Autor Thema: Wenn kein Metaplot - was dann ?  (Gelesen 13023 mal)

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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #50 am: 2.07.2010 | 11:14 »
Hm, also ich fühle mich igendwie nicht unter Druck gesetzt.

Wir spielen mit unserer Gruppe demnächst JdF, obwohl ich schon einiges darüber weiss; und ich leite die G7, obwohl die meisten Spieler schon Wissen über die Kampagne haben.

Und das offizielle Tempo interessiert niemanden wirklich bei uns. Ich beziehe zwar den AB, überfliege ihn aber im Grunde nur.
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Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #51 am: 2.07.2010 | 11:21 »
Metaplotpräferenzen haben nach meiner Ansicht nix mit Reife zu tun und ich fühle mich mal nicht von Yehodans Einwurf angegriffen. Wohl aber können Metaplots wie oben schon mal erwähnt clever und unclever designed werden. Und da hat DSA einfach ein bisschen ins Klo gegriffen, denn ich kann sehr gut verstehen, weshalb sich die Leute unter Druck gesetzt fühlen.

Bei Shadowrun lief der Metaplot schon immer parallel zu den Publikationen, aber die Rahmenbedingungen der Welt haben sich nur moderat verändert. Wer heute in Shadowrun einsteigen will, findet keine grundlegend veränderte Situation vor. Es gibt vielleicht ein paar neue AAA-Konzerne und das WiFi in der 4. Edition ist eine bedeutende Änderung. Was nun aber genau mit Dunkelzahn oder Renraku oder Chicago passierte, ist für das direkte Spiel nicht sonderlich relevant.

Bei DSA hingegen gibt es nahezu keinen einzigen Ort mehr auf Aventurien, der sich nicht fundamental verändert hätte. Das betrifft fatalerweise insbesondere die beiden Hauptidentifikationsorte für Abenteurer. Horasien? Bürgerkrieg. Mittelreich? Kaum noch wiederzuerkennen. Gut hingegen hat DSA die Handlungen und Auswirkungen des Metaplot in weniger relevanten Gegenden hinbekommen. Thorwal? Gab nen Krieg mit Al´Anfa, sonst alles wie immer. Orkland? Ein irrer Clanführer vereint die Stämme, plant wilde Dinge und stellt eine Bedrohung dar. Cool. Aranien? Nach Borbarad ging es ein bisschen rund, aber eigentlich isses problemlos ohne Vorkenntnisse erkennbar. Das führt dazu, dass die Einstiegshürde für neue Spieler wahnsinnig hoch ist. Schlecht gemacht. Schade.

Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #52 am: 2.07.2010 | 11:22 »
@Boba:Die Hochzeit von Fading Suns waren grad mal 7 Jahre, ich rede von 20 Jahre alten Systemen.

Das macht nichts, denn mein Beitrag bezog sich auf den Themenstarter.
Insofern war Deine Aussage irrelevant in dem Moment.

Für mich erschließt sich keine Notwendigkeit nach einem Setting das über 20 Jahre von einem Verlag immer weitergepflegt wird.
Das soll nicht bedeuten, dass man nicht 20 Jahre lang auf der gleichen Hintergrundswelt spielen kann (ich sage nur Midgard), aber es braucht für mich nicht 20 Jahre lang konstanten Materialausstoß seitens des Verlages.
(die Existenz mehrfach recycelten Materials dabei mal gar nicht zu erwähnen)
Statt ein Aventurien-Setting über 20 Jahre wären mir 5 DSA-Settings über je 4 Jahre viel lieber gewesen.


Zitat
Und es gab auch da einen Metaplot, wenn auch sanfter. Mit jeder Edition hat sich das Universum weiterentwickelt, ...

Das ist für mich kein wirklicher Metaplot sondern nur ein "versionsabhängiges Situationsupdate".
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Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #53 am: 2.07.2010 | 11:24 »
Statt ein Aventurien-Setting über 20 Jahre wären mir 5 DSA-Settings über je 4 Jahre viel lieber gewesen.
Ja, das mag sein. Aber davor wird sich Ulisses nach den deutschen Erfahrungen mit der nWoD hüten!

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #54 am: 2.07.2010 | 11:26 »
Metaplotpräferenzen haben nach meiner Ansicht nix mit Reife zu tun und ich fühle mich mal nicht von Yehodans Einwurf angegriffen.

War auch nicht beabsichtigt, weshalb ich ausdrücklich immer nur von mir und meiner Ansicht gesprochen habe.  :)

Im Übrigen sind wir uns wirklich mal einig.
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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #55 am: 2.07.2010 | 11:26 »
Das macht nichts, denn mein Beitrag bezog sich auf den Themenstarter.
Insofern war Deine Aussage irrelevant in dem Moment.

Der Themenstarter war übrigens ich  :P Und ich schrieb auch da schon von 20 Jahre alten Systemen.

Zitat
Für mich erschließt sich keine Notwendigkeit nach einem Setting das über 20 Jahre von einem Verlag immer weitergepflegt wird.
Das soll nicht bedeuten, dass man nicht 20 Jahre lang auf der gleichen Hintergrundswelt spielen kann (ich sage nur Midgard), aber es braucht für mich nicht 20 Jahre lang konstanten Materialausstoß seitens des Verlages.
(die Existenz mehrfach recycelten Materials dabei mal gar nicht zu erwähnen)
Statt ein Aventurien-Setting über 20 Jahre wären mir 5 DSA-Settings über je 4 Jahre viel lieber gewesen.

Tja, und da habe ich halt eine andere Meinung zu. Ich mag lieber eine 20 Jahre lang gepflegte Hintergrundwelt statt immerzu ein Reboot.

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Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #56 am: 2.07.2010 | 11:47 »
Der Themenstarter war übrigens ich  :P Und ich schrieb auch da schon von 20 Jahre alten Systemen.

upsi... ;)
mea culpa

Zitat
Tja, und da habe ich halt eine andere Meinung zu. Ich mag lieber eine 20 Jahre lang gepflegte Hintergrundwelt statt immerzu ein Reboot.

Unterschiedliche Meinungen dazu sind ja legitim. :)
Auch wenn ich keine Notwendigkeit für ein Reboot sehe... Schrieb ich ja schon:
Das soll nicht bedeuten, dass man nicht 20 Jahre lang auf der gleichen Hintergrundswelt spielen kann, aber es braucht für mich nicht 20 Jahre lang konstanten Materialausstoß seitens des Verlages.

Wenn ein Setting wirklich gut ist, sollte die eigene Kreativität vollkommen reichen, um 20 Jahre lang darauf herumzutoben. Dazu braucht man keinen Verlag, der Ständig Material heraushaut und auch keinen Metaplot - denn man erschafft seine(n) eigenen.


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Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #57 am: 2.07.2010 | 11:56 »
Wenn ein Setting wirklich gut ist, sollte die eigene Kreativität vollkommen reichen, um 20 Jahre lang darauf herumzutoben. Dazu braucht man keinen Verlag, der Ständig Material heraushaut und auch keinen Metaplot - denn man erschafft seine(n) eigenen.
Na Du bist ja lustig. Vergleich diese Antwort doch mal mit der Ausgangsfrage des Threads:
Was sollen denn die Verlage veröffentlichen, wenn sie den Metaplot nicht hätten.

Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #58 am: 2.07.2010 | 12:07 »
Wenn ein Setting wirklich gut ist, sollte die eigene Kreativität vollkommen reichen, um 20 Jahre lang darauf herumzutoben. Dazu braucht man keinen Verlag, der Ständig Material heraushaut und auch keinen Metaplot - denn man erschafft seine(n) eigenen.

Und wenn man die Zeit dazu nicht hat, sich ständig was eigenes auszudenken und deshalb lieber Kaufabenteuer nutzt ?
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Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #59 am: 2.07.2010 | 12:07 »
@Tafkakb:
Die Antwort lautet "anderes Material" entweder zu anderen Settings oder eben zu anderen Gebieten.
Oder statt vordefinierten Kampagnenentwicklungen nur die Ausgangssituationen...

Auf die Frage: Was soll ein Verlag für ein spezielles, räumlich begrenztes Setting 20 Jahre lang hintereinander rausbringen, ausser einem metaplot, lautet die Antwort: Gar nichts, denn das braucht in meinen Augen kein Mensch!
Wer 20 Jahre lang in seiner Lieblingswelt spielen will, kann das.

Wer 20 Jahre lang von seinem Verlag mit stetigen Output verköstigt werden will, wird sowas wie einen Metaplot oder eine andere Wiederkäukonserve brauchen. Aber der sollte dann auch nicht über TV Serien wie GZSZ oder Lindenstraße ablästern, die machen nämlich auch nichts anderes.

imho - versteht sich
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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #60 am: 2.07.2010 | 12:12 »
Oder statt vordefinierten Kampagnenentwicklungen nur die Ausgangssituationen...

Naja, meine Meinung dazu kennst du ja.

Zitat
Auf die Frage: Was soll ein Verlag für ein spezielles, räumlich begrenztes Setting 20 Jahre lang hintereinander rausbringen, ausser einem metaplot, lautet die Antwort: Gar nichts, denn das braucht in meinen Augen kein Mensch!

Die Fans der verschiedenen so alter Settings, die immer nach neuem Material lechzen belegen das Gegenteil (siehe Glorantha zum Beispiel, die HArdcore-Fans verschlingen da jeden Informationsbrocken).

Zitat
Wer 20 Jahre lang von seinem Verlag mit stetigen Output verköstigt werden will, wird sowas wie einen Metaplot oder eine andere Wiederkäukonserve brauchen. Aber der sollte dann auch nicht über TV Serien wie GZSZ oder Lindenstraße ablästern, die machen nämlich auch nichts anderes.

Keine Angst, mache ich nicht, bin bekennender Lindenstrasse und Marienhof/Verbotene-Liebe-Seher  ;D

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Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #61 am: 2.07.2010 | 12:17 »
Ah, nun verstehe ich Dich besser.
Wer 20 Jahre lang von seinem Verlag mit stetigen Output verköstigt werden will, wird sowas wie einen Metaplot oder eine andere Wiederkäukonserve brauchen.
Und ebendies sehe ich vollkommen anders. Der Metaplot in Shadowrun ist so arschcool, dass ich den auf keinen Fall missen möchte. Da finden sich nach meiner Ansicht einige der coolsten Geschichten der Rollenspielgeschichte, die zudem mit begleitenden Abenteuern perfekt zusammen funktionieren. Dunkelzahns Wahl. Dunkelzahns Tod. Konzernkrieg Renraku gegen Fuchi. Angriff der Insektengeister. Chicago als Containment Zone. Renraku Arkologie. In der AOL beispielsweise die Proteusklamotte. Das ist doch der absolute Hammer! Mir ist echt vollkommen schleierhaft, wie man angesichts einer solchen Qualität der Produkte einen Metaplot ernsthaft ablehnen und mit Wiederkäukonserven vergleichen kann. In all diesen Kampagnen sind die Runner doch in absolut vorderster Front dabei und die allermeisten Komponenten der Kampagnen sind zudem auch noch vollkommen ergebnisoffen! Sowas will ich haben!!! Immer wieder!!!

Und obwohl aus die theranische Invasion von Barsaive in Earthdawn in Folge des Lizenzwechsels leider wahnsinnig schlecht zu Ende geführt wurde, war auch da der Auftakt sehr cool.

Offline Falcon

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #62 am: 2.07.2010 | 12:39 »
ja gut, sorry. Es gibt auch andere Gründe als Uneigenständigkeit für einen Metaplot.

Jedoch haben mich die mir bekannten Metaplots bislang nicht vom Hocker gehauen, so daß man sie sich nicht selber aus der Nase ziehen kann.

Die Nachteile, dadurch, daß Produkte untereinander inkompatibel sind, wiegen die nicht auf.
Da finde ich die oben vorgeschlagene Weise (Produkte zu einem Jahr, dann Metaplotkampagnen, dann eine Gesamtaktualisierung) besser.
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Offline Markus

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #63 am: 2.07.2010 | 12:42 »
@ TAFKAKB (& Boba)
Ich denke es ist genau andersrum: Metaplot ist, wenn die Spieler drauf anspringen, ein Goldesel. Szenarien müssen sorgfältig durchdacht, Hintergrundbände recherchiert werden. Im Vergleich dazu lässt sich der Metaplot auf Daily Soap Niveau von jedem halbwegs begabten Schreiberling fortsetzen. Es ist viel einfacher die Abenteuer zu schreiben, weil ein Konsens mit den Kunden darüber besteht, dass die Inhalte vorgegeben sind und nur das vorkommt, was vorgegeben wird. Das NSCs die wichtigsten Aufgaben lösen dürfen, etc. Der Autor muss nur eine Geschichte erzählen.
Insofern ist es ökonomisch extrem sinnvoll, einen Metaplot zu haben, wenn man damit nicht die Spielerschaft vergrault (was Ende der 90er bis circa 2005 definitiv bei der oWoD & Deadlands der Fall war) weil die Updates konkurrenzlos billig produziert werden können.

Was mich nicht daran hindert, nicht bei Unternehmen einzukaufen, die dieses Geschäftsmodell nutzen.

@ TAFKAKB
Re: Shadowrun.
Äh, ja. Sagen wir es so, aus meiner subjektiven Sicht bist du da wahnsinnig anspruchslos und sehr, sehr leicht zufrieden zu stellen. Was, so sagt die Wissenschaft, langfristig glücklicher macht.

Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #64 am: 2.07.2010 | 12:59 »
Deinen ersten Punkt sehe ich genauso, Markus. Wirtschaftlich führt langfristig kaum ein Weg am Metaplot vorbei und damit ist die Ausgangsfrage des Threads aus meiner Sicht beantwortet.

Das mit der Anspruchslosigkeit: ist sicher immer auch eine Geschmacksfrage. Aber zur Hochzeit von Shadowrun, und die meisten der von mir oben erwähnten Metaplotelemente stammen aus dieser Zeit, verfügte FASA aus meiner Sicht über wirklich herausragende Leute. Hatte das mal in einem früheren Thread angedeutet und kann bei Bedarf noch weiter ausführen:

Wenn man sich ansonsten mal anschaut, wer damals alles so für FASA die Abenteuer und Kampagnen designte, wird aber auch schnell einiges klar. Zum Beispiel Carl Sargent: Hat in Psychologie bei Eysenck* promoviert und in der Folge massiv mit dem publiziert. Und in der Liga gab es so einige bei FASA, wirklich brillante Leute. Tom Dowd, Marc Gascoigne, Nigel Findley, Steve Kenson und viele weitere mehr.[...]

*: Eysenck ist der meist zitierte Psychologe des letzten Jahrhunderts. Gäbe es einen Nobelpreis in Psychologie, hätte der einen bekommen. Der publiziert nicht mit Idioten.

Es kann also an der intellektuellen Durchdringung kaum gemangelt haben. Und hinsichtlich der Kreativität des Metaplots finde ich das Geleistete auch sehr beachtlich. Da die Jungs zudem sprachlich zumindest für Rollenspielverhältnisse aus meiner Sicht (ähnlich wie die Leute von DSA übrigens gemeinhin) ein sehr bemerkenswertes Niveau erreichen, frage ich mich eher, ob Du nicht mit einer unrealistischen Anspruchshaltung an eine Rollenspielpublikation herangehst. Aber wie gesagt: über Geschmack lässt sich lange streiten.

Und zur Gesundheit: ich mag ja generell glücklich sein und deshalb ein paar Extrajahre bekommen. Dafür bin ich aber auch extrem hektisch und schnell auf der Palme. Das kostet mich mindestens diese Extrajahre und dazu mutmaßlich leider noch ein paar mehr  ;)

Offline Sequenzer

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #65 am: 2.07.2010 | 13:09 »
Einen Metaplot brauch man nicht unbedingt, einen zu haben schadet ja nicht man kann ihn ja ignorieren. Mir sind die Art von Metaplots am liebsten die im Hintergrund eher rumdümpeln aber trotzdem da sind. Rein wirtschaftlich lohnt sich ein Metaplot schon aber man kann es damit auch übertreiben...
Mir sind generell Spiele lieber die eine relativ gut ausgearbeitet Welt haben, nicht zu strikt alla DSA wo man keine 10km laufen kann und in Kaff XYZ zu laden. Das ist schon wieder nervig und je nach Spiel verändert nicht der Metaplot die Welt sondern die Charaktere, die Art ist mir die liebste^^ Viel Zusatzmaterial ist nicht schlecht aber man muß ja auch nicht alles benutzen gleiches gilt auch für den ganzen Metaplotkram.
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Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #66 am: 2.07.2010 | 13:10 »
@ TAFKAKB (& Boba)
Das NSCs die wichtigsten Aufgaben lösen dürfen, etc. Der Autor muss nur eine Geschichte erzählen.

Das ist doch wieder extreme DSA-Paranoia. Es gibt doch auch Beispiele für Metaplots, wo nicht die NSC die Macher sind.

Beispiel Fading Suns - War in the Heavens: Die SCs an vorderster Front, als Diplomaten bei den Symbionten und den V'Au z.B.
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Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #67 am: 2.07.2010 | 13:18 »
Und ebendies sehe ich vollkommen anders.
Der Metaplot in Shadowrun ist so arschcool, ...

sehe ich nicht so...
Das ist natürlich zu tiefst subjektiv.
Aber gerade im SR Metaplot sieht man imho, dass sich die "Setting-Story" von einem "monster of the week" zum nächsten hangelt. Und dass die einzelnen Komponenten sehr schnell abgehakt werden, weil der Fokus auf dem nächsten MoW liegt.
Es gab da etliche wirklich coole Komponenten (Universal Brotherhood & Bug City um nur eine zu nennen), aber die haben nur extrem kurz Bestand und verschwinden dann recht schnell vollständig von der Bildfläche.
Gerade das finde ich schade, denn wenn man diese Dinge einzeln und parallel kultiviert hätte,
(als Hinweis, wie man es auch hätte ohne MP umsetzen und eine Menge Material rauspusten können) könnte sich jeder Spielleiter die "arschcoolen" Dinge heraussuchen und ausspielen.

So ist jeder dazu angehalten, am Ball zu bleiben und dem metaplot zu folgen und damit letztendlich gezwungen das arschcoole von gestern fallen zu lassen.
Oder man bricht eben mit dem metaplot und zieht sein eigenes Ding durch...

Und nebenbei: Gerade bei SR wurde der Schreiberlinge-Stab ständig umbesetzt und ausgetauscht.
Insofern stimmt Markus Argument da schlicht nicht.
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Offline Markus

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #68 am: 2.07.2010 | 13:23 »
@ Xemides
Mein Punkt ist das "doch auch" in deinem Satz. Unstrittig, man kann auch in einen Metaplot extrem viel Arbeit und sehr gute Autoren investieren. Aber man muss nicht. Das Werk verkauft sich auch zum Teil (wie groß der ist könnte ich nicht quantifizieren, IMO substanziell) darüber, dass die Kunden wissen wollen, wie es weitergeht, sich die letzten drei Bände schon gekauft haben und die Geschichte noch zu Ende lesen wollen auch wenn sie sie nicht so prickelnd finden etc. Bei frei stehenden Werken ist das nicht der Fall. Sie werden sicher nicht nur anhand der Qualität beurteilt, schließlich gibt's Fans, aber die Qualität spielt eine größere Rolle als bei Metaplot-Werken wenn man die beiden miteinander vergleicht.

Naja, und dann gibt es eben bestimmte Schwächen, wie ein festgelegtes Ende (statt eines vorgeschlagenen), maßgebliche Eingriffe durch NSCs etc. die bei Metaplot-Werken eher akzeptiert werden als bei anderen. Ganz konkret: Dass die DSA-Redax bei JdF den Ausgang und bestimmte Zwischenereignisse festlegen muss, sehe ich ein. Darüber kann ich mich nicht wirklich beschweren, wenn ich ein solches Abenteuer spiele. Das sie das bei bspw. den Höhlen des Seeogers auch so macht ist dagegen unnötig.

@ Boba
Ich kann dir nicht folgen. Welches meiner Argumente wird dadurch als falsch erwiesen und warum?
« Letzte Änderung: 2.07.2010 | 13:25 von Markus »

Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #69 am: 2.07.2010 | 13:27 »
Hm, Boba, so weit liegen wir leider wohl doch nicht auseinander. Hatte mich schon auf einen kontroversen Austausch gefreut. In einer Sache irrst Du aber nach meiner Ansicht:

Es gab da etliche wirklich coole Komponenten (Universal Brotherhood & Bug City um nur eine zu nennen), aber die haben nur extrem kurz Bestand und verschwinden dann recht schnell vollständig von der Bildfläche.
Gerade das finde ich schade, denn wenn man diese Dinge einzeln und parallel kultiviert hätte,

Zu dem von Dir genannten Beispiel gibt es locker 10 (!!!) verschiedene Quellen, die sich nahezu ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen. Es zieht sich prominent durch Romane (2XS fällt mir auf Anhieb ein, es gibt aber noch mehr), Abenteuer (Queen Euphoria, auch da noch mehr), Sourcebooks (Bug City), und Kampagnenbände (Universal Brotherhood), ist aber auch in diversen anderen SR-Quellen über einen Zeitraum von etwa 5-6 Jahren immer wieder vertreten. Da kann man aus meiner Sicht nun wirklich nicht von "extrem kurzem Bestand" und einem Ausbleiben von "einzelnem und parallelem Kultivieren" sprechen.

Offline Xemides

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #70 am: 2.07.2010 | 13:54 »
Naja, und dann gibt es eben bestimmte Schwächen, wie ein festgelegtes Ende (statt eines vorgeschlagenen), maßgebliche Eingriffe durch NSCs etc. die bei Metaplot-Werken eher akzeptiert werden als bei anderen. Ganz konkret: Dass die DSA-Redax bei JdF den Ausgang und bestimmte Zwischenereignisse festlegen muss, sehe ich ein. Darüber kann ich mich nicht wirklich beschweren, wenn ich ein solches Abenteuer spiele. Das sie das bei bspw. den Höhlen des Seeogers auch so macht ist dagegen unnötig.

Zum einen finde ich deine Argumantation merkwürdig: Bei einer Metaplot-Kampagne (um die hier eigentlich geht) bist du bereit, festgelegten Enden und Zwischenereignisse zu akzeptieren, bei Stand-Alone-Abenteuern (um die es hier nicht geht) nicht.

Ganz davon ab dass du ein 16 Jahre altes Abenteuer des verstorbenen Ulrich Kiewsow und einer gerade mal 5 Jahre alten Kampagne vergleichst.

Und dann wieder mal DSA als schlechtes Beispiel, während die meisten der mit bekannten Abenteuer quer durch die Rollenspiellandschaft ein vorgesehenes Ende ohne Alternativen haben (Abenteuerbände, nicht Settingsbände mit Plothooks).

Edith: Fehlende Worte ergänzt.

« Letzte Änderung: 4.07.2010 | 17:20 von Xemides »
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Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #71 am: 2.07.2010 | 14:02 »
Es gibt mehrere Romane (2XS [+sequel], Bug City) und wohl auch drei wirkliche Rollenspielquellen (Queen Euphoria, Universal Brotherhood und Bug City), die sich wirklich konkret mit der Insektenplage beschäftigen.
Erwähnungen im Rückblick möchte ich da nicht zählen, das ist letztendlich "da war mal was" Geschichtsschreibung des metaplots.
Die Insektengeister waren auch nur ein Beispiel. Andere fallen mir auf der Arbeit grad nicht ein, letztendlich kann man aber im SR4 Regelwerk mal den geschichtlichen Rückblick angucken und wird sehen, dass der Metaplot aus eine aneinandergereihten Perlenschnur aus MoW-Episoden besteht.
Erst kam dies, dann kam das, dann das nächste.
Das kommt mir immer so vor wie eine Star Trek TNG Folge (der ersten Staffeln), bei der es am Ende jeder Episode genauso aussieht, wie am Anfang. Es gab kaum parallele Entwicklungen, wenn man vielleicht die Schland-in-den-Schatten und die amerikanische nicht als parallele Zweige betrachten mag (den Schland wurde von FanPro kultiviert, der Rest von Fasa).
Muss dazu gestehten, dass Schland-idS nie so mein Fall war, deswegen habe ich den nicht verfolgt.
« Letzte Änderung: 2.07.2010 | 14:38 von Boba Fett »
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Offline Urizen

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #72 am: 2.07.2010 | 14:19 »
Nur so zum Thema Goldesel und "was denn so verkaufen": Wenn man mit DSA (als Beispiel) dauerhaft Geld verdienen könnte, würde es nicht alle Jahre den Herausgeber wechseln.
Wer sich ein wenig auskennt oder mal mit einem Händler unterhält wird wissen, dass Grundbücher das einzige sind, was sich halbwegs verkauft (weswegen Wizards jetzt ja auch ständig neue Grundbücher für D&D 4 rausgibt). Gerüchte sagen, dass DSA (mal wieder) unter die Profitgrenze gerutscht ist. Mit Rollenspielen kann man einfach kaum Geld verdienen, und dazu sind die wenigsten Rollenspieler wirtschaftlich versiert. Sollen die paar Verlage, die es noch gibt also ruhig alles versuchen, was geht, die entscheidung zum Kauf trifft man ja immernoch selbst!

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #73 am: 2.07.2010 | 14:23 »
Ich muss mich übrigens selbst korrigieren. Ich habe nichts gegen Metaplot (es ist einfacher, was wegzulassen als hinzuzuerfinden), ich habe was gegen Metaploting - also das unmündige Festhalten bis Aufzwingen eines solchen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Humpty Dumpty

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #74 am: 2.07.2010 | 14:55 »
Hm, Boba, ich fasse mal Deine Forderungen bezüglich des Metaplots zusammen (bitte korrigier mich, sollte ich etwas falsch verstanden haben):

  • Die verschiedenen Metaplotfäden dürfen nicht sequentiell erscheinen oder auch nur so wirken, da sonst das MoW-Syndrom auftritt.
  • Das Geschehen eines Fadens muss in vielen verschiedenen Publikationen über einen langen Zeitraum abgehandelt werden (die 6 Bände über mehrere Jahre für die Insektengeister reichen Dir nicht*).
  • Das Geschehen darf einerseits das Setting nicht so umkrempeln, dass sich die Spieler darin nicht mehr zurechtfinden. Andererseits muss aber auch noch richtig was Nachhaltiges passieren, um das Star-Trek-Syndrom zu verhindern.

Ganz ehrlich: Mir scheint, Du verlangst da Unmögliches. Vielleicht liegts an meinem niedrigen Anspruch, aber ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es selbst einem Spitzenverlag mit hinreichend Ressourcen, bester Absicht und brillanten Autoren aussichtslos ist, Deinen Forderungen zu entsprechen. Wie soll das gehen?


EDIT: *: Übrigens hatten wir mit Double Exposure noch mindestens 1 Quelle vergessen, hinzu kommen noch die Bände, wo das Thema sehr zentral behandelt wird, beispielsweise Target: UCAS und Threats.
« Letzte Änderung: 2.07.2010 | 14:58 von TAFKAKB »