Autor Thema: Drachenkampagne  (Gelesen 17007 mal)

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Offline Elwin

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #25 am: 7.06.2010 | 19:47 »
Japp, da spricht Gulmond etwas Richtiges aus: Das Diktum "geringe Auswirkungen auf Aventurien" soll nämlich in erster Linie einen Kontrapunkt zu den Gezeichneten und dem Jahr des Feuers setzen, wo Teile Aventuriens vom Metaplot umgekrempelt wurden. Das ist nun nicht gleichbedeutend mit "hier passiert vier Abenteuerbände lang gar nichts", sondern man muss es tatsächlich eher wie bei Phileasson sehen: die Helden lüften einige Geheimnisse, die sich abseits des politischen Metaplots verbergen. Sie gelangen dorthin, wo zuvor niemand oder kaum jemand mal war, es ist daher durchaus eine Kampagne mit Entdeckeraspekten.

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Offline Auribiel

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #26 am: 7.06.2010 | 19:51 »
Moment, ich versteh das richtig, ja? Die Kampagne wird ihr Finale(?) außerhalb Aventuriens haben, umfasst 4 Teile, landet erst im vierten Teil im Nicht-Aventurien und vor Teil 3 passiert nichts?!

Im Gegensatz zu carthinius würde ich sagen:

Zusammenfassung gelungen.
Gerade im ersten Band der DC frage ich mich immer wieder, was daran denn jetzt "The next big Thing" sein soll? Dabei hätte man mit einem kleinen eleganten Kunstkniff gerade für die Helden die DC zu etwas ganz besonderem machen können. So wie die DC im Moment dasteht, ist es wenig mehr als ein "Lauf von A nach B um dort X nach Info Q zu fragen - mit der Erkenntnis, dass X die Info nicht hat, also auf von B nach C zu Y um den nach der Info Q zu fragen". Und aufgrund des Einstiegs, sind die Helden auch nur bedingt an die Ereignisse gebunden und es kommt das Gefühl auf "Wieso wir und nicht wer anderes (ggf. besser geeignetes?).
Da kann man über die G7 sagen was man will - indem man die SCs zu Trägern der Zeichen machte, hatten sie zumindest einen Grund dabei zu bleiben. Eine entsprechende Bindung an die im geheimen welterschütternden Ereignisse fehlt mir bei der DC in Band 1 und 2 aber vollständig - und zu Band 3 kann ich nur nichts sagen, weil ich ihn nicht kenne.

@Chris:

Aber auch mit einem Kontrapunkt zur G7 und JdF hätte man dennoch sehr leicht die SCs zum Mittelpunkt des Geschehens machen können. Stattdessen dürfen wie auch hier wieder süpertollen NSCs begegnen (die streng genommen für die Lösung des Problems doch ein bisschen besser als die SCs geeignet gewesen wären). Verschenktes Potential.
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Offline carthinius

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #27 am: 7.06.2010 | 21:55 »
Im Gegensatz zu carthinius würde ich sagen:

Zusammenfassung gelungen.
Wie meinen? Stellst du meine (ernst gemeinte!) Frage in Kontrast zu Gulmonds Erläuterungen kommst daher zu dem Schluss, dass ich die Drachenchronik schlecht mache?! Ich kenn das Ding doch überhaupt nicht, deswegen frage ich doch! Oder meinst du, das ich mit der Frage irgendeine Abwertung seiner vorherigen Zusammenfassung verbunden habe? Dem ist mitnichten so - ohne die (offenbar) gute Zusammenfassung wär ich doch niemals darauf gekommen, diese Frage zu stellen!

Zum Thema "Vergleich mit anderen Kampagnen/The Next Big Thing": Besonders wichtig scheint hier nämlich tatsächlich der "Vergleich" mit Phileasson zu sein, der ja nun wirklich andere Erwartungen schürt als eine Kampagne nach Machart der G7 oder JdF - da ich diesen Vergleich hier vorher noch nicht gesehen habe, war meine Verwunderung ob der Feststellung, das "nix passiert" und auch "nix geändert" werden soll, tatsächlich echt. 

Da kann man über die G7 sagen was man will - indem man die SCs zu Trägern der Zeichen machte, hatten sie zumindest einen Grund dabei zu bleiben. Eine entsprechende Bindung an die im geheimen welterschütternden Ereignisse fehlt mir bei der DC in Band 1 und 2 aber vollständig - und zu Band 3 kann ich nur nichts sagen, weil ich ihn nicht kenne.
In der Tat ist das ja der Knackpunkt der meisten Kaufabenteuer und -kampagnen: Persönliche Involviertheit wird nicht erwartet oder kommt nur oberflächlich aufgesetzt daher. Tatsächlich war da die Verknüpfung mit den Gezeichneten sehr sinnig, um die Spieler am Ball zu halten. (Nebenbei: Unsere Phileasson-Saga versandete im vierten Teil, weil ich die meisten meiner Spieler damals nicht mehr motivieren konnte, sich für das Aufdecken alter Geheimnisse weiter zu begeistern - da war wirklich das Problem, dass eine "Was geht mich das denn überhaupt an?"-Mentalität um sich griff. Das Problem hatten wir bei G7 nicht - da gab es andere Probleme, die hier erstmal nichts zur Sache tun).

Aber auch mit einem Kontrapunkt zur G7 und JdF hätte man dennoch sehr leicht die SCs zum Mittelpunkt des Geschehens machen können. Stattdessen dürfen wie auch hier wieder süpertollen NSCs begegnen (die streng genommen für die Lösung des Problems doch ein bisschen besser als die SCs geeignet gewesen wären). Verschenktes Potential.
Wenn es tatsächlich so ist, dann ja. Schade.  :-\
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Offline Auribiel

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #28 am: 7.06.2010 | 22:32 »
@carthinius:

Ich entschuldige mich bei dir, ich wollte dir keineswegs unterstellen, dass du die DC schlecht machst. Ich hab da wohl eine deutlich schlechtere Meinung von der DC als du.


Was die Involvierung der SC angeht, hätte man dieses Problem übrigens ganz einfach lösen können, wie ich schon im Alveran-Forum sagte (Vorsicht, MI zur DC):

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Offline carthinius

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #29 am: 7.06.2010 | 22:59 »
@carthinius:
Ich entschuldige mich bei dir, ich wollte dir keineswegs unterstellen, dass du die DC schlecht machst.
Schon okay, gut, das wir das klären konnten.  :)

Ich hab da wohl eine deutlich schlechtere Meinung von der DC als du.
Ich kann ohne direkte Kenntnis der DC nicht sagen, ob zurecht, aber demzufolge, was hier so gesagt wurde, würde ich schon meinen, dass das berechtigt ist.

Vor allem, weil du ja im Spoiler eine Möglichkeit aufzeigst. Ich frage mich bei sowas immer, was die Playtester eigentlich machen.
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Offline Auribiel

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #30 am: 7.06.2010 | 23:31 »
@carthinius:

Zum einen bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich Playtester gibt. Zum anderen kann ich aus Erfahrung sagen, dass es immer einen Unterschied darstellt, wer ein Abenteuer meistert:

Wenn beim Testen der Autor selbst auch der SL ist, wird der Spielrunde wohl kein Storyfehler auffallen, denn der Autor kennt jeden Kniff und weiß mehr über sein Abenteuer, als letztlich in der Druckausgabe steht - gerade in der muss er ja auch immer wieder auf maximale Zeichenzahl/Wortzahl achten. In der Testrunde hingegen kann er nochmal aus dem vollen Schöpfen.
Es wäre daher ratsam, dass eine Testrunde nie vom Autor selbst gemeistert wird. Erst wenn der SL nicht mehr Infos hat, als im Abenteuer-Skript vorhanden, kann man wirklich abschätzen, ob alles wichtige im Abenteuer steht.
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Offline Gulmond

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #31 am: 8.06.2010 | 17:02 »
Man hätte zwar dem Punkt der Heldenmotivation mehr Aufmerksamkeit widmen können aber Auribiels Vorschlag, die Helden müssten in den Mittelpunkt gestellt werden, ist im Grunde absurd und gefährlich.

Einmal weil man extern in den Heldenhintergrund eingreift und damit den Spielern ihre Souveränität raubt. Zweitens führt es notwendigerweise dazu, das der Schurkenplan zu einem Xanatos-Roulette verkommt. Die Gegenspieler müssten die Helden als Mittelpunkt der Geschichte von Anfang an sehr ernst nehmen und dementsprechend handeln. Dann kommen die Helden aber nicht sehr weit, wenn man den Schurken nicht absichtlich verlieren lässt.

Mit ein paar Vorabenteuer, Erben des Zorns wäre empfehlenswert (auch gerade, weil man damit ein paar falsche Fährten legen kann), sollte die Motivation von Anfang an sehr hoch sein. Auch und gerade für Novadis ist die Kampagne bis dato sehr sehr gut geeignet.
« Letzte Änderung: 8.06.2010 | 17:06 von Gulmond »

Offline Auribiel

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #32 am: 8.06.2010 | 21:14 »
@Gulmond:

Zitat
aber Auribiels Vorschlag, die Helden müssten in den Mittelpunkt gestellt werden, ist im Grunde absurd und gefährlich.

Ja, sehr absurd und sehr gefährlich, die SCs und nicht die tollen (und besser für die Aufgabe geeigneten) NSCs in den Mittelpunkt zu rücken.   ~;D
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Re: Drachenkampagne
« Antwort #33 am: 9.06.2010 | 06:44 »
Habe Drachenschwur nun gelesen und bin entgegen meiner Erwartung sehr angetan. Kurzer Gedankenstrom dazu: Bereits die Einleitung mit den ganzen Drachennamen hat mir ausgezeichnet gefallen. Viel Sprachgefühl und Kreativität, sehr schön. Ansonsten gibt es 3 Abenteuer, Feuerbündnis, Hort der Erinnerung und Ins Nest der Feinde sowie eine Beschreibung des Konzils der Elemente zu Drakonia.

Hort der Erinnerung spielt in Drakonia und ist samt der Akademiebeschreibung ein richtig cooles Abenteuer. Toll! Zwei Verschwörungen laufen parallel und der Meister muss sich zwar angesichts der Menge an NSCs höllisch gut vorbereiten, aber dann dürfte das auch sehr rund laufen. Die Atmosphäre von Drakonia wurde wunderbar eingefangen, der Hintergrund ist ebenso kreativ wie gut aufbereitet und die möglichen Handlungsfolgen erschienen mir durchgehend plausibel.

Feuerbündnis fällt demgegenüber etwas ab. Die Handlungen der Protagonisten sind für mich nicht immer nachvollziehbar und der Abenteuerrahmen wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen. Die Grundidee von Ins Nest der Feinde gefällt mir hingegen wunderbar, auch wenn ich diverse Details für meine Kampagne überarbeiten würde. Übrigens rennen mir auf Aventurien zu viele Drachenkultisten herum. Aber das ist nur eine Kleinigkeit.

Insbesondere durch Hort der Erinnerung ist der dritte Teil der Drachenchronik wirklich ein tolles Abenteuer. Ich freue mich nun außerordentlich auf den abschließenden Teil. Vielleicht spielen wir die Kampagne nun doch. Ich würde dann aus Teil 1 mit dem ersten Abenteuer anfangen, das zweite streichen und das dritte schwer modifizieren. Teil 2 würde ich als Cut Scene inhaltlich zusammenfassen und dann direkt zu Teil 3 übergehen (und daraus Feuerbündnis ebenfalls streichen). Letztendlich kann man die Kampagne aber erst vernünftig planen, wenn auch Teil 4 vorliegt. Weiter so!

Ansonsten: Habe gerade mal den Autor von Hort der Erinnerung gegoogelt. Der hat leider noch nicht sonderlich viele komplette Abenteuer geschrieben und nur zu diversen Anthologien beigetragen. Michael Masberg steht nun aber bei mir auf der Agenda. Hoffentlich lässt man den ebenfalls noch öfter ran. Guter Mann, Hut ab!


Offline Xemides

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #34 am: 9.06.2010 | 07:29 »
Ich weiß nicht, Kaufabenteuer haben doch immer das Problem, dass sie nicht wirklich an den Charakter gebundene Motivationen bieten und auch nicht bieten können. Wie soll das auch gehen, in einem Kaufabenteuer für jeden Charakter eine Motivation mitzuliefern. Wenn der SL das für notwendig hält, kann er sich diese Arbeits auch selber machen, da etwas zu konstruieren. Und so etwas wie die sieben Zeichen ständig in jedem Abenteuer und jeder Kampagne zu benutzen ist dann auf Dauer auch ziemlich lächerlich.

Ich persönlich halte das auch für nicht notwendig. Entweder man schreibt eine ganze Kampagne um die Charaktere, das sind dann eher Hauskampagnen, oder nutzt Kaufabenteuer.

Außerdem gibt es immer noch allgemeine Motivationen für die Helden, sich mit dem Abenteuer  zu beschäftigen:

Zum einen das Wissen, das richtige zu tun, die Welt zu retten, den Bösewicht zu besiegen etc.

Dann natürlich die Neugier der Helden und Spieler, die einen schon dazu treiben kann, sich mit dem Abenteuer zu beschäftigen.

Und zu guter Letzt: Man trifft sich doch um zu spielen, oder nicht ? Ist es da zuviel verlangt, das Abenteuer des SL anzunehmen, ob gekauft oder nicht ? Natürlich kann ich mich als Spieler immer verweigern, wenn mir der Aufhänger oder etwas anderes nicht gefällt, aber ist das wirklich sinnvoll ? Oder ist es nicht besser, den SL dazuzubringen, das Abenteuer umzuändern und dann weiterzuspielen ?
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Humpty Dumpty

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #35 am: 9.06.2010 | 08:18 »
Könntet Ihr die Diskussion über den Anpassungsgrad von Kaufabenteuern in einem eigenen Thread klären? Das erscheint mir kein spezifisches Problem der Drachenkampagne zu sein. Danke!

Offline Gulmond

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #36 am: 9.06.2010 | 08:22 »
Übrigens rennen mir auf Aventurien zu viele Drachenkultisten herum. Aber das ist nur eine Kleinigkeit.


Könnte wohl auch damit zutun haben, das die Helden gerade im dritten Teil absichtlich dahin gehen, wo Drachenkultisten sich aufhalten sollen.
Über die gesamte Kampagne betrachtet sind es ja nicht mal besonders viele.

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #37 am: 9.06.2010 | 09:54 »
Könnte wohl auch damit zutun haben, das die Helden gerade im dritten Teil absichtlich dahin gehen, wo Drachenkultisten sich aufhalten sollen.
Über die gesamte Kampagne betrachtet sind es ja nicht mal besonders viele.
Naja, es sind verschiedene Zirkel, alle beträchtlichen Alters, jeweils mit diversen Mitgliedern. Ich halte das für viel insbesondere deshalb, weil das nicht so richtig mit meinem bisherigen Aventurienbild, wo Drachen nur am Rande auftauchen, kompatibel ist. Aber das  selbstredend Ansichtssache mit gewaltigem Interpretationsspielraum.

Offline Elwin

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #38 am: 9.06.2010 | 10:05 »
etwas off-topic:
Interessierte finden zur Drachenchronik im DSA4-Forum einen Spielbericht. Hilft vielleicht für die Einordnung und Bewertung der Kampagne.

Gruß
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Offline Xemides

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #39 am: 9.06.2010 | 11:42 »
Könntet Ihr die Diskussion über den Anpassungsgrad von Kaufabenteuern in einem eigenen Thread klären? Das erscheint mir kein spezifisches Problem der Drachenkampagne zu sein. Danke!

Jep, genau das sollte mein Beitrag eigentlich auch nur aussagen.
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Offline Yellow

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #40 am: 9.06.2010 | 13:43 »
Erstmal muss man sagen, das DC ganz klar eher für Fans der Phileassonsaga als der Borbaradkampagne oder Jahr des Feuers gestrickt ist. Ich kann das der Redax nach all den Kritiken nicht verdenken.
Dann hätte man das aber auch so klar sagen sollen, und es nicht als das "big next thing" vermarkten sollen. Denn wiklich "big" ist an der Kampagne ja nichts.

Zumal: meiner Meinung nach war auch die Phileason-Saga nicht wirklich gut gelungen. Die Erwartungshaltung (ein Wettrennen) wich gravierend von dem ab, was dann bei rauskam (archäologisch-mythologische Forschungsexpedition). Hat bei mehr als einem Spieler zu einem erheblichen Motivationsdämpfer geführt. Naja, zumindest diesem Fehler macht die Drachenchronik nicht - man weiß (mehr oder weniger) von Anfang an, was einen Erwartet - oder erwarten könnte.

Leider wird das Potenzial, das sich aus den Intrigen hinter den Intrigen ergibt in den ersten beiden Bänden verschleudert, bzw. spielt es in Band 2 gar keine Rolle.
Genau das ist ein großer Kritikpunkt. Genauso wie das schon von anderen angesprochene "wir reisen von A nach B, reden mit X, bekommen keine zufriedenstellende Antwort und reisen deswegen weiter nach C um mit Y zu reden, der uns dann weiter nach D schickt um da mit Z zu reden, der dann eine Antwort hat, die aber nichts erklärt". Ich habe das Gefühl, dass die ersten beiden Bände künstlich aufgebläht sind, um nach "mehr" zu wirken, obwohl nicht wirklich viel geboten wird. Und vor allem ist man am Ende von Band 2 nur geringfügig Schlauer als zu Beginn von Band 1. Man könnte also getrost die ersten beiden Bände zu einem einzelnen zusammenkürzen, und hätte dann immer noch genügend zu ergänzen, um dem ganzen etwas mehr "Fleisch" zu geben.

Die Sache mit der Heldenmotivation ist wieder so eine Sache. Es gibt keine wirklich plausiblen Gründe, warum gerade die Helden dies machen sollen - vor allem, weil alle Naselang tolle Pet-NSC auftauchen, die das ganze eigentlich besser machen könnten, und eine größere Motivation hätten. Das war auch schon (da der Vergleich aufgekommen ist) bei der Phileason-Saga das Problem: der Aufhänger war ein Wettrennen. Auf einmal entwickelte sich das ganze zu einer obskuren Forschungsreise in die elfische Geschichte. Welchen plausiblen Grund (außer dem OT Wissen, dass das nunmal das AB ist) hatte man da, auf einmal weiter zu machen?

Wie gesagt, ich habe anderes erwartet. Auch Jahr des Feuers erfüllte nicht ganz meine Erwartungen. Da waren einige Dinge "too much" (z.B. die Fliegende Festung), dafür hätte es an anderer Stelle mehr sein können (z.B. hätte das ein oder andere der schwarzen Länder dabei endlich vollständig zurückerobert werden können).

Und bei einer Kampagne, die den Namen "Drachenchronik" trägt, hätte ich mehr erwartet. Nicht eine Forschungsreise durch Trollische Festungen, sondern wirklich mal einen Kampf gegen Drachen - in Aventurien, nicht in irgendeiner unwichtigen kleinen Globule. Die Aussage, dass das Finale nicht in Aventurien statt findet, ist eigentlich schon wieder gleich ein Grund, den 4. Band nicht zu kaufen.

ErikErikson

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #41 am: 9.06.2010 | 14:39 »
Also Hort der Erinnerungen scheint was zu taugen. Die Frage ist, verletzen die anderen beiden ABs meine "nur gutes kaufen" Strategie?

Und wie komplex ist die Intrige dort? Grenzenlose macht Level wäre toll.

Offline Adanos

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #42 am: 9.06.2010 | 14:45 »
Ohne die neueren Drachenchronikbände zu kennen, würde ich dennoch sagen, dass die Kampagne "Big" ist, wenn ein interessantes immer angedeutetes Geheimnis darin gelüftet wird. Ähnlich wie zB in Drakensang eine neue Storyline bezüglich Umbracor eingeführt wurde.

Als Andeutung gibt es ja immer wieder die Prophezeiung des Fuldigor, die irgendwie nahelegt dass Pyrdacor wohl was mit dem Namenlosen zu tun hat.
Und es ist ja Pardona bereits im ersten Abenteuerband beteiligt.

Also, wenn Pyrdacor zB zurückkehrte, wäre die Kampagne mE sehr wohl "big" auch wenn die Auswirkungen auf Aventurien relativ gering wären. Die anderen Alten Drachen hüpfen auch irgendwo auf Dere herum und dennoch spielen sie kaum eine Rolle.

Idealerweise entsorgt man auch gleich Pardona von Aventurien. Nahema auch noch, wenns geht.  :D

Ah und btw. Zze Tha ist keine unwichtige kleine Globule, wie die Inseln im Nebel (die keine Sau interessieren). Deren Entrückung hat die gesamte Khomwüste entstehen lassen, das war damals die Echsische Hochkultur.
Man kann natürlich nicht erwarten, dass Zze Tha wieder auf Aventurien aufgeflanscht wird, aber Zze Tha zu besuchen würde mir schon EPIC erscheinen.
« Letzte Änderung: 9.06.2010 | 14:48 von Adanos »

Offline Gulmond

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #43 am: 9.06.2010 | 15:32 »
Dann hätte man das aber auch so klar sagen sollen, und es nicht als das "big next thing" vermarkten sollen. Denn wiklich "big" ist an der Kampagne ja nichts.

"big" ist vor allem der Umfang von vier Bänden.

Dazu muss man wissen, das erste Ideen zu einer fetten Drachenkampagne schon vor dem "Jahr des Feuers" entstanden sind. Es war aber dann schon sehr bald klar, das die zukünftige Drachenkampagne eben nicht den großen Einfluss auf Aventuriens Metaplot und Weltgestaltung haben soll, wie einige andere Kampagnen.

Außerdem sollte man nicht vergessen, das es vier Bände sind, die die Kampagne ausmachen.
Wenn da jeder Band von Anfang bis Ende auf "epic level" laufen würde, wäre man schnell übersättigt und abgestoßen.
Man kann nicht immer noch eins Drauflegen.


Zitat
Zumal: meiner Meinung nach war auch die Phileason-Saga nicht wirklich gut gelungen.

Ich bin auch kein Phili-Fan. Aber ich sehe doch, das die Phili-Saga offensichtlich beliebt genug ist, um zweimal überarbeitet und neu aufgelegt zu werden.
Offensichtlich gibt es hier genug Bedarf an Kampagnen dieses Stils.


Zitat
Genau das ist ein großer Kritikpunkt. Genauso wie das schon von anderen angesprochene "wir reisen von A nach B, reden mit X, bekommen keine zufriedenstellende Antwort und reisen deswegen weiter nach C um mit Y zu reden, der uns dann weiter nach D schickt um da mit Z zu reden, der dann eine Antwort hat, die aber nichts erklärt". Ich habe das Gefühl, dass die ersten beiden Bände künstlich aufgebläht sind, um nach "mehr" zu wirken, obwohl nicht wirklich viel geboten wird.

ja, den Eindruck habe ich auch und der schmälert meine Begeisterung für die Kampagne.

Die ersten beiden Bände sind wirklich unnötig aufgebläht.  Insgesamt ist es aber nicht soo schlimm, das man deswegen die Kampagne gänzlich aufgeben müsste. Einiges lässt sich dann doch mit wenig Meistereingriff reparieren.

Zum Beispiel wissen meine Spieler gleich, das sie nach C müssen, um mit Y zu reden, besuchen aber erst X in B, weil der ihnen helfen kann, zu C zu gelangen.
 
So sind zum Beispiel in "Hort der Erinnerung" einige passive Fähigkeiten nützlich, die durch den Fuldigorbesuch ermöglicht werden.
Daran kann man anknüpfen und diese Fähigkeiten bereits in "Bis ans Ende" stärker betonen, so das die Spieler sich nicht ganz so veräppelt vorkommen.


Zitat
Und vor allem ist man am Ende von Band 2 nur geringfügig Schlauer als zu Beginn von Band 1. Man könnte also getrost die ersten beiden Bände zu einem einzelnen zusammenkürzen, und hätte dann immer noch genügend zu ergänzen, um dem ganzen etwas mehr "Fleisch" zu geben.

Ja und in band 3 erfährt man dann sowieso alles.

Zitat
Die Sache mit der Heldenmotivation ist wieder so eine Sache. Es gibt keine wirklich plausiblen Gründe, warum gerade die Helden dies machen sollen - vor allem, weil alle Naselang tolle Pet-NSC auftauchen, die das ganze eigentlich besser machen könnten, und eine größere Motivation hätten.

Die Kampagne stellt zwar an sich nicht genügend Motivation bereit. Es ist aber auch nicht so, das man da gar nichts finden könnte.

Meine Heldengruppe ist zum Beispiel hochgradig motiviert, weil wir schon "Erben des Zorns" gespielt haben und mehrere Helden Novadis sind. Einer war sogar zufällig mit den Beni Shebt ganz dicke und hatte gute Beziehungen nach Khunchom.
Er war der perfekte Vermittler für eine archäologische Expedition.

Er hat die Expedition sogar im Sinne eines Lord Canarvon finanziert und damit Anspruch auf die Birscha-Rolle.
Es käme ihm gar nicht in den Sinn, sie irgendwelchen anderen NSC-Fuzzis zu überlassen.



Zitat
Und bei einer Kampagne, die den Namen "Drachenchronik" trägt, hätte ich mehr erwartet. Nicht eine Forschungsreise durch Trollische Festungen, sondern wirklich mal einen Kampf gegen Drachen - in Aventurien, nicht in irgendeiner unwichtigen kleinen Globule. Die Aussage, dass das Finale nicht in Aventurien statt findet, ist eigentlich schon wieder gleich ein Grund, den 4. Band nicht zu kaufen.

Ich kann mich zwar in vielerlei Hinsicht deiner Meinung anschließen, aber diesen letzten Punkt halte ich für absurd.
ZzeTha ist ganz sicher keine kleine unwichtige Globule. Und Kämpfe gegen Drachen sollte man auf keinen Fall inflationär gebrauchen. Es gibt in Aventurien auch nicht so viele, das man sich da reihenweise durchschnetzeln sollte.

zumindest in Band III haben wir mit Agapyr schon mal einen gaanz heißen Vertreter. Optional wären noch Tykranor und Feracinor einbaubar.
 
Kämpfe gegen Drachen sind wirklich etwas fürs Finale und nicht für so zwischendurch.

Humpty Dumpty

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #44 am: 9.06.2010 | 15:36 »
Also Hort der Erinnerungen scheint was zu taugen. Die Frage ist, verletzen die anderen beiden ABs meine "nur gutes kaufen" Strategie?

Und wie komplex ist die Intrige dort? Grenzenlose macht Level wäre toll.
Ja, locker, eher komplexer.

Ansonsten sind nach meinem Eindruck alle Leute, welche den dritten Teil gelesen haben, in seltener Übereinstimmung vereint. Gulmonds Post kann ich beispielsweise exakt so unterschreiben.

Offline Markus

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #45 am: 9.06.2010 | 15:52 »
etwas off-topic:
Interessierte finden zur Drachenchronik im DSA4-Forum einen Spielbericht. Hilft vielleicht für die Einordnung und Bewertung der Kampagne.
Naja, aus dem dortigen Spielbericht:
Zitat
So beginnt nun klassisch alles in Khunchom.Die Gruppe verbringt 3-5 Spielabende mit dem Kennenlernen der Stadt sowie der Dracheneiakademie.
Ist jetzt vielleicht kein soooo generell übertragbares Spielverhalten. Dementsprechend würde ich die Bewertung mit äußerster Vorsicht genießen.

Offline Ayas

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #46 am: 9.06.2010 | 16:20 »
Zitat
So beginnt nun klassisch alles in Khunchom.Die Gruppe verbringt 3-5 Spielabende mit dem Kennenlernen der Stadt sowie der Dracheneiakademie.

Been there, seen that...kann man auch übertreiben.  >;D

Bei einer Gruppe die wegen Beruf und Familie nur noch max. einmal im Monat spielt sind 5 Sitzungen schon fast ein halbes Jahr...so kann ich mir auch sehr gut vorstellen, das manche DSA-Spieler Jahrelang an der G7 sitzen.  ::)
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ErikErikson

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #47 am: 9.06.2010 | 16:24 »
Ist nix unübliches für DSA Gruppen. Stimmungsspiel halt. Wenn ich so spiele, kann ich natürlich jeden Scheiss spielen und es wird trotzdem gut, die Kampagne hat dann nur begrenzt Auswirkung.

DC 3 kauf ich mir aber trotzdem erst, wenn ich auch mal ein paar Negativaspekte gehört habe. Die gibts immer. Und ohne ist für mich noch kein Meinungsbild.

Offline Adanos

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #48 am: 9.06.2010 | 16:30 »
Naja schau dir mal die Gruppe an. Hexe, Nivesenschamane, Fjarninger...wtf? Alles so passend für eine Kampagne mit Fanbezeichnung TNBT. Besonders letztere beide. Zwei isoliert lebende Völker die mit aventurischen Geschehnissen so unglaublich viel am Hut haben lösen Fuldigors Rätsel. Jaja. Naja, so ist das Leben mit DSA4.l  :D


Offline Ayas

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Re: Drachenkampagne
« Antwort #49 am: 9.06.2010 | 16:35 »
Ich habe auch nicht gesagt, dass das unüblich sei.

Es zeigt mir nur den Grund warum z.B. SW in letzter Zeit so gehyped wird.
Weil es den Spielern die Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen und daher nur noch selten spielen, viel eher entgegen kommt und auf den Punkt bringt, was wichtig ist.
Sich 5 Spielabende Khunchom anzuschauen...macht doch auch nur Spass, wenn Hasrabals Golems gerade zu Besuch sind... >;D

Ps: Fjarninger in Khunchom gehen immer...nur jeden Abend ein Kamel K.O.-Boxen wird doch auf Dauer auch irgendwie langweilig, oder? ;D
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