Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5  (Gelesen 318170 mal)

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Offline Harlan

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #750 am: 14.05.2011 | 22:14 »
Ist das nicht für die Rakhshazar Leute gut, die bekommen jetzt Geld für ihr Hobby-Arbeit? Ich mein, das ist doch ok, wenn die Geld bekommen, und ihr Produkt gedruckt wird. Da kann man doch nix sagen. Ich würde halt an deren ihrer Stelle gut verhandeln, dann kommt da schon was raus.

Ich drücke auch beide Daumen für die Verhandlungen.

Offline Auribiel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #751 am: 14.05.2011 | 22:30 »
Positiv wäre: Sie bekämen Geld für ihre Arbeit.

Negativ wäre: Sie sind mit an Bord des Ulisses-Redakteure-Karussels und das dreht sich ja bekanntlich ziemlich schnell, so dass es immer wieder Mitfahrer verliert. ;)
Feuersänger:
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Just_Flo

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #752 am: 15.05.2011 | 01:10 »
Hm, wissen wir eventuell jetzt, wo die neuen Mitarbeiter herkommen sollen?
Werden die Riesländer geschanghait und müssen jetzt Aventurien weiterbauen, nachdem sie mit ihrem Projekt gezeigt haben was sie können?

:)

Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #753 am: 15.05.2011 | 10:06 »
Wäre doch nicht schlecht! Oder ist das wieder total verwerflich?

El God

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #754 am: 15.05.2011 | 10:13 »
An Aventurien "weiterbauen" würde ich selbst für viel Geld nicht machen. Einen Relaunch mitgestalten vielleicht, aber einfach so weiter auf dem rumrödeln, was dutzende Autoren vor mir schon längst in den Sand gesetzt haben? Da mache ich doch lieber mein eigenes Ding. Ich bin kein Autor bei Rakszazar, aber mir ginge es - genau - so.

Offline Herr der Nacht

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #755 am: 15.05.2011 | 10:50 »
Wäre doch nicht schlecht! Oder ist das wieder total verwerflich?

Verwerflich nicht, Schwachsinnig wäre es aber in jedemfall. Aber auch so unwahrscheinlich dass ich mir darüber keinen großen Kopf mache.

Letztens schrieb ein ehemaliger Autor in einem DSA-Forum darüber dass er sich Gedanken mache über das schwindende Wissen und Know-How durch die straffe Neuorganisation die der Verlag vornimmt. Das sind Dinge die man gar nicht von heute auf morgen spüren kann, die sich aber dennoch früher oder später abzeichnen werden.

Es war ja immer so dass DSA-Autoren settingspezifische Fachidioten waren. Jeder hat da seine Hand voll NSCs und Regionen mitsamt Plänen und Perspektiven. Hiervon sind mittlerweile eine Menge dauerhaft weggebrochen und können auch nicht mal schnell durch andere Autoren fortgeführt werden. Niemand, nichtmal eingeschweißte Hardcore-DSA-Fans mit Aventurien-Diplom kennen sich weder allen Plots aus, noch in allen Subsettings noch sind ihnen alle NSCs geläufig, einfach weil die Masse an bereits vorhandenem Material unheimlich dick ist.

Ich habe das selbst gemerkt als ich mir Südaventurien für meine DSA-Spielrunde als Setting auserkoren habe und mich ins Material reinarbeitete. Für viele DSA-Autoren die wenig mit Südaventurien zu tun hatten war Al Anfa immer noch der fiese sklavenhaltende Prügelknabe wie zu Kiesows Zeiten, nur 1-2 Autoren des Regionalbandes selbst hatten da eine tiefere Perspektive, konnten oder wollten diese jedoch auch weder im Boten noch in anderen Bänden fortführen (stattdessen wurde seit Ewigkeiten ein Abenteuer angekündigt was wohl nun so 2012 erscheinen wird). Die Konsequenz war dass wann immer Südaventurien/Al Anfa in Publikationen von Settingfremden Autoren auftauchte lediglich die alten Klischees aus DSA1-3 Bänden verwendet wurden, was man halt so oberfläch über das Setting wusste (nämlich nichts).

In dieser Konsequenz würde es auch nicht einfach funktionieren jetzt irgendjemand zum Schreibsklaven für das fortlaufende Aventurien zu benennen, ungeachtet dessen ob er Ahnung von der Materie hat oder nicht. Kreatives Material ist eben nicht einfach personenunabhängig beauftragbar.

Ergänzung: Zum justen Einwand, man könne ja mal eben die Jungs von Rakzahar mit der Betreuung von Aventurien beauftragen: Mal logisch nachgedacht, wo sind die Unterschiede zwischen einem Setting was über Jahrzente gewachsen ist und einem Setting dass bislang unbeschrieben war und volle Narrenfreiheit bietet?! Wer sich die Frage stellt wird wohl selbst recht schnell die Unterschiede erkennen.
« Letzte Änderung: 15.05.2011 | 10:53 von Herr der Nacht »

Just_Flo

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #756 am: 15.05.2011 | 10:57 »
Da es immer genügend Hardcore Fans gibt, die der Meinung sind, das selbst die zuständigen "Fachidioten" keinen Überblick über ihr Gebiet haben sollte der Wegfall derselben doch verkraftbar sein :)

Mal im Ernst, klar kann man was nicht von heute auf morgen fertig Schreiben, aber dein AlAnfa Beispiel zeigt doch klar, dass es Settingsgibt, wo man theoretisch jeden der Mal in DSA4 darin länger gespielt oder gemeistert hat hinsetzen kann und keine Hintergrundswissenseinbussen hat.

Notfalls könnte man ja mal ein paar Briefspieler (oh mein Gott, die machen unser Hobby kaput) aus dem Sack auf dem immer wieder draufgeschlagen wird raus lassen und was offizielles für oder über ihre Region machen lassen.

Es ist doch nicht so, als ob DSA nicht die Breite hätte, dass es keine Leute gäbe derne Wissen in die Tiefe geht.

Offline Adanos

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #757 am: 15.05.2011 | 11:06 »
A propos Briefspieler (wird jetzt keim Bash ;)):

Sind die überhaupt noch aktiv an der Gestaltung von Aventurien beteiligt? Einige namhafte Gestalten (Elias Moussa, Frank Bartels, Julian Marioulas...) sind ja nicht mehr aktiv in der erweiterten Redaktion/freier Mitarbeiterposition. Fanprojekte wie Kemi und der Orden der Schwerter zu Gareth sind wohl auch tot, bzw. letzerer verwehrt sich im offiziellen Aventurien weiter eine Rolle zu spielen.

Was wird das für Auswirkungen für künftige DSA-Produkte haben, wo schon einige Mitarbeiter abgesprungen sind?

Offline Herr der Nacht

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #758 am: 15.05.2011 | 11:19 »
Da es immer genügend Hardcore Fans gibt, die der Meinung sind, das selbst die zuständigen "Fachidioten" keinen Überblick über ihr Gebiet haben sollte der Wegfall derselben doch verkraftbar sein :)

Mal im Ernst, klar kann man was nicht von heute auf morgen fertig Schreiben, aber dein AlAnfa Beispiel zeigt doch klar, dass es Settingsgibt, wo man theoretisch jeden der Mal in DSA4 darin länger gespielt oder gemeistert hat hinsetzen kann und keine Hintergrundswissenseinbussen hat.

Notfalls könnte man ja mal ein paar Briefspieler (oh mein Gott, die machen unser Hobby kaput) aus dem Sack auf dem immer wieder draufgeschlagen wird raus lassen und was offizielles für oder über ihre Region machen lassen.

Es ist doch nicht so, als ob DSA nicht die Breite hätte, dass es keine Leute gäbe derne Wissen in die Tiefe geht.

Nur müssen diese "Fachidioten" mehr bieten als einfach nur den Status eines promoted Fanboys. Wer mal selbst versucht hat seine kryptischen Notizen aus selbstgeschriebenen Kampagnen und Abenteuern in für Aussenstehende verständliche Formen zu schreiben, der weiß was ich meine. Jeder kann kritisieren und besserwissen, aber spielbares Material produzieren erfordert deutlich mehr als nur Setting-Know-How. Gerade deshalb sind Autoren auch nicht einfach so ersetzbar da sie eine Kombi bieten müssen aus Kreativität, Settingwissen aber auch der Fähigkeit dass in les- und spielbares Material zu verwandeln.. Nicht jeder Briefspieler oder Hardcore-DSAler ist auch automatisch ein geeigneter Autor.

Insofern ist der angeblich unbegrenzte Pool an Nachwuchsautoren auch nicht wirklich so groß und jeder ersetzbar wie man es gerne propagiert.

Was passiert wenn einfach Briefspieler oder Fachidioten ans Schreiben von Texten gelassen werden, dafür gibt es genügend unrühmliche Beispiele in Boten aber auch Spielhilfen.

Mein Al Anfa-Beispiel zeigt genau das Gegenteil. Ich kann mich wunderbar in dieses Setting reinarbeiten und da Material für meine Gruppe schreiben. Ob ich daraus auch Inhalte generieren kann und vor allem will die sich für die Öffentlichkeit eignen ist etwas völlig anderes. Ich selbst habe z.B. gemerkt dass dies wenig spaßig ist und es deutlicher mehr Schreibaufwand erfordert etwas verständlich für Außenstehende niederzuschreiben anstatt einfach eine Hand voll NSCs und Schauplätze für 3-4 Spielabende zu basteln.

@ Adanos

A propos Briefspieler (wird jetzt keim Bash ;)):

Sind die überhaupt noch aktiv an der Gestaltung von Aventurien beteiligt? Einige namhafte Gestalten (Elias Moussa, Frank Bartels, Julian Marioulas...) sind ja nicht mehr aktiv in der erweiterten Redaktion/freier Mitarbeiterposition. Fanprojekte wie Kemi und der Orden der Schwerter zu Gareth sind wohl auch tot, bzw. letzerer verwehrt sich im offiziellen Aventurien weiter eine Rolle zu spielen.

Was wird das für Auswirkungen für künftige DSA-Produkte haben, wo schon einige Mitarbeiter abgesprungen sind?

Ich weiß nur dass es offensichtlich nicht mehr so prall läuft mit der Zusammenarbeit. Ich denke früher oder später wird dieser Pool ganz versiegen bzw sich vom offiziellen Aventurien komplett abkapseln.
« Letzte Änderung: 15.05.2011 | 11:21 von Herr der Nacht »

Offline Adanos

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #759 am: 15.05.2011 | 12:28 »
Diese Einschätzung teile ich, der Nachwuchspool für die RSHs rekrutierte sich v.a. aus den Briefspielern und deren Umfeld. Dass dabei auch zweifelhaftes herauskam ist auch wieder wahr. Die unrühmlichen Beispiele habe ich gerade genannt (Kemi, Schwerterorden). Aber auf der anderen Seite heisst das nun auch wieder, dass erstmal nichts nachkommt und sich dadurch neue Publikationen weit verzögern. Das passt wiederum zu einer früher einst (noch von Patric Götz) getroffenen Aussage, in der künftigen Edition solle es nur noch eine Handvoll RSHs geben (etwa 5 Stück). Die Frage die sich nun aufwirft, ist ob DSA nunmehr völlig umgestaltet wird, insbesondere im Hinblick auf den Metaplot ist das sehr gut denkbar. Dazu fehlt zum einen die Manpower und zum anderen der Überblick. Ich denke, was nicht unwahrscheinlich ist, ist ein relaunch auf den meisten Ebenen. Das neue Mittelreich brach glücklicherweise mit der alten Großreichstradition, tat aber auch wieder neue Stränge auf, die nun in Verworrenheit enden. Das muss schon bereinigt werden, aber halt nicht in der Form eines neuen großen, starken Mittelreichs.

Al'Anfa hingegen wurde afaik nie bespielt, deswegen mag es erscheinen, als habe man da mehr freie Hand. Abgesehen davon spielt es sich da auch recht interessant. Al'Anfa ist politisch betrachtet der interessanteste Protagonist und auch Antagonist, gleich nach dem Horasreich.

Was muss denn wirklich geretconned werden? Da fällt mir eigentlich nur Thorwal ein. Es passt nicht zur restlichen Welt und die Schwefels sind als letzte Protektoren dieses fragwürdigen Landstrichs auch schon verschwunden.
Aber leider hat das Wikingerszenario immer noch hartnäckige Fans.  ;D

Offline Senebles

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #760 am: 15.05.2011 | 13:25 »
Es war ja immer so dass DSA-Autoren settingspezifische Fachidioten waren. Jeder hat da seine Hand voll NSCs und Regionen mitsamt Plänen und Perspektiven. Hiervon sind mittlerweile eine Menge dauerhaft weggebrochen und können auch nicht mal schnell durch andere Autoren fortgeführt werden. Niemand, nichtmal eingeschweißte Hardcore-DSA-Fans mit Aventurien-Diplom kennen sich weder allen Plots aus, noch in allen Subsettings noch sind ihnen alle NSCs geläufig, einfach weil die Masse an bereits vorhandenem Material unheimlich dick ist.

Das kann auch ein Vorteil sein. Wenn die Recherche so ausführlich ausfällt, dass sie eigentlich nur von jahrelang herangezüchteten Settingexperten betrieben werden kann, dann ist das ein erhebliches strukturelles Problem. Da ist es durchaus hilfreich, wenn eine geplante Plots und Hooks einfach in Vergessenheit geraten.
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

Offline Jiba

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #761 am: 15.05.2011 | 13:48 »
Was muss denn wirklich geretconned werden? Da fällt mir eigentlich nur Thorwal ein. Es passt nicht zur restlichen Welt und die Schwefels sind als letzte Protektoren dieses fragwürdigen Landstrichs auch schon verschwunden.
Aber leider hat das Wikingerszenario immer noch hartnäckige Fans.  ;D

Leider? Thorwal rockt! Du kannst nicht erwarten, dass ich Pseudo-Barock (Horasreich) und Pseudo-Western (Svellttal) einfach so schlucke, dann aber bei Pseudo-Wikingern sage "Nee, die passen aber gar nicht nach Aventurien!" Nichts passt vollkommen zum anderen in Aventurien. Viele sehen darin sogar den Reiz des Settings.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Madner Kami

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #762 am: 15.05.2011 | 14:01 »
Nichts passt vollkommen zum anderen in Aventurien. Viele sehen darin sogar den Reiz des Settings.

Andere halten gerade das für ein Problem, weil es zu viel auf zu wenig (gefühltem) Raum ist. Ein Sachverhalt mit dem sich auch andere deutschstämmige Settings herumschlagen müssen (Wem hier die AdL aus SR einfällt, der bekommt ein Bienchen ins Muttiheft.).
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Offline Jiba

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #763 am: 15.05.2011 | 14:08 »
Aber grade bei sowas "altehrwürdigem" wie Aventurien kannst du das auch nicht einfach entfernen. Thorwal hat eine recht große Fanbase, so wie ich das sehe. Und ich halte es mit dem aventurischen Flair im Übrigen besser verträglich als das Horasreich.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Offline Adanos

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #764 am: 15.05.2011 | 14:37 »
Leider? Thorwal rockt! Du kannst nicht erwarten, dass ich Pseudo-Barock (Horasreich) und Pseudo-Western (Svellttal) einfach so schlucke, dann aber bei Pseudo-Wikingern sage "Nee, die passen aber gar nicht nach Aventurien!" Nichts passt vollkommen zum anderen in Aventurien. Viele sehen darin sogar den Reiz des Settings.

Da bist du nicht so ganz auf dem Stand. Das Horasreich ist nicht mehr auf dem Fürstenhändlerintriganten-Niveau also Barock und Rokoko, sondern wie der überwältigende Rest der Spielwelt frühneuzeitlich (Renaissance) angesiedelt. Rückständische Gebiete wie Andergast und Nostria sind ungefähr im Hochmittelalter. Die Thorwaler, und das ist das Problem, sind so wie ich das sehe etwa auf dem Irdischen Stand 800 n. Chr. und das ist unpassend. In der Vergangenheit war das auch immer affig, dass sie mit ihren Drachenbooten die Galeeren der Al#Anfaner angegriffen haben. Jetzt haben sie immerhin ja ein paar andere Schiffstypen. Darüber hinaus, Demokratie und blindes Anti-Sklaven-Freiheitskampf-Gerüpel sind wenig glaubwürdig, bzw. sie wären es, wenn die Thorwaler eine Randerscheinung, die keiner ernst nimmt, blieben. Ist aber leider nicht so.

Das Horasreich dagegen ist mittlerweile an Renaissance-Italien mit dezentralisierter Staatsstruktur und starker Machtverschiebung zu den Städten angeleht, das sich sehr gut in die Spielwelt einfügt, da diese an der Renaissance angelehnt ist (vgl. GA-Vorwort). Dass das FHI-Horasreich nicht gepasst hat ist fraglos richtig. Aber das galt auch für das Mittelreich vor Herz des Reiches mit der sehr starken Staatsstruktur, stehenden Heeren usw. usf.

Was das Svelltland angeht...das ist dermaßen eine Randerscheinung für die sich so gut wie keiner Interessiert, dass man es getrost ausklammern kann. Das Svelltland ist tot.
Tja und die Thorwaler sind auf dem DSA1-Spielweltniveau geblieben, während sich der Rest der Spielwelt weiterentwickelt hat.

Im übrigen geht es auch nicht um eine Entfernung, sondern um eine Anpassung auf das Restniveau der Spielwelt, was technologische Entwicklung usw. angeht. Das heisst schonmal weg vom bescheuerten Drachenboot und demokratischer Staatsstruktur.
« Letzte Änderung: 15.05.2011 | 14:45 von Adanos »

Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #765 am: 15.05.2011 | 14:58 »
Pseudo-Western hat man nicht nur im Sveltal, sondern auch in Weiden, ich sag nur Rinderbarone. Und das Thema Sveltal kann dann wieder hoch kommen, wenn die Orks wieder aktiver werden.
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Offline Xyxyx

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #766 am: 15.05.2011 | 15:22 »
Aber in Wieden is es eine Statd, in der man auch genug Rittertum hat, und das Svellttal existiert halt und ist für eine ein Ärgneris, für andere eine nette Spielwelt. Aber es stört nicht. Thorwal dagegen hat ein Problem: Nicht nur die neue Ernsthaftigkeit Thorwals, die mit der grausig-detaillierten Beschreibungs eit der RSH Einzug gehalten hat, dazu die Demokratie, sondern vielmehr:

Überall msichen die Thorwaler mit. Wenn man sich angeschaut hat, was die Schwefels im letzten Thorwal Standard geschrieben ahben und wie die Thorwaler in den letzten Jahren genutzt wurden, so haben die überall mitgemacht: Sie fahren jetzt den Großen Fluss rauf und runter, mischen sich im Hohen Norden ein, machen überall Piratenüberfälle und legen sich mit Al'Anfa und dem Horasiat an, fahren ins Güldenland und segeln noch mal eben um Aventurien herum, um in der Blutigen See Hauptakteur im Charyptoroth-Plot zu werden.

Mit den Wikingern als Marginal-Erscheinung kann ich gut leben, aber wenn es dann NSC-Porn wird, dann stört's. Das hat z.B. das Svellttal nicht.
"Um in dem Abenteuer [=Schlacht in den Wolken] von Anton Weste etwas Negatives zu finden, muss man schon recht genau hinsehen"
- Rezension von Marc Völker

Offline Adanos

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #767 am: 15.05.2011 | 15:36 »
Völlig richtige Analyse, Xyxyx. Die Thorwaler sind sowas wie die USA von Aventurien, sie mischen sich in jeden Konflikt ein und kriegen meistens recht. Dabei sind sie als Kultur beschrieben, die nichts und niemanden ernst nimmt, nichtmal ihren eigenen obersten Hetmann. Das ist nicht nur wenig glaubwürdig, sondern gibt den Thorwalern zusammen mit ihrer sonstigen Darstellung nunmehr das Image von Motoradrockern in Nietenlederwesten die easy-rider-mäßig auf alles und jeden scheissen. Und das ist einfach nur Müll. Da wäre selbst ein "richtiges" Wikingerszenario MIT Sklaven und Königen glaubhafter gewesen, wenn es wie gesagt nur eine Randerscheinung gewesen wäre.

Das Svelltland ist wie gesagt eine Randerscheinung. Jo, es gibt da Trapper die Hakennasen-Al heissen, aber das wars auch schon. Mehr hört man davon einfach nicht. Wenn es nun gänzlich von den Orks besiedelt würde, würde sich auch niemand daran stören, es fällt schlicht nicht auf.

Weiden ist mittlerweile arg märchenhaft Parzival-Rittermäßig aufgezogen, so dass die Rinderbarone da deutlich in den Hintergrund gelangen. Ich erinnere mich zwar an ein paar Clint Eastwood Szenen aus Albtraum ohne Ende. Aber zum ersten war das Abenteuer wirklich ein Albtraum ohne Ende und zum anderen ist es auch schon sehr alt.

Offline Jiba

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #768 am: 20.05.2011 | 09:26 »
Mal was anderes: Ich lese mich gerade durch diverse DSA-Abenteuer und mir sind dabei ein paar Dinge aufgefallen:

1. Kann es sein, dass bei so ziemlich sämtlichen Abenteuern steht, dass die Helden doch bitte noch nicht zu Rang und Namen in Aventurien gekommen sein sollten und sie auch möglichst kein Vermögen angespart haben dürfen - notfalls mit dem Hinweis, dass, sollten die SCs tatsächlich genug Geld haben, der Meister ihnen das doch bitte irgendwie wieder wegnehmen soll?

2. Kann es sein, dass Orks, Goblins und Achaz zwar brav im GRW als spielbare Rassen drinstehen, aber so ziemlich jedes Abenteuer vorgibt: Keine Orks, keine Goblins, keine Achaz - echt nicht! Gibt's überhaupt Abenteuer, wo man die spielen kann. Oder soll das einfach nur für Frust bei Schwarzpelzliebhabern sorgen?

3. Ist Heldentum in Aventurien wirklich ein Berufsstand? Wenn ja sind viele Kritikpunkte der DSA-Community vonwegen "Motivationsmangel bei Abenteuern" und "unrealisitischer Märchenfantasywelt" ja unbegründet, weil Helden ja dann davon leben, Helden zu sein und es keiner weiteren Motivation bedarf. Oder sehe ich das falsch?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Humpty Dumpty

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #769 am: 20.05.2011 | 09:32 »
Punkt 2 ist definitiv eine Beobachtung, die ich teile. Die Punkte 1 und 3 sind mir im Gegensatz dazu noch nicht ins Auge gefallen.


Offline Senebles

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #771 am: 20.05.2011 | 10:43 »
Zu Punkt 1: Das war sogar Bestandteil der Regeln in DSA2 (die Helden des Schwarzen Auges).

Lustigerweise gab es in offiziellen DSA-Abenteuern ja nie soo viele Schätze zu finden.

Ganz generell: DSA hatte nie ein laufendes Geldkreislaufsystem im Beutel der Helden. Entweder die Helden bekamen nix. Wenn sie aber Geld hatten, war es nicht legitim, es sinnvoll (verbesserte Waffen, Tränke, Artefakte) einzusetzen. Wenn man doch irgendwie an sowas rankam, fehlten die Gegner iN Abenteuern, die man nur unter Einsatz grosser Ressourcen bekämpfen konnte.


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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #772 am: 20.05.2011 | 10:47 »
Punkt 1 ist so, hat sich aber leicht verbessert durch DSA 4.0.

Punkt 2 ist Designentscheidung. Man möchte die Rassen grundsätzlich spielbar machen, aber die Redax sieht das als "Exotisch" an. Hier hat man einfach ein paar Werte hinge-
schmissen, mit denen die Gruppen dann selber was machen können. (Von ganz wenigen AB-Ausnahmen abgesehen)

Punkt 3: Es gibt per Setzung keine Berufshelden, allenfalls die Akademiekrieger könnten diese Nische füllen. "Tue Gutes für lau!" ist ja da das (althergebrachte) Motto.
Heldengruppen sind am ehesten Söldnern gleichzustellen.
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Offline Boba Fett

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Re: Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #773 am: 20.05.2011 | 11:00 »
Zu Punkt drei:

3. Ist Heldentum in Aventurien wirklich ein Berufsstand? Wenn ja sind viele Kritikpunkte der DSA-Community vonwegen "Motivationsmangel bei Abenteuern" und "unrealisitischer Märchenfantasywelt" ja unbegründet, weil Helden ja dann davon leben, Helden zu sein und es keiner weiteren Motivation bedarf. Oder sehe ich das falsch?

Ist lange her, aber ich meine, dass im Ur-DSA (1984) der Abenteurer als klassischer "Charakterentwurf" genannt wurde, also der Charakter, der auszog, um Abenteuer zu erleben und ein Held zu werden.
Ich bin gerade nicht sicher, ob dies auch eine echte Charakterklasse war (schande, mein Hirn kreist derzeit um OSB Platten verleimen und Arbeitsküchenplatte einbauen), aber zumindestens war es ein gängiges Konzept.

Ich finde diese Idee der "Abenteurer" Charakterklasse genial und frage mich, warum es diese nicht mehr gibt - egal in welchem Regelwerk. Sozusagen der Archetypus, der ein bissche Krieger, ein bisschen Streuner, ein bisschen Waldläufer, ein bisschen dies und jenes, mit klarer Motivation "ich will Abenteuer erleben und irgendwann als Held angesehen sein" hat und dementsprechend agiert.
Ohne irgendeinen übertriebenen Verhaltenskodex (Rondra, selfish, etc.), aber eben mit Optimismus, ein bisschen Engagement fürs Gute und gesundem Menschenverstand.
Das Gegenteil vom "Spezialisten"... Wäre MEIN Dauer-Charaktertypus...!
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Offline Christoph

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #774 am: 20.05.2011 | 11:40 »
Den Abenteurer gabs. Nicht nur du wunderst dich, dass er verloren ging.