Autor Thema: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?  (Gelesen 2255 mal)

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Offline Tourist

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Hallo,

ich bin so gut wie völlig unbedarft was Table Tops angeht aber habe ein kleines Table Top Spiel (Brettspiel mit TableTop Elementen, bla) geschrieben, (reiner Prototyp).

Kernelement des Spiels ist das die Spieler mit Figuren gegeneinander kämpfen deren Werte der gegnerische Spieler nicht kennt.
So, genug vorgeplänkel.

Mich würde interessieren:
Gibt es Table Top Spiele bei denen als Teil des Spiels Werte so verdeckt sind dass die Spieler darauf vertrauen müssen dass der gegnerische Spieler nicht betrügt ?
Und: Funktionieren solche Spiele oder werden sie weniger häufig gespielt ?

Danke schonmal

Markus

Offline Psycho-Dad

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #1 am: 22.08.2009 | 13:27 »
Ich glaube, soviel vertrauen, das der Gegenspieler nicht bescheisst, sollte jeder mitbringen. Außerdem kann man nach dem Spiel ja nachsehen, ob die Werte stimmen. Desweiteren vertrete ich die Auffassung, das jemand, der es nötig hat zu bescheissen, den sinn des Spieles nicht verstanden hat.

Offline Das Grauen

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #2 am: 24.08.2009 | 09:18 »
Passiert ja in anderen Tabletop-Spielen auch, das man die Werte der anderen Figuren nicht kennt, zumindest wenn man, wie ich, nicht alle Armeebücher kennt. Ich spiele dann selbstverständlich in dem Vertrauen, dass mich mein "Gegner" nicht reinlegt. Für mich ist Vertrauen im Tabletop wichtig, ist dies nicht der Fall, beende ich das Spiel meist recht schnell.

Bei dem von dir vorgegebenen Fall muss man das Thema aber vielleicht auch direkt vor dem Spiel noch einmal absprechen. Wenn du es nur mit Kumpels spielst sollte Vertrauen eigentlich standardmäßig vorhanden sein  :D
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Offline Visionär

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #3 am: 24.08.2009 | 09:24 »
Gegenseitiges Vertrauen macht das Spiel auf jedenfall zu einem sehr viel angenehmeren Erlebnis als Mißtrauen, wenn man jeden Wert nachschaut, alles hinterfragt, etc.

Nicht umsonst werden Warhammer-Turnierspiele  von Schiedsrichtern betreut.
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Offline Tourist

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #4 am: 24.08.2009 | 09:35 »
Danke für die Meldungen.
Jetzt weiß ich besser Bescheid,

was ich mich eben gefragt habe ist ob die Tatsache dass man sich in meinem Spiel vertrauen muss dazu führt dass so ein Spiel niemals kommerziell herausgebracht werden könnte. (Nicht dass ich da Ambitionen zu hätte).



Offline Visionär

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #5 am: 24.08.2009 | 09:42 »
Kommerziell rausbringen kannst du doch erstmal alles.

Der Erfolg hängt aber wahrscheinlich nicht von dem Vertrauensgrad, dem man seinem Gegner entgegenbringen muss ab, sondern von anderen Dingen (schau dir GW an, wenn du wissen willst, wie man es richtig macht.)
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Chiungalla

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #6 am: 24.08.2009 | 09:42 »
Das Problem ist in meinen Augen, das wenn man halt die Werte der anderen nicht kennt, man keine taktisch fundierten Entscheidungen und Abwägungen treffen kann.

Das mit dem Vertrauen muss bei der Variante gar nicht zwingend gegeben sein, weil man ja nach dem Spiel kontrollieren kann, und wenn einen der Gegner beschissen hat, dann faltet man den hinterher zusammen und spielt halt nicht mehr gegen den.

Aber einfach auf gut Glück zu spielen, weil man keine wirklich fundierten Entscheidungen treffen kann, würde mich schon sehr stören.

Bei Warhammer ist es ja so ein Mischding:
Die Werte kennt man entweder oder darf sie jederzeit beim Gegner erfragen.
Magische Gegenstände, versteckte Assasinen u.s.w. sind aber geheim, und ein Spannungselement im Spiel (wobei man sich die Existenz von Assasinen ausrechnen kann, und bei den magischen Gegenständen die Spannbreite und die wahrscheinlichsten Varianten eh bekannt sind).

Offline גליטצער

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #7 am: 24.08.2009 | 09:57 »
Also bei Infinity gibt es einen Anführer der Armee der nicht offiziell bekannt ist und man kann seine Figuen verdeckt platzieren (also sich wmerken wo die hinsollen und erst bei Bedarf aufstellen)

Bei Turnieren wird so etwas jedoch mit Vorherigem Aufschreiben gelöst, bei normalen Spielen mache ich das mittlerweilen nicht mehr. Der Aufwand ist mir einfach zu gross. Ich denke jedoch, dass es praktisch kein Spiel geben wird, in dem man ein Vertrauensproblem nicht durch eine verdeckte Notiz lösen könnte (die man dann so auf den Tisch legt, dass der Gegenspieler Manipulationen ausschliessen kann.)
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Offline Retronekromant

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #8 am: 24.08.2009 | 16:43 »
Für ein turnierfähiger Spiel, sollten die Werte wenigstens durch eine dritte Partei (Judge) nachvollziehbar sein.

Wenn man hingegen in einer gemütlichen Heimrunde spielt, sollte das Vertrauen einfach da sein.
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Offline Asdrubael

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Re: Müssen sich Spieler bei Table Tops vertrauen ?
« Antwort #9 am: 25.08.2009 | 17:11 »
Nein, Vertrauen muss nicht im Übermaß vorhanden sein. Es muss aber bei Abwesenheit durch eigenes Wissen substituiert werden. Man kann sich gerne die Armeeliste des Gegners vorab zeigen lassen, sollte aber über folgendes bescheid wissen:

- Ausrüstungsoptionen der gegnerischen Armee und ob diese Punktepflichtig sind (zB hat mal einer meiner Gegner die leichte Rüstung seiner Hexenkriegerinnen nicht bezahlt)
- Sonderregeln der Armee (zB Wann kommt der Chaosdämon und mit welchen Abzügen, wenn ich seinen Wirt erschossen habe)
- Die ungefähre Basegröße seiner Einheiten (Achtung bei WH Terminatoren, die in der neuen Edition größere Bases haben oder bei Substitutionen, wenn etwa ein Rhino-Modell einen Landraider darstellen soll) --> Wichtig ist dann sofort Veto gegen die Verwendung der Miniaturen einzureichen.

Dann muss man bei mangelndem Vertrauen nochmal das Gelände durchgehen, damit hier ein einheitliches Verständnis ist und zur Not schriftlich fixieren.

Wichtig sind Checklisten, damit man pingelig seine Zugfolge einhält, denn der Gegner wird sein Vetorecht nutzen um die Züge zu behindern.

Eigentlich sollte jedem die eigene Zeit zu schade sein, gegen jemanden zu spielen, dem man nicht vertraut (gilt für alle Spiele, nicht nur TTs). Aber in Turnieren lässt es sich bisweilen nicht vermeiden
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D