bezeichnen kann, und deren Verwendung im Spiel nur die Spielzeit frißt, aber keinerlei Spaß bringt. - BRP gehört NICHT dazu. BRP kann Kampfszenen sauber und ohne Verkrampfungen abwickeln lassen. Eine wichtige Hilfe ist dabei eine klare VISUALISIERUNG der Positionierungen der SCs und NSCs, sowie der Umgebung.

Miniaturen gehören zum Rollenspiel wie Koffein in die Cola. - Seit den Ur-Fassungen von D&D, seit BRPs Kinderschuhen, seit Midgards kleinformatiger erster Auflage gab es Miniatureneinsatz im Rollenspiel.

Wenn Miniaturen, so wie das manche hier im Thread darzustellen versuchen, das Rollenspiel "stören" würden, dann hätten sich diese Visualisierungsmittel garantiert nicht weit über 30 Jahre gehalten. - Hingegen werden heute z.B. die "Die-cut Counters", wie sie noch zuhauf z.B. Star Frontiers oder Traveller Snapshot beilagen, kaum noch anzutreffen sein. Diese kommen aus der Domäne der CoSims und diese sind praktisch vollständig abgedriftet in Computer-Strategie-Spieler und (zu einem kleineren Teil) in Tabletop-Spiele. Die stapelbaren Papp-Marker hatten wird damals für eigene Zwecke auch schnell selbst gemacht (z.B. waren sie so praktisch, daß wir über ein Jahrzehnt eine Midgard-Kampagne nur mit diesen Papp-Markern auf 1cm-Quadratraster gespielt hatten).

Miniaturen UNTERSTÜTZEN das Rollenspiel. Sie sind nicht zwingend notwendig (manchen schmeckt ja auch koffeinfreie Cola), aber sie fördern den Spielfluß, die Identifikation mit seinem Charakter und der Situation, in der er gerade ist, und sie sind Spielmaterial zum ANFASSEN und einer der stärksten Ambiente-Träger überhaupt.

Zornhau,
nette Figuren. Sind das Deine alten CoC Figuren? Selbst bemalt?
Nein, natürlich NICHT! - Ich bin beim Bemalen sehr untalentiert. Daher habe ich immer mit unangemalten, manchmal mit einfach grau grundierten Figuren gespielt (genauer gesagt nicht nur ich sondern wir, da das Mal-Talent in den diversen Gruppen, in denen ich über die Jahrzehnte gespielt habe, sehr gering ausgeprägt war - ist ja auch kein Tabletop-Spieler darunter, für den eine sauber angemalte Figur eine Frage der Ehre ist).

Ich bin ja Rollenspieler und was an Bemalung oder sonstigen Details fehlt, das wird ja durch die Imagination ergänzt. Die Figuren sind jedoch wichtige Haltepunkte für die Imagination und Tragen enorm viel von der Stimmung, vom Ambiente ins Spiel.

Ein für mich prägendes Erlebnis einer der ersten Cthulhu-Runden, in denen ich mitgespielt habe, war ja auch, daß mein Charakter als letzter (noch) Überlebender vor einem grausigen Schrecken geflohen ist, aber da seine Bewegungsweite doch geringer war als die des verfolgenden Schreckens, wurde er genau einen Zoll (im Miniaturenmaßstab) vor der Tür ins (möglicherweise rettende) Freie erwischt. - Die spannende Weglaufszene durch unterirdische Höhlensysteme, durch ein Gebäude bis hin zur Türe, vor der es mich dann erwischt hat, wäre ohne die Abbildung auf einem freihand gezeichneten Bodenplan (für den wir damals Endlos-Druckerpapier, von dem es an der Uni stets genug zum Wegschmeißen gab, verwendeten) längst nicht so spannend geworden. - Mir ist diese verzweifelte Fluchtszene noch nach über 25 Jahren mit aller empfundener Angst und der empfundenen HOFFNUNG es vielleicht DOCH noch zur Tür, zum Wagen, einfach nur WEG schaffen zu können, präsent.

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #48 am: 29.04.2009 | 03:25 »
Wenn andere Leute Cthulhu anders spielen als du, Herrgott, dann LASS sie doch! Sollen sie doch mit ihrem Spiel glücklich sein!
Dir ist nicht klar geworden, daß es NICHT und zwar NIE darum geht, was und wie irgendwer spielen SOLL, sondern es geht darum, daß ein neues Rollenspiel herauskommt, eines, welches ein anderes als das altbekannte (und altbackene) Regelwerk verwenden wird, aber dasselbe Setting zum Spielen erschließen wird.

Das war bei Cthulhu D20 der Fall, das war bei Cthulhu Gumshoe (aka Trail of Cthulhu) der Fall und das ist bei Cthulhu Savage Worlds (aka Realms of Cthulhu) der Fall.

Was mich zu ungesunden Blutdruckwerten bringt, ist diese BLÖDE Herumgezetere von Leuten, die den neuen Regelwerke EH KEINE CHANCE geben, und die hier herkommen und versuchen eine neue, noch nicht einmal fertiggestellte, FRISCHE, UNVERBRAUCHTE Adaption von Cthulhu im Rollenspiel SCHLECHT ZU REDEN!

Das nervt.

Vor allem nervt es, weil es NICHT DAS ERSTE MAL passiert.

Das lief schon und nach den identischen Mechanismen bei Cthulhu D20 so ab.

Es kommen diejenigen, die außer Deutsch-Cthulhu NICHTS aber auch GAR NICHTS als Regeladaption für Cthulhu gelten lassen wollen, und zerreißen sich das Maul mit idiotischen NICHT-Argumenten wie "das Kampfsystem in SW ist ja viel zu leicht lernbar, macht viel zu viel Spaß, da wird man ja bei Savage-Cthulhu ständig kämpfen müssen". - Wie BESCHEUERT ist denn solch ein "Vorwurf"?

Muß man Cthulhu mit einem miesen, geradezu körperliche Schmerzen und Unwohlsein auslösenden Kampfsystem spielen, damit man das richtige "Schweppes-Gesicht" bekommt? - Zumal das BRP-Kampfsystem ein recht elegantes und grundsolides ist, welches eben NICHT gekrampfte Systemanwendungsvermeidungs-Ausweichverhaltensweisen auslöst.

Ich sage NIEMANDEM, wie er spielen soll. Ich sage nur, wie ICH spiele. Und wenn jemand diese Art mag, dann spielt er eh auch so wie ich. - Ich renne aber nicht gegen neue Settingadaptionen an, indem ich VÖLLIG HALTLOSEN BLÖDSINN diesem neuen Produkt als "Vorwurf" mache!

Und genau das passiert hier WIEDER EINMAL, nachdem es schon bei Cthulhu D20 genau so abgelaufen ist. - Und mit diesem bekloppten Gezerre ist einfach meine Schmerzgrenze überschritten.

Es wurde damals und wird jetzt wieder von den Predigern des Einen Reinen Deutschen Cthulhu der Eine Wahre Weg Cthulhu zu spielen von der Kanzel hier in den Thread gepredigt. Und diese "brain damaged" Blindheit und INTOLERANZ, dieses ABLEHNEN ALLES NEUEN, dieses senile Beharren auf dem alten Kram ist ja viel schlimmer als die gesamten Extremisten der D&D-Retro-Welle zusammen genommen. - Diese sind nicht solch ein mit Blindheit geschlagener Haufen früh Vergreister, die sich nicht einmal vorstellen WOLLEN, daß man auch mit D20 oder mit GURPS oder mit Savage Worlds oder mit Deadlands Classic "richtig" Cthulhu spielen kann.

Spielt doch was ihr wollt und wie ihr es wollt. Das ist mir sowas von egal. - Aber kommt nicht daher und führt Euch hier auf, als hättet ihr irgendeine "Überlegenheitsposition", die es Euch erlaubt NUR EUER ALTES ZEUG als das "Einzig Wahre (tm)" zu predigen. - Da kommt der Heilige Zorn über mich.

Wenn manche glauben (und zu denen gehöre ich auch), dass ein Kampfsystem wie das von Savage Worlds eher zum Kämpfen einlädt als das BRP (und demnach auch mehr Kämpfe bei Cthulhu befürchten), dann ist das eben so.
Ja. Es ist so, daß manche IRRIGERWEISE eine derart BESCHEUERTE Ansicht nicht nur haben, sondern sie auch noch aufschreiben, daß andere sie lesen müssen.

Dieser "Glaube", daß ein Kampfsystem, das funktioniert, "zum Kämpfen einlädt", ist einfach so GRUNDSÄTZLICH DANEBEN, daß es hier schon arg schwer fällt, noch die Fassung zu behalten.

Daß BRP KEIN Regelsystem ist, in welchem Kämpfe so beschissen umgesetzt sind, daß kein Spieler mehr eine Kampfszene spielen will, wirst Du von JEDEM BRP-Spieler erfahren können. Insbesondere verweise ich neben CoC auf Stormbringer, RuneQuest und all die anderen, mindestens ebenso "zum Kämpfen einladenden" Rollenspiele, wie dies ja auch Cthulhu nach BRP-System tut.

Übrigens: Meine Erfahrungen mit deutschem Cthulhu sehen so aus, daß hierzulande VIEL MEHR herumgeballert wird. Kultisten sind eh nur normale Menschen, die man mittels Schußwaffen ganz schnell klein kriegt. - Ich habe selten Cthulhu-Runden erlebt, in denen so viel geschossen wurde, wie neuere deutsche Cthulhu-Runden. - Woran das liegen mag, bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall, wie ich oben schon ausführte, ist eine "Kampfhemmung" eine Frage des CHARAKTERS und nicht eine Frage der Flüssigkeit des Kampfsystems!

Savage Worlds bringt, im Gegensatz zu BRP, übrigens auch Mittel mit, die Kampflust von Charakteren deutlich SENKEN können - mit regeltechnischer Unterstützung!

Ich brauche für Götter keine Werte - vielleicht ist das sogar schon bei BRP zuviel des Guten. Ich WILL gar nicht, dass Cthulhu wertetechnisch abgebildet werden kann,
Daß Du das nicht "willst" ist eben schon ein Zeichen dafür, daß bei Dir die "Deutsche Reine Lehre" wirkt.

Lovecraft-Horror passiert für mich im Kopf, da können die Amerikanischen Schöpfer von CoC noch so sehr den Survival-Horror präferieren (der übrigens wiederum gut abgebildet werden kann). Und weißt du auch warum? Weil der Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat, eben nur im Kopf funktionieren kann. 
Ich weiß warum, Du aber offensichtlich NICHT!

Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat, kann NUR ALS GESCHICHTE funktionieren!

Als Rollenspiel liegt ein ganz anderes Medium vor. Ein Medium, das die FREIE ENTSCHEIDUNG und die interaktive MITWIRKUNG des Spielers am Geschehen in den Mittelpunkt rückt.

Eine Geschichte ist linear. Ein Spiel überhaupt nicht - sogar das genaue Gegenteil einer Geschichte

Lovecraft schildert mit den Worten und den Bildern des (guten und sprachmächtigen) klassischen Pulps seine fremden Welten, fremden Wesen, und die Gefühle seiner Hauptfiguren, wie sie unter den Eindrücken dieser befremdenden Erkenntnisse leiden und zerbrechen.

Wenn man GENAU SO den "Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat" im Rollenspiel haben wollte, dann MUSS der "Erzählonkel", der VORLESER den Spielern auf die klassische DSA-Despoten-Spielleiter-Art sagen, WAS sie fühlen, WIE sie sich fühlen, WAS sie demzufolge tun, usw. - Die ENTMÜNDIGUNG der Spieler, der WEGFALL jeglicher ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT, das ist die Grundvoraussetzung, wenn man WIRKLICH ERNSTHAFT meint "Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat" im Spiel haben zu wollen.

Wenn man sich Lovecrafts Geschichten durchliest, und wenn man dann für die Hauptfiguren überlegt, wie ein SPIELER mit diesem Charakter wohl umgegangen wäre, dann wäre Innsmouth ENTvÖLKERT, weil normale deutsche Cthulhu-Rollenspieler mit den dicken Wummen reingefahren wären und rumgeballert hätten. - Und dann hätten andere Hauptfiguren einfach NICHT in das Buch geschaut, NICHT mit den komischen Ausländern geredet, wären NICHT in dem Zimmer wohnen geblieben, wo die Winkel nicht stimmen und sie psychische Probleme bekommen.

Das nennt sich ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT. - Das ist die MACHT DER SPIELER!

Rollenspiel ist ein SPIEL. Es ist KEINE lineare, vorgefertigte Geschichte.

Spieler ENTSCHEIDEN. Und sie entscheiden so, daß es meist eben NICHT die ach so dramatischen, ach so packenden, ach so elegischen Lovecraft-Momente gibt, wo sich die Hauptfigur einfach BLÖDE verhält, damit sie möglichst TIEF in die übernatürliche, extraterrestrische, ewig alte, sonst irgendwie cthulhoide Scheiße gerät.

NUR Taschenlampenfallenlasser machen BEWUSST solche idiotischen und nervenden und den anderen Spielern das Spiel versauende Entscheidungen. - Und eben die AUTOREN von Horror-Romanen. Diese lassen ihre Hauptfiguren eben zur Unterhaltung des Lesers, der sich auf den letzten Seiten schon mit dieser einen einzigen Identifikationsfigur angefreundet hat, in Wahnsinn und Gewalt verfallen.

Rollenspiel ist da anders. - Im Rollenspiel SPIELT man. - Und solche vorgegebenen, solche von AUSSEN dem Spieler seine Spielentscheidungen entwertenden oder gar ganz untersagenden Spielleiter-DIKTATE sind ein klarer Fall von gestörtem Spielen.

Bei Cthulhu sollten aber NUR DIE CHARAKTERE gestört sein, und NICHT DIE SPIELER!

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du nicht manchmal mit solchen Äußerungen wie diesen hier deinem geliebten SW eher schadest als nützt.
Ich bin mir SICHER, daß ich "mit solchen Äußerungen wie diesen hier" zu KEINEM ZEITPUNKT auch nur den Hauch einer Schadens-/Nutzens-Betrachtung hinsichtlich eines Rollenspiels, von dessen Verlagen ich keine Aktien habe, vorgenommen habe.

Mir geht es nur darum das IDIOTISCHE "Vorab-Schlechtreden" der Deutsches-Cthulhu-Muß-Rein-Bleiben-Aktivisten eines Produktes, das vom US-Rollenspielmarkt kommt, für ein US-Rollenspielregelsystem aufbereitet wird, und vornehmlich für den US-Rollenspielmarkt produziert wird.

NIEMAND will dem BRP-Old-Fart Cthulhu irgendwas Schlimmes tun. Man will ihm nicht einmal die Verkaufszahlen für das nächste Quellenbuch "Frühsommer 1924 in Belgien" schmälern.

Savage Worlds als junges, frisches, flottes, und - ganz wichtig bei solchen Stoffen wie Cthulhu - der erspielten GESCHICHTE NICHT in die Quere kommendes Regelsystem bringt frischen Wind in das muffige BRP-Altersheim-Setting Cthulhu. - Auch schon D20 und mehr noch Gumshoe haben kräftig die CoC-Suppe aufgerührt.

Ich habe den Eindruck, daß zu viele in diesem Thread nur "Same Old" konsumieren wollen, und einfach NEUEN, FRISCHEN Ansätzen mit dem Cthulhu-Setting umzugehen nicht einmal eine Chance geben wollen.

Das finde ich wirklich BESCHEUERT.

Das ist jämmerlich. - Und noch jämmerlicher wirken dann die an den Haaren herbeigezogenen "Argumente" wie eben, daß ein funktionierendes Kampfsystem automagisch zu mehr Kämpfen führen würde, oder daß Miniaturen-Einsatz aus Rollenspielern Tabletop-Spieler machen würde (das wüßten die gestandenen Tabletopper aber!).

Realms of Cthulhu wird die miefigen CoC-Sucker mal ein wenig RoCen lassen!


Meinen Glückwunsch.
Ein wenig spät, aber danke!

Offline Zornhau

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Re: Realms of Cthulhu
« Antwort #49 am: 29.04.2009 | 04:45 »
Ich will nen Link! Oder zumindestens nen Tip wo man sowas kriegt!   :D
So etwas:

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