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Rollenspieler sind konservativ ??
Jestocost:
Dann fangen wir mal an, Begriffe zu definieren: Konservativ bedeutet erhaltend und impliziert oft eine gewissen Skepsis neuen Dingen gegenüber.
Auf den Bereich des Rollenspiels übertragen bedeutet es, dass der normale Ablauf eines Rollenspiels mittlerweile schon recht festgelegt ist und manche Regelaspekte sich so eingespielt haben, dass sie nicht als Konventionen sondern als definierende Aspekte betrachtet werden.
Derzeit merken wir diesen Konservatismus nur, weil es einen Paradigmenwechsel gibt - einige Spiele (Sorceror, Universalis, InSpectres, Donjon, DustDevils, Marvel RPG, Everway, Nobilis und im geringeren Maß Ars Magica, Vampire, Over the Edge, Feng Shui und Unknown Armies) brechen bestimmte Konventionen oder spielen damit.
Man könnte auch sagen, dass Rollenspiele mittlerweile in eine postmoderne Phase eintreten - was wahrscheinlich mit Vampire begonnen hat: Rollenspiele verstehen sich immer mehr als Spiele, d.h. aber auch, dass das Augenmerk auf die Wirkung der Konventionen(Regeln) gelegt wird und damit herumexperimentiert wird.
Hier einige heilige Kühe, mal als Fragen formuliert:
- Warum Attribute und Fertigkeiten?
- Initiative und Kampfrunden warum?
- Warum Levels?
- Warum klein anfangen müssen?
- Warum nur 1 Charakter?
- Spieler mit SL Rechten (Player Empowerment)
und vieles, vieles mehr.
Rollenspieler halten sich an Regeln, bzw. ändern sie soweit, bis sie für sie passen. Aber meistens beschäftigen sie sich nur mit den oberflächlichen Entscheidungsfindungsmechanismen aber nicht mit dem eigentlichen Spielablauf. Und langsma kristallisiert es sich heraus, dass das eine oder andere Spiel einfach anders abläuft wie ein typisches bsw. missionenbasiertes Rollenspiel.
Selganor [n/a]:
--- Zitat von: Fredi der Elch am 31.07.2003 | 10:01 ---Und auf Munchkins wird rumgehackt, selber zu seinen Powergamingtendenzen zu stehen (oh ja, D&Dler, ich rede mit euch! ;) ) will keiner.
--- Ende Zitat ---
Klar wird auf Munchkins rumgehackt. Was will man sonst mit ihnen machen?
Oh, und wenn du meinst dass D&D-ler (wie ich) nicht zu "Powergamingtendenzen" stehen, dann stehe ich stolz zu meinem "Powerheiler" (auf Stufe 4-6 innerhalb von 1-2 Stunden zwischen 100 und 200 Schadenspunkten erst erhalten und dann ausgeheilt... DAS soll mir mal jemand nachmachen ;D ) In der Runde in der ich ihn spiele (und so wie's aussieht am Freitag wieder) BRAUCHEN wir das aber auch...
Monkey McPants:
Hmmm, Rollenspieler und konservativ....
Meiner Erfahrung nach sind Rollenspieler in etwa so konservativ wie die Restbevölkerung, wenngleich ich glaube, das es eine etwas stärkere Tendent hin zum Liberalismus (?) gibt als sonst, was ich auf die tatsache zurüchführen würde, daß Rollenspielen an sich schon "was anderes" ist und man, weil man akzeptiert werden will andere(s) vielleicht eher als anders akzeptiert.
Was das Rollenspielen selbst angeht habe ich manchmal das Gefühl, daß es eine große Menge Spieler gibt, die... geradezu reaktionär sind, was neues auf dem Gebiet selbst angeht. Und an gegenseitiger Akzeptanz sollte man auch ein bißchen arbeiten... :P
M
Roland:
--- Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11 ---
Hier einige heilige Kühe, mal als Fragen formuliert:
- Warum Attribute und Fertigkeiten?
--- Ende Zitat ---
Die Vorherrschaft dieses Regelmerkmals hängt auch mit der Marktvorherrschaft von Regelsystemen wie D&D und DSA zusammen die über 20 Jahre auf dem Buckel haben. Damals war Attribute + Fertigkeiten innovativ, die Designer sind in den Revisionen der Systeme nicht davon abgekommen, Rollenspieler sind halt konservativ.
Objektiv erfassbare Merkmale (wie "Athletik 55%") geben einen scheinbar genaueren Anhaltspunkt über die Fähigkeiten eines Charakters als subjektive (wie "mittelmäßiger Sportler") Der konservative Rollenspieler weis gern, was er hat.
--- Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11 ---
- Initiative und Kampfrunden warum?
--- Ende Zitat ---
Kämpferische Auseinandersetzungen sind das Element im herkömmlichen (konservativen :)) Rollenspiel, das noch am weitesten zu den Wargaming Wurzeln zurückreicht.
Das ein Kampf (und andere Wettbewerbe zwischen SCs und NSCs) durch die unparteiischen Würfel entschieden werden, hält die Illusion der halbwegs gleichwertigen Machtaufteilung zwischen Spielern und Spielleiter aufrecht.
In manchen Systemen wird mit Initiative usw. auch den ruhigen und bedächtig agierenden Spielern ein Chance gegeben, am Ausgang des Kampfes einen genauso großen Anteil zu haben, wie die dynamischeren Spieler.
Ich mag die GURPS Goblins Initiative. Wer zuerst "I'll whack'im" schreit, fängt an. ;D
--- Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11 ---
- Warum Levels?
--- Ende Zitat ---
Das haben wir ja zum Glück hinter uns, die einzig nennenswerte Level Fraktion sind die ewig gestrigen D&D und DSA3 Spieler. ;D
--- Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11 ---
- Warum klein anfangen müssen?
--- Ende Zitat ---
Das hat ja sogar DSA mit der 4. Edition halbwegs aufgegeben. :)
Die Frage ist woran man das Machtniveau der Spielercharakter definiert.
--- Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11 ---
- Warum nur 1 Charakter?
--- Ende Zitat ---
Viele Spieler haben angeblich Schwierigkeiten mehrere Charaktere zu spielen. In unseren Ars Magica Runden ging es eigentlich immer ganz gut. Als Spielleiter muss man das sowieso können.
--- Zitat von: Jestocost am 31.07.2003 | 10:11 ---
- Spieler mit SL Rechten (Player Empowerment)
--- Ende Zitat ---
Bei diesem Punkt bin ich für eine Sekt oder Selters Einteilung. Entweder die Spieler/Spielleiter Einteilung wird möglichst ganz aufgehoben und jeder trägt ungefähr gleich viel zur Handlung bei oder die Mehrarbeit des Spielleiter wird durch mehr Einfluß auf die Handlung belohnt.
Viele Spielleiter sind Arbeitstiere, die sich in "ihre" Kampagnen richtig 'reinknien, da kann ich verstehen, das sie Angst haben das Ruder aus der Hand zu geben.
Joerg.D:
Devinitiv NEIN.
Rollenspieler sind nach meiner Erfahrung eher liberal und sehr weltoffen. Einzig in Bezug auf veränderungen in Systemen oder Systeme ansich lassen sich leider oft engstirnige Reaktionen erfahren(mein System ist besser als dein System).
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