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Neuer Skill bei Aufstieg
Pyromancer:
Ich mache das immer und nicht nur bei Savage Worlds so: Mindestens bis zur ersten Steigerung darf und soll man den Charakter umbauen, wie man lustig ist. Oft merkt man ja erst beim Spielen, dass der Charakter doch anders besser funktioniert, stimmiger ist, oder das schlicht Punkte auf andere Fertigkeiten oder andere Vorteile oder Handicaps besser ins Konzept passen.
Zornhau:
--- Zitat von: Pyromancer am 20.10.2010 | 23:57 ---Ich mache das immer und nicht nur bei Savage Worlds so: Mindestens bis zur ersten Steigerung darf und soll man den Charakter umbauen, wie man lustig ist. Oft merkt man ja erst beim Spielen, dass der Charakter doch anders besser funktioniert, stimmiger ist, oder das schlicht Punkte auf andere Fertigkeiten oder andere Vorteile oder Handicaps besser ins Konzept passen.
--- Ende Zitat ---
Genau das.
Oft sieht ein Charakterkonzept bzw. dessen Umsetzung in Spielwerte eigentlich ganz gut aus, doch dann merkt man nach ein, zwei Spielsitzungen, daß irgendwas doch nicht so sitzt, nicht so paßt, im Schritt zwickt. - Und dann ist es bei meinen Runden SELBSTVERSTÄNDLICH, daß die Spieler Spielwerte ändern können. Auch noch nach ein paar Level-Ups, wenn der Spieler z.B. feststellt, daß er so überhaupt nicht eine Hindrance ausspielen kann.
Wo da die Grenze liegt, nach der man entscheidet, daß der Spieler solche Änderungen via normaler Level-Ups zu machen hat, ist Gefühlssache. Hat der Spieler eine "Kampfsau" mit Geschicklichkeit W10, Schießen und Kämpfen jeweils W12, Wahrnehmung W6 und Wissen (Kriegsführung) W4 als EINZIGE Fertigkeiten gebaut, und stellt er dann im Laufe des Spiels fest, daß es ziemlich SCHEISSE ist, wenn man auf "den ganzen Rest" ständig nur mit W4-2 würfeln darf, dann kommt es darauf an. - Ich pflege meine Spieler bei der Charaktererschaffung zu beraten, wenn sie meiner Erfahrung nach wichtige Punkte übersehen haben. Aber ich zwinge niemanden dazu auf sein Kampfsau-One-Trick-Pony zu verzichten. Es ist jedoch in den meisten meiner Settings, die ich so leite, SEHR wahrscheinlich, daß ihn diese Schmalspurigkeit umbringt - erst sozial, dann auch physisch. Die Situationen, durch die man sich NICHT einfach durchkämpfen kann, sondern die mit Überlegung und sozialem Fingerspitzengefühl zu lösen sind, stellen in den meisten Settings, die ich so leite, die GEFÄHRLICHEREN Situationen dar. - In solchen Fällen erlaube ich meist der späten Einsicht des Spielers folgend einen Umbau auch noch nach mehreren Level-Ups. Oder auch nicht. Dann darf der Spieler für JEDE Fertigkeit, die seinem SC noch fehlt, jeweils einen vollen Level-Up aufwenden, um die W4-2 durch einen satten W4 ohne Abzug zu ersetzen.
Wie gesagt, am Anfang, nach den ersten paar Spielsitzungen, ist ein solcher Umbau bei mir IMMER möglich, solange nicht das Charakterkonzept so total verändert wird, daß man nicht mehr plausibel von "demselben" Charakter sprechen kann (also nicht den Zwergen-Bergbauexperten in einen Elfen-Lianenschwinger umwandeln). Dann halte ich es für besser den alten Charakter "herauszuschreiben" und einen neuen einzuführen.
Meine Empfehlung zum Eingangsbeitrag mit den nicht korrekt angewandten Skill-Punkte-Regeln:
NICHT an den Regeln für die ersten Level-Ups "herumdoktoren", sondern als Spielleiter mannhaft zugeben, daß bei der Charaktererschaffung mangels Regelerfahrung nicht alles korrekt abgelaufen ist, und dann den Spielern die Gelegenheit geben, ihre SCs regelgetreu zu überarbeiten. - EGAL, wieviele Spielsitzungen bislang gelaufen sein mögen.
Damit wird niemand ein Problem haben und man schraubt nicht unnötig an den Regeln, die man noch nicht wirklich gut kennt, herum.
Master Li:
Ich spiele eigentlich immer mit der Hausregel, dass die Spieler auch auf w4 nur eine halbe Steigerung zahlen. Bisher habe ich keine negativen Auswirkungen gesehen.
Zornhau:
Der Anstieg von W4-2 auf W4 ist HEFTIGER als das Steigern von einer, ja sogar von ZWEI Würfelstufen!
Wenn das späte NEU-ERWERBEN von Skills so billig gemacht wird, dann bekommt man schnell auf Novice Rank die SCHMALSPUR-One-Trick-Pony-"Spezialisten"-SCs, wie die obengeschilderte Kampfsau. Denn sie können SEHR BILLIG (wenn es nur einen HALBEN Level-Up kostet) bei Bedarf neue Skills im Spielverlauf hinzulernen.
Damit sind einerseits diejenigen Spieler GEARSCHT, die in spezifische, mehr Skill-Punkte bringende Entscheidungen investiert haben wie Hindrance-Punkte als Skill-Punkte zu nutzen oder Elderly (mit allen Nachteilen!) zu wählen, für ein paar mehr Skill-Punkte. Andererseits sind die Spieler GEARSCHT, die das Jack-of-all-Trades-Edge gewählt haben, da diese ja "nur" d4 in Smarts-Skills gibt, diese aber NICHT steigern läßt, sondern sie immer noch zum Preis wie jeden fremden Skill erlernen läßt, wenn diese Skills später mal steigerbar sein sollen.
Sich am Anfang, bei der Erschaffung eines Charakters mit z.T. Jahrzehnten Vorgeschichte und damit auch LERN-Geschichte, keine Gedanken über die Skills zu machen, die in in der Spielwelt nicht nur als mordenden Sozialkrüppel dastehen lassen, sondern ihn zu einem lebendigen TEIL der Spielwelt machen, ist etwas, was durch die Verbilligung des späten Hinzulernens von Skills "on the fly", d. h. nach nur zwei Spielsitzungen, die ja nicht mehr als wenige Stunden Zeit in-game bedeuten können, GEFÖRDERT wird.
Der negative Effekt ist sofort sicht- und spürbar - allein schon aus der theoretischen Überlegung heraus.
Derartige Hausregeln habe ich mir angeschaut und halte grundsätzlich nichts davon.
Andere sehen das ähnlich.
Dr. Dr. James T. Errington:
Da würde ich zwar noch immer nicht zustimmen, aber ich mag die Diskussion nicht nochmal von Anfang führen :).
Ich habe den für mich plausiblen und vollkommen akzeptablen Grund gefunden warum es so ist wie es ist.
Ja klar ich denke ich kann meinen Spielern das umbauen auch anbieten.
Ich vermute allerdings, dass die gar nicht viel (wenn überhaupt) verändern wollen.
Naja ich werds mal ansprechen und auf Feedback warten ;).
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