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Wie viel Charakterpunkte hat ein "echter Mensch"?
Maarzan:
Das mit der Reduktion von Skills auf "unter Feuer" galte ich für arg übertrieben oder frühspielerischen Konditionierungen geschuldet.
Gegebenenfalls ist ein Koch der einen sternevergebenden Restaurantkritiker gesichtet hat deutlich nervöser als wenn nur (mal wieder?) irgendwer im Gästeraum rumschießt... .
Letztlich können viele Ursachen einen Wurf im Spiel provozieren und ggf., weis der Char zu dieser Zeit auch noch gar nicht, dass was auf dem Spiel steht (er hat den Kritiker nicht gesehen)
Eher dürfte die Wurfanfrage ja dann kommen, wenn aus der Qualität oder den verbrauchten Ressourcen etwas spielrelevantes für die Zukunft ausgesagt werden soll, nicht weil die Szene gewalttätiges Color hat. Alle Modifikatoren sollten dann doch eher von dieser Situation abhängen und der Skill eine neutrale Basis bilden.
Bei den körperlichen Leistungen wird z.T ja mehr oder weniger deutlich auf die Wettkampfbedingungen verwiesen, unter denen sie angenommen werden.
Thot:
--- Zitat von: Sashael am 12.09.2010 | 15:22 ---Erfolgswahrscheinlichkeit 95% entspricht iirc einem Wert von 15 (effektiver Skill). Addiere noch die Mali von Zeitmangel, Stress, schlechten Arbeitsbedingungen (Platzmangel) etc. und du hast was, womit du rechnen kannst. Gell? ;)[...]
--- Ende Zitat ---
Stress im Abenteuerkontext bedeutet, Du musst überhaupt würfeln, mit -0 (eigentlich nicht mal das, weil Du definitionsgemäß für "mundane, nonadventuring jobs" nicht würfeln musst; aber in der Kampagne Deines Lebens ist das wahrscheinlich schon ein adventuring task). Zeitmangel im Sinne der Fertigkeit Cooking hast Du wahrscheinlich gar nicht - vielmehr dürften die ganzen Laienköche da draussen jedesmal "extra time" nehmen, um sich Boni einzuheimsen. Platzmangel gibt vielleicht -2.
Dann addieren wir aber auch "es ist Routine" (+4) und Boni für exzellente Messer (+1), einen guten Herd (+1, und zwar das, was für einen GURPS-Charakter einen vergleichsweise guten Herd darstellt), gutes Kochgeschirr (+1), die Verfügbarkeit praktisch beliebiger Gewürze (+1) und Zutaten (+1) für das Rezept... (bedenke, für einen mittealterlichen Koch ist das ganze Zeug, das Du verwendest, traumhaft...) das gleicht die Abzüge deutlich aus, davon darf man wohl ausgehen. In einer Kampagne, in der Kochen wirklich interessiert, würde man das wahrscheinlich alles noch viel detaillierter betrachten und noch mehr Boni herausholen.
Summa summarum also selbst so oberflächlich betrachtet würfelt Du unter Bedingungen von +7, aber vielleicht hast Du einen sadistischen Spielleiter, dann wäre es vielleicht +3. Dann wärst Du mit Skill 12 wohl ziemlich guter Profikoch. Ich hingegen darf davon ausgehen, irgendwo zwischen 5 und 7 zu liegen, und zahllose Mamis da draussen kochen wahrscheinlich mit Skill 9... ;)
YY:
--- Zitat von: Thot am 12.09.2010 | 11:17 ---Poste doch den Char mal, wenn Du Dich traust. :)
--- Ende Zitat ---
Die derzeitige Version - ne, dazu habe ich ja selbst schon zu viele mögliche Änderungen genannt.
Wenn ich dazu komme, setze ich mich aber noch mal dran und schaue, was man da noch drehen, sparen, weglassen und sonstwie ändern kann.
Wie gesagt: Ich vermute, dass das um die 200 CP werden. Interessiert mich jetzt auch (wieder) :)
--- Zitat von: Thot am 12.09.2010 | 11:17 ---Klingt spannend. Welche sind das so und wie hast Du sie bisher eingesetzt?
--- Ende Zitat ---
In Auswahl:
Psychology und fast talk - um Besoffene "runterzufahren", leicht bis mittel aufgebrachte Menschen(mengen) zu beeinflussen/lenken, entsprungene Geistesgestörte zu beschäftigen, bis die Polizei da ist (Letzteres nicht regelmäßig ;)) u.Ä..
Tactics - um u.A. bei den vorgenannten Späßen Beweglichkeit zu erhalten, Rückzugsräume zu haben und keine allzu großen Einladungen für körperliche Angriffe zu "verschicken" sowie den Überblick über Position/Situation der Kollegen zu behalten.
Ähnlich noch mal für den militärischen Bereich, fällt ja aber zusammen.
Brawling und Wrestling - z.B. wenn das Vorgenannte nicht gefruchtet hat.
Guns (pistol)/TL 8 - für bewaffnete Aufträge; da mache ich aus persönlichem Interesse/Spaß an der Sache weit mehr als vorgeschrieben.
Dazu gehörig auch fast-draw (pistol) und fast-draw (ammo).
Guns (rifle)/TL 8 - militärisch über die Reserve (in meiner RK wird deutlich jenseits dessen agiert, was 95% der aktiven Truppe machen) und ergänzend zivil.
Observation und Search - sollte klar sein.
Driving (automobile)/TL 8 - z.B. für Revierstreife; i.d.R. mit moderatem bis hohem Zeitdruck (knapp kalkulierte Strecken und Alarmfahrten) und unter allen Wetterbedingungen.
Ich fahre auch privat ziemlich viel und habe schon mehr als genug knappe Geschichten gehabt, die einen erfolgreichen Driving-Wurf unter "adventuring"-Bedingungen erforderlich machten.
Im Hobbybereich:
Hiking, running, climbing, stealth, camouflage - auch unter recht widrigen Bedingungen und die letzteren beiden sind oft opposed rolls, müssen also für eine regelmäßig erfolgreiche Anwendung schon im Bereich 13-14 liegen.
Armoury (small arms)/TL 8 - "nur" auf Attr., halte ich aber für gerechtfertigt. Im Rahmen dessen, was ich gesetzlich darf und was meine Werkzeuge hergeben, kann ich da recht brauchbar agieren, insbesondere in Sachen Fehlerdiagnose.
Es kam auch schon vor, dass ich vom Büchsenmacher ausgeführte Arbeiten nachbessern musste - da hatte der gepatzt ;)
Meine großen Punktefresser sind übrigens Expert skill: military science und History (europe, medieval to WW2), weil die bei GURPS einfach sackeschwer zu lernen sind.
--- Zitat von: Thot am 12.09.2010 | 11:17 ---Edit: Auch Deine Nachteilsliste würde mich wirklich interessieren! Per Definition haben nämlich alle geistig gesunden Menschen einige, wie zum Beispiel eine Form von Pazifismus und eine von Ehrenkodex oder Rechtschaffenheit.
--- Ende Zitat ---
Pazifismus habe ich nicht; auf die Ehrenkodexe und Sachen wie sense of duty habe ich verzichtet, weil die von der Beschreibung her in dieser Ausprägung nicht passten.
Da könnte man aber mit etwas gutem Willen bestimmt doch was unterbringen.
--- Zitat von: Sashael am 12.09.2010 | 14:34 ---Nach diesem System hat nämlich ein Johann Lafer einen niedrigeren Skill in Kochen als so mancher Malocher in einem Berliner In-Lokal in einem der Touriviertel.
--- Ende Zitat ---
Einspruch:
Für das, was der Lafer im Fernsehen macht, braucht er nur keinen hohen Wert.
Was er tatsächlich kann, ist dadurch nicht erkennbar.
--- Zitat von: Wulfhelm am 12.09.2010 | 15:37 ---2. Ob der Job im Büro stattfindet, oder der härteste Outdoor-Männerjob der Welt ist, spielt bei GURPS keine Rolle. Da wird nicht gewichtet.
--- Ende Zitat ---
Das macht schon einen Unterschied:
Beim Bürojob kann man sich Zeit lassen und kriegt verschiedene Boni, während bei anderen Sachen die TDMs zumindest durch Abzüge wieder aufgefressen werden oder gar nicht erst dazu kommen.
Was man unter Stress und widrigen Bedingungen sicher anwenden kann/können muss, muss man höher haben als die Sachen, bei denen man sich Zeit lassen und Hilfe holen kann, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Thot:
--- Zitat von: Naldantis am 12.09.2010 | 16:52 ---Was zeichnet denn einen 'adventuring Task' aus?
Also, IMHO braucht es so eine konkrete, zeitnahe Drohung nicht - es reicht schon, über 40 zu sein, die Arbeitslosenstatistik zu kennen, und eine Familie zu ernähren zu haben...
--- Ende Zitat ---
Hmja, aber dann ist es einfach ein job roll. Den macht man einmal im Monat, und solange das kein Patzer ist, ist alles okay.
Wulfhelm:
--- Zitat von: Maarzan am 12.09.2010 | 18:15 ---Das mit der Reduktion von Skills auf "unter Feuer" galte ich für arg übertrieben oder frühspielerischen Konditionierungen geschuldet.
Gegebenenfalls ist ein Koch der einen sternevergebenden Restaurantkritiker gesichtet hat deutlich nervöser als wenn nur (mal wieder?) irgendwer im Gästeraum rumschießt... .
Letztlich können viele Ursachen einen Wurf im Spiel provozieren und ggf., weis der Char zu dieser Zeit auch noch gar nicht, dass was auf dem Spiel steht (er hat den Kritiker nicht gesehen)
Eher dürfte die Wurfanfrage ja dann kommen, wenn aus der Qualität oder den verbrauchten Ressourcen etwas spielrelevantes für die Zukunft ausgesagt werden soll, nicht weil die Szene gewalttätiges Color hat. Alle Modifikatoren sollten dann doch eher von dieser Situation abhängen und der Skill eine neutrale Basis bilden.
Bei den körperlichen Leistungen wird z.T ja mehr oder weniger deutlich auf die Wettkampfbedingungen verwiesen, unter denen sie angenommen werden.
--- Ende Zitat ---
Das Problem, das durch all diese ganzen Skilldiskussionen hindurchschimmert, und das keineswegs auf GURPS beschränkt ist, ist meiner gänzlich unbescheidenen Meinung nach folgendes:
Die Fertigkeitswürfe sind an sich nicht realistisch.
Selbst bei einem stark zu mittleren Werten tendierenden Würfelsystem mit 3W6 kommt es immer noch ziemlich häufig vor, dass ein Anfänger zufällig etwas schafft, das ein Großmeister mit nicht zu vernachlässigender Wahrscheinlichkeit verpatzt. Und das ist nun fast immer einfach Quatsch.
Ich verweise zur Illustration dieses Problems einfach mal auf "The Gamers" (Etwa ab 0:30):
http://deadgentlemen.com/video/2010/02/07/the-gamers-part-4/
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