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Wie viel Charakterpunkte hat ein "echter Mensch"?

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Sashael:
Das Skillpunktesystem von GURPS tut so, als wäre es realistisch. Ist es aber nicht. Nicht einmal ansatzweise. Es ist eine grobe, für spielzwecke stark abstrahierte Simulation. Nach diesem System hat nämlich ein Johann Lafer einen niedrigeren Skill in Kochen als so mancher Malocher in einem Berliner In-Lokal in einem der Touriviertel. Da könnt ihr nämlich euren Arsch drauf verwetten, dass der Mann sich die größtmögliche Anzahl an Boni organisiert, bevor er zur Tat schreitet. In so einer Szeneküche ist man höchstens damit beschäftigt, die Anzahl der Mali auf einem händelbaren Maß zu halten. Ach Scheiss, ICH hätte nach dem System einen Kochskill von 18-20! Stress, Multitasking, Zeitmangel, schlechte Arbeitsbedingungen und trotzdem gelingen 95% meiner "Würfe". Iirc macht das einen effektiven Skillwert von 15 nach Abzug aller Mali. Holla die Nachtfee! Dann bin ich wohl doch bei Skill 20+! Das ist nach den fluffigen Beschreibungen eher ... unwahrscheinlich.

Man sollte sowieso nicht von den Beschreibungen ausgehen. "Ein durchschnittlicher Blieblop hat hier einen Wert von 10 und ein gut ausgebildeter Schnawutz hat dort einen Wert von 13" ist nämlich erst einmal eine Nullaussage. Willst du es wirklich realistisch, zählt nur eins: Wie oft verkackt man unter schlechten Bedingungen? Ein Skill von 12 reicht als Wert, um irgendwas beruflich zu machen? Schwachsinn! Wer unter Druck und schlechten Bedingungen nur noch eine Erfolgsquote von 50% hat, fliegt schneller aus dem Job als er "Glockenkurve" sagen kann!

Maarzan:
Mit was würdet ihr denn so den Effekt eines Hauptschul/Realschul/Gymnasiumsabschluss ansetzen?

Was wäre ein Studium oder eine Lehre wert?

Ein Jahr Routinearbeit sind ja vom Buch mit 2,5 Ep angesetzt worden.

Und auch in den unteren Skillevelns sehe ich erheblichen Unterschiede zwischen nie mit zu tun gehabt und einer Kurz besucht oder gar noch etwas mehr. Das ist nicht alles Default, oder Default müßte mal (vielleicht ist es das auch) etwas genauer beschrieben werden, z.B. british male middle school abolvent oder was auch immer.
Überhaupt bietet es sich soch an den physischen messbaren Teil als Maßstab zu nehmen, oder nicht?

Das mit dem Attribut/Fertigkeitssplit ist leider auch sehr unschön. Im Normalfall sollte sich ja wohl das Attribut mit der Übung von entsprechenden Fertigkeiten steigern. Und gerade Ausdauer, aber auch Stärke lassen sich zunächst recht schnell verbessern.

Bzgl. Nachteile: die zählen  ja auch nur bis -40.

@ Sashael.: Wie lange hast du gebraucht um diesen deinen Fertigkeitsstand zu erreichen?

Callisto:

--- Zitat von: Sashael am 12.09.2010 | 14:34 ---Wer unter Druck und schlechten Bedingungen nur noch eine Erfolgsquote von 50% hat, fliegt schneller aus dem Job als er "Glockenkurve" sagen kann!

--- Ende Zitat ---

... Das kommt auf den Job und den dortigen durchschnittlichen Stresslevel an  ;)

Und wieso muss YY unbedingt Overconfidence haben? Vielleicht hat er nur ein gesundes Selbstbewusstsein und weiß, was er kann. YY übt nun mal keinen Weichei-Bürojob aus.

Sollte ich mich selbst bauen, käme ich vielleicht auf unter 100, schätzungsweise. Aber das liegt auch viel an Selbsteinschätzungen. Ein Fantasychar ist so, wie ich ihn baue. Einen echten Menschen bau ich nicht, sondern versuche nur ihn abzubilden und da schwingt selbstverständlich eine gewisse Unschärfe mit. Wenn ich Zeit hätte, welche ich nicht habe, würde ich mich ja mal bauen.  Aber das würde euch auch nicht überzeugen.

Oder anders gesagt: Vielleicht ist YY einfach kein durchschnittlicher Mensch.

(Bei meiner letzten Bastelorgie musste ich mich mühen unter 300 zu bleiben, dabei war das Zeugs was der Chara einfach können musste und kein Überheld... naja, ein bisschen schon-- aber was sagt das schon aus?)

OldSam:

--- Zitat von: Sashael am 12.09.2010 | 14:34 ---Das Skillpunktesystem von GURPS tut so, als wäre es realistisch. Ist es aber nicht. [...]

--- Ende Zitat ---
Dass Du etwas polemisch argumentierst sei Dir ja gegönnt, aber bleib doch bitte dabei eine Meinung darzustellen und nicht vermeintliche Fakten hinzustellen für die es keine Evidenz gibt.
Zunächst einmal gilt schließlich sowieso generell, dass kein System das spielbar bleiben will komplett realistisch sein kann und natürlich vereinfacht und abstrahiert, aber - im Vergleich zu anderen RPGs, gibt es IMHO durchaus einen gut brauchbaren Ansatz von Realismus.

Aber wie kommst Du bitte darauf, dass Du einen Kochen-Skill von 18-20 hättest?! Bist Du professioneller Koch mit Meisterausbildung? Rechne doch mal vor, wieviele Stunden Lehrzeit und wieviel Berufspraxis Du beim Kochen vorzuweisen hast...
Und welche Attributsbasis Du aus welchem Grund bei Dir für angemessen hältst, sofern sie 10 übersteigt.

OldSam:

--- Zitat von: Maarzan am 12.09.2010 | 14:46 ---Und auch in den unteren Skillevelns sehe ich erheblichen Unterschiede zwischen nie mit zu tun gehabt und einer Kurz besucht oder gar noch etwas mehr.

--- Ende Zitat ---
Siehe was ich oben geschrieben habe... In den unteren Leveln wird vom reinen FW-Wert in der Tat wenig differenziert, weil der Standard auf "adventuring tasks" liegt, also i.d.R. halbwegs gekonnte Anwendung. Der default wird differenziert durch Familiarity, Routine Tasks, (dis)advantages, Attribute, Talente, etc.
Aber dass es da mal eine kompakte genauere Gesamt-Darstellung geben könnte ist auf jeden Fall richtig, das allgemeine Interesse dafür ist jedoch offensichtlich nicht so groß, das dafür Ressourcen abgestellt werden. Könnte man halt mal fan-made zusammenschreiben...

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